Die Cabrio-Saison startet!
Sobald es Frühling ist und das Wetter sich von seiner guten Seite zeigt, werden quer durch die Republik die Verdecke nach hinten geklappt. Viele verbinden damit ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Und dieses Vergnügen muss gar nicht teuer sein. Auch wer kein Cabrio besitzt, hat
andere Möglichkeiten den Fahrspaß selbst zu erleben. Diese Autos locken mit frischer Luft und gute Laune ins Freie. Für viele ein wahr gewordener Traum. Dieses Gefühl von Freiheit, vor allem nach den zurückliegenden Jahren mit Einschränkungen und Lockdowns. Wer es schon einmal gemacht hat, wird wissen, wie in diesem Moment die Glückshormone verrücktspielen und die Freude in jeder einzelnen Zelle des Körpers spürbar wird.

Die ersten Sonnenstrahlen machen Lust auf Urlaub, Garten und Grillabende und locken nun auch die Liebhaberfahrzeuge, Oldtimer und Cabrios aus den Garagen. Bei gutem Wetter unter freiem Himmel Auto fahren: An der frischen Luft sein, Vögel zwitschern hören, die Umwelt ungefiltert wahrnehmen – alles kleine Sinnesfreuden, die man auch beim Autofahren nicht missen möchte. Wem offene Fenster oder ein Schiebedach zu wenig sind, nimmt dafür Jacke, Schal und Mütze beim Cabriofahren gerne in Kauf. Und der kalte Fahrtwind? Lässt sich per Windschott und geschlossener Seitenscheiben nahezu aussperren. Denn selbst wenn sich das Verdeck bei den meisten Cabrio-Modellen bis Tempo 50 auch während der Fahrt binnen weniger Sekunden hinter die Sitze falten lässt, weht so auch auf der Autobahn erstmal nur ein laues Lüftchen. Und wenn dann auch noch Klimaanlage sowie Sitz- und Nackenheizung ihr Übriges tun, wird das Cabrio zur Wohlfühloase auf Rädern. Außerdem lässt sich der Fahrtwind minimieren, indem man schlicht Tempo rausnimmt. Wie stürmisch die Fahrt wird, hat der Fahrer komplett selbst in der Hand. In wohl keinem anderen Auto fährt man so gerne langsam wie in einem Cabrio. Hektik und Stress haben hier keinen Platz, Geschwindigkeit wird zur Nebensache, Leistung verliert an Bedeutung. Was zählt, ist der Erlebniswert, der sich mit dem Öffnen des Verdecks erhöht. Manchmal hält uns der stressige Alltag ziemlich gefangen. In dem ganzen Trubel vergessen wir oftmals völlig, uns Auszeiten zu nehmen, innezuhalten und einfach mal richtig durchzuatmen. Dabei ist das für unsere Gesundheit so unglaublich wichtig und am besten gelingt uns das mit diesen besonderen Dingen und Orten, die uns das schöne Gefühl von Freiheit schenken.
Wir kennen sie alle, die Szenen aus den Hollywood-Filmen, in denen die Hauptdarsteller im offenen Cabrio durch die Serpentinen cruisen. Wer mag sich nicht einmal wie Grace Kelly und Cary Grant im Film „To Catch a Thief“ fühlen? Die weibliche Darstellerin umhüllt mit seidenem Kopftuch und Sonnenbrille. „The Kelly“ heißt der Look, für den das Tuch einmal um Kopf und Hals geschlungen und im Nacken geknotet wird. Benannt nach eben genau der amerikanischen Schauspielerin Grace Kelly, die später Fürstin Gracia Patricia von Monaco wurde. Sie liebte es, im Cabrio die Côte d’Azur entlang zu brausen.
Dabei wollte sie ihre Frisur vor Fahrtwind schützen und zugleich so glamourös wie möglich aussehen. Voller Anmut, entschlossen und kühn, steuert sie ihr Cabrio in voller Fahrt durch die Straßen der französischen Riviera. Während man die Straßen entlangfährt, schlängelnd und kurvenreich zugleich, eine enge Kurve nach der anderen, kommt Kribbeln im Bauch auf. Neben dem Meer und der tollen Aussicht steht vor allem eins im Fokus: Die Liebe zu Cabrio-Autos. Und heute haben wir die Qual der Wahl: Vom sportlichen Audi TT Roadster über das BMW 4er Cabrio bis hin zum klassischen Porsche Carrera 911 gibt es viele interessante Cabrio-Modelle, mit denen es sich stilvoll fahren lässt. Frisch, freizügig und vor allem wunderbar offen – so werden diese Cabrios zum perfekten Vorboten des Sommers und zum idealen Mittel gegen den Corona-Blues. Mag ja sein, dass Cabrios eher Nischenfahrzeuge und etwas aus der Mode gekommen sind, doch diese Open-Air-Modelle kommen genau zur richtigen Zeit.
