Foto: Kirsten Buß & Edeka Elskamp // Text: Roland Buß
Was Heavy Metal und Sushi verbindet | Von Kreuzfahrten und perfekten Dinnern | Vom blauen Haus und seinen Bewohnern
Prolog
Kirstens letzter Eintrag in unserem digitalen Team- und Paar-Kalender für den heutigen Tag lautet:
Bestätigter Termin | Nadja & Alexander Elskamp | Vino | Besprechung Jubiläum
Wie so oft in unserem PANischen Zusammenleben … Kirsten kennt ihre Kunden schon eine gefühlte Ewigkeit … wenn man 20 Jahre als solche bezeichnen möchte. Für mich sind es viele Bekanntschaften, denen wir immer mal wieder begegnen, ohne dass ich weiß, wie die Menschen wirklich ticken. Deshalb sehe ich diesem intensiveren Kennenlernen heute Abend mit Spannung entgegen – zumal sich mir der Grund für die Jubiläums-Besprechung auf den ersten Blick nicht erschlossen hat. Weil: Schon im letzten Jahr galt es, auf 75 Jahre Elskamp zurückzublicken – auf die Drei-Generationen-Kaufmannsgeschichte, deren Wurzeln bis zum Ende des zweiten Weltkrieges reichen:
1949: Maria Elskamp gründet einen Kolonialwarenhandel auf der Petersfeldstraße in Biemenhorst.
Quelle: www.edeka-elskamp.de/mein-elskamp/
Neben der abendlichen Frage, was es konkret zu jubilieren gilt, kreisen meine Gedanken um: Was servieren wir den beiden zum Essen … zum Vino? Schwer zu glauben, dass meine Frau davon ausgeht, dass wir zu unserer Dinner-Prime-Time nichts auf der Gabel haben werden.
Noch schwerer zu glauben, dass wir dem Edeka-Paar etwas servieren könnten, was nicht in deren Markt erjagt wurde 😉
Erinnerungen an Claudia Buchow poppen auf – die Metzgersfrau, die mit ihrem Mann jahrelang die „Metzger unseres Vertrauens“ verkörperten, wie Alfred Biolek zu sagen pflegte. Nur 150 Meter von unserer Haustür entfernt … in der Osterstraße. Während Ralf Buchow sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete, heuerte die „deutlich jüngere“ Claudia 😉 bei Edeka Elskamp an, um ihre Expertise an der Fleischtheke einzubringen. In Erinnerung an alte Zeiten soll es Dicke Rippe geben – aber ein wenig anders, moderner interpretiert.
Die Dicke Rippe ist bei meiner Elskamp’schen Einkaufstour präsent, noch dazu im Sonderangebot – Claudia hingegen hat an diesem Tag frei.
Zur Vorspeise entscheide ich mich spontan für ein Leberwurst-Tasting aus der reichhaltigen Elskamp-Auswahl – mit einem Stück guter Butter und ein paar Backwerken von Büsch: einem Picco Pikante mit Meersalz und schwarzem Pfeffer sowie einem traditionellen La Büschette. Dazu wird es ein paar à la minute geschmorte Zwiebeln in Süßwein-Butter geben. Etwas mehr Vorbereitung und Schmorzeit erfordert die „Dicke Rippe Asia-Style“.
Während diese mit asiatischen Zutaten wie Koriander, Ingwer, Zitronengras etc. im Sud köchelt, spüre ich das auf, was Nadja, Alexander und das Team Elskamp im Netz an Spuren hinterlassen haben, und die Antwort auf die Frage: Wer war eigentlich Willi Pattberg – der Namensgeber für die Firmenanschrift?
Nachdem 1998 von der Stadt Bocholt die Flächen der Bauernhöfe Hegering und Möllenbeck aufgekauft wurden, werden sie einer Wohnbebauung zugeführt. In diesem Zusammenhang ist an der Birkenallee ein neues Versorgungszentrum im Bau. Da in der Bocholter Gemeinde Biemenhorst seit Jahren kein geeigneter Saal für Versammlungen, Festlichkeiten, Familienfeiern oder sonstige Aktivitäten zur Verfügung steht, wird in Verbindung damit ein Gemeindezentrum errichtet.
Quelle: www.buergerverein-biemenhorst.de/index.php/ueber-uns/ueber-uns-2
Willi Pattberg hat sich neben seiner langjährigen kommunalpolitischen Tätigkeit insbesondere auch um den Ortsteil Biemenhorst verdient gemacht.
Quelle: Stadt Bocholt | www.presse-service.de/data.aspx/static/294909.html
So … Mise en Place steht … fürs Finale von Vor- und Hauptspeise sowie für das Gespräch, das ähnlich viele Überraschungsmomente verspricht wie das unkomplizierte Dinner. Welches übrigens keiner Online-Rezeptsammlung zu entnehmen ist – auch nicht der Edeka-eigenen, die ich ansonsten wirklich gut finde. Verschafft euch selbst einen Eindruck von dieser „Rezepte-Schatztruhe“
Quelle: https://www.edeka.de/rezepte/suche.jsp
Dienstag, 04. Februar 2025, 19.00 Uhr | 46397 Bocholt | Münsterstraße 12 | Am Meetingtisch im PAN-Verlag
Nach einer herzlichen Begrüßung entkorke ich einen besonderen Tropfen, der uns des Abends würdig erscheint, einen 2011er PAN Blanc de Blancs Sekt brut. Ein Jahrgang, der im Zusammenspiel von Kirsten und mir keine unwesentliche Rolle spielt 😉 … mitgebracht und überreicht von Theobald Pfaffmann vom Weingut PAN, welches von seinem Sohn Thomas geleitet wird. Von beiden … ihrer Family und ihren Weinen … werdet ihr in Zukunft regelmäßiger lesen und vielleicht auch schlürfen. 120 Monate auf der Hefe gereifter Winzersekt lösen Verzückung und Sprechfluss aus.
Quelle: www.vinopan.de/wein-shop/2011-pan-blanc-de-blancs-sekt-brut/
Am Ende des Abends bilanzieren wir in Kurzform:
• Zu feiern gibt es 20 Jahre Edeka Elskamp und Reisebüro Elskamp am Standort Biemenhorst | Und zwar exakt am 27. April 2025
• Einen leckeren, unkompliziertem Auftakt in Form der Leberwurst-Spezialitäten, deren Herbheit ein wunderbares Bündnis mit den süßen Zwiebeln eingeht.
