Ein facettenreiches Interview mit dem Inhaber von Lotto-Tabak Raab
Lotto & Lyrik, Pilgern & Poesie, Presse & Tabak, Rum & Whisky, Navigator & Novalis
Fotos: Kirsten Buß︱Text/ Interview: Roland Buß

Fakten zur Person
Jahrgang 1961 / verheiratet mit Kirsten / Vater von Inga (’88) und Hennig (’93) / Schwiegervater von Andre, den er als zweiten Sohn bezeichnet / Schwiegervater von Nicole / Großvater zweier Enkel (Nela & Moritz) / Inhaber von „Tabak Lotto Presse – Raab“ – gemeinsam mit seiner Frau Kirsten / Hauptmann der Ersten Kompanie des St. Georgius Schützenverein / Erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft in den Shopping-Arkaden / Mitglied im Elferrat im St. Georgius Schützenverein / Pilgerer – was für mich vollkommen neu ist / Philosoph & Schriftsteller – auch wenn er sich nicht als solcher bezeichnen würde
Prolog
Um es vorweg zu nehmen, die nachfolgenden Zeilen teile ich in dem Bewusstsein der Befangenheit. Wobei, was sind es für Momente, in denen ich wirklich unbefangen bin?
Spannende Frage. „Ich werd einfach so rein, und so dumm sein, wie weißes Papier“, so lautet eine Songzeile von Element of Crime, die mir meine Gedanken gerade vorsummen …
Ab ins Thema: Es müssen fast fünfzig Jahre her sein, dass ich mit Michael die Schulbank gedrückt habe. Er als Klassensprecher mit löwenartiger Mähne. Wortgewandter Anführer einer pubertierenden Horde … immer die Gerechtigkeit im Visier. Rebell und Bindeglied zu den Paukern zugleich. Viel gereifter und verwegener als ich, der mit Mutters Homemade-Jeansanzug
(Sorry Mum, aber das Teil sah echt bescheiden aus) seinen Platz in der Welt suchte.
Unsere Plätze haben wir mittlerweile gefunden. Einen gemeinsamen Platz hatten wir Anfang dieses Jahrtausends im Moor des Burloer-Vardingholter Venn und in einer alten Brennerei. Ich als Ausrichter einer november-abendlichen Whisky-Moorwanderung unter Fackeln. Michael als Storyteller zu seinen Whisky’s, die wir vorher im Moor versenkt hatten. Gemeinsam mit den Gästen kehrten wir in die Alte Brennerei ein, um bei schottischem Lachs, Irish-Stew und keltischer Musik die Flaschen zu leeren – eine Selektion von Michaels Zigarren als Dessert. Seitdem ist viel Wasser durch die Aa geflossen und trotzdem gab es nur wenige Momente, in denen wir uns begegnet sind – auch wenn wir in der gleichen Stadt leben.
Unbemerkt von mir war Michael vom Whisky- zum Rumspezialisten mutiert. Und so war es ein von Michael ausgerichtetes Rumtasting, (Pan-Ausgabe Juni/Juli 2022) das uns eine alte Freundschaft neu denken ließ. Neben der Passion für Rum verbanden uns alte Erinnerungen und Geschichten, aber auch die Sicht auf das Leben, auf die Literatur … auf die Poesie.
Ein spannender Charakter mit vielen, auch für mich überraschenden Facetten.
Donnerstag, 12. Mai 2022, 17:00 Uhr
Backstage-Bereich von „Tabak Lotto Presse – Raab“ in den Arkaden.
Ihr wisst schon, vor dem Ausgang zum Berliner Platz, dort an der rechten Seite. Umgeben von Regalen mit Stangen von Zigaretten, Zigarren und Kisten mit Spirituosen sitzt Michael in seiner Lager-Office am Schreibtisch, während ich den Aufnahmeknopf des Voice-Recorders drücke.
Pilgern
Lass uns in die letzten beiden Facetten eintauchen, zunächst ins Pilgern …
Das mache ich schon über 20 Jahre. Früher bin ich alleine gelaufen, seit einigen Jahren begleiten mich meine beide Söhne. Mein Sohn Henning, mein Schwiegersohn Andre und mein Freund Dietmar.
