Wine & Food-geschwängertes Interview mit Sarah & Mike Novak – Imping’s Café
Ineterview: Roland Buß ̵ Fotos Interview: Kirsten Buß ̵ Fotos Location: Sophie steinebach fotografie
MÜ12 Verlag, Münsterstraße 12 in Bocholt, mit anschließendem treppensteigendem Wechsel in unser Nest – unsere Private-Kitchen-Suite.
Prolog
Sarah & Mike Novak opfern ihren freien Samstagabend, um mit uns in die Welt des Kaffees, ihr Unternehmen und ihre Stories einzutauchen. Vielleicht auch ein wenig dadurch motiviert, dass wir angekündigt hatten, diese Interview-Session mit Food & Wine aufzulockern.
Wir empfangen die Beiden bei einem elsässischem Cremant im Meetingraum unseres Verlages. Losgelöst davon, dass wir sehr gerne Gäste haben und umsorgen, verbinden wir gerne das Nützliche mit dem Angenehmen. Zumal sich Arbeiten & Leben sich für uns immer mehr vermischen – auch visuell. Nicht das unser Nest so aussieht, wie ein Büro … es ist eher umgekehrt.
Wir stoßen an. Der Cremant soll uns für die zurückliegende Wochen belohnen und zugleich, Stimmen und Geist lockern für das sich anschließende Interview. Ein Ritual, was zumindest bei Mike überflüssig erscheint. Der scheint gespräche-technisch eine längere Fastenzeit eingelegt zu haben.Ich glaube Signale wahrgenommen zuhaben, dass diese Diät der Worte heute Abend ihr Ende finden könnte.
Für einen Menschen, der im Vorgespräch andeutete, nicht gerne im Focus zu stehen, hat Mike verdammt viel Text im Ärmel 🙂
Ich sollte aufholen, ich resümiere das Bündel aus Motiven, warum wir heute Abend
zusammengefunden haben.
Zunächst wollten Kirsten und ich uns für die kongeniale Rösterei-Eröffnungs-
Party der Beiden im Jahre 2019 revanchieren. Zum anderen aufgrund einer Schlüsselerkenntnis während meiner Cappuccino-Writing-Time-Premiere im „Das Café“ und des daraus resultierten Commitments unter uns Vieren, bei einer Tasse Kaffee am 09.02.2022. Nämlich die Kaffee-Kultur in und um Bocholt in den Focus zu nehmen, um sie durch Wort und Bild zu präsentieren.
Da ihr liebe Leserinnen und Leser nicht dabei wart, schildere ich kurz das auslösende Momentum. Bei meiner Premiere im „Das Café“ am Neutorplatz. Dort, wo die Beiden der Marke Imping Kaffee ein gas-tronomisches Zuhause gegeben haben:
Eine analoge Schreib-Session stand an. Für die jüngeren unter euch: Mit einem schönen Stift weißes Papier entjungfern. „Denken mit der Hand“ – dem Prozess, wo Ideen vom Kopf, über die Hand in den Stift fließen und mit ihm Spazieren gehen. Das Eintauchen, in das Spiel der Synapsen zwischen den Ohren, umgeben von einem diffusen Gesprächsgemurmel der anderen Gäste. Eine lieb gewonnene, ritualisierte Eigenzeit, um mit mir in den Dialog zu treten. Gerne im „Huckleberry’s“ oder vor dem „Café Extrablatt“, um einige meiner Schreibplätze zu nennen.
Der Schreibfluss wurde angenehm unterbrochen durch eine Service-Lady, die mir den georderten Cappuccino servierte. Die Qualität des Heißgetränkes fand ich herausragend.
Was mir zusätzlich imponierte, war die unaufgesetzte Freundlichkeit der Bedienung. Kein trinkgeld-haschender Smalltalk, sondern echtes Interesse an meiner blonden Begleitung, unserer Fellnase Paula.



Ich beschloss den Cappuccino nicht „nebenbei“ zu konsumieren, sondern ihn zu genießen und meinen Gedanken nachzugehen: Ob wohl jeder weiß oder wahrnimmt, wie schön sich unsere Stadt entwickelt? Wieviel gastgebende Menschen es neben Sven Liebrand, Sarah & Mike Novak es gibt, die diese Stadt noch ein Stückchen liebens- und lebenswerter machen?
Asche auf mein Haupt, ich war bislang nur ein einziges mal in Wien. Ob wir mittlerweile eine ähnliche hohe Kaffee-Ausschank-Dichte haben, wie dort?
Auf jeden Fall finde ich es beachtlich,erwähnens- und berichtenswert, welche Möglichkeiten sich uns bieten, in einem ansprechendem Ambiente frisch aufgebrühten Kaffee zu schlürfen und hausgemachten Kuchen zu essen. Fernab der eigenen vier Wände, die wir ja nur allzu gut kennen.
Darüber berichten wir in dieser und in den folgenden Ausgaben des PAN.
Mit Sarah und Mike ergaben sich im Vorgespräch viele Gemeinsamkeiten. Auch hinsichtlich des Gedankens „Vielfalt statt Einfalt.“ Was meinen wir damit?
Man kann sich in einer Stadt wie Bocholt als Konkurrenten begegnen, wenn man im gleichen Segment wie z.B. „Cafés“ unterwegs ist. Dann legt man möglicherweise Wert darauf, das größte Stück vom Kuchen abzubekommen.
Man kann sich aber auch von den Haltung tragen lassen, gemeinsam den Kuchen größer zu backen, damit mehr Menschen von außerhalb in unsere Stadt strömen, weil das Angebot der Akteure so vielfältig und attraktiv ist.
