ZukunftsAngst | ZukunftsZuversicht | ZukunftsLust | Part V
#Denkst du noch oder handelst du schon?
Kennt ihr das? Man stößt zu Silvester mit den Liebsten, mit Freunden und Mitfeiernden an … murmelt innerlich ein paar vermeintlich neue Glaubenssätze zwischen die aufsteigenden Raketen gen Himmel. Ein paar Tage später haben sich diese genauso pulverisiert wie eben jene Feuerwerkskörper. Vollkommen normal, denn wir sprechen in der Regel über die Veränderung unseres vertrauten Verhaltens, das sich von Jahr zu Jahr immer weiter ausschärft.
Der Ökonom Peter Drucker sagte einmal: „Was alle Erfolgreichen miteinander verbindet, ist die Fähigkeit, den Graben zwischen Entschluss und Ausführung äußerst schmal zu halten.“
Wobei es im Auge des Betrachters liegt, Erfolg zu definieren.
Einige Male haben wir den Persönlichkeitstrainer Jörg Löhr und seine 72-Stunden-Regel zitiert, mit seinem Verweis auf die Weisheit von Dante:
„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.“
Ich glaube an ein Zusammenspiel zwischen diesen Weisheiten. Aus diesem Grund sind es immer besondere Tage, die wir uns im November auf Sylt gönnen. Leuchtturmtage, wie wir diese Auszeit vom Alltag nennen, um uns für das neue Jahr zu committen, sprich Vorsätze für das neue PAN-Jahr auf Moderationskarten zu klöppeln – Buchstaben mit Edding auf Papier zu meißeln.
Es gibt nicht viele Menschen, die Sylt im November sexy finden – außer der Nordseekrabbe Kirsten. Ich … als Sternzeichen Fisch | Aszendent Dorade gehöre definitiv nicht dazu. Aber ich glaube an die Macht von Gedanken … das Gebot der Schriftlichkeit … Vereinbartes zu fixieren … und ins Handeln zu bringen. Ansonsten könnte man auch zu Hause bleiben und sieben Tage in die Saunawelt das Bahia abtauchen – was zweifellos auch eine gute Entscheidung wäre.
Aber … Kirsten und ich wissen, dass uns diese Klausurtage durch die zurückliegenden Jahre der leidigen Pandemie getragen haben – die wir allesamt hinter uns gelassen haben.
Jetzt befinden wir uns in neuen Phasen … einer Omnikrise, wie es Matthias Horx sagt – der Beginn einer neuen Epoche, wie auch viele andere Zukunftsforscher orakeln. In einem sind sich alle einig: dass das, was mal war, nie mehr so sein wird. Wir alle haben die Fragilität unseres bisherigen Lebens zu spüren bekommen. Es gibt einige Gründe, den Kopf in den Sand zu stecken. Doch genau daraus ist diese Kolumne entstanden … um allen Umständen zum Trotz nicht zu verpassen, dass wir immer noch in einer extrem spannenden Zeit leben, die wir mitgestalten können.
Für das PAN-Jahr 2025 haben wir viele Vorsätze manifestiert, von denen wir überzeugt sind. Für uns selbst steht das Jahr 2025 unter dem Motto ENTSCHLEUNIGUNG.
Am fühlbarsten wird das für euch, liebe Leserinnen und Leser, im Mai 2025 – wenn es heißt: „Alles neu macht der Mai.“ Dann wird gehandelt und nicht mehr gedacht 😉 !!!
#Was ist ein gutes Leben Das Glück liegt stets im Außen
Ende 2023 bin ich Florian Langenscheidt in einer Garderobe in Berlin begegnet. Wir beide präparierten unsere Frisur für den Vortrag, den jeder von uns hielt. Er stammt aus dieser berühmten Verleger-Familie, mit deren gelben Produkten viele von uns groß geworden sind. Damals, als es noch keine Übersetzungs-Apps gab oder künstliche Intelligenzen, die uns in Echtzeit multilingual miteinander sprechen lassen.
