Von den Wurzeln über den Status quo zur Vision …
und was der FC Schalke 04 damit zu tun hat
Advertorial I Fotos: Kirsten Buß & Imping Kaffee I Text: Roland Buß
… inklusive Early-View-Eindrücken zur neuen „Kaffeewelt“ in Bocholt und einer
Hotelkette für Wildbienen, Schmetterlinge, Marienkäfer, Hummeln etc.
Prolog
31. Dezember 2024, 17.00 Uhr. Pünktlich wie die Röster drücken unsere Freunde Sarah und Mike Novak die Klingel des PAN-Verlages. Die Frauen hatten kurzerhand ein Jahresabschluss-Weinchen terminiert, bevor wir in das bedeutsame Jahr 2025 wechseln. Unsere Fellnase schmiegt sich an Mikes Beine, der sich als bekennender Paula-Fan extra ein paar Medikamente eingeworfen hatte, um trotz Tierhaar-Allergie der blonden Labrador-Retriever-Melange ein guter Freund zu sein. Apropos Freunde … wir stoßen gemeinsam auf die letzten sieben Stunden des Jahres an … und auf die 1.025 zurück-
liegenden Tage, in denen aus Bekannten Freunde geworden waren.
Es war am 12.03.2022, als die beiden zur ersten Interview-Session in Sachen Imping Kaffee bei uns aufgelaufen waren – damals (noch) als Bekannte. Das Ergebnis: Wir trennten uns am frühen Sonntagmorgen, „als die Wolken wieder lila wurden“. Das Resultat dieses Wine- und Foodgeschwängerten Interviews findet ihr über diesen Button:
Das Bermuda-Dreieck des Koffein im PAN April 2022 – Seite 58 bis 69
Was haben wir seitdem für schöne Momente, Stunden miteinander geteilt – welche liegen vor uns – im bevorstehenden Jahr? Kirsten und ich erzählen von unserer Entscheidung, den PAN zum Mai 2025 auf ein neues Qualitätslevel zu hieven – ein echtes Coffee-Table-Magazin soll es werden, mit mindestens 150 Seiten Umfang. Wer mag da an Zufälle glauben, wirft Mike ein – genau in dem Monat, in dem Imping Kaffee sein 150-jähriges Jubiläum feiert. Kann es ein besseres Momentum geben, ein Coffee-Table-Magazin mit einer Coffee-Story auf dem Cover zu launchen … gemeinsam in neue Ären zu starten? Wohl kaum – so unser vierstimmiges Fazit.
Zeitsprung | Montag | 31. März 2025 | 17.00 Uhr 46397 Bocholt | Münsterstraße 12 | Am Meetingtisch im PAN-Verlag
Da wir vier unsere Feierfreudigkeit diverse Male unter Beweis gestellt hatten, schien uns ein stinknormaler Montag als passender Zeitpunkt für eine weitere Interview-Session – wo uns Zeit und Weinchen nicht aus dem Ruder laufen sollten.
Dennoch … Rituale müssen sein. Wir läuten das gemeinsame Ergründen der Imping-Story mit einem würdigen Tropfen ein – dem elsässischen Crémant „Grand C“, den Kirsten am Morgen bei unserer Weinhaus-Nachbarin Petra Niemeijer „absortiert“ hatte (ihr Sprachgebrauch für Einkaufen).
In diesem Zusammenhang war sie dort Axel Wulfken in die Arme gelaufen – einem ehemaligen Manager von Moët & Chandon, der seit 2009 mit Jacques Cattin Weine und Crémants (u. a. auch den „Grand C“) unter eigener Flagge … sprich eigenem Etikett kreiert. Logisch, dass wir uns
demnächst treffen, wenn er das Weinhaus mit weiterem Nachschub versorgt – mit schönen Tropfen wie die Rotwein-Cuvée „Entdeckung der Langsamkeit“ oder dem Rosé „Leichtigkeit des Seins“.
Mit einer eben solchen Leichtigkeit machen wir uns an die Gestaltung des Drehbuchs für die kommende Imping-Jubiläums-Story. Mike legt vor: Entgegen dem ersten, oben angeführten Artikel müsse die Marke Imping und deren Historie im Vordergrund stehen – nicht die Protagonisten Mike und Sarah. Zudem solle es eine Hommage an Bocholt werden – den Ort, von wo aus der Imping-Kaffee in die Welt zieht – zugleich der Ort, an dem Bohnen aus der Kaffeewelt „angespült“ werden, um vom Team Imping geröstet zu werden.
Der letzte Punkt erscheint logisch, liebenswert und leicht umsetzbar. Anders hingegen siehts bei dem hauptsächlich durch Mike vorgetragenen Ansinnen aus, ihn und Sarah in den Hintergrund zu sprechen/zu schreiben. Bei allem Respekt und dem Blick auf die beeindruckende Historie, die ihr im Übrigen an dieser Stelle einsehen könnt …
… sollten Einsatz, Leistung und Erfolge der beiden nicht unter den Teppich gekehrt werden – so laut unserer eingehenden Beratung. Es wäre so, als wenn der FC Bayern die Deutsche Fußballmeisterschaft gewinnen würde, aber beim Präsentieren der Meisterschale auf dem Münchener Rathaus-Balkon Trainer und Vorstand nicht zugegen wären.