Espresso-Martini & Kaffeemühlen-Check – in der Privat-Kitchen-Suite
Mit diesen geteilten Gedanken wechseln wir in unser Nest, wo wir einen Espresso-Martini cocktailisieren. Ein ganz herzliches Merci an Enny Blits, die uns mit dieser Neuerung beim „Anti-Murmeltier-Dinner“ (näheres zu lesen, ebenfalls in dieser Ausgabe) inspiriert hat.
Beim frisch-geshakten New Ara Drink (so bezeichnen das die Bartender) erfahren wir mehr über Sarah’s und Mike’s Mitbringsel in Form diverser Kaffeebohnen-Sorten.
Im letzten PAN hatten wir den „Internationalen Tag der alten Dinge“ am 2. März anmoderiert. Was lag näher, als mit unserer antiken Peugeot Freres den optimalen Mahlgrad der imping’schen Bohnen, zu ermahlen – mit Sarah & Mike in der Jury. Ich bin so was von happy, dieses Teil aus der Zeit zwischen 1890 und 1919, auf einem Trödelmarkt in Avignon erworben zu haben – insbesondere, wenn der Duft der frischgemahlen Bohnen aufsteigt.
Interview-Session am Doppelpult – Klappe die Erste bei Tartare Café de Paris und geräucherte Meersalzbutter
Ein Kilogramm feinstes Tartare, vom Metzger unseres Vertrauens, werden um 22 Zutaten angereichert, die zuvor, auf mein Bitten, von der Histamin-Intoleranten … aber ansonsten sehr toleranten Sarah, für Okay befunden wurden. Die geheime Rezeptur werden wir irgendwann mal, im Rahmen einer Kitchen-Story im PAN, mit euch teilen. Geteilt haben wir erst einmal eine Dinkelkruste von Bäckerei Ullrich, als Unterbau für veredelte Butter und unser Spezial-Tartare.
Bevor ich auf den Starknopf des Voice-Recorders drücke, unterstreicht Mike nochmal, dass er eigentlich nicht der Typ für solche Front-Nummern ist. Eigentlich will er auch nicht mit auf’s Foto und eigentlich liegen ihm solche gestelzten Interview-Dinger gar nicht. Er bevorzugt Klartext.
Wenn der wüsste! 🙂 Ab ins Thema:
An Euch liebe Leserinnen und Leser, wer kein Freund eines allzu langen Vorspiels ist, kann jetzt ein wenig vorblättern …

Sarah – Gesicht und Kurshalterin der Marke Imping Kaffee
Mike, in unserem Vorgespräch hast du gesagt, dass die Marke „Imping“ erst durch Sarah ein Gesicht bekommen hat. Wie war das gemeint?
Zunächst einmal … sehr ehrlich. Ich habe bislang das Unternehmen Imping aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr erfolgreich geführt. Als ich das Unternehmen 2005 übernommen habe, war es im Grunde genommen klinisch tot.
Dieses Ruder haben wir mit Fleiß und kaufmännischem Geschick rumgerissen.
Liebe Leserinnen und Lesern, wir bitten die nachfolgenden Tonstörungen zu entschuldigen. Wir haben lediglich den Texten unserer Gegenüber freien Lauf gelassen:
Mike: Aber seitdem Sarah ins Unternehmen eingestiegen ist … und die ist ja eingestiegen, weil die sich beworben hat …Aber erstmal haben wir ja Nachwuchs bekommen … das war nicht geplant, ist aber einfach ein Traum …
Sarah war dann ein halbes Jahr zu Hause – mit ganz langen Zähnen. Dann hat sie mir von zu Hause aus eine Bewerbung geschrieben per eMail …
Sarah: Mike wollte nicht, dass wir zusammenarbeiten, weil wir ja wirklich beides Asphaltiere sind. Er wusste um diese Problematik.
Mike: … und das ist auch genau so gekommen. Sarah kommt aus der Gastronomie. Dort liegen ihre Wurzeln und ihre Leidenschaft – auch für unseren Kaffee. Wir waren damals mit unseren Räumlichkeiten am Limit, sprich wir platzten aus allen Nähten. Mit der Konsequenz neu zu bauen. Aus Sarahs Sicht der passende Moment die Marke Imping neu zu formen … ihr ein neues Outfit zu geben.
Wir haben die Marke, möglicherweise von vielen unbemerkt, total verändert. – Sie quasi auf Links gezogen. Mir ist jetzt erst deutlich geworden, wie Sarah eine eher verstaubte Marke zu einer hippen Markeentwickelt hat. Wir bekommen jeden Tag neue Anfragen und Partner, die sagen „Imping Kaffee“ ist g… (ihr wisst schon 🙂
Jetzt hat Sarah noch den Slogan „In Coffee we trust“ aufgebaut, der durch „Das Café“ entstanden ist. Sie hat wirklich die Marke zu neuem Leben erweckt – das ist der passende Begriff dazu.
Sarah: Du hast in der Vergangenheit den Focus auf „Privat Label“ gesetzt. Sprich für andere geröstet und mit deren
Namen versehen. Das kann man tun. Aber … ich finde unsere Produkte toll, also warum sollte nicht unser Name auf den Tüten stehen? Im Zuge des Neubaus habe ich mich dann total da reingefuchst. Wie verändern wir die Tüten, welches Design wählen wir für die Etiketten? Verbunden mit dem Focus auf die Single-Sorten. Seitdem boomt der Verkauf der Spezialitäten-Kaffee´s aus Costa Rica etc.