Florian beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Glück. Er steht auf der Liste der Menschen, mit denen ich mich im Rahmen dieser Kolumne einmal austauschen möchte. Bis es so weit ist, möchte ich euch Robert Waldinger und seine Lehren aus der längsten Studie über Glück vorstellen:
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Unlängst hörte ich in „Hotel Matze“ (einem meiner Lieblings-Podcasts) den Gast Marius Müller-Westernhagen zum Thema Glück Folgendes sagen:
„Wenn jemand wirklich glücklich, zufrieden und ein ausgeglichener Mensch ist, dann kommt das nie von außen. Das findest du nur in dir drin.“
Möglicherweise ein Anstoß, Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück aus der Mediathek zu kramen, zu streamen … um diese These zu überprüfen.
#Gutes Holz
Meine These vom Glück ist, dass man gut beraten ist, die Nähe zu Menschen zu suchen, die ich als „gutes Holz“ bezeichnen würde – wie schon mal in dieser Kolumne erwähnt. Menschen, die einem guttun … deren Anwesenheit, Gespräche und Zuversicht einen in Ruhe reifen lassen, wie einen guten Wein. Eine solchen Menschen möchte ich hier vorstellen: meinen Freund und Ermutiger Johannes Warth.
#Dein Jahr 2025
Doch zuvor … die Frage an den wichtigsten Menschen in deinem Leben … an DICH: Wie hast du dich für das vor uns liegende Jahr 2025 gedanklich aufgestellt? Was wirst du ins Handeln bringen?
„Das Geheimnis des
Glücks ist die Freiheit,
das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.“
Thukydides, griechischer Historiker
Ermutigung Suche und sieh das Gute
Interview-Session mit Johannes Warth | Ermutiger & Überlebensberater | Vortragsredner
Prolog
Ein Jahr und einen Monat ist es her, dass wir uns virtuell begegnet sind, im Rahmen des Online-Formates „Lunch & Learn“ am 16. November 2023:
https://www.agentur-fuer-redner.com/lunchandlearnsessions/
Meine dort im Rahmen eines Impulses geteilten Gedanken zu Führung und Kommunikation waren es, die den zuhörenden Teilnehmer Johannes Warth inspirierten, diese in persönlichen Gesprächen zu vertiefen. Ihr solltet dazu wissen, dass Johannes von Branchenkennern als „bestgebuchter und zugleich unbekanntester Vortragsredner Deutschlands“ etikettiert wird. Ich hatte ihn bis dato zweimal live erlebt und einige Video-Passagen mit ihm auf YouTube erspäht. In einer Mischung aus Demut, Dankbarkeit und Neugierde sah ich unserem ersten 1 : 1-Austausch via Zoom entgegen, zu dem wir uns verabredet hatten.
Seit dieser Zeit, dem 23.11.2023, haben wir uns ca. zwei Dutzend Mal getroffen – persönlich, im virtuellen Raum und telefonisch. Ihr kennt den Begriff „Bruder im Geiste“, oder? Das sind schon besondere Momente, wenn man feststellt, dass jemand in vielen Bereichen ähnlich tickt. Bei Johannes würde ich sogar weitergehen und von einem „Blutsbruder im Geiste“ sprechen. Wobei ich nicht weiß, wer von uns Winnetou und wer Old Shatterhand sein könnte 😉 – was aber auch nicht wirklich wichtig ist.
Montag | 16. Dezember 2024 | 15.00 Uhr | Zoom-Raum Nr. 715 150 8726 | Irgendwo im virtuellen Raum zwischen Amerdingen und Bocholt
Pünktlich wie die Maurer betritt Johannes den Meetingraum. Passend für einen WortWerker, diese Analogie zu HandWerkern – wobei Johannes auch im praktischen Tun eine extrem gute Figur abgibt.
