Mo.-Fr., 8 – 17 Uhr

Garten GRANDIFLORA

Sep. 24, 2025 | Coverstory

in der Region verwurzelt | Part II

Advertorial | Fotos: Kirsten Buß, Garten Grandiflora & sinneswerk // Text: Roland Buß

Immer einen grünen Schritt voraus | Interview-Session mit den beiden Firmeninhabern
David Zimmermann & Johannes Telaar | pragmatisch – nachhaltig – mutig

Prolog

 

Manchmal reicht ein Blick auf ein Firmengelände, um zu spüren: Hier wird nicht nur gearbeitet, hier wird gedacht. Wer das neue „BaseCamp“ (Arbeitstitel) von Grandiflora betritt, merkt sofort, dass Grün hier mehr ist als Farbe – es ist Haltung, Konzept und Zukunft.

Johannes Telaar und David Zimmermann haben in Bocholt einen Ort geschaffen, an dem Ideen Wurzeln schlagen und Technik mit Natur verhandelt – wo Grün mehr kann, als hübsch auszusehen – wo es zum Beispiel eine Geschichte erzählt. Schon bei der Story in der letzten Ausgabe bewegten wir uns zwischen begrünten Fassaden, „Dächern, die Geschichten erzählen“ und dabei auf das Thema Nachhaltigkeit einzahlen sowie einer eigenen Akademie.

Zwei junge Unternehmer mit Ideen im Gepäck und Bodenhaftung unter den Füßen stellen klar: Landschaftsbau kann mehr, als Rabatten ziehen und Parkplätze pflastern. Hier wächst nicht nur Kletterrosen, Kiwi und echter Wein etc. an Fassaden – hier ist der Nährboden für Konzepte, Projekte und Visionen für unsere einzigartige Region.

Genau das macht den Unterschied: Statt alter Rezepte setzen sie auf neue Mixturen. Ihr BaseCamp in Bocholt ist Beweis und Versprechen zugleich: Hier entsteht ein Ort, an dem Visionen praktisch werden.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Johannes & David, deren Zusammenspiel ich bislang mit drei Worten auf den Punkt bringen würde: pragmatisch – nachhaltig – mutig.

Die Frau an meiner Seite … auf dem Beifahrersitz … würde diese Einschätzung unterschreiben – so unser Briefing auf der Anfahrt. Allerdings sei ihr wohler, wenn sie heute nicht mehr aufs Dach des neuen Grandiflora-Hauptquartiers klettern müsse, um die dazugehörige Geschichte mittels ihrer Kamera einzufangen. Auch Höhenangst kann für Bodenhaftung sorgen ;-).

Berenike auf dem Rücksitz, die uns während eines Praktikums im Rahmen ihrer Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin unterstützt, ist ebenfalls anzumerken, dass sie
trotz ihrer Fotopassion Bodeneinsätze bevorzugt ;-).

 

Dienstag | 16. September 2025 | 14:00 Uhr 46395 Bocholt | Im Feldbrand 11 | Meetingraum des neuen BaseCamps von GRANDIFLORA

 

Beim Gesprächs-Anwärm-Cappuccino klopfen wir ab, ob der neue Standort von Grandiflora mittlerweile einen internen Arbeitstitel oder eine offizielle Bezeichnung verliehen bekommen habe? Wir kitzeln heraus, dass Johannes & David sowie ein Teil des Teams den Namen BaseCamp cool finden – aber es könne möglicherweise als zu abgehoben klingen. Mit unserem Hinweis, dass man mit einem BaseCamp schon ein gutes Niveau erreicht habe, von dem man sich zu anderen Leveln auf den Weg machen kann, starten wir in den Trialog:

Zum Einstieg | Persönlichkeit & Haltung

Ihr seid beide Anfang/Mitte 30, führt ein wachsendes Unternehmen mit 35 Mitarbeitenden – was treibt euch an: Leidenschaft für Natur, technischer Ehrgeiz oder unternehmerische Verantwortung? Doch zunächst noch mal euer genaues Baujahr:

Johannes Telaar: Ich bin 1988 geboren … David ist ein 91er Jahrgang. Wir sind beide im gleichen Unternehmen in Bocholt aufgewachsen – um im Bild des Gartenbaus zu bleiben – nämlich bei Garten Meteling. Als ich mit dem Abschluss meiner Lehre zum Gesellen ernannt wurde, begann David seine Ausbildung. Seit dieser Zeit gehen wir gemeinsame Wege.