Mike: Das ist wirklich so …
Seid ihr vom Lesen genauso schwindelig wie wir? Die beiden bekennenden Alphatiere übernehmen (möglicherweise unbeabsichtigt) die Regie des Abends.
Vielleicht müssen wir euch nur unsere scheinbar unterschiedlichen Definitionen von dem Begriff „Interview“ abgleichen?
Wenn ich jetzt nicht aufpasse, sitze ich Weihnachten 2022 noch an der Niederschrift ihres kommunikativen Hindernislaufes – was ursprünglich aus Frage und Antwort bestehen sollte.
Das ist zwar höchst amüsant, könnte aber einen Hauch mehr Struktur vertragen. Die Beiden haben jetzt schon Nachwuchs bekommen, ohne sich eigentlich kennen gelernt zu haben. Denn diesen Part der Story hatten wir im Vorgespräch als amüsant-erzählenswert notiert.
Wir kennen uns zwar noch nicht so gut, aber wer wie Mike Klartext einfordert, kann Klartext bekommen. Ich wende mich an das Paar jenseits des Doppelpultes:
Darf ich kurz einhaken?
Mike: Bitte.
Das Schöne an einem Interview kann sein, dass es dort jemanden gibt, der sich vorbereit hat. Ein Mensch wie Ina Müller, Sandra Maischberger und meinetwegen auch Markus Lanz – mit einem Bündel von Fragen. Menschen von dem man sich leiten lassen kann, ohne ganze Bücher zu erzählen.
Ihr macht euch kein Bild, wie schallend das kollektive Gelächter war, was danach einsetzte.
Von Sarah quittiert mit: „Der Zaunpfahl war sehr lang.“
So, ist die Leserschaft wieder vollständig? Dann mögen die Spiele beginnen:
Klappe die Zweite
Sarah – Gesicht und Kurshalterin der Marke Imping Kaffee – neuer Anlauf
Bevor wir loslegen, noch ein kleiner Hinweis, an Euch Beide. Es ist durchaus okay, eine kurze Frage auch entsprechend kurz zu beantworten. Ein Hinweis an dich Mike: Der Focus liegt zunächst auf Sarah. Der Mann der nicht so gerne im Mittelpunkt steht, kommt danach dran.
Sarah, dein Baujahr?
1981
Ich flieg mal schnell durch meine gestalkten Infos, also das, was das Internet hergibt:
Du hast am 15.12. Geburtstag, bist also 40 Jahre alt … in Südlohn geboren … gelernte Bürokauffrau, die seit ihren
18. Lebensjahr in der Gastronomie gearbeitet hat. Leiterin mehrere Cafe’s … ausgebildete Barista.
Alles richtig.
Sprechen wir über deine Facetten. Du lebst Facebook, wie es sich eigentlich gehört – wie ein soziales Gesichtsbuch und nicht wie ein a-sozialer Spanner.
Mike: Ich nicht. Oder?
Doch, du auch. Deine Postings sind zwar anders, aber du nimmst durchaus aktiv teil. Das könnten wir vertiefen, wenn du denn dran wärest.
Zum Piepen, würde Kirsten sagen. Der Mann, der nie die erste Geige spielen will, scheint gerade ungeduldig mit seiner Rolle als Zweiter Geiger zu sein.
Sarah, sprechen wie über eine Facetten. Kreativität scheint einen großen Raum in deinem Leben einzunehmen. Ich habe die Leidenschaft für Malerei bei dir gefunden. Portraits von Van Gogh, Freddie Mercury etc. allesamt neu von dir interpretiert. Es gibt eine Faszination für den legendären Street-Art-Künstler Bansky …
Spontan schiebt Sarah den linken Ärmel ihre Bluse hoch und führt uns auch die dortige Galerie von Tattoo’s:
Da ist Bansky, das ist Gustav Klimt, da ist Vicent, hier ist Frida Kahlo und dieses Motiv mit den Blumen ist von meinem Lieblingskünstler: Von meinem Opaa, ein geborener Bocholter und Maler, er kommt aus der Kroesen-Familie.
Facebook kann man entnehmen, dass Mike nicht nur dein Fan und Ehemann ist, sondern auch derjenige, der dich zur Kreativität animiert. Er hat dir einen Töpferkurs geschenkt.
Das ist richtig.
Dann habe ich gesehen, dass du Tische mit Kaffeesatz gebeizt hast. Auf das schmale Brett muss man erst einmal kommen oder? Funktioniert das tatsächlich?
Ja, in der Tat. Wenn du einen groben Holztisch hast, der unbehandelt ist, kannst du den mit einer groben Paste aus Kaffee-Prütt einreiben.

Interessant … und der Vorteil ist?
Gar keiner! fällt der kaufmännisch-fixierte Gatte feixend ins Wort.
Die beiden sind einfach göttlich auf diesem Spielfeld, wo Emotio & Ratio sich tunneln wollen, um auf die Fussballerspracheeinzulenken, in der Mike sehr gerne zu Hause ist. Aber er ist ja noch nicht dran.
Sarah führt fort: Das ist einfach schön, wenn der Tisch den Kaffee aufsaugt – die Kombi der Gerüche aus Holz & Kaffee.
Mike lenkt ein: Sarah liebt Kaffee. Für mich war Kaffee Business. Diese Liebe zum Kaffee habe ich erst durch Sarah kennengelernt. Sie war quasi meine Kaffee-Muse.
