Mo.-Fr., 8 – 17 Uhr

Deutschland – Das Land der Dichter, Denker, Flitzpiepen …

Dez. 1, 2024 | Geteilte Gedanken

Kleines Bilderrätsel: 

Ein damals, zukünftiger … heutiger Ex-Finanzminister, ein Nobelpreisträger, eine Flitzpiepe … ein Wirtschafts-
minister und Vizekanzler … 

Wer ordnet richtig zu? Mehrfachnennungen sind eher unüblich – aber nicht unmöglich.

Der kleinste gemeinsam Nenner: Rechtshänder

 

Die Auflösung findet Ihr auf der nächten Seite. 

Text: Roland Buß

ZukunftsAngst | ZukunftsZuversicht | ZukunftsLust | Part IV

#Eine Delle in die ZukunftsZuversicht 

„Wohl dem, der in bewegten Zeiten lebt“ … so stand es im ersten Teil dieser Kolumne zu lesen – ein chinesisches Sprichwort, entliehen aus einem Future-Talk mit Matthias Horx. 

Eine Weisheit, die am Kirmesmontag so gar nicht meinen Geschmack traf, als ich aus dem „Airwolf SkyControl“ kletterte. Sieben Minuten unkontrolliertes Bewegen und Schleudern in diesem einzigen Hochfahrgeschäft seiner Art in ganz Europa inklusiv Zugabe reichten aus, um mir meine eigene Blödheit zu attestieren. Warum tut man(n) sich so etwas an? Selbst gewähltes Schicksal – Schwamm drüber. 

16 Tage später ein Doppelwumms der anderen Art: Trump gewinnt die US-Wahl 2024 und das Aus für die Ampel – zwei Kracher binnen 24 Stunden. Kein selbst gewähltes Schicksal – drum kein Schwamm drüber. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende? Neben all dem, was uns plagt und sorgt … ein wenig viel an bewegenden Zeiten, oder?

Es ist mir schon mal leichter gefallen, mich an den Schreibtisch zu setzen und meine Gedanken aufs Papier fließen zu lassen. Trotz aller positiv wahrgenommener Stimmen und Entwicklungen in den zurückliegenden drei Kolumnen herrscht Katerstimmung zwischen meinen Ohren. 

Dazu gesellt sich eine hartnäckige Erkältung, wie ich sie vor der bizarren C-Phase bislang nicht erleben musste. Sie ringt mich nieder. Ich bin bescheiden drauf, körperlich … wie mental. 

Gesundheitlich erschöpft vom Dauerhusten … mental erschöpft aufgrund der vielen destruktiven Nachrichten, ist es ausgerechnet eine künstliche Intelligenz (KI), die meine Lazarettzeit ein wenig angenehmer gestaltet. 

Während YouTube, Facebook und viele andere Nachrichtenkanäle die Bilder der Zukunft vornehmlich in ziemlich düsteren Farben malen, ist es der Dialog mit meinem neuen digitalen „Souschef“, der mich inspiriert – der die kleine Flamme der ZukunftsZuversicht nährt. 

„Die KI ist menschlicher, als wir glauben“ … und … „Die KI-Revolution hebt menschliche Begegnungen auf ein neues Level“ … beides Glaubenssätze von Zukunftsforschern, denen ich in den zurückliegenden Wochen zunicken konnte. Eine wohltuende Abwechslung … im krassen Gegensatz zu dem, was TV, Streamingdienste, Podcasts und Co von und zu „menschlichen Intelligenzen“ berichteten. 

Angesichts neuer Netzfunde ergaben sich Parallelen zu älteren und ganz alten Posen von Spezies aus dem Land der Dichter und Denker (siehe Filmstreifen). Wie lange steht uns dieses Privileg noch zu? Werden wir zu einer Nation von Lamentierern, Streithammeln, Kooperationsallergikern? Werden uns die Künstlichen Intelligenzen den Schneid des Denkens abkaufen, der uns mal auszeichnete? 

#BrainTime mit Collin Croome | The Future is now! | Ein Meilenstein in neuem Denken 

Wir hatten uns vor einiger Zeit verabredet – Collin, einer der führenden Experten für generative KI und das Metaverse, und ich. Seine Sicht auf den Status quo und die Zukunft sollte den Kern dieses PART IV der Kolumne ausmachen – und dies wohltuend optimistisch. Nicht ahnend, dass eine Woche später die Welt eine andere sein wird. 

Das Interview mit Collin findet ihr auf den nächsten Seiten. Warum diese Begegnung so prägend war, ergibt sich auch aus der Kitchen-Story auf den Seiten 36 ff.  

