


Eine angedockte KitchenStory an die Begegnung mit Jean-Claude Mas
Versprochen ist versprochen …
In der Oktober-Ausgabe hatten wir im WineTalk, mit und über den Visionär Jean-Claude Mas, folgendes angekündigt:
„Ich freue mich darauf, im November-PAN diese Story fortzuschreiben. Mal schauen, vielleicht greifen wir die Idee mit dem Thunfisch-Steak und dem Grenache auf?“ Gerade der letzte Punkt brannte mir unter den Nägeln bzw. im Hirn. Kennt ihr das, wenn die Synapsen La Ola anstimmen, angesichts einer kongenialen Verbindung von Wine & Food? Dieses Gefühl hatte ich schon beim Hineindenken in diese ungewöhnlich anmutende Kombination aus Fisch & Rotwein.
Übrigensfalls (würde Kirsten sagen), wenn ihr euch mit dem Oktober-Artikel einschwingen wollt. Diesen findet ihr hier:
pan-bocholt.de/arrogante-froesche-laendlicher-luxus-fuer-den-alltag/
Zurück zur KitchenStory. An einem Dienstagmorgen hatten wir wieder einige Weine bei Petra Niemeiers Weinhaus absortiert. Darunter auch den Chardonnay-Viognier, den wir schon als genial bewertet hatten, der sofort im Weinkühli landete. Sowie den Grenache, der als Sparringspartner für die Thunfischsteaks fungieren sollte.
Das Erinnern an den WineTalk und die Lust auf den Weisswein von Jean-Claude Mas inspirierten mich, zum Lunch ad hoc ein ziemlich schräges Gericht zu kreieren:
Muscheln Arrabbiata
Seit einem Schlüsselerlebnis, während eines Restaurantbesuches im Düsseldorfer Medienhafen, übe ich mich darin Muscheln gänzlich anders zuzubereiten, als wir das klassisch gewohnt sind. So entstanden an diesem Tag diese Spicy-Mussels. Hier die kopierten Zeilen meines FaceBook-Postings:
Crosskulturelle Arrabbiata-Muscheln
… wenn dem Gaumen nach schrägem Seafood lüstelt:
▪ Muscheln aus Deutschland (Föhr)
▪ Spitzpaprika und Knoblauchwurst aus der Türkei
▪ Paprikapesto aus dem Kosovo
▪ Olivenöl aus Griechenland
▪ wo das restliche Gemüse wie Knoblauch, Lauch und gelbe Paprika herkamen weiß ich nicht mehr
Aber der Wein, der kam von der Domaine Paul Mas aus dem Languedoc in Frankreich! Da brauchte es einen anständigen Tropfen, der es mit diesem Spicy-Lunch aufnehmen kann.
PS: sorry für die vielen Impressionen, ich konnte mich einfach nicht satt sehen an diesem Farbenspiel
Ende des Postings.
Es war wahrlich ein Fest. Weg von den Muscheln – hin zum Thunfisch. Von diesem hatte ich mir beim morgendlichen Marktbummel am Fischstand von Jan de Graf, zwei „amtliche Steaks“ auf stattliche Daumendicke abschneiden lassen.
Erstens kommt es anders, zweitens … wenn man denkt …
Die Vorfreude auf das abendliche Dinner wuchs und dann lief mir der Tag ein wenig aus dem Ruder. Das Display meines MacBook-Pro war gesprungen und erforderte einen Besuch an der Genius-Bar im Apple-Store des Centro Oberhausen. Während ich bislang immer bestens zufrieden war, mit dem Support dieses kleinen Familienunternehmens aus dem kalifornischen Cupertino, musste ich an diesem Tag feststellen, dass der Name „Genius-Bar“ in einem konkreten Einzelfall seinem Namen nicht gerecht wurde. Ein Berater, nennen wir ihn Konrad … wir duzen uns ja alle bei Apple :), verblüffte mich mit der Lebensweisheit: „Wenn wir nicht wissen, dass Sie hier sind, dann wissen wir nicht, dass Sie hier sind.“ Was war passiert? Es gab weder am Eingang des Stores, noch auf einem Weg an die besagte Bar jemandem, der wie sonst auch, den QR-Code meines terminierten Besuchs scannen konnte. Und so stand ich plötzlich vor Einstein Junior, für den ich physisch vorhanden war, aber virtuell noch nicht eingeloggt war. Diese Diskrepanz schien er mit eigenen, mentalen Bordmitteln nicht aufgelöst zu bekommen und er sagte auch noch Sie zu mir. :.) Ein Kollege befreite ihn aus diesem Dilemma und bediente mich einfach. Das MacBook durfte / musste ich dort lassen. Jetzt galt es rasch PLAN B umzusetzen, sprich meinem iPad eine amtliche Tastatur zu verpassen, damit ich als Vielschreiber mobil arbeitsfähig blieb. Die ersten Zeilen auf dem Magic-Keyboard, beim Beruhigungscappuccino auf der Meile im Centro, befeuerte meine Begeisterung für Apple-Produkte und versöhnte mich gedanklich mit meinem Gegenüber an der Genius-Bar. Bei weiteren Heißgetränken floss ein PAN- artikel über die neue Tastatur ins iPad.