David nickt zustimmend, während er auf den weiteren Part meiner Frage eingeht:

David Zimmermann: Es ist das Zusammenspiel aus allen drei von dir genannten Motiven. Die Arbeit im GalaBau … im Grünen … dabei die Nachhaltigkeit im Fokus zu haben und dies mit unternehmerischer Verantwortung, das macht es für uns aus.

Johannes Telaar: Wir möchten in Bocholt nicht nur unsere Spuren hinterlassen, sondern einen nachhaltigen Fußabdruck … auf dem Weg zu einer Welt, in der sich alle wohlfühlen: Menschen, Tiere, Pflanzen … selbst die kleinsten Insekten. Unser Ziel ist es nicht nur, die Landschaft zu verändern, sondern auch das Bewusstsein der Menschen – Schritt für Schritt – Projekt für Projekt … und das als guter Arbeitgeber. Wir arbeiten hier mit ganz vielen Koryphäen zusammen … Meister ihres Fachs, die richtig was auf dem Kasten haben. Das macht es David und mir leicht, diese Vision mit Leben zu füllen.

Ein Wortspiel drängt sich auf, welches ich mit unseren Interviewpartnern teile: Zusammenarbeit mit Koryphäen aus der Region … manchmal auch mit Koniferen. Ob große Ideen oder immergrüne Gehölze – beides braucht Pflege, Haltung und den richtigen Standort, um echte Wirkung zu entfalten ;-). Das Gelächter unserer Interviewpartner verrät, dass sie sich um diese Analogie bereichert fühlen.

2011 gestartet in einer Pferdebox – heute mit eigenem „BaseCamp“, Akademie und Werkstatt. Welcher Moment war für euch der Wendepunkt?

Johannes Telaar: Es ist eher ein 14 Jahre andauernder Prozess der kontinuierlichen Weiterentwicklung, des gesunden Wachsens. Seit unserer Gründung haben wir in jedem Jahr Menschen gefunden, die unser Team bereichern …

… unlängst Christoph Vornholt – einer Koryphäe aus dem GaLaBau – zudem ein extrem sympathischer Gesprächs- und Interviewpartner – aus unserer Sicht.

Johannes Telaar: Eine Sichtweise, die David und ich teilen. Christoph hat ein enormes Erfahrungswissen, insbesondere bei größeren Projekten im Geschäftskundenbereich, den wir mit Christoph gemeinsam weiter ausbauen.

David Zimmermann: Bis auf die Entscheidung für unseren heutigen Standort, nebst der Errichtung unseres Hauptquartiers, wie du es beschreibst, waren es nie die ganz großen Sprünge, die Johannes und ich uns vorgenommen haben – sondern ein gesundes Wachstum im Rahmen unserer Möglichkeiten und im Einklang mit unseren Kunden und Partnern.

Ein weiteres Bild kommt mir dazu in den Sinn, das ich mit den beiden teile – der Vergleich zu einem Garten, den man peu à peu anlegt und entwickelt.

Johannes Telaar: Das trifft es ganz gut – auch was unsere Mitarbeiter und ihre jeweiligen Aufgabenbereiche angeht – deren persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Viele in eurer Generation wollen „schnell groß rauskommen“. Ihr wirkt eher strategisch, mit Bodenhaftung. War das immer euer Plan? Apropos Plan … gibt es einen Masterplan … hängt der irgendwo?

David Zimmermann: Nicht im klassischen Sinne, wie du ihn vielleicht denkst oder verfolgst. Auch keine Excel-Phantasien wie: Mitarbeiter & X Euro = Umsatz. Johannes und ich haben das Ziel, weiterhin umtriebig zu sein, Neues zu entdecken, neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Johannes Telaar: Wir dürfen ständig neue innovative Produkte entdecken, erproben und im Sinne unserer Kunden zum Einsatz bringen. Wenn man am Puls der Zeit bleibt, gibt es unheimlich viele Möglichkeiten, das Thema „Grün“ neu zu definieren.