Ein Beispiel, mit dem sich der ehemalige Amateur-Kicker Mike zunächst offensichtlich schwertut – ich denke Club- und Vereinsfarbentechnisch 😉 Eine Analogie, die aber deutlich macht, dass bedeutende Erfolge der jüngeren 150-jährigen Firmengeschichte wegen Bescheidenheit geschwärzt werden müssten 😉 – insbesondere die der letzten zwei Jahrzehnte, seitdem Mike dieses smart-sympathische Unternehmen auf immer neue Level gehievt hat.
Und die des letzten Jahrzehnts, in dem Sarah an seiner Seite der Marke Imping ihr heutiges Gesicht verpasst hat … die mit ihrer Umtriebigkeit maßgeblich die Projekte vorangepusht hat, auf die wir noch zu sprechen kommen wollen.
Würdet ihr einen Kinofilm schauen, in dem es keine Hauptdarsteller gibt? Pretty Woman ohne Julia Roberts und Richard Gere … Titanic ohne Leonardo DiCaprio und Kate Winslet … Dirty Dancing ohne Patrick Swayze & Jennifer Grey?
Ich glaube, ein leichtes „Treffer-versenkt-Lächeln“ über Mikes Gesicht huschen zu sehen, und starte mit der ersten Frage:
Imping Kaffee | Die Wurzeln
Nur zur Klärung: Um die Wurzeln von Imping Kaffee zu sehen, zu spüren und zu riechen, sollte man diesen schmucken, historischen Kaffeeladen zwischen der Institution Fisser auf der Nordstraße und dem ehemaligen „Hähnchen Willi“ auf der Nobelstraße aufsuchen, oder?
Mike: Wir finden schon. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Schritt in den Laden erinnern. Das war im Mai 2005, als ich Imping übernahm – ein Neuanfang, wie es in der Timeline auf unserer Webseite geschrieben steht.
Für diejenigen, die gerade nicht online sind bzw. sein wollen … lasst uns kurz die wichtigsten Stationen und Generationen anführen:
1869 – Erwerb des heutigen Stammhauses an der Nobelstraße durch Hermann Imping
1875 – Gründung von Imping’s Kaffeerösterei
1885 – Fortführung der Rösterei durch den Sohn Johann Imping
1945 – Übertragung der Rösterei von Hermann Imping an seinen Enkel Felix Imping
1979 – Übernahme der Rösterei durch Felix’ Sohn Rainer Imping
1999 – Volker Maninger-Imping, als Neffe und Patenkind des unerwartet verstorbenen Rainer Imping, tritt das Erbe der Rösterei an und setzt einen Freund seines Onkels als Geschäftsführer ein.
2005 – Mike Novak übernimmt das Bocholter Traditionsunternehmen
Nach fünf Generationen Imping hast du als Kaffee Quereinsteiger ein schweres Erbe angetreten – insbesondere auch wirtschaftlich, oder?
Mike: Nach dem Tod von Rainer Imping versuchte man in der Zeit von 1999 bis 2005, Imping auf neue Beine zu stellen. Die Inhaber bauten daher 2002 eine neue Produktion im I-Park in Bocholt auf und gründeten die Imping Kaffeerösterei GmbH. Diese war allerdings Anfang des Jahres 2005 überschuldet. Daher musste ein Neuanfang her. Ich war mir der schwierigen Aufgabe durchaus bewusst.
In dem verlinkten Interview könnt ihr die Vita des 70er-Jahrgangs Mike nachlesen. Auszugsweise sei geschrieben:
Lehre als Elektriker … heute sagt man Elektroinstallateur, bevor Mike mich wieder verbessert 😉 | Von 1990 bis 2003 in verschiedenen Funktionen bei Getränke Hornung – bis zur Geschäftsleitung | Wechsel in die Geschäftsleitung von Trinkgut nach Krefeld – der Nummer 1 in Deutschland mit 450 Euro Millionen Umsatz im Jahr | Ausscheiden auf eigenen Wunsch, wegen fehlendem Privatleben | Kurzes Gastspiel bei einem weiteren Mitbewerber in der Getränkeszene | Dem Herzen/der Sehnsucht folgend zurück nach Bocholt, wo ihm das Angebot gemacht wurde, bei Imping Kaffee als mehrheitsbestimmender Gesellschafter einzusteigen.
Die Wurzeln des Imping Kaffee | Nobelstraße 4
#Historie
#Gefährten
Gibts heute noch Gefährten der ersten Stunde – Menschen, die im Unternehmen waren, als du dort aufgeschlagen bist?
Mike: Die gibt es. Das wären Hermann Wes – unser Senior Röstmeister. Hermann ist mit 72 Jahren eigentlich in Rente. Es freut mich außerordentlich, dass es ihn an zwei Tagen in der Woche zu uns und unseren Bohnen zieht. Die Ladys der ersten Stunden, die uns immer noch die Treue halten, sind Ans Jansen und Gertrud Löken.