Zu Weihnachten schenke ich denen immer Übernachtungen in historischen Landgasthöfen, die an der Strecke liegen.
… die welche wäre?
Wir pilgern auf den Jacobswegen in Europa. Wir sind in der Nähe von Bremen angefangen, dann über Osnabrück durch den Teutoburger Wald, Münster, Dortmund, Wuppertal, Köln, Aachen, um einige Etappen zu nennen. Unsere letzte Etappe war Maastricht. Es sind immer drei bis vier Tage, je nachdem wieviel Zeit wir haben.
… mit dem Ziel irgendwann in Santiago de Compostela anzukommen?
Klar! Wie so viele! 1.600 Kilometer haben wir bereits hinter uns gelassen. 2.400 Kilometer liegen noch vor uns.
Poesie
Viel Zeit zum Denken oder? Ich spiele auf die zweite, mir unbekannte Facette an. Wann hast du angefangen zu schreiben, zu dichten?
Das war in der fünften Klasse, aber vor einem anderen Hintergrund. Ich bin Legastheniker. Das kannte man damals nicht wirklich. Menschen die gravierende Schwierigkeiten beim Leser und/oder Schreiben hatten, wurden seinerzeit als dumm abgestempelt.
Das hast du aber gut kaschiert bekommen, mein lieber Klassensprecher …
… das ging auch nur im Zusammenspiel mit unseren Lehrern, die ich eingeweiht hatte. Es wäre mir nicht möglich gewesen an der Tafel zu schreiben oder vorzulesen. Das hat mich die ganze Schulzeit begleitet – besser gesagt: verfolgt. Ich bekomme jetzt noch Schweißausbrüche, wenn ich über diese Zeit, über diese Ängste spreche. Es ist immer noch höchst emotional für mich, dir das zu erzählen.
Das bleibt mir nicht verborgen. Wir können das Thema wechseln, wenn es dich stresst. Gleichsam mögen Menschen diese Offenheit, diese Brüche, das Nicht-Perfekt sein …
Es ist okay für mich. Mein Ziel ist es, Menschen zu ermutigen, denen es ähnlich geht bzw. ergangen ist, wie mir. Und …. um aufzuzeigen, das Legasthenie kein Makel ist, sondern eine Laune der Natur.
Alle konnten lesen … nur ich nicht. Meine Eltern haben damals alles für mich getan. Mein Vater hat sehr geduldsam mit mir Schiller und Goethe gelesen. Es war sehr mühsam für mich, etwas zu erlernen, was vielen von Natur aus leichter fällt.
Es blieb die Sehnsucht in mir, mich schriftlich mitzuteilen. Sprich Schreiben zu können. Und so habe ich angefangen für mich zu schreiben. Die Gedanken in Zeilen umzuwandeln mutierte zum Kampf mit Buchstaben und Wörtern – schwer lesbar für andere.
Es war meine Frau Kirsten, die kurz vor
unserer Hochzeit, als Erste meine Zeilen lesen durfte.
Was hast du damals geschrieben?
Als ich neunzehn Jahre alt war bekam ich ein kleines Büchlein von Novalis in die Hand. Bis dahin wusste ich nichts von ihm. Die ersten beiden Gedichte haben mich umgehauen – der hat so geschrieben wie ich. Ein Momentum der Seelenverwandtschaft. Ich hatte das Gefühl, dass daraus etwas entsteht, dass sich eine Tür für mich öffnet. Ich fühlte mich ermutigt, kleine Zitate und Gedichte zu schreiben.
Hast du Rituale beim Schreiben?
Nein. Ich schreibe überall wo ich bin. Händisch oder am Computer, hier am Schreibtisch oder zu Hause. Mein großer Fehler ist, dass es so viele Orte gibt, wo ich die Texte ablege, digital wie analog. Und deswegen muss ich immer suchen.