Gibt es Rituale bei euch … sprich Zeit, die ihr euch nehmt, um „am Unternehmen zu arbeiten – nicht im Unternehmen“?

David Zimmermann: Ich weiß, was du meinst. Wir sind beide so angenehm busy unterwegs, dass uns die Zeit dafür bisweilen fehlt. Aber … wir haben entdeckt, dass wir uns solche Freiräume erobern können – nämlich während gemeinsamer Autofahrten – zum Beispiel auf dem Weg zu Fortbildungen oder Veranstaltungen. Das sind echt wertvolle Gelegenheiten, um intensivst zu plaudern.

Johannes Telaar: Weil es gerade passt … zum Thema Besprechungskultur … ich war vorhin bei Christoph Vornholt, um ihn zu fragen, ob es wöchentliche Meetings zwischen uns Dreien geben sollte. Christoph würde es reichen, mal mit dem einen (David), mal mit dem anderen (mir) zu sprechen – zwischen uns beiden passe eh kein Blatt Papier – einen Termin zu dritt sei oftmals nicht nötig.

Ein schönes Feedback – aber hält es der Realität stand?

Johannes Telaar: Das ist in der Tat so. Wir sind uns so ähnlich im Denken in Bezug auf unser Unternehmen, dass es bei uns keine Floskel ist, von blindem Vertrauen zu sprechen.

 

Kompetenz & Innovation

Begrünung + Photovoltaik: zwei Welten, die ihr smart verbindet. Was unterscheidet eure Lösung von dem, was andere bieten?

Johannes Telaar: Ich habe euch bei eurem letzten Besuch die Photovoltaik-Anlage auf unserem Dach präsentiert. Deren vertikale Montage und Ausrichtung ist ganz neu auf dem Markt – unseres Wissens nach ein Novum in der Region.

Was sicherlich kein Novum ist, sind klassische Baustahlmatten – die kennt jeder, der schon mal gebaut hat. Wie ihr draußen seht, haben wir diese Matten im Zusammenspiel mit unserer Holzfassade zur Fassadenbegrünung eingesetzt – als Rankhilfen. Uns würde überraschen, wenn ihr das schon mal irgendwo gesehen habt – wir haben unser ganzes Gebäude mit dieser Idee / diesem Konstrukt eingekleidet.

Meine Phantasie reicht aus, um mir vorzustellen, wie das BaseCamp neben dem Team von Grandiflora mittelfristig auch Dornröschen gefallen könnte … dann, wenn all das Gepflanzte die Dachgrenze erklommen hat ;-).

David Zimmermann: Wir finden es super spannend, Standardmaterialien neu zu denken, anders einzusetzen … im Zusammenspiel mit technischen Innovationen. Ein gutes Beispiel ist unser eigenes Dach – wo wir einiges sinnvoll recycelt bzw. upcycelt haben, um ein nachhaltiges Bild zu schaffen.

Wir lassen uns gerne von diesen Gedanken rund um das Thema Nachhaltigkeit treiben. Bei der Neugestaltung von Gärten kann man die Philosophie verfolgen: Neu & Schön. Wir schauen uns immer an, was ist vorhanden … und … wie können wir Erhaltenswertes integrieren / kombinieren. Das schont die Umwelt und den Inhalt des Portemonnaies.

Mit der Software „Planbar“ habt ihr nicht nur euren eigenen Betrieb digitalisiert, sondern gleich eine Lösung für den Markt entwickelt. Was reizt euch mehr: Landschaft gestalten oder Prozesse?

Johannes Telaar: Ich gestalte sehr gerne Prozesse. Ich mag es, Arbeitsabläufe zu organisieren und zu harmonisieren.

David Zimmermann: Ich schließe mich gerne den Worten von Johannes an … optimieren macht auch mir Spaß – aber am Ende schlagen unsere Herzen „grün“ – das ist unser größter gemeinsamer Nenner, wo wir uns immer wieder treffen und committen.