• Den Genuss einer butterzarten Dicken Rippe … in einer kongenial reduzierten Soße mit asiatischen Aromen … auf einem Kartoffelpüree mit Miso-Paste und Wasabi.
• Die mega-überraschende B-Seite des Kaufmanns Alexander Elskamp, die bisweilen ein wenig an einen „Wolf im Schafpelz“ erinnert – im authentisch-sympathischen Sinn.
• Nadjas Humor, gepaart mit Gemeinsam- und Unterschiedlichkeiten mit und zu Alexander … was es mit dem „blauen Haus von Biemenhorst“ auf sich hat und andere Geschichten, die deutlich machen, dass eine halbwegs geordnete Interview-Session folgen sollte, um dem Ganzen Struktur zu geben.
Donnerstag, 06. März 2025, 15.15 Uhr
46395 Bocholt | Willi-Pattberg-Ring 10b | Eiscafé Tre Limoni
Eine herzliche Begrüßung mit Nadja, die eine kleine Verspätung von Alexander anmoderiert, der Tochter Marit (13) noch schnell zum Reitstall fährt. Die Frage nach dem passenden Interview-Platz, ob Büro oder Eiscafé gegenüber, erscheint angesichts des ersten wohltuenden Sonnentages rein rhetorischer Natur. Während wir Platz nehmen, überrascht mich Nadja mit: „Du riechst wieder so gut … das ist mir beim letzten Mal schon aufgefallen.“ Es folgt meine etwas unbeholfene Rechtfertigung, dass dafür Calvin Klein verantwortlich sei, dessen „Obsession for men“ seit Jahrzehnten zu meinen Lieblingsdüften gehört. In diesem Zusammenhang erfahren Kirsten und ich, dass Nadja sich mit 16 Jahren in einer Parfümerie vorgestellt hatte, wo sie nebenbei zu Jobben gedachte. Kraft ihres forsch vorgetragenen Zukunftsplanes wurde daraus ein jahrelanges Agreement. Meiner Nachfrage zu ihrem ultimativen Lieblingsduft antwortet sie, wie aus der Pistole geschossen: „Mademoiselle de Coco von Chanel.“ Der Nachfrage des Betreibers von Eiscafé Tre Limoni, was er servieren dürfe, ergibt: Tartufo … ohne Sahne für Kirsten | Eiskaffee für Nadja | Kaffee für den zu uns stoßenden Alexander | Limoncello-Spritz für mich … so ging es ins Gespräch:
20 Jahre Edeka Elskamp – am Willy-Pattberg-Ring
Nimm uns gerne mit auf eine kleine Reise, Alexander.
Alexander Elskamp: Hier, im Verbindungszentrum Bocholt Süd, wo wir jetzt sitzen, gab es früher nur grüne Wiese und zwei Hofstellen. Wenn wir von hier aus auf unseren Eingang an diesem Platz schauen, liegt links Biemenhorst und rechts Mussum. Wenn ihr dort nach rechts schaut, auf die Reihenhäuser, da haben Nadja und ich damals gewohnt. Der Weg zum Laden war nur unwesentlich weiter als der zu unserem Kühlschrank 😉 – Fluch und Segen zugleich.
Heute wohnt ihr im „blauen Haus von Biemenhorst“ auf das wir sicherlich noch zu sprechen kommen 😉 … nachdem wir den Blick auf die Wurzeln von Edeka Elskamp gerichtet haben.
Alexander Elskamp: Gerne. In den 50er-Jahren erfolgte der Umzug des Kolonialwarenladens meiner Oma Maria von der Petersfeldstraße zur Schulstraße. Im Jahre 1964 übernahm ihr Sohn Robert … sprich mein Vater den ca. 30 m² großen Kolonialwarenhandel, den er im Laufe der Jahre um einen Lotto-Shop erweiterte und um eine Form von Business, das Nadja heute verkörpert. Und zwar gab es in diesem Lotto-Shop eine „Reiseecke“, in der mein Vater Pauschalreisen bzw. die ein oder andere Mannschaftsfahrt gebucht hat. Dies lief damals über den Anbieter Prima Urlaub.
Wie aus „Prima Urlaub“ Reisebüro Elskamp wurde, wird Frontfrau Nadja sicherlich gleich erklären …
Alexander Elskamp: Supergerne, da habe ich eh nix zu sagen.
Wie schon am Dicke-Rippe-Abend für mich deutlich wurde … die beiden verkörpern sowohl Gemeinsamkeit als auch klare Zuständigkeiten, und dies auf eine sehr angenehme Art.
Was war der Plan am neuen Standort … der Wechsel von 30 m² zu wie vielen genau?
Alexander Elskamp: Zu 1.216 m², um genau zu sein. Das ganze Areal wurde von der Heimstätte … der heutigen Bocholter Heimbau eG realisiert. Die traten als Investor für den Mix aus Wohnen und Einkaufen auf. Mein Vater hat der Wohnungsgenossenschaft das heutige Ladenlokal als „veredelten Rohbau“ abgekauft. Mit dem Einzug zum 27. April 2005 haben wir auch den Generationswechsel vollzogen – ich bin seitdem geschäftsführender Gesellschafter, nachdem ich mich im Jahre 1994 zu unserem Familienunternehmen bekannt hatte.
Apropos Generationenwechsel … das betraf auch dich Nadja, oder?
Nadja Elskamp: Das ist richtig. Das war der Zeitpunkt, zu dem mein Schwiegervater den Staffelstab an mich übergeben hat – die Geburtsstunde von Reisebüro Elskamp.
Alexander Elskamp: Das waren für Nadja und mich echte Meilensteine – nicht ganz ohne Risiko. Wenn wir uns damals zu 100 Prozent auf die Standort-Analyse der Edeka-Gruppe verlassen hätten, würden wir jetzt hier nicht sitzen.
… muss ich die Nachfrage tatsächlich formulieren? 😉
Alexander Elskamp: Man kann sich natürlich bei den Prognosen an Zahlen entlanghangeln … aber es schadet nicht, wenn man Erfahrung und Intuition mit in die Waagschale legt. Die Chancen eines solchen Marktes, an der Grenze zwischen Biemenhorst und Mussum, waren für uns stimulierender als Tabellen.
… und wenn es schiefgegangen wäre?