Apropos suchen … hast du mittlerweile den Text wiedergefunden, von dem du mir beim Rum-Tasting erzählt hast?
Habe ich dir ausgedruckt – „Die Laus.“
Bevor wir zu eurem Unternehmen schwenken … dein absolutes Lieblingsstück, musiktechnisch gesehen?
Computer Liebe von Kraftwerk.
… analog oder digital?
Vinyl.
Stimmt, da war was … verblasste Erinnerungen an den Ausklang des besagten Rum-Tastings klären sich und geben den Blick auf Plattensammlung und Stereoanlage im Hause Raab frei.

Das Unternehmen „Tabak Lotto Presse – Raab“
Euch findet man an zwei oder drei Standorten?
An Zweien und zwar hier in den Arkaden und im neuen Rewe-Markt von Achim und Ute Lütfring an den Ostwall-Terrassen. Achim kam damals auf mich zu und fragte, ob wir nicht Lust hätten mit ihm und dem Bäcker Hans Dieter Schmitz dort Produkte des täglichen Grundbedarfs anzubieten. Das Konzept hat uns überzeugt und so haben wir unsere Gründungsstandort an der Dinxperloer Straße dafür aufgegeben.
Was unterscheidet euer Geschäft in den Ostwall-Terrassen von dem hier in den Arkaden?
Die Philosophie. In den Arkaden gehen wir weit über die Deckung des Grundbedarfs hinaus. – Hier verkaufen wir Glück & Genuss.
Lotto
Fangen wir mit dem Glück an. Können wir über Fälle sprechen, wo jemand so richtig bei euch abgesahnt hat?
Michael lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Ich sehe ihn gedanklich ringen mit dem Vertrauen gegenüber einem alten Freund und möglichen Schweigepflichten der WestLotto. Seine Mimik verrät mir, dass da einige spannende Stories in den Synapsen schlummern. Mein Anstand gebietet es mir nicht nachzuhaken. Ich würde darauf wetten, dass es Menschen gab, die hier richtig abgesahnt haben. Apropos Wetten! Wir sollten mal wieder Lotto spielen …

Presse
Vom Spielgeheimnis zum Pressegeheimnis … wieviel Titel umfasst eurer Sortiment?
Es gibt ca. 2.200 regelmäßig verlegte Titel. 1.700 davon haben wir im Sortiment. Der Rest ist zum Teil so speziell, das man diese Werke nur über eine Abo bekommt wie z.B. ein Brieftauben-Spezial oder Ähnliches.
Beim späteren Gang durch die Auslagen entdecke in Exemplare, die mich in meine Kindheit eintauchen lassen. Ich finde ganze Reihen von Asterix & Obelix, sowie den colt-schwingenden Lucky Luke.Beim Rastern der vielen Genuss-Zeitschriften sticht mir „Sweet Dreams“ ins Auge. Nichts Schlüpfriges :), sondern ein Magazin was sich den Desserts verschrieben hat. In dieser Ausgabe steht unter anderem der Käsekuchen im Fokus. Spontan verlege ich den Einkaufsbummel für unsere nächste MagTime in dieses Epi-Zentrum von Printausgaben. Von Zeit zu Zeit durchstöbern wir mit unserem Redaktions-Team andere Magazine um uns inspirieren zu lassen. Das besagte Dessert-Magazin wird dazu gehören. Ich bin beeindruckt, was man auf diesen 140 Quadratmetern alles entdecken kann. – Vor allen Dingen im „toten Winkel“, dem Bereich den man beim Vorbeischlendern nicht einsehen kann. Da blieb mein Auge bislang immer an der imposanten Auswahl von Tageszeitungen hängen. Für mich schwer vorstellbar, das man hier das Auge schweifen lässt, ohne etwas zu entdecken, was man in einem „Tabak-Lotto-Presse-Fachgeschäft“ nicht erwartet hätte. Ich fühle mich erinnert an den Besuch einer „Secret-Cocktail-Bar“ in Paris – gelegenen unterhalb eines großen Restaurants. Im Downstairs-Bereich musste man sich an Getränkekisten und Bierfässern vorbei mogeln und eine herkömmliche Kühlhaustür öffnen, dann stand man mitten in einer anderen Welt. Einen ähnlichen Wow-Effekt erlebe ich in dem Refugium meines alten Schulfreundes Michael.