Schwenken wir noch einmal zurück auf eure Software PLANBAR. Für wen macht es Sinn, mit euch in Kontakt zu treten, um dieses Tool zu nutzen?

David Zimmermann: PLANBAR ist für alle gemacht, die Teams und Projekte im Blick behalten müssen – egal ob im Garten- und Landschaftsbau, bei Elektrikern, Schreinern oder Installateuren. Wir haben die Software aus unserem Alltag heraus entwickelt, damit Planung einfacher, transparenter und verlässlicher wird. Man erlebt relativ schnell, wie viel entspannter es sich arbeiten lässt, wenn jeder weiß, was er wann zu tun hat. 

#Referenzen

Welche Innovation im Garten- und Landschaftsbau ist eurer Meinung nach noch unterschätzt – aber wird in fünf Jahren Standard sein?

Johannes Telaar: Das Zusammenspiel von Mensch – Natur – und Technik wird die Aufmerksamkeit bekommen, die ihm zusteht. Sensoren an Pflanzen, Wurzeln etc. werden der Technik melden, wie es um den Feuchtigkeitsstand oder den Nährstoffgehalt im Boden bestellt ist.

… quasi ein mitdenkender Garten, der sich meldet, wenn er etwas braucht?

Johannes Telaar: Das kannst du so bezeichnen. Ob dieser Trend in fünf oder in zehn Jahren durchschlägt, lässt sich schwer prognostizieren. Wir halten die Zeit jetzt für ideal, um sich damit zu beschäftigen. Die Menschen, die Freude daran haben, ihren Garten zu hegen und zu pflegen, mögen das nach wie vor tun. Wir arbeiten an Lösungen und sind vornehmlich Partner für diejenigen, die möglichst effektiv Zeit gewinnen wollen, um den Garten und die Zeit darin zu genießen, statt sich darin aufzureiben.

Region & Vertrauen

Ihr arbeitet mit großen regionalen Playern wie Pieron oder Rose Bikes. Wie gewinnt man als junges Unternehmen das Vertrauen solcher Kunden?

Johannes Telaar: Wir haben uns nie davon leiten lassen, der Günstigste zu sein. Wir haben die Wünsche unserer Kunden, die Natur und die Nachhaltigkeit im Visier – das bedeutet: Qualität, Klarheit und Ehrlichkeit.

David Zimmermann: Die von Johannes angesprochene Ehrlichkeit ist manchmal unangenehm, aber am Ende hat sie sich für uns immer ausgezahlt.

Johannes Telaar: Wir sind auch hier maximal authentisch unterwegs. David und ich haben keine Angst, uns einmal den Mund zu verbrennen. Wenn wir anderer Meinung sind, sagen wir das unverblümt …

… „ohne Blumen“ – schon wieder so ein sprachlicher Elfmeter, der da bereitliegt. Man könnte es ja etwas galanter … sprich „durch die Blume sagen“. Aber den beiden liegt Klarheit am Herzen … und wie sagt schon eine alte Weisheit: „Klarheit schafft Harmonie.“ 😉

Der Schlavenhorst ist das größte zusammenhängende Industriegebiet in Nordrhein-Westfalen. Welche Rolle wollt ihr als „Gestalter von Außenanlagen“ in diesem prosperierenden Umfeld langfristig spielen?

Schmunzeln und Mimik unserer Gegenüber verraten, dass diese Frage schon mal Gegenstand einer ihrer „Denk-Autofahrten“ gewesen sein könnte. Es folgt eine salomonisch-abgesoftete Antwort:

Johannes Telaar: Wir haben jetzt schon eine Kolonne, die arbeitstäglich im Schlavenhorst unterwegs ist, um unsere dortigen Kunden, sprich ihre Anlagen, zu betreuen. Natürlich haben wir ein vitales Interesse daran, unseren Kundenkreis … auch in diesem Gebiet auszubauen. Zum einen wäre es aus unserer Sicht naheliegend, nicht nur mit der Größe dieses Areals marketingtechnisch zu punkten, sondern auch durch dessen Gestaltung … z. B. bei den Vorgärten eines jeden Unternehmens. Das ist der erste Eindruck – für Kunden, Partner etc. – noch bevor das Gebäude betreten wird. Auch in puncto Nachhaltigkeit stünde es uns gut zu Gesicht, wenn der Schlavenhorst hier eine Vorreiterrolle übernehmen würde. Gerade in Bezug auf Dächer und Flächen mit dem Potenzial für Begrünung und Solartechnik gibt es viel zu tun.