Alexander Elskamp: Würde ich heute möglicherweise Konserven bei einem Discounter ins Regal räumen – nur um dir ein Bild zu zeichnen. Auch diese Jobs sind wertvoll und müssen gemacht werden.
Wie misst sich euer Markt in die Landschaft der übrigen Edekas in Bocholt ein?
Alexander Elskamp: Von der Fläche sind wir vergleichbar mit den meisten Kollegen in Bocholt.
Edeka Elskamp in Bocholt | Inventur/Bestandsaufnahme | Ein Blick in die Zukunft
Eure ehemaligen Standorte an der Werther Straße und am Platanenweg habt ihr aus strategischen Gründen geschlossen, wenn ich das aus unserem letzten Gespräch richtig in Erinnerung habe, oder?
Alexander Elskamp: Das ist richtig. Den Standort an der Werther Straße hatten wir quasi mit meinem Einstieg im Jahre 1994 eröffnet. Weil er allerdings in die Jahre gekommen war und wir ihn nicht weiterentwickeln konnten, haben wir uns für die Schließung entschieden.
Beim Markt am Platanenweg war es das gleiche Motiv. Mein Vater übernahm den Markt 1984 und vollzog damals auch unseren Wechsel von REWE zur Edeka. Leider ist die Fläche für heutige Ansprüche nicht mehr zeitgemäß, sodass wir das Geschäft 2022 geschlossen haben. Das war ein sehr emotionaler Moment – der damalige Marktleiter Alfred Labs ging mit Schließung des Marktes in seinen wohlverdienten Ruhestand. Bevor er zum letzten Mal den Schlüssel umdrehte, um zuzusperren, war ich sein letzter Kunde.
Beide Marktschließungen haben wir realisieren können, ohne dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uns verlassen mussten.
2012 eröffnete der Markt auf dem Robert-Koch-Ring (ehemals EDEKA Küppers) … steht in eurer Chronik zu lesen – auch das wird in absehbarer Zeit Geschichte sein, weil ihr euch für Stenern neu aufstellt, wie es zu lesen ist.
Alexander Elskamp: Das stimmt. Die Gespräche dazu laufen schon mehr als ein Jahrzehnt, jetzt scheint dem nichts mehr im Wege zu stehen. In Kombination mit einem weiteren Investor möchte die Edeka das Grundstück erwerben und den Standort entwickeln.
Aufgrund unserer Historie in der Gegend sind wir als Edeka Elskamp als Betreiber auch für den neuen Markt gesetzt. Somit sehnen wir dem Zeitpunkt entgegen, den ehemaligen Standort Platanenweg und den heutigen am Robert-Koch-Ring im Neuen Zentrum Stenern zu vereinen.
Magst du etwas zur Dimension, zu Zeiten sagen?
Alexander Elskamp: Geplant sind 1.500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Bei den Zeiten würde ich mich lieber zurückhalten …
… angesichts Alexanders ruhiger, bedächtiger Art vollkommen nachvollziehbar. Auch dass er unterschlägt, dass es der größte
Edeka-Markt in Bocholt werden könnte. Wer tiefer in das Thema eintauchen möchte:
Quelle: www.bbv-net.de/bocholt/bocholt-neues-zentrum-stenern-edeka-investor-rage-holm-plaene-vorstellen-w969597-6000236322/
Nach diesem Ausflug durch ehemalige, heutige und zukünftige Dependancen von Edeka Elskamp konzentrieren wir uns wieder auf euren Jubiläumsmarkt hier in Biemenhorst – ihr habt eine kleine Veränderung angedeutet …
Alexander Elskamp: Wir werden den Markt zur Jahresmitte noch einmal ein wenig umbauen, um unseren Kunden fortan ein paar echte Leckerbissen bieten zu können.
… die genau wie aussehen?
Alexander Elskamp: So, wie man sich frisches, leckeres Sushi halt vorstellt.
Braucht ihr Sushi?
Alexander Elskamp: Das war nicht die Frage, von der wie uns haben leiten lassen. Wir fanden das cool, unseren Kundinnen und Kunden dieses Trend-Food anbieten zu können, gefolgt von der Entscheidung: „Wir möchten das.“
Wir benötigen einen zwei- bis dreitägigen Umbau, um das Konzept „Eat Happy“ bei uns aufzunehmen und den Kunden zu präsentieren.
Quelle: www.eathappy.de/produkte/
Was macht Edeka Elskamp aus?
Wo macht ihr den Unterschied, was zeichnet euch aus … jenseits des Edeka-Claims „Wir lieben Lebensmittel“?
Alexander Elskamp: Am Standort in Biemenhorst sicher die Verbundenheit mit dem Ortsteil: Hier beginnt unsere Geschichte, hier wohnen wir und mit Biemenhorst fühlen wir uns verbunden. Und wie bereits erwähnt, können wir demnächst frisches Sushi anbieten und bieten damit sicherlich einen besonderen USP.
Hinweis: Als Alleinstellungsmerkmal (englisch „unique selling proposition“ oder „unique selling point“, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, durch das sich ein Produkt oder eine Dienstleistung deutlich vom Wettbewerb abhebt.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Alleinstellungsmerkmal
Vielleicht lässt es sich damit beantworten, dass wir sehr stolz sind, wenn wir wahrnehmen, dass unsere Kunden sagen: „Wir fahren zu Elskamp.“
Bei uns tritt die Dachmarke Edeka, auch wenn sie noch so offensichtlich ist, ins zweite Glied. Wir machen das an dem familiären Charakter fest, auf den wir Wert legen und der uns gespiegelt wird. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit ihrer Ausbildung bei uns.
Von insgesamt 110 Teammitgliedern (35 in Stenern | 75 in Biemenhorst) einzelne herauszugreifen, ist ein ganz schmaler Grat … aber mit Respekt vor der Treue zu uns, seht mir das bitte nach:
Unsere Mitarbeiterin Elke Bothe geht demnächst, nach 40 Jahren, in den Ruhestand.
Unsere Mitarbeiterin Silvia Allroggen hat in den 38 Jahren bei uns ihre Liebe zum Käse entdeckt und wurde zur Diplom-Käse-Sommelière ausgebildet. Seither glänzt sie nicht nur an der Bedientheke mit ihren Kenntnissen, sondern begleitet auch unsere regelmäßigen Kundenabende, bei denen Käse mit Wein oder Bier kombiniert wird.