Cabrio
Ob es sich dabei um einen teuren Mercedes SL oder ein günstiges Smart Cabrio handelt, spielt für das Frischluftvergnügen eine untergeordnete Rolle. Aus diesem Blickwinkel relativiert sich auch ein wenig der zugegeben meist happige Cabrio-Aufschlag. Um den finanziellen Einsatz in Grenzen zu halten, bieten sich mehrere Möglichkeiten an: Man kann auf die Basisausführung, ein anderes, günstigeres Modell oder einen Gebrauchtwagen ausweichen – Abstriche beim Open-Air-Erlebnis sind damit kaum verbunden. Nicht zu vergessen: Cabrios genießen häufig neben einer günstigen Kaskoeinstufung eine hohe Wertstabilität. Doch rationale Gründe sprechen für viele eher gegen, als für den Kauf eines offenen Autos. Bedauerlich, denn so bleibt es meist ein Traum, während vor der Tür der praktische Familienkombi parkt – ausgewählt nach dem maximalen Anforderungsprofil. Viele dieser vernünftigen Kombis sammeln jedoch die meisten ihrer Kilometer auf dem Weg zur Arbeit und zurück, nur mit dem Fahrer am Steuer und leerem Gepäckraum. Viele Kilometer, die sich im Cabrio wie Urlaub anfühlen können – selbst wenn der Regen auf das Verdeck prasselt. Ob faltbares Hardtop oder lieber ein Stoffdach ist natürlich Geschmackssache.
Ein kleines Cabrio als Zweitwagen gefällig? Zum Glück sind preiswerte Cabrios noch nicht ganz ausgestorben. Allerdings ist die Auswahl in der niedrigsten Preisklasse sehr überschaubar. Ab etwa 20.000 Euro geht‘s los: Dafür bekommt man den Fiat 500. Puristen dürften sich nur daran stören, dass er im Grunde kein richtiges Cabrio ist, sondern ein Auto mit großem und weit nach hinten aufrollendem Faltdach. Offene Autos haben viele Bezeichnungen, mit oder ohne Sicherheitsbügel. Doch es gibt einige Unterschiede zwischen Cabrio, Speedster, Roadster und Targa. Als Oberbegriff dient für alle Fahrzeuge, dessen Dach durch Zurückklappen geöffnet werden kann, der Begriff Cabrio. Es leitet sich vom französischen „cabrioler“ ab, was so viel wie „Luftsprünge machen“ bedeutet. Um davon noch ein paar aktuelle Modelle zu nennen: Fast schon ein Klassiker sind der kurven-gierige Mazda MX-5 mit neuem Facelift sowie der Mini, der ebenfalls viel Fahrfreude bietet. Dann gibt es den VW T-Roc auf Basis eines SUV, Ford Mustang, Lotus Elise als Spaßmobil, das Mercedes-E-Klasse-Cabrio bietet sogar vier Sitzplätze und auch ein ganz ordentliches Kofferraumvolumen, ein Jaguar F-Type sowie ein Porsche 718 Boxster bereiten dagegen selbst Singles oder Paaren immer mal Platzprobleme. Dafür garantieren sie ein fantastisch sportliches Fahrgefühl, das seinesgleichen sucht. Bei wem das Budget keine oder eine untergeordnete Rolle spielt, der kann natürlich auch ins oberste Regal greifen. Dorthin, wo sich die Aston Martins, Bentleys und Ferraris tummeln. Mehr als ein Drittel aller erhältlichen Modelle kostet über 100.000 Euro. Hier zeigt sich am ausgeprägtesten, dass Cabriofahren ein völlig überflüssiger, aber sehr schöner Luxus sein kann. Wer sich bereits unter den Besitzern einer dieser Cabrios zählen kann, darf sich glücklich schätzen, jederzeit für eine kleine Spritztour einsteigen zu können. Wenn das nicht der Fall ist: Carsharing ermöglicht das heute auch schon ganz unkompliziert. Also los geht`s! Sommer, Sonne, Cabrio. Die Hände gen Himmel strecken, den Wind zwischen den Fingern gleiten lassen und die warme Sonne auf der Haut spüren. Ob bei einer flotten Landpartie die blühenden Rapsfelder und Wiesen hautnah erleben und die vielen Gerüche der Natur um die Nase wehen lassen oder in der Stadt einfach mal den Blick hoch zu den Häuserfassaden genießen. Ein Cabrio eröffnet ganz neue Perspektiven. Gute Fahrt und viel Spaß!
Text: Jaura Janine Idem