Wenn ihr an die Zukunft Bocholts denkt – welche Projekte würdet ihr am liebsten umsetzen, um die Region sichtbar zu prägen – abgesehen vom Schlavenhorst?

David Zimmermann: Wir würden uns gerne bei der Sanierung des Rathauses einbringen, bei den Gebäudekomplexen rund um das Klinikum Westmünsterland und vielen mehr – natürlich auch bei privat genutzten Immobilien.

Johannes Telaar: Wenn man von oben auf unsere Stadt … auf unsere Region schaut, dann erkennt man viele Flächen, wo man unschönen Kies gegen nachhaltige Dachbegrünung und / oder mittels modernerer Photovoltaik sinnvoll umgestalten könnte … im Sinne der Natur … der Effizienz … der Nachhaltigkeit.

Wir haben in diesem Zusammenhang unseren Auszubildenden die Möglichkeit geschaffen, uns alle … die Region dabei zu unterstützen.

Wie darf ich mir das vorstellen … die hocken vor Monitoren und schauen via Google Earth, wo Potenzial brachliegt … oder fliegen sie via Drohnen unsere Region ab?

Johannes Telaar: So ungefähr. In diesem Projekt sind sechs Auszubildende aus unserem Team eingebunden, die mit Unterstützung der Software unserer Partner Potenzialanalysen durchführen. Wir haben dadurch ein klares Bild, für wen … was Sinn machen könnte.

#auf dem Dach von Grandiflora

Team & Unternehmenskultur

Johannes, du hast in unserem letzten Gespräch gesagt, dass ihr kein Recruiting-Problem habt – das ist heute fast revolutionär. Was macht Grandiflora als Arbeitgeber attraktiv?

David Zimmermann: Ich würde gerne etwas dazu sagen, was mir wichtig ist … unsere Bauleiter schauen bei orstellungsgesprächen sehr genau hin, ob die Menschen „Bock darauf haben“, in unserem Team zu arbeiten … oder ob es lediglich die Euros auf der Gehaltsabrechnung sind, die über eine Zusammenarbeit entscheiden.

Johannes Telaar: Was wir wissen, ist, dass die Menschen in unserem Team es zu schätzen wissen, dass wir es möglich machen, das zu tun, was sie am besten können. Wir führen regelmäßig Entwicklungs- / Quartalsgespräche. Wir wollen die persönlichen Kompetenzen jedes Teammitglieds herausarbeiten, um zu schauen, in welchem Bereich jede/r einzelne Mitarbeiter/in sich im Einklang mit seinen Stärken befindet – wo sie oder er sein Potenzial am optimalsten abrufen kann.

Eure Aussagen klingen sehr sympathisch … aber macht es gerne noch griffiger …

David Zimmermann: Sehr gerne. Es gibt Menschen, die sind eher der Pflanzentyp – Naturliebhaber mit einem starken Fokus auf Flora und Fauna. Dann gibt es diejenigen, die sich wohlfühlen, wenn sie abends so richtig etwas geschafft
haben … die Massen bewegen wollen … die mit Maschinen und Steinen arbeiten wollen – Menschen mit einem Hang zu einer gröberen Motorik. Und dann gibt es die Detailversessenen, die jeden Stein ein paar Mal umdrehen … denen der ultimativ beste Standort für einen neuen Fächerahorn im Garten am Herzen liegt. Menschen, die den Perfektio-
nismus mit der Muttermilch aufgesogen haben könnten.

Kurzum … wir sind eine ganz besondere Truppe von Mäusen, wie man so sagt.