Wir brauchen alterstechnisch auch gar nicht so hoch ins Regal greifen, um auszudrücken, was wir spüren: Jonas Dunkerbeck, unser Marktleiter in Biemenhorst, der ebenfalls schon seine Ausbildung bei uns absolviert hat, hätte zum Zeitpunkt unseres Gesprächs eigentlich Urlaub gehabt. Einem plötzlichen Engpass im Bereich der Führung begegnete er augenzwinkernd mit den Worten: „Harte Zeiten schaffen starke Männer!“ Das fand ich einfach toll.
Genauso … wenn mich Mitarbeiter um ein persönliches Gespräch bitten. Das kann durch berufliche Belange motiviert sein, aber oftmals sind es Gespräche … in allen Lebenslagen. Vom Bewerbungs-Coaching für Familienangehörige über Unterstützung bei der Wohnungssuche bis zum privaten Rat ist da alles vertreten. Das ist die Nahbarkeit und Vertrautheit, die über das Angebot zum Duzen hinausgeht.
Mein Cousin Peter Dammeyer zum Beispiel ist Marktleiter in Stenern. Auch er hat seine Ausbildung bei uns gemacht. Nach einigen Wanderjahren in Berlin ist er zu uns zurück, um eine Führungsrolle bei Edeka Elskamp zu übernehmen.
Reisebüro Elskamp
Nadja, dann erklär uns bitte die Entpuppung von „Prima Urlaub“ zu Reisebüro Elskamp.
Alexander Elskamp: Ich will mich nicht einmischen … aber vielleicht darf ich anmerken, dass mein Vater es war, der sagte: „Mannschaftsfahrten Mallorca … kann ich.“ Aber ihm war klar, dass es für weitere Schritte in Sachen Reisen einer tieferen Expertise bedarf – sprich Nadja.
Meine Frau kann mittlerweile auf über 30 Jahre Erfahrungswissen als Reiseverkehrskauffrau zurückblicken – Nadja hat das von der Pike auf gelernt.
Wenn du dich schon einmischst, lieber Alexander … in welchen historischen Kontext dürfen wir eure Beziehung einordnen? Was war zuerst da, die Liebe zu Nadja oder das Vakuum im Reisebusiness 😉
Alexander Elskamp: Wir waren zu dem Zeitpunkt schon zusammen, wenn du das meinst 😉
Nadja war zunächst bei meinem Vater angestellt. Er hat sich jedoch irgendwann aus dem Reisebüro zurückgezogen, um sich auf den damaligen Lotto-Shop zu konzentrieren. Nadja hat dann die Verantwortung übernommen.
Nachdem wir das geklärt haben, liebe Nadja … warum sind es keine Düfte geworden … sondern Reisen, die dein Daily Business ausmachen – neben deiner Familie?
Nadja Elskamp: Weil mich Reisen noch mehr triggerten als Düfte. Mit dem Wechsel zum neuen Standort haben wir beschlossen, dass es mehr sein soll als eine „Reise-Ecke“ in diesem Komplex … sprich, ein amtliches Reisebüro.
Dann würde ich gerne eine amtliche Beratung von dir anfragen. Hast du den ultimativen Tipp für uns? Was würdest du empfehlen?
Nadja Elskamp: Eine Kreuzfahrt – Kreuzfahrten sind unheimlich im Trend. Es gibt sie noch, die Kreuzfahrtangebote, die dir wahrscheinlich vorschweben, wenn ich deinen skeptischen Blick richtig deute. Möglicherweise bist du noch in der Denkschublade des „Traumschiffs“ unterwegs – mit Galaabenden und Captains-Dinner.
Du scheinst Gedanken lesen zu können 😉
Nadja Elskamp: Mittlerweile gibt es megaspannende Konzepte, die sich an jede Altersklasse … an viele Geschmäcker richten. Man spricht heute vom „Freestyle-Cruising“ … ohne feste Essenzeiten, Platzreservierungen, in entspannter Kleidung. Verschiedene Lounges, wo sich jede Generation zurückziehen und wohlfühlen kann – auch die Teenies. Extrem gutes WLAN sorgt dafür, dass es bei den digitalen Menschen entspannt bleibt. An Bord eines solchen Schiffes ist für jeden etwas dabei – der Fokus liegt darauf, der Individualität der Gäste gerecht zu werden.
Es gibt Menschen, die legen Wert darauf, die Kultur der Destinations, die angefahren werden kennenzulernen … für andere liegt der Fokus auf der Natur … z. B. in Skandinavien.
Ein Erlebnis aus meiner bislang einzigen Kreuzfahrt tritt in den Vordergrund … das Einfahren mit dem legendären „Rockliner“ mit Udo Lindenberg in einen norwegischen Fjord. Auch für die Anhänger der Kulinarik hat sich das Spektrum sehr weit aufgefächert. In der kommenden Woche darf ich mir wieder einen Eindruck vor Ort verschaffen.
Wo geht es hin?
Nadja Elskamp: Ich gehöre zu den Early-Usern des Mein Schiff Relax von TUI Cruises, das Anfang April gelauncht wird … wenn die ersten regulären Gäste an Bord einchecken.
Auf dem Weg von Mallorca über Korsika bis nach Barcelona kann ich mir persönlich ein Bild davon machen, was ich zukünftig unseren Kunden vermitteln/empfehlen kann.
Einschub: Zum Redaktionsschluss haben wir Nadjas Eindrücke abgefragt. Kurzfazit: Ein Mega-Schiff mit ganz viel Freifläche … sprich Quadratmetern, mit tollen Restaurants und besonderen Konzepten. Sie habe schon viele Schiffe persönlich gesehen und erlebt. Ein Urlaub in diesem neuen schwimmenden Konzept stünde jetzt auch auf der Family-Bucket-List. Besonders inspiriert habe sie ein Besuch des „Fugo“ – ein multisensorisches Erlebnis für die Sinne – konzipiert durch den deutschen Starkoch Tim Raue. Ein Fünf-Gänge-Menü, bei dem man Asia-Next-Level sowohl am Gaumen als auch über LED-Visualisierungen erleben kann.
Was muss noch raus zum Thema Kreuzfahrten?
Nadja Elskamp: Ich würde gerne auf den oftmals unterschätzten Vorteil hinweisen, dass Kreuzfahrtschiffe dich an Orte bringen, an die du ansonsten schwerlich hinkommst, weil die Anbindung via Flugzeug eher schlecht ist.