Sarah, Kirsten und ich sind verblüfft von der Wandlung des eher kaufmännischen Typs. Wir haben noch nicht viel getrunken, woher die Entpuppung zum Künstlerischen? Ich hatte geglaubt, dass sich so ein Schnulzen-Anflug schwer in eine authentische Story einbinden lässt. Aber das war so überzeugend vorgetragen, dass ich Mike das abnehme.


Lieber Mike, wenn du und dein Ego es zulassen, würde ich gerne noch mal den Schwenk zu deiner Frau machen …
Tosendes Gelächter angesichts der Feststellung, dass er sich abermals in den Vordergrund gesprochen hat.
Bei euch in der neuen Rösterei gibt es großformatige Fotos, die du auf Kaffee-Plantagen geschossen hast. Gibt es weitere Foto-Projekte?
Die Kreativität kommt gerade zu kurz. Ich habe ein Foto in meinem Büro, von einer Lady die sitzt am deutschen Museum in Berlin, mit ihrem türkisfarbenen Akkordeon …
Ratet mal, wer jetzt seinen Kommentar dazu gibt? 🙂
Mike: Roland, ich weiß, dass ich noch nicht dran bin. Aber ich will nur sagen, dass das ein Hammerbild ist. Und das Sarah solch schönen Momente wahrnimmt – Momente für die ich möglicherweise blind bin.
Momentan scheinst du eher taub zu sein. Kirsten, kannst du ihm mal sagen, was ich meine. Es ist echt schwierig, ein solches Ins-Wort-Fall-Interview für die
Leserinnen und Leser nachvollziehbar zu verschriftlichen. Das wird kein Podcast! Das wird ein Text im PAN!
Ich habe das Gefühl, dass sich unsere Deckenbalken im Einklang mit unserem Zwerchfell biegen. Dieses Interview erinnert mich stark an die Herr-Müller-Lüdenscheid-Sequenz von Loriot. Es wird eine Heidenarbeit, daraus einen lesbaren Text zu bauen, aber ich freue mich drauf. Ich mag den Humor, der uns vier umschleicht. Es ist an der Zeit auf den Gatten zu schwenken. Nicht das ihm der Kiefer einrostet 🙂
Mike – der Mann in Hintergrund, der gelegentlich ans Licht tritt …
Mike, dein Baujahr bitte …
1970
Das ist ein hervorragender Jahrgang
übrigens – zumindest Portwein-technisch. Dein Geburtstag ist der 09.05. – somit bist du 51. Du hast eine Lehre zum Elektriker gemacht.
Elektro-Installateur! Schreib bitte nicht Elektriker. Meinen Lehrberuf gibt es heute nicht mehr.
Okay, dann warst du bei Getränke Hornung. In welchem Zeitfenster?
Da kann ich dir 1.000 Stories drüber erzählen …
… ich bin mir sicher, aber versuche es erst mal mit der Antwort auf meine Frage.
… die wie lautete?
Für unsere Ladies müssen wir glaube ich gleich einen Arzt bestellen, so verzückt sie dieses Gespräch mit gespitzten Floretts.
Mike: Also, ich war bei Hornung vom 1.03.1990 bis 2003. Ich hatte dort bis zu meinem Ausscheiden viele Bereiche in meiner Verantwortung — quasi alles, außer Gastronomie. Trotzdem gab es in der damaligen Konstellation keine Möglichkeit mich weiter zu entwickeln. Ich hatte dann verschiedene Angebote, u.a. von der Veltins Brauerei, als Verkaufsleiter. Dann kam Trinkgut auf mich zu. Die machten zu dem Zeitpunkt 450 Euro Millionen Umsatz. Damit waren sie die Nummer 1 in Deutschland. Ich bin dann in der Geschäftsleitung in Krefeld angefangen und war von Montag bis Freitag dort kaserniert untergebracht. Von morgens um acht bis abends um zweiundzwanzig Uhr (im Schnitt). Ich habe quasi in der Champions-Lique der Getränkemärkte gespielt. Aber leider ohne Privatleben. Das habe ich 12 Monate gemacht, um dann zu
einem Mitbewerber zu wechseln. Auch das war nur ein kurzes Gastspiel, weil es einfach nicht passte. Ich wollte wieder zurück nach Bocholt. 2005 wurde ich von einem Gesellschafter von Imping Kaffee
angesprochen. Ich konnte damals mit dem Unternehmen nicht wirklich etwas anfangen. Wir haben uns dann gemeinsam die Rösterei angesehen, die 2003 erbaut wurde und die Bilanzen, die damals nicht sehr rosig waren. Ich habe aber das Potenzial erkannt und bin als mehrheitsbestimmender Gesellschafter dort eingestiegen.
Das Unternehmen hat sich mittlerweile verzwanzigfacht. Das war ein kurzer Abriss über meinen Einstieg bei Imping.
Ich habe deinen Papa Urban Novak in deiner Chronik gefunden. Der war auch bei Hornung oder?
Stimmt. Urban … das ist der beste Name überhaupt oder? Mein Papa ist mittlerweile 79 Jahre alt. Eine echt gute Seele, dessen treue Dienste als Fahrer wir gelegentlich noch in Anspruch nehmen dürfen.
… und der einzige aus eurer Familie, der sein Geburtsdatum ordentlich auf Facebook dokumentiert hat – 14.11.1942.
Jetzt braucht es keine große Phantasie, um festzustellen, dass du eine große Affinität zum Fussball hast.
Das stimmt, ich habe früher mit Leidenschaft Fussball gespielt: Bei TUB Mussum, bei VfL Rhede und bei DJK Lowick.
… und in der Thekenmannschaft vom Fasskeller?
… aber nur ein Spiel.