Johannes Telaar: Wir haben den Rahmen dafür geschaffen, dass sich jeder entsprechend seiner Vorlieben entwickeln kann. Wir haben Menschen, die blühen auf, wenn sie über Schwimmteichbau erzählen. Wir haben Spezialisten für Pooltechnik, Bewässerungsanlagen etc. Einem unserer ehemaligen Auszubildenden war es wichtig, in genau diesem Bereich – sprich bei der Bewässerung – sich fortzubilden und dieses Thema bei uns voranzutreiben. Es ist einfach schön zu sehen, wenn die Menschen in unserem Team unsere Passion … unsere Philosophie annehmen …

… und bestenfalls teilen?

David Zimmermann: Auch wenn es wie Schubladen-Motivationsrhetorik klingt – das ist für uns beiden kein Lippenbekenntnis, sondern wesentlicher Bestandteil unserer Mission.

Ihr habt 10 Teamleiter, offene Kommunikation, Akademie-Struktur. Wie viel Unternehmensführung habt ihr euch selbst beigebracht – und was habt ihr euch bewusst von anderen abgeschaut?

 

Johannes Telaar: Viel abgeschaut haben wir beide uns tatsächlich nicht. Und bisweilen hören wir auch Stimmen, die sagen: „Ihr macht eh euer eigenes Ding“ …

… ein Ausspruch, bei dem es auf die Tonalität ankommt … was sie oder er damit sagen will.

Johannes Telaar: Genau … und … es ist nur die halbe Wahrheit. Wir machen in der Tat unser eigenes Ding … aber … für und im Dialog mit unseren Kunden … und im ständigen Austausch mit unserem Team. Bei uns findet man keine klassische Hierarchie – David & ich sind Teil des Teams. Dazu gehört auch, dass wir uns in unseren Quartalsgesprächen der Bewertung unserer Teamleiter stellen und uns damit auseinandersetzen (360-Grad-Feedback).

Ihr seid nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Freunde. Wie verhindert ihr, dass das Private das Geschäftliche belastet bzw. umgekehrt?

Johannes Telaar: Indem wir so bleiben, wie wir sind … wie wir in den letzten vierzehn Jahren miteinander umgegangen sind. Wir fahren zusammen mit unseren Familien in Urlaub. Zudem haben sich auch innerhalb des Teams Freundschaften gebildet, die über den beruflichen Kontext hinausgehen. Es gibt Menschen / Unternehmen, die bevorzugen eine klare Trennung von Beruf und Privat – für uns sind die Grenzen fließend. Wenn sich aus dem Job heraus etwas entwickelt, wo man auch im Privaten von Freundschaft sprechen würde, halten David und ich das für vollkommen normal.

Wir treten gemeinsam bei Partnern wie z. B. Banken auf – wir haben keine Geheimnisse voreinander. Wir teilen alles – bis auf unsere Frauen, wie wir immer sagen ;-).

Zukunft & Vision

Welche Rolle wird Nachhaltigkeit im GaLaBau der Zukunft spielen – Pflichtprogramm oder echter Wettbewerbsvorteil?

David Zimmermann: Beides ist richtig – wenn man das Thema Nachhaltigkeit so konsequent lebt, wie wir das tun. Wenn Unternehmen verstehen, dieses Pflichtprogramm „wir müssen nachhaltiger werden“ in eine Kür umzudenken, dann ist das wesentlich motivierender. Erst recht, wenn das am Ende auch noch wirtschaftlich ist … und man das Gefühl haben darf, einen positiven Beitrag im Sinne aller zu leisten.

Johannes Telaar: Während Nachhaltigkeit für viele ein Hype darstellt … quasi einen fahrenden Zug, auf den man jetzt aufspringen muss … haben wir dieses Thema immer schon
mitgedacht und umgesetzt. Das ist ein wesentliches Element der Unternehmensphilosophie von Grandiflora.

Ich erinnere mich an die erstmalige „Besteigung“ des Dachgartens oberhalb des Meetingraumes, in dem wir gerade sitzen. Dort oben erzählt dieses junge Unternehmen, wie sie ihren neuen Firmensitz inmitten einer alten Brachfläche gestaltet haben – im Einklang mit der Natur.

 

 Jeder kann in seinem Umfeld,
 mit seinen Möglichkeiten dazu beitragen,
der Natur den
 Respekt entgegenzubringen,
den sie verdient.