Mit einer Eigenanreise via Pkw zu den Abfahrthäfen und den Zustieg, z. B. in Hamburg, Kiel, Bremerhaven, Warnemünde etc. fallen die Flugkosten weg, die ansonsten einen nicht unerheblichen Teil des Reisebudgets ausmachen. In Kombination mit lukrativen Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche in der Kabine/an Bord erscheint eine Kreuzfahrt gar nicht mehr so teuer, wie man immer meint. Diese Ermäßigungen gelten zum Teil bis zu einem Lebensalter von 24 Jahren.
In dieser digitalen Welt, wo alles online abrufbar ist … wo macht ihr den Unterschied?
Nadja Elskamp: Vieles, was wir empfehlen, habe ich in den letzten 30 Jahren selbst erlebt. Die Kunden dürfen auf Empfehlungen aus erster Hand vertrauen …
… ihr sprecht folglich nicht wie Blinde von der Farbe 😉
Nadja Elskamp: Genauso ist das. Für viele Menschen im Arbeitsleben ist Zeit … sind Urlaubstage eine begrenzte Ressource. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Unsere Kunden sollen sich an schöne Tage und Wochen erinnern und nicht an Probleme und Ärgernisse. Kraft unserer Expertise und unserer Netzwerke dürfen unsere Kunden darauf vertrauen, dass wir jederzeit erreichbar sind, um auftretende Probleme zeitnah zu lösen. Das ist bei Online-Geschichten, einem nicht erreichbaren Reiseleiter vor Ort etc. nicht immer der Fall.
Ein unschätzbarer Wert, in einer Problemlage auf souveräne Fachleute zählen zu dürfen … wie rechnet ihr diesen Service ab?
Nadja Elskamp: In der Regel unterscheiden sich unsere Preise nicht von Angeboten im Internet, wenn man „Äpfel mit Äpfeln“ vergleicht – sprich gleiche Leistungen. Bisweilen sind wir sogar günstiger als Online-Anbieter.
In jedem Fall ist es so, dass unsere Beratung on top ist – sprich kostenlos, was in diesem Dschungel an Angeboten und Anbietern Zeit und Nerven spart. Ein echter Mehrwert gegenüber dem Internet.
Bei diesem Gedanken stößt Milla (17 Jahre) zu uns – die älteste Tochter von Nadja und Alexander, die mit einer Freundin am Nebentisch Platz nimmt.
Sag mal, junge Frau, was ist deine Lieblings-Destination urlaubstechnischer Natur?
Nadja Elskamp: Wenn wir mal nicht per Flugzeug oder Schiff die Welt erkunden … und Entspannung in der Nähe suchen … fahren wir unheimlich gerne nach Ameland. Im Übrigen mag ich alle Formen von Inseln. Ich habe auch schon mal ein halbes Jahr auf Korsika gelebt. Ich habe damals für Eurocamp gearbeitet.
Das Unternehmen kenne ich. Die haben schon vor über zwanzig Jahren Outdoorcamps in Glampingzelten organisiert.
Skandinavien finde ich auch klasse …
Welches Land genau?
Nadja Elskamp: Wenn ich mich festlegen soll … ganz klar Norwegen. Bevor die Kinder uns bereicherten, waren Alex und ich auch zum Tauchen in der Welt unterwegs – wir haben beide einen Tauchschein. Wir haben viel gesehen von diesem Planeten – mittlerweile ist es Alexander und mir sehr wichtig, Barney dabeizuhaben … deswegen gerne mal Ameland mit der Familie … das ist so herrlich unkompliziert.
Das verbindet uns, auch wir haben sehr gerne unsere Fellnase Paula bei unseren Auszeiten dabei. Übrigens ist Barney ein fünf Jahre alter Havaneser, der laut Nadja öfter zum Frisör geht als sie selbst.
Jetzt haben wir nur einen Teil eures Portfolios dargestellt. Lass uns das Bild gerne rundmachen, damit, weswegen man eure Leistungen in Anspruch nehmen könnte.
Nadja Elskamp: Gerne. Wir stehen parat zu den Themen: Pauschalreisen, Städtetrips, Wellness-Aufenthalte, Kreuzfahrten, Clubtouren, Gruppenreisen, Ferienwohnungen und -häuser, Flüge, Eintrittskarten etc.
Bei uns findet man den perfekten Ansprechpartner für alle Urlaubs-, Spaß- und Erholungsbedürfnisse.
Seite 40 und 41 – PAN Juni 2023:
https://archiv.pan-bocholt.de/2023/PAN06-2023/
The Private Side
Nadja, du bist Jahrgang 75 … bleibt dir noch Zeit für dich selbst, neben Familie und Business?
Nadja Elskamp: Die nehme ich mir. Zum einen bin ich gerne Reit-Mutti und begleite unsere Tochter Marit zu den Pferden. Ich habe früher selbst geritten und finde das toll, dass Marit sich dafür begeistert.
Mit Milla, unserer größeren Tochter, stehen des Öfteren Mutter-Tochter-Geschichten auf dem Programm, wie gemeinsame Stadtbummel.
Zudem koche ich sehr gerne. Mit ein paar Mädels kultivieren wir einen Frauenstammtisch, der sich ein wenig an „Das perfekte Dinner“ anlehnt. Von sorgfältiger Deko über den Aperitif, ein Amuse-Gueule etc. einen schönen Abend für uns alle kreieren – das ist genau mein Ding.
Bleiben wir gerne bei eurer Performance an Töpfen und Pfannen … wie schaut es bei dir aus, Alexander … kannst du kochen?
Alexander Elskamp: Ich könnte eine Mahlzeit zubereiten.
Das können viele … die Frage ist nur, ob man das „Ping“ einer Mikrowelle oder eines ähnlichen Hilfsmittels zur raschen Nahrungs-Regeneration hört? 😉
Alexander Elskamp: Nicht unbedingt. Ich bekäme zum Beispiel eine hausgemachte Currywurst-Pommes-Mayo hin oder einen leckeren griechischen Salat mit einem schönen Baguette.
Das beruhigt mich, angesichts der großen Speisekammer, die ihr euer Eigen nennen dürft 😉 Wie weit ist es eigentlich vom „blauen Haus“ bis zum Haupteingang? … und … wir sollten die Leserinnen und Leser über euer Domizil aufklären, oder?
