
Ortszeit
- Zeitzone: America/New_York
- Datum: 18. 10. 23
- Zeit: 13:30 - 15:30

DIE COURASCHE – SCHAUSPIEL-SOLO ZUM DREISSIGJÄHRIGEN KRIEG NACH EINEM ROMAN VON GRIMMELSHAUSEN (1670)
in Kooperation mit dem städtischen Büro für Chancengleichheit
„Ihr werdet Euch über mich verwundern“, prophezeit die Courasche ihrem Publikum. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges von einer Kostfrau aufgezogen, sichert sie sich durch Heirat nicht nur einen gewissen Wohlstand, sondern vor allem ihre Existenz als Frau im Krieg. Doch sie kämpft ebenso auf den Schlachtfeldern, raubt und plündert, betreibt das Hurenhandwerk und die Marketenderei und sammelt Liebesaffären wie die geschätzten Dukaten. Sie scheint unverwundbar zu sein – bis sie auf Simplicius Simplicissimus trifft …
Die „Erzbetrügerin“ und „Landstreicherin“ Courasche, der Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen in seinem Simplicianischen Zyklus ein eigenes Buch widmete, inspirierte Bertolt Brecht zu seiner Mutter Courage. Über das Solostück der Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Jutta Seifert schrieb die Rheinische Post: „Die Figur der Courasche ist trotz der bereits rund 350 Jahre, die sie bereits auf dem Buckel hat, eine hochmoderne Frau. Die Lebensbeichte dieser starken und modernen Frauenfigur war zugleich amüsant und berührend. Und es war nicht zuletzt die Geschichte einer emanzipierten Frau, als es diesen Begriff noch gar nicht gab.“ – „Grandiose Darbietung. Mal welterfahren, mal ausgelassen, mal zynisch und von ihren Erinnerungen mitgerissen. Man kann sich ihr nicht entziehen“, resümierte die Allgemeine Zeitung (Coesfeld) über eine historisch-literarische Figur, die von Jutta Seifert „herrlich in Szene gesetzt“ wird (Odenwälder Zeitung).
Foto: Roland Klare