Ein Bild sagt oftmals bekanntlich mehr als tausend Worte – aber dass eine Dachbegrünung so viele Mikro-Geschichten beinhalten kann … man damit die Philosophie des „BaseCamp“ so glaubwürdig erzählen kann … hat mich als passionierter Storyteller nachhaltig beeindruckt.

Was ist euer nächster großer Schritt: neue Geschäftsfelder, stärkere Expansion oder Konsolidierung und Vertiefung?

Johannes Telaar: Dieses Grundstück bietet sehr viel Potenzial … und Wachstum liegt ja in der DNA von David und mir … also … wir haben noch viel vor in der Region.

Dieser Fokus auf die Region ist mir noch aus unserem ersten Gespräch in Erinnerung, wo Johannes ausführte, dass man sich vornehmlich um die Kirchturmspitzen in der Region herum bewege. Man müsse nicht das Heil in ferneren Regionen suchen – was zudem wenig mitarbeiterfreundlich sei. Wer möchte arbeitstäglich zwei Stunden seiner wertvollen Lebenszeit auf der Autobahn verbringen, wenn es vor der Haustür genug zu tun gäbe – von Nachhaltigkeit ganz zu schweigen.

Stellt euch Bocholt im Jahr 2035 vor: Was habt ihr als. Grandiflora bis dahin hinterlassen, was man wirklich sehen und spüren kann?

Johannes Telaar: Ein besseres Klima … zum Beispiel in unserer Innenstadt … durch Dach- und Fassadenbegrünungen – die massiv zur Abkühlung beitragen.

#Hauptquatier

Auch im angesprochenen Industriegebiet Schlavenhorst und anderen Industrieflächen gibt es viel Luft nach oben, wo sich auf den repräsentativen Gesamteindruck einzahlen lässt. Das leben uns unsere niederländischen Nachbarn oftmals durch ihre Gewerbegebiete vor.

 

Ausblick

Wenn Grandiflora ein rchitektonisches Bauwerk wäre – was wäre es: ein Gewächshaus, ein Cube oder eher ein Campus?

David Zimmermann: Ganz klar ein Campus, weil wir im Team unheimlich gerne lernen und uns weiterentwickeln. Deshalb auch unsere smarte Akademie, wo sich all unsere Mitarbeiter einbringen können … wo sie Vorträge für uns alle, aber auch für Kunden und Partner halten dürfen … wo Projekte entwickelt werden.

Gibt es ein Projekt, bei dem ihr heute schon sagt: „Das erzählen wir irgendwann unseren Enkeln“?

Johannes Telaar: Ich gehe gerade durch die Baustellen, die wir gemacht haben … aber … vielleicht sind es eher unsere eigenen Entwicklungsschritte, die wir später erzählen.

Angesichts des Alters unserer Gegenüber spüren wir ein gewisses Fremdeln mit dem „irgendwann-Opa-Gedanken“ ;-). Aber ich finde es schon cool, wenn man den Kindern der Kinder irgendwann erzählen kann, dass man in einer elf Quadratmeter großen Pferdebox sein Business gestartet hat … dass das Office von Grandiflora jahrelang in einem alten Seecontainer sein Zuhause hatte. Aus dem Kleinen heraus Großes leisten – hier war es zwar keine Garage wie bei Steve Jobs, Hewlett Packard etc., aber ich sehe durchaus Parallelen. Ich werde künftig mit einem anderen Blick auf Pferdeboxen schauen – und auf die Menschen, die sich darin aufhalten ;-).

Und zum Schluss: Welche Frage wäret ihr noch gerne gefragt worden?

David Zimmermann: Vielleicht die Frage, wen wir uns als Zielkunden wünschen.

Und eure Antwort darauf lautet wie?

David Zimmermann: Wir haben festgestellt, dass es uns am meisten Spaß macht, mit Menschen zu arbeiten, die wirklich Bock auf Garten haben. Das gilt uneingeschränkt für Privatpersonen als auch für Unternehmen. Wenn beide Parteien eine ähnliche Wertschätzung für Natur und Umwelt pflegen, kann daraus nur Schönes erwachsen.