Alexander Elskamp: Das können wir gerne machen. Zunächst zur einfachen Frage: Unser Wohnhaus ist etwa 500 Meter von hier entfernt. Wir sind in Bocholt verwurzelt, mit einer Homebase auf Biemenhorster Grund. Hier bin ich aufgewachsen. Beim SV Biemenhorst habe ich meine bescheidene Fußballkarriere
angefangen und zu Ende gespielt.
Kurze Zwischenfrage … welchem Jahrgang bist du entsprungen?
Alexander Elskamp: Ich wurde 1971 geboren.
Zurück zum „blauen Haus“ …
Alexander Elskamp: Als wir damals neu gebaut haben, hat uns ein Lichttechniker zu einer farbigen Illumination unseres Hauses geraten – vornehmlich in Blau. Als sich beim Austesten der Töne das schnöde Weiß in strahlendes Blau verwandelte, war das im ersten Moment schon ziemlich krass. Als Rainer die verschiedenen Blautöne durchgeschaltet hatte, sagte mein Vater: „Mach noch mal das Erste“, und kurz danach: „So schlecht ist das gar nicht.“ Ein Urteil, dass ich teilte – zumal es deckungsgleich mit der Vereinsfarbe des MSV Duisburg ist, dem ich seit meiner Jugend die Treue halte.
Wie kam es dazu?
Alexander Elskamp: Ich war damals 18 Jahre alt und hatte einen Führerschein. Einer meiner Freunde war ein 17-jähriger Duisburger – noch ohne Fahrerlaubnis. Ich habe ihn damals abgeholt und er hat mich zum MSV eingeladen. Seit dieser Zeit bin ich dort hängen geblieben. Als Dauerkarten-Inhaber habe ich mit dem MSV schon viele schöne Momente erlebt … vom Trainingslager-Besuch bis zum Besuch zweier DFB-Pokal-Endspiele in Berlin.
Der MSV war im Endspiel?
Alexander Elskamp: Klar, zwei Mal sogar. 1998 haben wir gegen den FC Bayern mit 1 : 2 nur knapp verloren. 2011 gab es mit einem 0 : 5 eine echte Klatsche vom FC Schalke – aber es waren die geilsten 15 Minuten für uns MSVler in der Vereinsgeschichte. Mit dem 0 : 5 in der 70. Minute war die Sache gelaufen … auf dem
Rasen zumindest – aber nicht auf den Zuschauer-Rängen. Während die Schalker Fans jubelten, haben wir gefeiert – so als würden wir 5 : 0 führen. Schaut euch das gerne auf YouTube an, dann wisst ihr, wovon ich spreche – unvergessliche Momente: Zebras erobern Berlin | Teil 2
Als heimatverbundener Bocholter und leidenschaftlicher MSVler gerade keine einfache Zeit für dich, oder?
Alexander Elskamp: Wohl wahr, beide spielen derzeit in der Regionalliga West. Schwer zu beschreiben, was beim Aufeinandertreffen der beiden Vereine in mir vorgeht.
Für mich wird es schwer zu beschreiben, wie wir eine ziemlich „düstere“ Facette von dir in homöopathischen Dosen lesegeschmeidig vermitteln 😉
Bei der Vorbereitung zu unserem ersten Treffen war ich darauf gestoßen, dass der honorige Kaufmann Alex regelmäßig in die Seiten einer E-Gitarre greift, als Bandmitglied der Bocholter Heavy-Metal-Band „Insane Addiction“. Die Übersetzung des Bandnamens: wahnsinnige Sucht. Obwohl ich den Genuss berauschender Mittel im Zusammenhang mit dieser Musik als naheliegend erachte … zerreißen meine Gedanken – angesichts des sympathisch-lächelnden Alex.
Die Band gibt es seit 2001, und er ist seit 2012 dabei – „just for fun“ … wie Alex es beschreibt … gelegentlich auch öffentlich. Trotz eines extrem breiten Kulturverständnisses und eines facettenreichen Musikgeschmacks bin ich bislang mit dem Genre Thrashmetal/Deathmetal nicht in Kontakt gekommen. Es könnte sein, dass es dabei bleibt – es wäre ein wenig übertrieben, hier von „Liebe auf den ersten Ton“ zu sprechen 😉
Nadja ermuntert ihren Gatten, eines der größten Erlebnisse seines Musiker-Daseins mit uns zu teilen. Also … es begab sich am 07. August 2008, als eine Kombo mit dem Namen „Bolt Thrower“ ihre weltweite Tournee mit einem Konzert in Enschede startete. Ebenfalls eine Death-Metal-Band, die zu den legendärsten und
bekanntesten Vertretern dieses Musikstils auf diesem Planeten zählte.
Im Internet findet man heute noch Spuren zu diesem legendären Konzert, bei dem Alex und seine Kumpels eine entscheidende Rolle spielen sollten. Auf einer Internetseite steht zu lesen:
„Das wird eine spezielle Gratis-Show, um dem alten Atak-Club Adieu zu sagen, dem einzigen Club, in dem wir in den letzten 18 Jahren auf jeder Tour gespielt haben.
Wer eine E-Mail an uns schickt, in der er seine Beziehung zu BOLT THROWER kurz beschreibt, hat Chancen auf eine der Freikarten.“
Quelle: www.vampster.com/news/bolt-thrower-gratis-konzert-in-enschede/
Logisch, dass Alexander sich die Tastatur zurechtrückte, um eine Mail an die Band abzusetzen – zusammen mit einer Audiodatei. Mailwendend kam die Antwort, dass die Band fünf Freikarten rausrücken würden, wenn Alex und die vier Kumpels seiner damaligen Band im Gegenzug bereit wären, als Vorgruppe das Volk anzuwärmen. Deren Begründung: Das wäre schon ziemlich gut, was die Jungens aus Bocholt abrocken würden.
Für Alexander gestaltete es sich etwas schwierig, seinen Kumpels diesen Ritterschlag von deren Idolen zu vermitteln, weil alle an einen Fake glaubten. Letztendlich sei es ein grandioses Erlebnis gewesen – zu dem ich bei YouTube ein Video von der Hauptband aufspüren konnte:
Cone Of Silence-Forever Dead @ Atak 2008
Mit Rücksicht auf Menschen mit einem schwachem Gemüt, einem Herzleiden etc. haben wir darauf verzichtet, diese sehr spezielle Musik zu verlinken 😉
Lieber Alexander, selten ist mir eine größere Ambivalenz zwischen Daily Job und musikalischem Ausgleich begegnet. Wenn du uns eines deiner Lieblingsstücke vorspielen könntest, um uns für diese Musik zu begeistern … was würden wir hören?