Ein paar Hard Facts zu Johannes vorneweg
Baujahr 1961 | in Bad Waldsee geboren | Sohn von Maria & Karl | in Bad Waldsee pubertiert und in Bad Waldsee erwachsen geworden | Mann von Rebecca – mit dieser Bewohner eines Lebenstraums in Form einer alten Landschule | Vater zweier Söhne und einer Tochter im Alter von 39, 35 und 33| Wanderkamerad, Bogenschütze | WortAkrobat & FeinGeist | aus dem Schauspiel kommend | in 2025 ein Jubiläum feiernd – 45 Jahre Bühnenerfahrung & 40 Jahre Selbstständigkeit |Schauspieler / Clown | Komiker | Entertainer und seit 32 Jahren in der Welt der Redner unterwegs. Pate der Galander Bar in Berlin
Johannes, hat ein ErMUTiger wie du Vorsätze für das neue Jahr 2025?
Meine Vorhaben bestehen darin, dass ich wieder auf Altbewährtes zurückgreifen werde. Wie der Name schon sagt: Es hat sich bewährt. Es muss nicht immer etwas Neues sein. Bewährt bedeutet für mich zugleich auch WERTvoll bzw. voll mit WERT … wann man sich nicht sklavisch an die Buchstaben hält.
Da ist er wieder, der WortAkrobat, der das Spiel mit Wörtern und dem dahinterliegenden Sinn so mag und beherrscht.
In diesem Zusammenhang teilt er mit mir eine morgendlich erlebte Anekdote aus dem Hause Warth. Bis vor drei Jahren gehörte ein legendärer Bogenschuss zu Johannes’ Bühnenprogramm. Nach der Amoktat eines Bogenschützen in Norwegen, mit fünf Toten und zwei Verletzten, hatte er diesen Part verständlicherweise aus dem Programm verbannt. Jetzt mehrten sich die Stimmen von Veranstaltern, die fragten, ob er diese Sequenz, bei er mit Pfeil und Bogen eine brennende Kerze ausschießt, zumindest als Video zeigen könne.
Und so begab es sich, dass dieser Bogenschuss am heutigen Tag in den Warthschen Seminarräumen der alten Landschule nachgestellt wurde. Mein „Bruder im Geiste“, mit Pfeil und Bogen den Docht der brennenden Kerze im Visier. Hinter seiner Schulter die Gemahlin mit dem iPhone in der Hand, die Flugbahn des Pfeiles im Fokus.
Schon beim ersten Schuss erlosch die Flamme – Ziel erreicht, so Johannes. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er sich umdrehte und die Kamerahaltung der Gattin wahrnahm, die sich offensichtlich auf eine virale Verbreitung via Instagram, TikTok und YouTube-Shorts eingeschossen hatte. Offensichtlich nicht auf eine 16 : 9-Beamer- bzw. LED-Wand-Perspektive, wie sie in fast allen Vortragssälen dieses Planeten Gottseidank noch anzutreffen ist.
Es folgte eine Grundsatzdiskussion mit Rebecca zum Thema hochkant versus querkant, die ich, als passionierter Cineast und Querkant-Gucker, nur allzu gut nachvollziehen konnte. Als weiteren Beweis synchroner Denkvorgänge schickte ich Johannes den legendären Hochkant-versus-querkant-Artikel aus der PAN-Ausgabe Juni 2024 via Mail. Quasi überflüssig zu erwähnen, dass es anschließend 16 weitere Anläufe benötigte, bis ein präsentierbares Querformat-Ergebnis im Kasten war … sowie einige Minütchen, um den Haussegen wieder ins rechte Lot zu bringen 😉
https://pan-bocholt.de/geteilte-gedanken-2/
Muss noch was raus zum Thema Vorsätze?
Eher ein Grundsatz: Möge es mir wieder gelingen, Menschen mit dem, was ich auf dem Herzen habe, zu erreichen und im Idealfall einen Impuls zu setzen, der etwas in ihnen auslöst … sie bewegt.