Komm wir bleiben bei Thekenmannschaften. Du bist Fan eines ehemaligen Vereins aus der Ersten Bundesliga, wenn ich einige Fotos richtig deute.
Leg ruhig den Finger in die Wunde. Als Schalker wirst du geboren, das bleibt auch so! Das kannst du ruhig so schreiben.
Das war gerade frech von mir. Ehrlich gesagt hege ich große Sympathien für diesen Traditionsverein. Ein wenig leide ich auch immer mit. Bei den Gedanken, welche Achterbahnfahrt der Gefühle man als Hardcore-Fan bislang erleben musste.
Das ist bei mir nicht mehr so schlimm, weil ich mich relativ davon abgenabelt habe. Generell vom Fussball, weil mir der ganze Kommerz zu viel wurde. Der ausschlaggebende Punkt war, dass Neymar 2017 für 222 Millionen Euro zu Paris Saint-German gewechselt ist. Im Herzen bin ich immer noch Schalker – aber mit mehr Distanz, als früher.
Wenn Ratio & Emotio sich vermählen oder auch „Ein starkes Team“ werden.
So, jetzt haben wir 22 Minuten für euch als einzelne Charaktere gebraucht, jetzt brauchen wir euch als Duo. Was macht euer Zusammenspiel aus? In meinen Notizen steht „Wenn der Kaffeemann zweimal klingelt.“ Könnt ihr das mal bitte aufklären.
Nachdem auch der Rauch dieser Lachsalve verzogen ist, folgt die Aufklärung.
Sarah: Ich habe zu der Zeit im Café „Turmhaus“ in Südlohn gearbeitet. Wir führten dort verschiedene Kaffeesorten von Imping. Eines Tages … es müsste 2014 gewesen sein … rief Mike an und fragte, ob mein Kollege Rolf spontan ein Tasting mit Kaffeespezialitäten für zwei wichtige Imping-Kunden arrangieren könnte. Da Rolf nicht präsent war, bin ich eingesprungen.
Mike: Das waren echte Kaffeekenner, u.a. jemand der für Lavazza gearbeitet hat. Der wollte gerne einen äthiopischen Sidamo probieren. Gerne als French Press. Diese Sorte nebst spezieller Zubereitungsmethode ging seinerzeit nur bei unserem Kunden „Turmhaus.“
Auf dem Rückweg vom „Turmhaus“ waren beide Kunden so angetan von Sarah’s Art und ihrer Begeisterung für unseren Kaffee – ich auch! In dem Momenthat es echt Klick gemacht bei mir. Es hat dann ca. ein Jahr gedauert, bis auch bei Sarah der Funke übergesprungen ist, dass ich möglicherweise der Typ sein könnte, den sie gut findet. Das war 2015.

Wann habt ihr geheiratet?
Mike: Am 22. Mai 2019. Unmittelbar vor der schon erwähnten Eröffnungsparty unserer neuen Rösterei. Mein Heiratsantrag lag quasi in der Luft. Sarah ahnte das und hatte Sorge, dass ich Party & Antrag vermengen würde. Wir hatten 600 Gäste geladen. Sarah’s Ansage im Vorfeld war: „Du darfst mich nicht auf die Bühne bitten und … du darfst mir auf der Party keinen Antrag machen.
Eine Woche vor der Neueröffnung waren wir auf dem 40. Geburtstag von einem von Sarah’s Brüdern.
Sarah: Ich bin das Küken in unserer Familie. Ich habe vier Brüder und eine Schwester. Wir alle lieben uns – was ja nicht immer der Fall ist, unter Geschwistern. In dieser Runde hat Mike mir dann den Antrag gemacht. Nicht mit einem Verlobungsring, sondern mit einem Edding – mit dem er mir den Verlobungsring aufmalte. Das war total passend. Zur Location, die eher eine Spelunke war, aber auch zu uns Beiden.
Mit nem Edding?
Mike: Den hatte ich schon drei Monate bei mir in der Tasche. Ich habe nur auf den passenden Moment gewartet. Der bot sich auf dieser Familienfeier. Es war toll, Sarah so glücklich mit ihren Omis … feiernd mit ihrer Familie zu sehen, dass ich die Familie gebeten habe, einen Kreis zu bilden. In der Mitte Sarah … und ich mit meinem Antrag. Sarah ist keine Frau, die auf Glitzer steht, da darf es ruhig mal etwas schräg sein. Und dann schien mir der Edding angemessen – auch passend zur Sarah’s sonstiger kreativen Ader.
Danach haben wir kurzfristig einen Termin beim Standesamt in Bocholt gemacht. Vor Thomas Purwin haben wir uns dann in T-Shirts das Ja-Wort gegeben. Das mag für einige Menschen möglicherweise unromantisch klingen. – Wir fanden das wildromantisch, lässig, cool und zu uns Beiden passend.
Bei dem, was ich von euch auf Facebook gesehen habe, wie ihr gemeinsam unterwegs seid … finde ich das echt stimmig. Ihr seid Festival-Freaks. Stichwort: Rock am Ring.
Stimmt.
Wir teilen den Faible für Paris. Man findet Impressionen, wo ihr mit der euren Kinder dort wart. Stichwort: Patchwork. Wen bringt jeder von euch in diese Partnerschaft ein?
Sarah: Bei mir sind es Emilia & Mariella.
Mike: Bei mir sind es Tom & Emily.
Emilia & Emily?
Mike: Witzig oder? Momentan ist es so, dass Emily’s Ausweis missbraucht wird, damit Emilia überall rein kommt. Sie wird erst Ende diesen Monats 18.