Johannes Telaar: Wir fänden es zum Beispiel gut, wenn bei einer Diskussion um eine mögliche Gebäudebegrünung nicht zwangsläufig die Frage nach möglichen Fördermitteln im
Fokus steht … bzw. den Ausschlag gibt – sondern die ehrliche Absicht, einen wertvollen Beitrag für die Natur zu leisten. In der Vergangenheit wurden sehr viele Flächen versiegelt und damit zwangsläufig Lebewesen verdrängt. Es ist an der Zeit, sich das bewusst zu machen. Jeder kann in seinem Umfeld, mit seinen Möglichkeiten dazu beitragen, der Natur den
Respekt entgegenzubringen, den sie verdient.

Johannes, auch bei dir … deine letzte Antwort auf eine noch nicht gestellte Frage lautet wie?

Johannes Telaar: Weniger als Frage, mehr als Gedanke, den mir Christoph Vornholt vorhin mit auf den Weg in das Gespräch mit euch gegeben hat. Im PAN findet man viele Menschen und Unternehmen, die euer Magazin als ideale Bühne betrachten, sich zu repräsentieren. Wir stehen mit unserem Team bereit, um die Außendarstellung an denjeweiligen Objekten aufzuhübschen – was ebenfalls wichtig ist.

Schlusswort und smarter Call-to-Action, wie man im Business sagt – sprich der Appell an interessierte Leserinnen und Leser, mit dem Team Grandiflora in Kontakt zu treten.

Dem lieben Christoph Vornholt lassen wir mit einem Augenzwinkern ausrichten, dass man(n), sprich: er, nicht darauf warten muss, bis sich Interessierte bei ihm melden. Diejenigen, die sich als PAN-Gefährten engagieren, sind jeweils auf den letzten Seiten unseres Magazins abgebildet … und hier digital einseh- und kontaktierbar.

 

Wir haben mittlerweile bilanzieren dürfen, dass in diesem Netzwerk der „PAN-Gefährten“ unheimlich viel Musik steckt … sprich: Potenzial. Unser Partner T-RAUMWELTEN gehört mit zu den Ersten, die das für sich erkannt und mit uns eine gemeinsame Veranstaltung kreiert haben: Ihre Räumlichkeiten, ihre Leistungen, ihre Botschaften & unser Netzwerk. Wir werden berichten.

Epilog

Bei exakt 01:01:05 drücke ich auf den Stop-Button unseres Voice-Recorders, um vor Ort … sprich: oben auf dem Dach das Covershooting abzusprechen, das wir für den nächsten Tag vereinbart haben. Anders als beim letzten Mal überwindet Kirsten ihre Höhenangst und lässt sich die Leiter hoch aufs Dach geleiten. Während Johannes mit uns abermals in die
ausgeklügelte Strategie der beiden unterschiedlichen Photovoltaik-Konzepte einsteigt, merke ich, dass die Fotografin an meiner Seite weit außerhalb ihrer Komfortzone unterwegs ist. Porträts oberhalb des sicheren Standes auf der Erdkruste sind einfach nicht ihr Ding.

Gut zu wissen, dass es so tolle Fotografen wie Jochen van Eden in unserem Netzwerk gibt, die kurzerhand aus PLAN B einen PLAN A werden lassen – merci, lieber Jochen, für deinen Einsatz und die grandiosen Porträt-Impressionen von David & Johannes.

Von Letzterem erfahre ich die ganze Geschichte dieses „erzählenden Dachgartens“ nebst dem Umstand, dass die Solarpanels dank ihrer Unterschiedlichkeit jeden Winkel der Sonnenstrahlen einfangen und in Energie umwandeln.

Möglicherweise ein wenig symbolisch für den Charakter der beiden Haupt-Protagonisten von Grandiflora – die beiden, die größer denken, als man es ihnen auf den ersten Blick ansieht, und trotzdem fest in der Region verwurzelt sind.

Garten Grandiflora GmbH

Im Feldbrand 11, 46395 Bocholt
Tel.: +49 (0) 2871 – 27 40 847

info@garten-grandiflora.de
www.garten-grandiflora.de

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