Mir fällt noch etwas ein: Ich nehme mir jedes Jahr vor, mehr gute Begegnungen zu suchen, zu schätzen und ihnen Zeit einzuräumen. Ein damaliger Freund hatte mir vor einiger Zeit mal gesagt: „Du bist der, der sich beim Hallo-Sagen schon wieder verabschiedet.“ Das hat mich betroffen und nachdenklich gemacht. Aus meiner Sicht hatte er verkannt, dass ich für den Abstecher zu einem spontanen Besuch bei ihm einen nicht unerheblichen Umweg gefahren war. Eine Stunde Hinweg, ein gutes Gespräch bei zwei Tassen Kaffee, eine Stunde Rückweg. Summa summarum: Drei Stunden. Drei Stunden Lebenszeit, die es mir wert waren, ihn zu besuchen. Seine damalige Reaktion: „Wie, du gehst schon wieder? Nie hast du Zeit.“
Als ich ihm die Frage stellte, wann er mich zum letzten Mal besucht habe, füllte Sprachlosigkeit den Raum. Reflektierten Menschen würde so etwas wahrscheinlich nicht passieren. Ich bin immer mehr darauf bedacht, eine qualitativ gute Zeit mit Menschen zu teilen.
Wenn wir miteinander sprechen, fällt auffällig oft der Begriff „feine Menschen“ – wie legst du den Begriff aus?
Ein feiner Mensch ist für mich als Allererstes ein Mensch, der in einem Gespräch hinhört, der wahrnimmt. Ein FeinGeist, der auch zwischen den Zeilen hören kann. Das merkt man an interessierten Fragen oder Bemerkungen zu dem Gesagten.
Bei der Anschlussfrage nach einem un- bzw. nicht feinen Menschen berichtete Johannes von einem Trauma-ähnlichen Erlebnis mit einem deutschen Promi-Koch. Diesen habe er mal bei einem Event anmoderieren müssen. Ein Mensch, der begnadet über Gewürze, Ingwer und Niedrigtemperaturgaren pointieren konnte … um zwischendurch seine Finger an der Schürze seiner Assistentin abzuwischen.
Lass uns in schönere Themen wechseln – aber bleiben wir beim Kochen. Was ist dein ultimatives Lieblingsgericht?
Käsespätzle. Soll ich dir das ultimative Rezept verraten?
Kann ich meinem Freund dieses Angebot abschlagen? Wir haben rund 84,5 Millionen Einwohner in Deutschland. Wahrscheinlich essen 84,4 Millionen davon lieber Käsespätzle als ich? Möglicherweise liegt es auch daran, dass mir der Prozess der Zubereitung suspekt ist … das mit dem Schaben und dem ultimativen Teig. Das ist mir zu sehr am Backen dran und zu filigran. Wir einigen uns darauf, dass Johannes den Spätzle-Zauber während unserer „48-Stunden-Freundeszeit“ in mir entfacht. Mitte Februar 2025 … an unserem Herd stehend … mit etwas Feinem im Glase.
In diesem Zusammenhang … vielleicht doch ein konkreter Vorsatz: Ich habe 2025 zu meinem Kochjahr ernannt – das ist mir wirklich bedacht. Ich habe in meinem Leben immer viel ausprobiert … auch in der Küche … einfach machen, so meine Devise.
Ich habe unlängst zu Hause angefangen, Blattgold aufzutragen.
Ich halte meinen Freund für moralisch so stabil, dass damit nicht die Verhüllung von Currywürsten, Steaks oder anderer kulinarischer Kokolores gemeint ist, den wir von den Reichen und Doofen dieser Welt gelegentlich wahrnehmen müssen und wechsele das Thema …
Sag mal, wann hast du das Thema ErMUT-igung für dich entdeckt? Gab es einen Schlüsselmoment?
Den gab es in der Tat. Es war die Vorbereitung auf den 75. Geburtstag meiner Mutter, im Jahre 2002. Viele Gäste waren geladen, von denen wenige verhindert waren. Ich bin diese Menschen im Vorfeld abgefahren, um sie zumindest im Rahmen einer Video-Grußbotschaft zu Wort kommen zu lassen. Darunter befand sich auch Helmut Maucher, einstiger Generaldirektor des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé und Jugendfreund meiner Mutter, den ich in seinem Büro in Frankfurt aufsuchte.