Und dann gibt es das Küken, unsere gemeinsame Tochter Freddie. Alle Kinder, bis auf Freddie, die noch Welpenschutz genießt, müssen bei uns gelegentlich mit anpacken. Ob im Lager oder im Café.

Das Bermuda-Dreieck des Koffein – Die drei Standorte von Imping Kaffee in Bocholt
Ihr liebe Leserinnen und Leser solltet dazu wissen, das dieser Begriff, während unseres Vorgesprächs spontan ersonnen wurde. Wie lässt sich besser umschreiben, wie Impings Kaffee sich in Bocholt gemausert hat.
Da gibt es den Kaffeeladen, die neue Rösterei und schlussendlich „Das Café.“
Über diese Eckpunkte des koffein-geschwängerten Bermuda-Dreiecks wollen wir mehr von euch Beiden erfahren:

Der Kaffeeladen – in der Nobelstraße 8 in Bocholt
Sarah: An diesem Ort wurde Imping’s Kaffee 1875 gegründet. Das war das Stammhaus. Ich habe die Chronik studiert. Die Familie Imping hatte seinerzeit ein Fuhrunternehmen. Sie haben mit Pferdewagen Waren in der Region verteilt. Dann hatte einer der Gründer die Idee, die Wurzeln des Chicorée, die man Zichorien nennt, zu rösten.
… Chicorée? … dieses Gemüse hätte ich vollkommen anders verortet. Das es schon so lange Wurzeln in Deutschland hat und deren Wurzeln als Kaffee-Ersatz geeignet sind, wusste ich nicht.
Sarah: Zichorie ist eine der ältesten Pflanzenarten der Welt. Sie werden auch heutzutage noch gerne verwendet. Caro-Kaffee wird zum Beispiel aus Zichorien hergestellt.
Mike: Bis zum Jahre 2003 war der Kaffeeladen die alleinige Rösterei für Imping’s Kaffee. Der Röster, der heute noch da steht, ist aus dem Jahre 1954. Er wird immer noch an zwei Tagen in der Woche in Betrieb genommen.
Ist das ChiChi nach dem Motto „Hurra wir rösten noch?“ – quasi als Show für die Käuferinnen und Käufer?
Mike: Nein. Wir rösten dort tatsächlich vor Ort die Produkte für den Kaffeeladen. Das machen wir nicht mit jeder Sorte, sondern eher für unsere Spezialitäten. Betriebswirtschaftlich gesehen ist das eine Katastrophe, aber es ist uns wichtig, diese Wurzeln, diese Tradition zu pflegen.
Wie viel Sorten gibt es in euren Portfolio?
Mike: 31 Sorten
Ich weiß mittlerweile, dass viele aus dem sogenannten „Kaffee-Gürtel“ kommen. Was ist das genau?
Mike: Damit sind Teile der Länder gemeint, die bis zu 20-25 Breitengrade unterhalb und oberhalb des Äquators
liegen, wie z.B. Brasilien, Vietnam, Kolumbien, Indonesien, Äthiopien, Honduras, Indien, Uganda, Mexiko und Guatemala. Da herrschen ideale Bedingungen für den Anbau von Kaffee.
Ich habe gelesen, dass ihr einen Kaffee im Programm habt, von einer Plantage, die ausschließlich von Frauen bewirtschaftet wird.
Sarah: Das stimmt, das ist unser Flores del Cafe, aus Nicaragua. Die Bohnen kommen ohne Zwischenhändler direkt zu uns nach Bocholt. Das ist uns wichtig, damit die Ladies dort absolut fair bezahlt werden.
Das Thema „Unabhängige Frau“ ist für dich schon sehr wichtig oder? Das lässt sich zumindest aus Facebook rauslesen.
Sarah: In der Tat, das ist für mich ein Riesenthema. Ich engagiere mich dafür, dass die Frauen gestärkt werden.
Mike: Das kann ich unterstreichen, Sarah kämpft für die Rechte der Frauen. Das hängt mit ihren Wurzeln zusammen.
Möchtest du dein Motiv mit uns teilen?
Sarah: Warum nicht. Mein Vater ist Afghane, meine Mutter ist Ur-Deutsche. Von daher weiß ich, dass Frauen nicht immer so behandelt werden, wie sie behandelt werden sollten. Ich habe mich in der
Beziehung immer auf die Hilfe und Unterstützung meiner tollen Brüder verlassen dürfen, die nicht dieses antiquierte Frauenbild mit sich rumtragen.
Du hast zum Weltfrauentag etwas sehr persönliches gepostet, dürfen wir das Zitat hier bringen?
Sarah: Ja.
Hinter jeder starken, unabhängigen Frau steht ein zerbrochenes kleines Mädchen,
welches gelernt hat vom Boden aufzustehen und von niemanden abhängig zu sein.
Aber was gibt es schöneres, als zu wissen,
dass die unabhängige Frau einen starken Mann an ihrer Seite hat, der sie auffängt.
– Sarah Novak –

Respekt! Bereit für einen Schwenk zu mehr Leichtigkeit?
Sarah: Klar.
Mike, dein Lieblingskaffee?
Mike: Der, der die meiste Spanne bringt … spricht er und lacht sich kaputt. Er kann es einfach nicht lassen, den Kaufmann raushängen zu lassen, obwohl der Pulsschlag seiner romantische Ader an vielen Stellen zu hören ist 🙂
… und dein Lieblingskaffee am Gaumen?
Mike: Wenn er aus dem Vollautomaten kommt, gerne „Münsterländer.“
… kommen wir machen heute mal analog – auch beim Kaffee.
