Früher Versicherungsabschluss lohnt sich
Das Risiko, seine Arbeitskraft zu verlieren und danach unter einer finanziellen Versorgungslücke zu leiden, wird von vielen unterschätzt: Tatsächlich aber ist etwa jeder vierte Beschäftigte in Deutschland im Laufe seines Arbeitslebens zumindest zeitweise mit Berufsunfähigkeit konfrontiert. Nervenerkrankungen, Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates, Krebs und andere bösartige Neubildungen sind die häufigsten Ursachen. Einer noch immer weit verbreiteten Meinung zufolge kann man nicht berufsunfähig werden, wenn man im Büro arbeitet. Dem ist definitiv nicht so. Denn auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder ein Burn-out können in jedem Beruf zumindest vorübergehend zu einer Berufsunfähigkeit führen. Weil psychische Erkrankungen stark zugenommen haben, kommen für die Absicherung der Arbeitskraft nicht nur körperlich arbeitende Menschen infrage, sondern jeder Beschäftigte. Berufsunfähig ist, wer für sechs Monate aus gesundheitlichen Gründen nur noch zur Hälfte arbeiten kann. Auch jemand, der am Schreibtisch tätig ist, kann wegen einer Verletzung für mehrere Monate eine Reha-Maßnahme benötigen. Allerdings haben Personen, die ausschließlich im Büro arbeiten, ein geringeres Berufsunfähigkeitsrisiko und müssen daher weniger Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen. Das hat einen bestimmten Grund: Ein Uhrmacher etwa ist schon mit einem leichten Zittern berufsunfähig und der Koch, wenn er den Geschmackssinn verliert. Wer dagegen im Büro arbeitet, kann in beiden Fällen noch ohne Probleme die PC-Tastatur und ein Telefon bedienen, er wäre also nicht berufsunfähig. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist für Handwerker nicht deshalb teurer, weil das Verletzungsrisiko im Beruf höher wäre, sondern weil bei körperlichen Berufen oft auch schon kleinere körperliche Einschränkungen zur Berufsunfähigkeit führen können.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist ohnehin nicht die richtige Entscheidungsgrundlage: Eine Versicherung ist nur dann sinnvoll, wenn das versicherte Risiko in der Lage ist, mich finanziell zu ruinieren. Beim Thema Berufsunfähigkeit geht es also darum, wie schlimm es für die Person und seine Familie ist, wenn der Fall eintritt. Die meisten Menschen leben von ihrem Arbeitseinkommen und könnten sich einen Ausfall aus gesundheitlichen Gründen nicht leisten. Auf die Berufsunfähigkeitsversicherung kann eigentlich nur verzichten, wer von anderen Einnahmen wie Mieteinnahmen oder Aktiengewinnen leben kann. Wenn ein Großteil des Einkommens wegen Berufsunfähigkeit wegfällt, kann kaum jemand den gewohnten Lebensstandard halten. Hilfe vom Staat gibt es nur im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) kann man die finanzielle Lücke bei anerkannter Berufsunfähigkeit weitgehend schließen. Schätzungen zufolge besitzen aber lediglich etwa ein Viertel aller Haushalte diese Police. Je früher eine BU abgeschlossen wird, desto besser. Zum einen ist dann der monatliche Beitrag gering. Vor allem aber müssen beim Abschluss Gesundheitsfragen beantwortet werden – und Vorerkrankungen sind in jungen Jahren seltener. Viele Anbieter haben für junge Leute günstige Einsteigertarife. Noch wichtiger aber ist die Flexibilität nach dem Abschluss, um die Police den Lebensumständen anpassen zu können, etwa nach Abschluss der Ausbildung, Heirat oder bei einem Wechsel in einen günstiger versicherbaren Beruf. Die Policen der Anbieter unterscheiden sich auch durch die inkludierten Serviceleistungen.