Und so lief ich erst gegen 19.45 Uhr am heimischen Herd auf, wo Kirsten mit ihrer Nikon schon auf mich wartete. Wenn wir uns zum Shooting von Kitchen-Story- Impressionen daten, spielen drei Faktoren eine wichtige Rolle: Ein entspanntes Zeitfenster, ohne Stress. Gute Lichtverhältnisse. Und, ganz wichtig, keinen allzu großen Hunger. Keiner dieser Geschmeidigkeitsfaktoren war erfüllt und somit kühlten wir Gemüter und Gaumen erst mal mit einem Küchenwein. Einem 2020er Allnatt Rosé Cinsault von Paul Mas.
Es ist immer gut, einen PLAN B zu haben! – Auch wenn der sich erst auf der Zielgeraden ergibt.
Das Zeitfenster für einen geordneten Handelshofeinkauf hatte sich pulverisiert. Jetzt war improvisieren angesagt. Auf dem Rückweg von Oberhausen hatte sich eine Idee zum Arrangement der Thunfischsteaks zwischen meinen Ohren zusammen gepuzzelt. Wir hatten noch etwas Sud / Chutney von den Arrabbiata-Muscheln vom Vortag. Im Kühli schlummerten auch noch ein paar geräucherte Meersalzkartoffeln, ein Kartoffeldip, ein kleines Glas Forellenkaviar und ein paar Algen.
Während die Kartoffeln in der Mikrowelle ihre Aufwärmrunde drehten, verpassten wir den stattlichen Thunfischsteaks jeweils 60 Sekunden Sonnen- und Bratbank, in der auf Gasflamme vorgeheizten Grillpfanne, von jeder Seite.
Um 20.11 Uhr waren die Fotos im Kasten. Jetzt war erst einmal Durchschnaufen und Genuss angesagt. Irgendwie sind wir bei dem Rosé hängen geblieben. Der weißgekelterte Cinsault aus dem Hause meiner „Begegnung“ Jean-Claude Mas entpuppte sich als perfekter Begleiter zu diesem Gericht. Der Grenache hätte sicherlich hervorragend zum Thunfisch gepasst, wenn dieser nicht auf den Resten der Arrabbiata- Muscheln gethront hätte. Deren Spicy-Bums erforderte einfach einen gekühlten Wein mit einem anständigen Rückgrat.

Aufgehoben ist nicht aufgeschoben …
Also, wir brennen darauf, die Thunfisch-Grenache-Variante auszuprobieren. Wir sind sicher, dass Petra vom Weinhaus noch genügend Sorten für unsere entflammte Mas-Passion vorhält. Und so freuen wir uns darauf, uns bei Jan wieder amtliche Thunfischsteaks abschneiden zu lassen. Bei einem Cappuccino im Huckelberry’s werden wir den Gedanken freien Lauf lassen, was denn die optimalen grenachegerechten Beilagen sein könnten und … ganz wichtig, was die Sauce zum Fisch und zum Rotwein auszeichnen sollte.
Fehlerteufelin hat zugeschlagen …
Ich habe gerade eine kleine Marktlücke in den scheinbar unermüdlichen Gender-Bestrebungen entdeckt. Googelt mal bitte den Begriff „Fehlerteufelin.“ Dieses eher negativ behaftete Etikett schein bislang der Männerwelt vorbehalten zu sein. „Eine Schelmin, die Böses dabei denkt.“ Also, uns sind bei dem eingangs erwähnten Artikel in der Oktober-Ausgabe zwei Fehler unterlaufen. Zwei der darin enthalten QR-Codes führen euch auf eine falsche Fährte. Sorry dafür! Auf dieser Seite findet ihr der Vollständigkeit halber eine Toolbox mit den richtigen Verlinkungen
In diesem Sinne, Euer PAN-KitchenStories-Team