Tabak
Wissen die Menschen eigentlich um euren begehbaren Humidor? Wieviel Zigarren warten dort auf die Menschen, die sie genießen?
Stand heute halten wir dort mehr als 200 karibische Zigarrensorten vor – das ist nicht gerade wenig.
Geht es etwas konkreter?
Unlängst lobte uns ein Stammkunde mit den Worten „Ihr habt den best bestücktesten Humidor weit und breit.“ Soweit würde ich nicht gehen, wir kennen ja unsere Marktbegleiter. Aber man müsste schon etwas weiter fahren, um ein solches Angebot anzutreffen.
Welche Bedeutung haben Zigarren für dich persönlich?
Pure Entspannung. Ich freue mich oftmals tagsüber darauf, abends in Ruhe eine Zigarre zu rauchen – ideal für mich um runter zu kommen. Da geht es nicht um Konsum, da geht es um Genuss. Ähnlich wie bei einem guten Glas Wein.
Beim Rundgang war mir aufgefallen, dass man hier auch den passenden Wein zur Zigarre findet. Wobei sich die Weinauswahl an alle richtet, nicht nur an die Freunde der Zigarren.
Hast du eine persönliche Empfehlung für mich als absoluten Wenig-Paffer?
Eine Zigarre sollte man nicht über den Preis kaufen, sondern über den Geschmack.
Damit verbietet sich meine Frage nach dem teuersten Exemplar im Humidor. Es wäre unredlich, euch auf eine falsche Fährte zu locken. Ich ziehe Parallelen zu den Düften in die wir uns hüllen. Lange habe ich gesucht, um den passenden Herrenduft zu finden. Den für jeden Tag und die für die besondere Anlässe. Wichtiger als der Preis, war das Gefühl den Duft zu finden, mit dem man sich am besten angezogen fühlt. Michael unterbricht meine Gedanken …
… lass uns nachher in den Humidor gehen. Ich bin sicher, dass wir eine passende Zigarre für dich finden werden. Wichtig ist, dass es Spaß macht! Man sollte es nicht kompliziert machen.
Whisky & Rum
Wie bist du eigentlich von deiner Whisky-Passion zum Rum gekommen?
Vor vielen Jahren habe ich festgestellt, dass ich von Whisky Magenschmerzen bekomme – auch schon beim ersten Glas – losgelöst von seiner Machart und seiner Herkunft. Es war einfach nicht mehr bekömmlich für mich.
Trotz alledem findest du bei uns eine sehr ansehnliche Auswahl von Whiskys in den Regalen. Und was wir nicht vorhalten, beschaffen wir über unsere Genossenschaft. Wir sind Mitglied in der Emuri Genuss-Company.
Wenn du auf unserer Website www.genusscompany.de/start
bestätigst, dass du mindestens 18 Jahre alt bist, öffnet sich der Zugang zu unseren Sortimenten und Online-Broschüren wie „Schottland im Glas“ für die Welt der Single-Malts oder zur „Blue-Bottle-Company“ mit den Themen Cognac, Gin, Wodka, Rum und vielem mehr.
Bei der Niederschrift dieses Interviews komme ich nicht umhin, durch die angesprochenen Broschüren zu scrollen. Die Auswahl ist wirklich beachtlich. Als ich meine bisherigen Lieblings-Rumsorten von A.H. Riise entdecke, beschließe ich ab sofort mein Einkaufsverhalten von Spirituosen zu ändern. Ähnlich, wie beim „Schmökeraffen“ der vergangenen Ausgaben beschrieben, werde ich meine Bestellungen ent-online-tisieren 🙂 Klingt oldschool, aber wenn ich den Kauf von Büchern, Spirituosen etc. mit einem Gang in unsere Innenstadt verbinden kann, dann tue ich das.