Mike: Okay, als Filterkaffee „Costa Rica“, ich denke das hängt mit meiner Sehnsucht zusammen, dort mal wieder hinzukommen.
Sarah, bei dir …
Sarah: Sumatra Honey. Der Begriff Honey steht in diesem Fall nicht für Honig, sondern für die Aufbereitungsart der Kaffeebohnen. Dadurch wird der Kaffee extrem fruchtig. Da kommen ganz viele komplexe Noten raus. Ein wirklich spezieller Kaffee. Wenn ich dir den servieren würde, könnte es sein, dass er dich an Früchte-Tee erinnert.
Das ist zwar nicht ganz so meine Baustelle, es klingt aber so spannend, dass ich den probieren möchte. Gibt es den im Café?
Sarah: Ja, aber nur als Filterkaffee, d.h. nicht aus dem Siebträger.
Die Apparatur habe ich bei euch gesehen, da stehen drei Filtereinheiten nebeneinander oder?
Sarah: Stimmt. Das war ein ganz großer Wunsch von mir. Ich wollte unbedingt, dass wir auch Filterkaffee anbieten. Ein Klassiker der Zubereitung, der seit einiger Zeit seine Renaissance erlebt.
Okay, über das „Café“ sprechen wir gleich noch. Gibt es eigentlich schon Pläne für 2025?
Mike: Ja, da feiern wir den 150. Geburtstag unserer Marke Imping Kaffee.
Apropos Feiern. Gehen wir zurück auf den 24. Mai 2019, zu eurer Eröffnung-Party der neuen Rösterei.
Mike: Sehr gerne.



Die Rösterei – auf der Wüppingsweide 2 in Bocholt
Ganz herzlichen Dank noch mal. Wir haben diesen Abend / diese Nacht echt genossen. Also feiern könnt ihr. Respekt!
Sarah: Danke für die Blumen. Es gibt viele, die sich daran erinnern. Das hören wir immer wieder und immer noch gerne.
Mike, dein Part gerne ein paar Hardfacts zur neuen Rösterei:
Mike: Hallengröße 2.200qm, bebaute Fläche: 3.300qm, Grundstück: 7.000qm
Was versteht man unter Langzeitröstung?
Mike: Eine industrielle Röstung dauert ca. drei Minuten. Bei uns werden die Bohnen bei einer Temperatur von 160-230 Grad für 18-20 Minuten geröstet.
Uns was bitte ist ein Cupping-Room?
Sarah: Das ist quasi ein Tasting-Room für Kaffee. Bei Wein heißt es Degustieren, beim Kaffee ist das Cuppen. Den Raum habe ich mir in einem unserer partnerschaftlichen Gefechte, erkämpfen müssen. Der Raum, der aus Mike’s Sicht überhaupt nicht notwendig war, ist mittlerweile zu seinem Lieblingsraum mutiert. Dort finden auch unsere Kaffeereisen und Schulungen statt.
Wie erklären wir jetzt den Leserinnen und Lesern, dass sich Imping Kaffee von einer kleinen Rösterei zu einem Global Player entwickelt hat? Ihr fliegt ja nicht nach Dubai, weil die dort so schöne Kamele haben oder?
Sarah: Nein, wir waren dort zum wiederholten mal auf der World-Trade-Messe. Ich halte das im Übrigen für normal, dass viele noch glauben, dass wir im Kaffeeladen in der Nobelstraße sitzen und dort ein wenig in Kaffee machen. Woher sollen die Menschen wissen, dass wir unseren Kaffee nach Saudi-Arabien, Kanada und acht weitere Länder exportieren?
… durch diesen Artikel! 🙂

Das Café – am Neutorplatz 1 in Bocholt … auch dazu gerne ein paar Hardfacts …
Sarah: Eröffnung 2021, Platz für ca. 50 Gäste, außen nochmal 70 Plätze. Zu unseren Produkten: Neben unseren Kaffee-Spezialitäten gibt es auch schöne Tee’s. Ansonsten legen wir sehr großen Wert auf regionale Produkte wie: Säfte von van Nahmen, Milch von Hof Heesen, Aufschnitt von „Das Fleisch“, Eier vom Vriesenhof, Brot von Stenneken aus Rhede etc.
Mike: Frank Stenneken ist mein Fussball- und Kegelkumpel seit jeher. Das ist auch der Grund warum er sich von Sarah hat überreden lassen, für unser Café Franzbrötchen zu backen.
Franzbrötchen in Bocholt – das wusste ich auch noch nicht. Dann brauchen wir gar nicht mehr nach Hamburg, Kirsten.
Kirsten: Deswegen nicht, denn nehmen wir halt einen von den anderen 1.001 Gründen 🙂
Sarah: Franzbrötchen waren ein ganz großes Thema für uns. Wir lieben Hamburg – die Kaffeestadt Deutschlands schlechthin. Und wir lieben Franzbrötchen, die eigentlich nur in Hamburg zu bekommen sind.
Ich habe sie zu Hause immer selber
gebacken. Aber wer schon mal Plunderteig
gemacht hat, weiß wieviel Arbeit das ist. Ich wollte dieses Gebäck mit Zimt & Zucker in Bocholt etablieren. Mittlerweile wissen viele, dass es bei uns diese Hamburger Spezialität gibt.
Und wir jetzt auch! Was sollten wir noch wissen?
