Internationale Kaffeekultur
Foto: Kirsten Buß // Text: Laura janine Fastring
Ein Heißgetränk, welches zu gleichen Teilen aus Filterkaffee und warmer Milch besteht. Klingt erst einmal nicht herausragend besonders in Anbetracht der Vielfalt an leckeren Kaffeevariationen. Warum kommen wir also ausgerechnet auf den Café au Lait zu sprechen? Weil er im Februar seinen Ehrentag hat und uns als kurioser Feiertag aus aller Welt im Kalender bereichert. Am 17. Februar ist nämlich der Tag des Milchkaffees, der National Café au Lait Day in den Vereinigten Staaten.
Seine Wurzeln hat der Café au Lait in Frankreich und heißt auf deutsch übersetzt „Kaffee mit Milch“. In Paris wird diese Kaffeespezialität häufig auch Café crème genannt – in anderen Teilen Frankreichs würde man mit dieser Bezeichnung wiederum meist einen Kaffee mit Sahne bestellen. Traditionell zum Frühstück und in einer henkellosen Schüssel, der sogenannten Bol, serviert, wird zum Café au Lait landestypisch ein Stück Baguette, ein Croissant oder ein süßes Pain au Chocolat gereicht und eingetunkt. Café au Lait steht für internationale Kaffeekultur und ist in zahlreichen Ländern mit unterschiedlichsten Bezeichnungen zu finden. Beispielsweise in Österreich ist die Melange das Pendant zum Café au Lait. Der Milchkaffee aus den Niederlanden ist der koffie verkeerd. In Spanien wird ein Espresso kombiniert mit ein wenig heißer Milch als Cortado serviert. Ein italienischer Caffè Latte ist ein doppelter Espresso, der mit heißer Milch aufgegossen wird. Auf den Caffè Latte wird zudem meist eine kleine Schicht Milchschaum gegeben, während dies für einen echten Café au Lait ein absolutes No-Go wäre.
Vom typisch deutschen Milchkaffee unterscheidet sich der Café au Lait in erster Linie durch seine Herkunft. Beide Kaffees mit Milch vereinen 50% Filterkaffee und 50% warme Milch. Seinen authentischen Geschmack gewinnt jedoch allein der Café au Lait durch die dunkel gerösteten Arabica-Bohnen. Traditionell für Frankreich, ist die Röstung ölig und bittersüß. Mit viel süßer Milch schmeckt der auf diese Weise geröstete Kaffee mit wenig Säure einfach am besten.
Für die eigene Zubereitung des Café au Lait daheim eignet sich besonders gut die French Press, auch Cafétiere genannt, oder der Handfilter. Viele Franzosen verwenden auch einen Espressokocher, um einen besonders starken Kaffee als Basis herzustellen. Ein Milchtopf dient zum langsamen Erwärmen der Milch. 180ml Filterkaffee und 180ml warme Milch vereinen sich in einer stilechten Trinkschüssel. Dann heißt es nur noch genießen, nach Belieben mit einem leckeren Gebäck dazu. In diesem Sinne: Bon appétit und allen Kaffeeliebhaber einen genussvollen National Café au Lait Day.