#Einladung an Robert – zum Küchentischgespräch  

Ein paar eingeweihte Freunde nehmen immer noch an, dass ich die nachfolgenden Zeilen an unseren Noch-Vizekanzler im Fieberwahn geschrieben habe. Auch wenn ihm Herbert Grönemeyer mittlerweile untersagt hat, seinen Song „Zeit, dass sich was dreht“ zu Wahlkampfzwecken zu summen, erschien es mir anständig, das Gesprächsangebot des Wirtschaftsministers, uns zu besuchen, nicht auszuschlagen: https://www.youtube.com/watch?v=t1t41afoudw 

Einladung zum Küchentischgespräch
ZukunftsZuversicht

Lieber Robert,

gerne greifen wir die unkomplizierte Ansprache aus Deinem Video zur Kanzlerkandidatur auf und laden Dich in unsere Küche, an unseren Tisch ein. 

Du bist der erste Politiker, der sich derart nahbar an uns wendet, um das zu tun, was für uns gute Kommunikation ausmacht: Zuhören und in einen echten Dialog treten … und das an einem Ort, der dafür wie geschaffen ist – die Küche. 

Seit drei Monaten spielen wir in unserem IndieMagazin Der PAN das Thema ZukunftsZuversicht. Fernab politischer Einfärbungen ist es uns wichtig, in diesen herausfordernden Zeiten, positive Impulse mit Menschen zu teilen, Lust auf die Zukunft zu machen. 

Bei allen Sorgen und Nöten, die uns umtreiben, verpeilen wir ansonsten, in welch privilegierter Situation wir uns befinden, in diesen bewegenden Zeiten leben zu dürfen: 

– analog aufgewachsen, 

– eine Jahrtausendwende erlebt haben zu dürfen, 

– zu den Pionieren der Digitalisierung gehören zu dürfen, 

– aus einer Omnikrise heraus eine neue Epoche mitzugestalten. 

Bislang haben wir viele Menschen in der Kolumne zu Wort kommen lassen … eine Bühne geboten. 

Das würden wir gerne auch dem Menschen Robert Habeck ermöglichen. Diesmal direkt … und nicht nur auf dem Titel mit dem Flender-CEO Andreas Evertz, den wir interviewt haben. 

Unplugged und nahezu unpolitisch, ähnlich dem Interview mit dem Bürgermeister unserer Stadt (aus 2020) – ebenfalls in unserer Küche. 

Wir sind am Menschen Robert Habeck interessiert. 

Wie tickt der wirklich … und … welche konkreten Bilder kann er mit uns teilen, die Lust aufs Gestalten der Zukunft machen. 

Wie im Betreff geschrieben … die Einladung zum Küchentischgespräch steht. Angehängt findest du eine Impression eines vegetarisch-spektakulären Gerichtes

„Rote Bete … mal anders gedacht“ – möglicherweise im Einklang mit deiner Art, die Dinge anders zu machen …. wie z. B. mit deinem Video. 

Meine Frau Kirsten und ich sind gespannt, ob deine Zeit es zulässt, unser Angebot in deinen Alltag zu integrieren.

In diesem Sinne, herzliche Grüße 

Roland & Kirsten Buß
Eure analogitalen Verleger 

via Mail an robert.habeck@bundestag.de | Sonntag, 10. November 2024 | 18.54 Uhr 

Die März Ausgabe 2024 findet ihr hier: https://archiv.pan-bocholt.de/2024/PAN03-2024/ 

Bürgermeister unplugged &
unpolitisch: Thomas Kerkhoff, Stadt Bocholt
https://platzhirsch-business-magazin.de/buergermeister-unplugged-unpolitisch/

Terminabstimmung und Feinschliff dauerten bis zum Redaktionsschluss noch an. Eine zwei Drittel-Mehrheit für die Realisierung des Küchengespräches steht – Kirsten und ich wollen … fehlt nur noch Robert 😉 

Ob wir das mit jedem wollen würden? Mit wem schon rein augenscheinlich nicht gut Kirschen essen ist, mit dem würde es uns schwerfallen, unsere Tafel oder gar ofengeschmorte Rote Bete zu teilen 😉 Ob es wohl Kausalitäten zwischen Ess- und Debatten-Kultur geben könnte? Wir werden dem beizeiten mal auf den Grund gehen.