Ebenfalls wie Mutter Maria im Jahr 1927 geboren, war er mittlerweile im Ruhestand zum Ehrenpräsidenten von Nestlé ernannt worden. Eine nicht ganz unumstrittene Persönlichkeit kraft seiner polarisierenden Aussagen …
… in einem auch heute immer noch nicht unumstrittenen Konzern. Mir schwillt der Kamm, wenn ich an die leidige Diskussion im Jahre 2018 denke. Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe hatte den Zugang zu Trinkwasser als Menschenrecht infrage gestellt – so wurde es zumindest von Kritikern interpretiert.
Helmut Maucher war auch kein Kind von sprachlicher Traurigkeit. Dennoch lag es im Zusammenhang mit dem Geburtstagsgruß an meine Mum nahe, einen ehemaligen Top-Manager zu fragen, was denn das größte Problem im deutschen Management sei. Er antwortete mir in seinem Allgäuer Dialekt: „Mut, Herr Warth … Mut ist das Problem. Die haben doch alle keinen Mut.“
Aus dieser Erkenntnis von Helmut Maucher, der lange Zeit als einer der ganz Großen auf der Welt galt, entstand mein Vortrag „Mut tut gut“.
Kurze Zeit später war Mut das beherrschende Thema in vielen Gazetten. Das Thema, das ich mir auf die Fahne geschrieben hatte, war plötzlich ganz eng am Puls der Zeit.
Sehr oft bekam ich nach meinem Vortrag zu hören: „Danke, Sie haben mir Mut gemacht.“ Ein Teilnehmer sagte mir: „Sie sind ein Überlebensberater.“ Seit ungefähr zwei Jahrzehnten steht auf meiner Visitenkarte: Ermutiger & Überlebensberater.
Gibt es bei dir auch Momente der MUTlosigkeit?
Ja, absolut. Insbesondere wenn ich das große Fundament, auf dem meine Gedanken aufbauen, mal außer Acht lasse. Dann kann es sein, dass mich der Mut verlässt … für ein paar Minuten … manchmal auch für ein paar Stunden … selten länger.
Diese Gedanken zu einem Fundament für ein gutes Leben haben wir für euch am Ende dieser Interview-Session aufbereitet (siehe am Ende des Beitrags).
Im Vorgespräch durfte ich mir ein wichtiges Datum notieren, du feierst am 25. September 2025 dein Event „40 + 5“ … was verbirgt sich dahinter?
Ich komme ja aus dem Schauspiel, dem Theater. Ich habe 1980 zum ersten Mal professionell, sprich gegen Bezahlung, auf der Bühne gestanden. Fünf Jahre später habe ich mich selbstständig gemacht.
Deine Wurzeln liegen im Schauspiel und im Kabarett … kann man das so sagen?
Ne, Kabarett wäre nicht richtig, das waren für mich zu der Zeit Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt und Co. – die ich sehr geschätzt habe. In der Richtung habe ich mich nie gesehen, so habe ich nicht gearbeitet. Bei mir war es mehr der Komiker … der Clown im Speziellen. Seinerzeit gab es Menschen wie Pic … aus der Schweiz, Pello, Grock, Charlie Rivel und Jango Edwards, die mich inspiriert haben – im weitesten Sinne auch Charlie Chaplin. Clown ist ja nicht gleichbedeutend mit roter Nase und großen Schuhen.
Weißt du übrigens den Unterschied zwischen einem Schauspieler und einem Clown? Der Schauspieler spielt den Clown, der Clown ist es einfach.
Bei der Niederschrift fällt mir in diesem Zusammenhang „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich Böll ein – mit der für mich unauslöschbaren Botschaft: „Ich bin ein Clown und sammle Augenblicke.“
Und dass Johannes unzählige Male den „Gigi“ in dem Theaterstück „Momo“ gespielt hat. Erinnert ihr euch auch an Momo, die Romanfigur von Michael Ende? Eine Geschichte, die ich vor einiger Zeit für mich wiederentdeckt habe, weil Momo so gut zuhören konnte – der Natur, den Menschen. Eine weitere Parallele zeichnet sich ab.
Wie wurde aus dem Clown Johannes der selbstständige Vortragsredner?