Alexander Elskamp: Das sind Stücke, die kennt keiner …
Das will ich wohl glauben … was könnten wir denn kennen?
Alexander Elskamp: Vielleicht „Master of Puppets“ von Metallica?
Master of Puppets (Munich, Germany – May 24, 2024)
Mein Resümee: Guter Sound im Video | Wasserdichte Jungens | Mega-Stimmung | Ich bin einfach viel normaler als Alex 😉 – der übrigens schon „seit immer“ auf diese Musik steht … drei E-Gitarren besitzt … …und solche Mucke zu Hause auch gerne mal lauter hört, wenn die übrigen Familienmitglieder abwesend sind. Zeit für einen Tempiwechsel, wie Musiker und Reitersleute sagen würden 😉
Elskamp im Unternehmen Edeka | Alexanders Rolle
Gelegentlich nehmen wir wahr, dass es möglicherweise nicht einfach ist, unter dem Dach eines solch großen Unternehmens zu arbeiten. Spricht man da eigentlich noch von einem Unternehmen oder eher von einem Konzern?
Alexander Elskamp: Richtigerweise spricht man von einer Genossenschaft.
Bei der Niederschrift lese ich: Die Edeka-Gruppe (Eigenschreibweise: EDEKA, ehemals als EdK die Abkürzung für „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin“) ist ein genossenschaftlich organisierter kooperativer Unternehmensverbund im deutschen Einzelhandel.
Die Edeka gehört uns Kaufleuten … den Genossen. Wir verstehen uns als Kollegen, was sich zum Beispiel im Bocholter Raum dadurch auszeichnet, dass wie eine gemeinschaftliche WhatsApp-Gruppe pflegen. Das ist auch der Grund, warum wir uns gelegentlich unkompliziert zusammentun, um gemeinsam etwas voranzutreiben.
Auch überregional haben wir einen guten Kontakt zueinander. Aktuell verfolge ich mit Bernd Wilger aus Borken und Sven Komp aus Wesel das Ziel, einen gemeinsamen Wein in unseren Läden zu präsentieren. Dabei soll beim Verkauf einer Flasche jeweils ein Euro an die Edeka Zukunftsstiftung gespendet werden. Das Projekt realisieren wir gemeinsam mit Eckhard Kloster vom Weingut Kloster-Kraul, das ihr ja bestens kennt. Es wird einen Grauburgunder und einen Rosé geben und wir freuen uns schon sehr auf die Weine.
Lass uns gerne im Anschluss über die Stiftung sprechen … bleiben wir noch beim Unternehmen Edeka … inwieweit werdet ihr in eurer Eigenständigkeit möglicherweise gegängelt?
Alexander Elskamp: Ich spreche gerne davon, dass die Edeka in der Handelslandschaft der für mich beste Club der Welt ist. Wir haben in der Tat alle Freiheiten und können selbstbestimmt agieren. Teil dieser Gruppe … dieser Genossenschaft zu sein, macht vieles sehr einfach für uns.
Du bist im Vorstand der Edeka Rhein-Ruhr, wenn meine Recherchen stimmen?
Alexander Elskamp: Das ist so – aber das ist ein Ehrenamt.
Trotzdem reizvoll, sich auf die Visitenkarte setzen zu dürfen „Vorstand eines Unternehmens mit 6,2 Milliarden Umsatz“, oder? 😉
Alexander Elskamp: Wenn man darauf steht – was ich aber nicht tue 😉 Ich mag es lieber bescheidener. Natürlich macht mir die Arbeit sehr viel Spaß und es ist eine tolle Aufgabe, die Geschicke der eigenen Großhandlung mit steuern zu dürfen.
Auf regionaler Ebene bin ich seit 2006 für die Bocholter Heimbau mit Feuereifer unterwegs – inzwischen auch als ehrenamtlicher Vorstand.
Sein ehrenamtliches Engagement schimmert bescheiden vorgetragen an mehreren Stellen unserer Gespräche durch. Im letzten Jahr berichteten wir im PAN über die von Alexander initiierte „Tour der Chancen“ – bei der insgesamt 53.938 Euro für benachteiligte Kinder und Jugendliche zusammengeradelt wurden:
Quelle: www.pan-bocholt.de/tour-der-chance-28-04-03-05/
Ich hatte gelesen, dass die „Tour der Chancen“ auf dein Engagement als Vorstand bei der Zukunftsstiftung zurückzuführen ist …
Quelle : www.zukunftsstiftung.edeka/2024/05/tour-der-chancen-53-938-euro-fuer-benachteiligte-kinder-und-jugendliche/
Das ist richtig. Ein weiteres Projekt, das mir sehr am Herzen liegt. Mit dem Netzwerk der Edeka im Rücken kannst du da richtig etwas bewegen. Wir setzen uns für benachteiligte Kinder und Jugendliche in NRW ein. Im letzten Jahr konnten wir resümieren, dass wir insgesamt 1.649 Kindern unterstützt haben, damit ihr Leben ein Stückchen besser verlaufen kann.
Quelle: www.zukunftsstiftung.edeka/zukunft-schenken/#vorstand
Stubendurchgang in der Elskamp’schen Speisekammer
Nein, nicht im „blauen Haus“ … sondern durch die 1.216 m² Verkaufsfläche mit ca. 20.000 Produkten, am Willi-Pattberg-Ring. Unter dem Spruch im Eingangs-/Kassenbereich „Schön, dass Sie da sind. Ihr EDEKA Elskamp-Team“ geht es in die Obst- und Gemüseabteilung, an deren Ende künftig leckeres Sushi zu erhaschen sein wird.
Gefriergetrocknete Erdbeer-Chips von KoRo bündeln meine Neugierde. Mega-Produkte, wie Nadja schwärmt … zu 100 % Frucht … spannend und lecker zum Beispiel für Müsli. Zwischen meinen Ohren puzzelt sich gerade ein Sommersalat mit geeistem Erdbeer-Dressing und diesen gefriergetrockneten Chips als Crunch zusammen. Die gerösteten und gesalzenen Edamame-Bohnen des gleichen Herstellers wären das perfekte Topping für unser Kartoffelpüree mit Miso und Wasabi gewesen.