#Ausblick ins ungewisse Gewisse  

Die Zukunft ist unscharf, formulierte Matthias Horx. Aber was wir wissen, ist, wir werden uns morgen in Richtung Münster aufmachen, um meinen Freund, den Ermutiger Johannes Warth in die Arme zu schließen und René Borbonus die Hand zu schütteln – den wir in der letzten Kolumne zitiert haben. Nicht wissend, dass ein Teil des Gesagten auf eine Sehnsucht einzahlt, die wir mit vielen Menschen teilen, mit denen wir darüber gesprochen haben:

„Wenn ich mir eins wünschen würde: Beruhigt euch. Beruhigt euch alle so ein bisschen. Wir haben so eine kurze Zündschnur bekommen und ich weiß gar nicht, wo es uns da aus der Kurve getragen hat. 

Wir müssen nicht einer Meinung sein. Niemals müssen wir einer Meinung sein, aber wir können uns vielleicht mal so ein bisschen beruhigen. 

Wenn da jemand fürs Gendern ist, weil er denkt, Repräsentation wäre schön – ist doch gut. Wenn jemand gegen das Gendern ist, weil ihm der Sprachfluss nicht gefällt – ist doch auch gut. Können wir mal aufhören, den anderen deswegen für bescheuert zu erklären? Das wäre schön.“ 

René Borbonus 

Quelle: Originalpassage im Video

Was wir auch wissen, ist, dass wir zu dem Zeitpunkt, wo die Druckmaschinen für diese Ausgabe angeworfen werden, wieder auf dem Weg nach Sylt sind. Eine Woche „Leuchtturm-Tage“ – wie wir unsere ritualisierte Klausurzeit nennen. Raum, um das zurückliegende Jubiläumsjahr des PAN zu reflektieren, Neues zu denken und uns für das Jahr 2025 zu committen.

Ich hoffe, abermals das Paar zu treffen, dem ich vor einem Jahr in der Kneipe „Alt Berlin“ zufällig begegnet bin. Sie: Produkt-Entwicklerin für Großraum-Waschmaschinen für Kreuzfahrtschiffe etc. | Er: Erfolgreicher ITler mit einer 60-Stunden-Woche. 

Vor mir hatten Schreibzeug und „Der Hamburger“ gelegen – eines meiner Lieblingsmagazine. Die Kneipe spärlich beleuchtet, ähnlich einer Szenerie wie auf dem Filmstreifen.

Sympathisch-neugierig hatten die beiden meine Passion für Magazine und das Schreiben hinterfragt. 

Er … schätzungsweise gerade die fünfzig gerundet … fragte mich, ob er mal in dem Printprodukt stöbern dürfe. Sehr gerne. Nach gefühlten fünf Minuten gab er mir den Hamburger leicht gestresst und ein wenig deprimiert zurück. Ihm, als ehemals begeistertem Leser von Bravo, Motorsport- und Foto-Magazinen, war gerade deutlich geworden, dass ihm die digitale Fokussierung etwas geraubt habe, was er seinerzeit so geliebt habe: die Gabe, einen Text, ein paar gute Fotos in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Sein ganzes Leben wirke so beschleunigt, dass er mehrere Tage brauche, um hier auf Sylt halbwegs runterzufahren. Seine Aufmerksamkeitsspanne reiche nicht mal mehr für das Lesen einer Seite – so seine Bilanz. Traurig, fand er … fand auch seine Frau. 

Warum schreibe ich das? Weil es sicherlich an der Zeit ist, dass sich was dreht … um mit Herberts Worten zu sprechen. Aber nicht unbedingt im Sinne von höher, schneller … weiter. 

Gerne entspannter, tiefer, intensiver, echter, vertrauter … und gerne kommunikativer, moderater, Konsens-orientierter und souveräner als zuletzt. 

Wenn ich mir etwas für unser Land wünschen dürfte, wären das verantwortungsvolle Menschen, denen das große Ganze wichtiger ist als ihr eigenes Ego. Drum finden wir Menschen spannender als Parteien.

 

In diesem Sinne, 

nutzet die Zeit … bis zur nächsten Kolumne 

ZukunftsZuversicht PART V

Ikonografie des Schreibtischs | Auflösung des Filmstreifens

Von Links nach rechts: 

– Eine Aufnahme vom Nobelpreisträger Albert Schweizer mit dem Titel: Ein Mann der Barmherzigkeit –  aus dem Jahr 1954

– Ein nicht gestellter Secret-Shot von Kirsten, die mich beim spätabendlichen Schreiben eingefangen hat – aus dem Jahre 2020 

– Eine Impression aus der Lindner-Kampagne für den Bundestagswahlkampf – aus dem Jahre 2021

– Ein Screenshot aus einem Video zur Kanzlerkandidatur Robert Habecks – aus November 2024 

wozu die WELT folgendes schrieb: Robert Habeck und die politische Ikonografie des Schreibtischs

Quelle: www.welt.de

dessen Lektüre wir euch schmunzelnd und wärmstens empfehlen.