Wie kam es zu dieser Genossenschaft, von der du sprachst?
Das ist 100 Jahre her. Viele Kollegen aus unserer Branche hatten sich zusammengeschlossen, um als Einkaufsverband bessere Margen zu erzielen. Der Seniorenrat der Emuri Genuss-Company hat vor vielen Jahren überlegt, welche Produkte unser Tabakwaren-Geschäft interessanter und attraktiver gestalten könnten. Whisky war damals ein Mega-Trend und natürlich ein guter Genuss-Sparrings-Partner zu unseren Zigarren. Daraus entstand die Zusammenarbeit mit einem der grössten Spirituosenhändler mit Sitz in Hamburg. Die sind extrem gut vernetzt und so wurde es uns möglich, eigene Selektionen und Abfüllungen exklusiv anbieten zu können, wie zum Beispiel den Rum „Navigatos“ zum 100-jährigen Jubiläum dieser Genossenschaft. Ich bin überzeugter Emurianer.
Auf dem Tasting im Filetgran habe ich erleben dürfen, dass du auch ein sehr überzeugter Rum-Passionist bist. Wann hat es dich gepackt?
Das war vor ca. 18 Jahren. Wir waren bei meiner Schwester Elli in Unna, um Weihnachten zu feiern. Mein Schwarger Reinhardt sammelt Rum. Ich hatte damals keinen Zugang dazu. Ich kannte nur den weißen Rum für Bacardi-Cola aus unserem Erwachsenwerden. Aufgrund meiner whisky-bedingten Magenschmerzen habe ich verhalten-skeptisch probiert. Schon der ersten Schmuck war eine Offenbarung für mich. Geschmacklich, wie auch von der Bekömmlichkeit her. Ich war angefixt. Seit diesem Moment habe ich mich mit der facettenreichen Welt des Rums beschäftigt.
Michael war während des ganzen Interviews „extrem auf Sendung“ – man spürt seine Leidenschaft für das was er tut und für seine Produkte. Beim Thema Rum scheint seine Passion noch ein wenig stärker durchzuschlagen. Rum sei das Getränk der Piraten gewesen und da Michael früher leidenschaftlich gesegelt sei, fühle sich Rum extrem stimmig für ihn an. Okay, Captain Miki Sparrow, dann navigiere mich durch die Welt des Rums.
Was macht die Faszination Rum aus?
Seine Vielfältigkeit und die Kreativität der Menschen, die ihn brennen. Die können einen Rum so brennen, dass er an einen guten Sasse-Korn erinnert oder so, dass er nach Popcorn riecht. Mit diesem Destillat aus Zuckerrohr scheint alles möglich.
Erinnerungen an meine Eindrücke vom besagten Rum-Tasting poppen auf: Der Rum-Likör, mit dem Geschmack von Himbeeren und Chili, der mich 15 Minuten hat grübeln lassen, was das passende Gericht dazu sein könnte.
Ergebnis: In einem Tumbler mit Eiswürfeln serviert als i-Tüpfelchen zu einem scharfen asiatischen Gericht. Eine gebratene Gänseleber, lackiert mit einem süßen Soja-Rahm und rotem Chili puzzelt sich in meiner kulinarischen Phantasie zusammen – Speichelfluss setzt ein. Notiz an mich selbst: Unbedingt umsetzen! … und zwar schnell!
Lieblings-Rum-Land?
Sehr gerne aus Panama, sehr gerne aus Barbados … beide Länder habe ich schon bereist.
Lieblings-Destille / Lieblings-Label?
Momentan sind es die Tropfen von Wagemut und unsere Eigenmarke „Navigatos.“
Natürlich probieren wir diese Tropfen und zwar den „Ida van der Ille“ von Wagemut und den „Navigatos.“ Beeindruckend … insbesondere der Erstgenannte. Ich zücke mein iPhone und googele:
„Der perfekte Rum für alle Süßschnäbel und Vanille-Liebhaber. Eleganz braucht kein Feuerwerk. Gereifter Rum wird vermählt mit der Königin der Gewürze: Vanilleschoten aus Madagaskar. Anschließend darf sie leicht gesüßt in ehemaligen Cognac-Fässern zur Perfektion heranreifen.“ – dem ist nichts hinzuzufügen.