Durch den Zwischenschritt eines Entertainers, den ich einem Zufall zu verdanken habe.
Den Schritt in die Selbstständigkeit hatte mir Johannes mal als „Bingo seines Lebens“ geschildert. Er war zuvor von einem Freund als „Störfaktor“ für eine Führungskräfte-Veranstaltung von Bankern gebucht wurden. Dort verkörperte er die Rolle eines etwas döspaddeligen Hausmeisters, der hin und wieder in die Veranstaltung schneite und sichtlich alle Anwesenden irritierte. Damals war diese Form des humorvollen Infotainments eher ein Novum – zugleich Johannes’ Eintrittskarte in eine Form von Business, die bis dato im toten Winkel seiner Wahrnehmung gelegen hatte.
Wie der Mann auf der Bühne performt und wie er ansonsten so tickt, haben wir für euch auf der nächsten Seite hinterlegt.
Mir fällt noch eine Gemeinsamkeit ein … und zwar habe wir beide Berührungspunkte mit dem Musiker Bryan Adams …
Das stimmt, ich durfte ihn mal auf einer größeren Veranstaltung ansagen. Wir haben etwas gemeinsame Zeit im Backstage-Bereich verbracht – ein feiner, unkomplizierter und sehr warmherziger Mensch.
Meine Geschichte zu Bryan Adams ist einer eigenen Story würdig, die wir im Laufe dieses Jahres lüften werden – Versprochen 😉
Wegen des roten Fadens in dieser Ausgabe des Magazins … von dir stammt doch der Spruch „BeHalting kommt vor ReCruiting“, oder?
Das stimmt. Mir ging vor ein paar Jahren das ganze Recruiting-Geschwafel ein wenig auf den Geist. Im Rahmen einer Veranstaltung platzte es aus mir raus: „Fangt doch mal an, dafür zu sorgen, dass eure Leute bleiben.“ Das war die Geburtsstunde der Wortschöpfung „Behalting“.
Die Zeiten sind ja bisweilen nicht einfach. Was wäre dein Rat, wie lädst du dich emotional auf?
Ich glaube, dass das Thema Wahrnehmung sehr wichtig ist. Wenn wir beide jetzt einen Spaziergang machen würden, egal wohin … Hauptsache, in die Natur. Mit der nötigen Achtsamkeit kämen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schau dir doch mal mit ausreichend Muße einen Tannenzapfen an … den Blütenteller einer Sonnenblume … einen einzelnen Fallschirm einer Pusteblume.
Das stimmt, das geht uns bisweilen flöten. Wie begnügen uns bisweilen damit, den Zauber der Natur vornehmlich über Social Media zu konsumieren … und dies durch scrollen oder wischen … extrem flüchtig.
Abschließend die Frage: Was wärest du gerne gefragt worden, was ich vergessen habe zu fragen?
Vielleicht die Frage: Wer ermutigt dich, Johannes?
Die Antwort würde wie lauten?
Meine Kinder und Feine Menschen. Der Blick nach oben … gelegentlich verbunden mit dem, was man in einem solchen Moment geschenkt bekommt – was einem zufällt … Ich glaube an Zufälle also, dass uns immer wieder etwas zugeworfen wird.