Auf unserem Weg erspähen wir zwei stattliche historische Fotos – darunter der Schriftzug: „Aus Tradition immer für Sie da“. Seine Mutter Gaby und sein Vater Robert … mit einer Reval-Zigarette in der Hand – damals normal, heute undenkbar … wie Alexander erklärt. Daneben ein Kinderfoto seines Vaters.
Beim Betrachten des Fotos merkt man Alexander den Stolz auf die seit Jahrzehnten geleistete Arbeit deutlich an. „Ohne den unermüdlichen Einsatz und die Unterstützung meiner Eltern wären wir niemals so weit gekommen“, fasst er zusammen. „Das gilt sowohl für den beruflichen als auch für den privaten Bereich, denn sie standen uns stets zur Seite und haben uns den Rücken freigehalten. Dafür sind wir unendlich dankbar.“
An der Fleischtheke, die man besser als Mitnahme-Buffet beschreiben könnte, grüße ich den Nachschub von Dicker Rippe und toller Leberpastete. Claudia Buchow ist in einem anderen Schicht- Modus, genau wie die diplomierte Käse-Sommelière Silvia Allroggen. Ein Aushang an der imposanten Käsetheke deutet darauf hin, dass es regelmäßige Käse- und Wein-Abende gibt – im Zusammenhang mit einem gewissen Hans-Eckhard Josef Kloster … unserem Freund und Winzer, der aber auch auf das verkürzte „Ecki“ hört 😉
Über den Truhen mit tiefgefrorenen Pizzen hängen drei gigantische, kreisrunde Deckenleuchten, die an die klassischen Pendelleuchten von Occhio erinnern. Auch das sei ein Vorteil als Edeka-Genosse, dass man mit innovativen und erfahrenen Ladenausstattern zusammenarbeiten könne – so wie auch bei der künftigen Sushi-Theke.
Wir laufen vorbei an einem Bataillon von fertig gepackten Präsentkörben, die immer noch von Mutter Gaby konfektioniert und verpackt werden.
Beim Schlendern stellen wir fest, dass der Spruch „alles außer Tiernahrung“ hier ins Leere läuft – wie entdecken viele Produkte, die unserer „Gourmet-Töle“ Paula munden bzw. schnauzen könnten. Die Produkte von „Dokas“ seien der Renner, laut Nadja. Was ich wohl glauben mag, angesichts der Vielfalt und der schmackhaften Präsentation zum Beispiel von Entenbrust … als Stückchen und Streifen.
In der Weinabteilung angekommen treffen wir auf viele Bekannte – Bouteillen von unseren Freunden vom Weingut Kloster-Kraul. Die Roten … unweit eines bezahlbar erscheinendem Châteauneuf-du-Pape stehend … sowie eine stattliche Batterie von deren Weißweinen, flankiert von einem unserer Lieblings-Terrassenweine – dem Blanc de Noirs „S“. Ferner erspähe ich Brezza von Lungarotti, Lugana und Co. für die Freunde italienischer Tropfen.
Portwein … und anderes vom Flagship-Produzenten Taylor übertreffen meine Erwartungen an die Auslage eines Lebensmittelmarktes – wie so vieles, was noch folgen sollte – wofür man eigentlich ein Fachgeschäft aufsuchen würde.
Für Menschen, die fahren müssen … Anhänger non-alkoholischer Getränke stehen die vertrauten regionalen Säfte und Seccos von van Nahmen zur Mitnahme bereit.
Die Flaschen Pastis erinnern mich an die letzte Boule-Partie mit Andreas – sollte man viel öfter machen – genauso wie entspannt ein Gläschen Pastis genießen 😉
Als Hommage an das Gründungsjahr 1949 habe man in Zusammenarbeit mit der Brennerei Bovenkerck aus Ringenberg zwei Premium-Liköre abgefüllt: Orange + Limette | Nuss + Karamell … beide mit historischen Familienfotos auf dem Rückenetikett.
Schwer zu übersehen die stattliche Kollektion der O’Donnell-Moonshine-Spirituosen … einer Entdeckung von Alexander auf der alljährlichen ProWein in Düsseldorf – wo wir uns unweit von deren Stand, vor einiger Zeit, in die Arme gelaufen sind.
Mit Noilly Prat ein französischer Wermut, der in keiner guten Küche fehlen sollte, zum Verfeinern von Soßen … wie zum Beispiel einer köstlichen Coulis zum Lammfilet – bestehend aus: Ziegenkäse, Estragon, Birnen, eingelegtem grünen Pfeffer … und eben diesem Wermut.
Brände von Ziegler und eine Alte Wald-Himbeere der Feinbrennerei Prinz | Lagerkorn von Sasse | Botucal – einer meiner Lieblings-Rums | Gin der Marken Windspiel, Knut Hansen und der legendäre Monkey 47 | Zahlreiche Whiskys – darunter drei Laphroaigs für die Freunde extrem rauchiger Tropfen | Zum Abschluss eine Hommage an Hamburg – der Klassiker in Form eines Helbing … eiskalt serviert, dieser Schnaps aus Kümmel … um den Magen nach einem opulenten Mahl milde zu stimmen.
Kirstens Traum von einer Nacht im Möbelhaus habe ich nach diesem Rundgang etwas entgegenzusetzen. So eine kleine, illegale, nächtliche Dinner-Session mit einem kleinen Gelage käme meiner Abenteuerlust etwas mehr entgegen als die Schlange am Buffet eines Kreuzfahrtschiffes 😉
Zum Ende des Interviews und des Rundgangs resümieren wir, dass die Grundaussage der EDEKA-Group „Wir lieben Lebensmittel“ von der Familie Elskamp & Team spürbar erweitert wird um „Wir lieben Menschen“.
Noch ein PS: Solltet ihr Nadja begegnen, wundert euch bitte nicht, wenn sie etwas näher herantritt … die will nur schnuppern.
Drittes PS: Falls ihr Alexander mal mit seiner E-Gitarre auf einer Bühne antrefft, bitte ebenfalls nicht wundern … der will nur spielen.
Spaß hats gemacht … wir sehen uns bei Elskamp
Willi-Pattberg-Ring 2
46395 Bocholt