Das beste Glas für einen guten Rum?
Ein sogenanntes Noising-Glas. Ähnlich wie ein Sherry-Glas … etwas bauchig und nach oben hin verjüngend.
Dem Interviewten gebührt das letzte Wort. Was muss man noch über Rum wissen?
Das es ein sehr erschwingliches Genussmittel ist. Für 25,- Euro bekommst du schon eine Premium-Qualität. Mit 35,- Euro bis du schon im High-End-Bereich unterwegs.
Okay, Captain Sparrow, ich bin bereit. Navigiere mich durch euren Humidor.
Folge mir.
Begehbarer Humidor
Im Humidor teilt Michael weitere Stories mit mir. Ich lerne Maria Mancini kennen. Maria war die Tochter des Michele Lorenzo Barone di Mancini. Sie war die große Liebe des jungen Ludwig XIV. von Frankreich. Eine feingeistige Schönheit soll sie gewesen sein, die das Interesse des späteren „Sonnenkönigs“ für Kunst und Literatur zu wecken wusste. Jene Maria Mancini, die dieser Zigarre ihren Namen gab.
Mit Laura Chavin begegnet mir eine zweite Frau, die ein exklusives Sortiment aller gängigen Zigarrenformate ziert. Zusätzlicher Kaufanreiz für die rauchende Männerzunft oder die Huldigung an rauchende Damen? Ich werde Michael bei nächster Gelegenheit zu den wahren Hintergründen befragen.
Nachdem ich mich als Gelegenheits-Paffer auf die Hausmarken-Zigarre als Probe entschieden habe, schwenken wir auf das Gebiet, wo ich mich wohler fühle – dem Rum.
Michael ist ein wahrlich guter StoryTeller Berater. Und so füllen seine Geschichten rund um die Tropfen meine Must-Have-Digestif-Liste:
Angetan hat es mir der „Kanshi-Cask“, der in handgefertigten 30-Liter Walnussfässern reifen durfte. Gefolgt vom „Black Tot Rum“ der rund 300 Jahre täglich an die Marinesoldaten der Royal British Navy ausgeschenkt wurde – was so einiges erklären könnte 🙂
Nummer Drei auf meiner Liste ist der Ann-Eks Rum „Hannelore“ – von der Insel Mauritius und natürlich der verkostete „Ida van der Ille“.
Vielleicht sehen wir uns, zum Tag des Rums am 16.08.2022 bei Michael in den Arkaden, wo ich die o.g. Rums absortiere.
Die Frauenquote scheint zu stimmen, in meinem Einkaufswagen. Apropos Frauenquote – dieses Advertorial unterschlägt die weibliche Seite dieses Unternehmens: Kirsten, die Ehefrau und Inhaberin. Weder unbewusst, noch respektlos – sondern authentisch. Sie hält Michael den Rücken frei. Er ist anerkannt der Frontmann, Storyteller und Berater rund um die Produkte, die sich außerhalb des Sortiments des täglichen Bedarfs befinden.
The End
Dem abendlichen Shooting der Impressionen in unserem Verlag folgte ein Ausklang bei einem Spidersteak von „Das Fleisch.“ Danke an Sarah & Dieter Konert für die Beratung. Dieses eher selten angebotene Stück vom Rind war einfach kongenial. Dazu gab es Kartoffeln in der Schale gegart, einen Rahm aus Morcheln und Steinpilzen und nicht zuletzt tiefgreifende Gespräche über das Leben, die Lyrik, die Poesie.
Danke Michael – auch für die überreichten Zeilen deiner „Hymne an die Freundschaft.“
Tabak Lotto Presse – Raab
Berliner Platz 2, Bocholt, in den Arkaden & in den Ostwall-Terrassen Bocholt.
Telefon: 02871-26 02 92
E-Mail: tabak-raab@t-online.de
www.lotto-raab.de