In diesem Sinne ermutigende Grüße für das Jahr 2025
Nutzet die Zeit … bis zur nächsten Kolumne
ZukunftsZuversicht PART VI
Gedanken zumFundament
für ein gutes Leben
von Johannes Warth
Guck in die Luft und staune | Lerne neue Worte in deiner und anderen | Sprachen | Lächle Menschen an | Entdecke etwas Neues in der Welt | Sing Lieder | Horche in die Stille | Beweg Dich im Tanz | Wirf Bälle in die Luft und fang sie wieder auf | Mach Spaziergänge | Ruf Freunde an und wünsche Ihnen das BESTE | Bastle was mit deinen Händen | Hör genau hin | Male oder zeichne ein Bild | Umarme Menschen | Trommle | Renn Hasen hinterher | Liebe dein Leben | Bring andere zum Lachen | Schreib Briefe an noch Fremde | Gehe Wege, die du noch nie gegangen bist | Studiere dein Leben | Schmecke Gewürze | Verfolge Schnecken | Wirf Bälle in die Luft und lass sie fallen | Sei dankbar | Rieche Düfte | Schieß Pfeile durch die Luft | Genieße | Achte auf Andere | Koch neue Speisen | Zeig dich | Verschwende nichts | Schreib Gedichte | Back Brot | Trinke Tee und warte | Mach spontane Besuche | Lies Kinderbücher | Pflanze was | Dehne deinen Körper | Tauche in Bücher ab | Lebe mit Leidenschaft | Ruh dich aus | Trink viel Wasser | Träume GROSS | Trommle laut | Bete | Sei im Frieden | Singe unter der Dusche | Behandle jeden Menschen, dem Du begegnest, wie Du behandelt werden möchtest | Schaue Dir wenigstens einmal jährlich einen Sonnenaufgang an | Weise niemals hausgemachte Kekse zurück | Strebe nach Vorzüglichkeit, nicht nach Perfektion | Pflanze an Deinem Geburtstag einen Baum | Lerne drei saubere Witze | Bringe ausgeliehene Autos mit vollem Benzintank zurück | Mache jeden Tag drei Menschen ein Kompliment | Verschwende niemals eine Gelegenheit, jemandem mitzuteilen, dass Du sie/ihn liebst | Hinterlasse alles immer ein bisschen besser, als du es vorgefunden hast | Halte es einfach | Weise niemals eine Umarmung zurück | Schmiede grosse Pläne, aber geniesse die kleinen Freuden | Werde die positivste und enthusiastischste Person, die Du kennst | Putze Dir die Zähne mit Zahnseide | Frage nach einer Gehaltserhöhung, wenn Du fühlst, dass Du sie verdient hast | Vergib Dir selbst und anderen | Sag oft «Danke» | Sag oft «Bitte» | Meide negative Menschen | Kaufe, was immer Kinder auf ihren Kartontischen im Garten verkaufen | Trage polierte Schuhe | Erinnere Dich an anderer Menschen Geburtstag | Verpflichte Dich selbst zu fortwährender Verbesserung | Gib einem Freund mindestens einmal im Jahr eine Massage | Führe stets Überbrückungskabel in Deinem Kofferraum | Habe einen kräftigen Händedruck | Schicke viele Valentinskarten mit dem Gruss «Jemand, der denkt, dass Du fantastisch bist» | Schau den Menschen in die Augen | Sei der erste, der «Hallo» sagt | Benütze das gute Silber | Gib alles zurück, was Du dir ausleihst | Schliesse neue Freundschaften, aber halte die alten in Ehren | Behalte Geheimnisse für Dich | Singe in einem Chor mit | Pflanze jeden Frühling Blumen | Leg Dir einen Hund zu | Akzeptiere immer eine ausgestreckte Hand | Hör auf, anderen die Schuld zuzuschieben | Übernimm die Verantwortung für jeden Bereich Deines Lebens | Winke den Kindern im Schulbus zu | Sei da, wenn Menschen Dich brauchen | Füttere die abgelaufene Parkuhr eines Fremden | Erwarte nicht, dass das Leben fair ist | Unterschätze niemals die Macht der Liebe | Trink Champagner ohne Grund | Lebe Dein Leben als ein Ausruf, nicht als eine Erklärung | Hab keine Angst, zu sagen «Ich habe einen Fehler gemacht» | Hab keine Angst, zu sagen «Ich weiss es nicht» | Lobe sogar kleine Verbesserungen | Halte Deine Versprechen (egal welche) | Heirate nur aus Liebe | Lass alte Freundschaften wieder aufblühen | Zähle Deine Segen auf | Lächle ohne Grund | Ruf Deine Mutter an | Die schönsten Moment erhalten erst Wert, wenn sie geteilt werden | Schau nach Möglichkeiten und halte Dich nicht an Sicherheiten fest | Das Leben ist eine Reise und nicht ein Ziel, so geniesse den Weg!