Das man bei uns unheimlich gut Frühstücken kann. Und das wir von 12.00 bis 19.00 Uhr saisonale Speisen mit überwiegend regionalen, frischen Produkten anbieten:
https://imping-kaffee.de/wp-content/uploads/2022/03/Speisekarte.pdf
Zum Ambiente: Wir haben gesehen, dass die Lady, die du sonst deine Haut verzieren lässt, eine Wand im Café großflächig tätowiert hat.
Sarah: Genau, den Flamingo – aber als gemalte Version.
Gibt es neben eurem „Café“ weitere „Zapfstellen“ für Imping Kaffee in der Nähe?
Sarah: Philipp Traber am Aa See, Landhaus Ridder, Küpper in Dingden und quasi alle Bäcker außer einem …
… dessen Namen aber nicht genannt werden darf (frei nach Harry Potter).
Ich hatte gesehen, dass ihr auch mit Alpakas schon Kaffee getrunken habt …
Sarah: Stimmt „Alpakas am Schloss“ in Ringenberg. Auch da bekommt man unseren Kaffee.
Das ist so toll dort. Das ist übrigens bislang der einzige Gastronom, der Wert darauf legt, unseren Java Jampit anzubieten. Der ist im Einkauf nicht günstig, aber für die Menschen dort ist die Qualität ausschlaggebender, als der Preis.
Was sind für euch Café-Hot-Spots? … Coole Locations, Cafés der Zukunft?
Sarah: Ganz klar Amsterdam. Danach kommt Berlin.
Mike: In Kolumbien, in der Stadt Medellin gibt es ganz coole Cafe’s.
Die Region bringe ich eher mit anderen berauschenden Mitteln in Verbindung 🙂
Mike: Das stimmt. Aber wenn man daran vorbeisieht, wirst du diese Stadt und dieses Land lieben.
Weil es gerade passt, liebe Leserinnen und Leser, sollte es euch mal nach Kapstadt verschlagen. Bitte sucht dort Truth Coffee auf. Ein Laden, der schon mehrmals als bestes Café weltweit ausgezeichnet wurde – wo Nachmittags ein DJ loungige Rhythmen zum Kaffee auflegt.
Was ist am 7.04.2022?
Mike: Da erscheint der neue PAN.
Das könnte in der Tat passen. Was ich aber meine ist ein besonderer Feiertag – der weltweite Kuchen-zum-Kaffee-Tag.
Sarah, was ist dein Lieblingskuchen?
Sarah: Wie hat dir neulich das Probier-Stückchen von meinem Pistazien-Orangen-Kuchen geschmeckt?
Der war echt klasse – auch wenn nach Karotten-Ingwer-Suppe und Birne-Gorgonzola-Sandwich der größte Hunger
gestillt war.
Das ist momentan mein Lieblingskuchen, den gibt es ab heute auch bei uns im „Café“.
Mike, dein Lieblingskuchen?
Stachelbeere-Baiser-Torte.
Wer backt den Kuchen für euer „Café“?
Sarah: Den backt Helena. Die hat eine Konditoren-Ausbildung beim Café Voß genossen und eine Ausbildung zur Bäckerin bei Stenneken. Sie ist festangestellt bei uns im „Café“ und kreiert unsere echt leckeren Kuchen.


Wir mögen es, in der Stadt zu flanieren – zwischen euren beiden Standorten. Beim Kaffeeladen den Kaffee als Bohnen zu kaufen, den wir vorher im „Café“ probiert haben – das sind ja nur 500 Meter Distanz. Trotzdem kann es Motive geben, sich den Kaffee liefern zu lassen – aufgrund fehlender Mobilität, Quarantäne was auch immer …
Mike: Alles nachvollziehbar – dafür gibt es unseren Shop:
So ihr Lieben, es ist 21.01 Uhr. Bevor ich jetzt auf Stop drücke … gibt es irgendeine Frage, die ihr gerne gefragt worden wäret, die wir aber nicht gestellt haben? Sie muss nicht unbedingt aus dem Bereich Betriebswirtschaft kommen 🙂
Mal wieder tosendes Gelächter …
Mike: Keine Frage, sondern eine Anmerkung. Hätte ich meine Frau nicht kennengelernt, wäre ich wesentlich ärmer und trotzdem reicher.
Kirsten: Du wärest emotional verkümmert und hättest jetzt mehr Geld auf dem Konto?
Mike: Das hast du richtig verstanden.
Herzlichen Dank, für 61 extrem kurzweilige Minuten. An zwei Menschen, die beim ersten Kennenlernen, sehr unterschiedlich anmuten, aber in dieser Kombination einen perfekten Cappuccino abgeben.
Wobei die Frage offen bleibt, wer für den Milchschaum und wer für den Espresso steht.
Anschließend wechselten wir an unsere Esstafel. Dem Zwischengang aus Pasta mit Shitake-Pilzen, Champignons und Tranchen vom Lamm, folgte Filets vom Skrei mit Chorizzo und geschmortem Chicorée (wie passend) – wie ihr ihn beim „Anti-Murmeltier-Dinner“ in dieser Ausgabe findet. Als Dessert gab es einen Epoisses und für den süßen Gaumen Crepes mit flambierten Calvados-Äpfeln.
Nicht das ihr glaubt, dass wir alle der Worte müde waren. Nach diesem Querfeldeinlauf durch Fakten und Stories zu Imping Kaffee … Wir verraten euch ein kleines Geheimnis, wir sind ja quasi unter uns. Als wir nach zahlreichen Liederwünschen und begleitenden Weinen Alexa anwiesen „Wir bleiben wach, bis die Wolken wieder lila sind“ zu spielen, befanden sich Wunsch undRealität quasi im Einklang. Wie geschrieben – feiern können die Beiden.

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