Während wir die Kalender zücken, um einen Termin für ein Fotoshooting im historischen Kaffeeladen abzustimmen, um die Wurzeln auch visuell fühlbar zu machen, landen wir, wie in der ersten Story schon, wieder beim Chicorée. Dieses Blattgemüse rangiert auf dem letzten Platz der Liste meiner Lieblingsgemüsesorten. Laut ChatGPT könnte diese 26.000 Positionen lang sein – so viele verschiedene Sorten seien in Deutschland registriert. Ich weiß nicht, ob ich der KI in diesem Punkt Glauben schenken soll. Was allerdings den Tatsachen bzw. Sarahs Wissen entspricht, ist folgender Passus:
Zichorienkaffee, auch als Chicorée-Kaffee bekannt, ist ein Ersatzkaffee, der aus der Wurzel der Gemeinen Wegwarte (Cichorium intybus) hergestellt wird. Er wurde besonders während der Kaffeeknappheit, zum Beispiel im 19. Jahrhundert und während der Weltkriege, populär. In der Zeitleiste ist er also als Alternative zu echtem Kaffee zu sehen, vor allem in Zeiten, in denen Kaffee schwer zu bekommen oder zu teuer war. Heute wird er oft als koffeinfreie Alternative verwendet.
Quelle: ChatGPT
Während wir die Treppe zu unserem „Nest“ oberhalb des Verlages hochlaufen, um bei Naan-Brot und Ofengemüse in weitere Kaffee-Kapitel einzutauchen, haut Mike die Weisheit raus, dass Kaffee mit 163 Litern pro Kopf/pro Jahr das meistgetrunkene Getränk Deutschlands ist.
Quelle: Deutscher Kaffeeverband e. V.
Oben angekommen entkapseln wir erst einmal einen Weißburgunder vom Weingut PAN aus Nussdorf – um ein bisschen Boden gutzumachen. Schwer vorstellbar für mich … aber Wein soll der Kategorie „unter ferner liefen“ zuzurechnen sein – was von ChatGPT bestätigt wird. Demnach liegt der Konsum des vergorenen Traubensaftes regelmäßig zwischen 20 und 25 Litern pro Kopf. Der Pro-Kopf-Bierverbrauch liegt bei etwa 90 Litern und Mineralwasser bei 144 Litern. Jetzt wird klar, warum Mike vom Getränke-Big-Player wie Trinkgut in die Kaffeewelt eingetaucht ist. 😉
Stichwort Kaffeewelt, ein passender Zeitpunkt, meine diesbezüglichen Fragen an Sarah zu adressieren – die ihrerseits eine neue Ära eingeläutet hat – die Imping-eigene Kaffeewelt.
Die Bierdeckel-Idee
Sarah, spätestens mit der Eröffnung von Imping „Das Café“ im Jahre 2021 wurde auch für Nicht-Insider klar, dass du Imping Kaffee nicht nur ein Gesicht gegeben hast, sondern auch den Kaffeefreaks von nah und fern ein Zuhause im Herzen von Bocholt – einen Coffee-Hotspot am Neutorplatz.
Diese Location wirst du als Betreiberin nach vier Jahren an einen Nachfolger übergeben. Einer meiner Lieblings-Schlürf- und Schreibplätze bleibt erhalten – aber unter anderer Führung. Was war dein Motiv … was ist deine Antwort an alle Café-Imping-Fans?
Sarah: Es war keine Entscheidung gegen das Café … sondern für etwas Neues. Wenn wir das Café als Sarah 1.0 bezeichnen, entstand auf einem Bierdeckel die Skizze zu Sarah 2.0 – unserer Imping Kaffeewelt.
Nimm uns gerne mit auf eine gedankliche Reise rund um den besagten Bierdeckel …
Sarah: Also … in den oberen Räumlichkeiten unserer Rösterei an der Wüppings Weide 2 in Bocholt …
… die ihr spektakulär schön im Jahre 2018 eröffnet habt …
Genau. Dort gab es seitdem in der ersten Etage eine große Freifläche, die wir uns für mögliche Expansionen vorbehalten hatten. Es gibt in der neuen Rösterei seit der Eröffnung auch einen schönen Tasting-Room, in dem wir unsere Barista-Kurse veranstalten, da die Nachfrage stetig steigt. Zudem befindet sich dort mein Büro, wo ich sehr viel Zeit verbringe, um mit Mike und unserem Team die Marke Imping Kaffee weiterzuentwickeln.
Es war ein Tanz auf mehreren Hochzeiten – zwischen unserem Café auf dem Neutorplatz und unserem Hauptquartier im Industriegebiet … sowohl von den Standorten her als auch von meinen Rollen …
Die Geschäftsführerin des Cafés, Head of Marketing von Imping Kaffee, die Barista-Kursleiterin, die Ehefrau, die Mutter von drei tollen Charakteren, die Künstlerin, die Visions-Treiberin … womit die Aufzählung wohl nicht abschließend ist 😉 Eine Menge Hüte, die du aufhast.
In der Tat. Aus meiner Umtriebigkeit heraus entstand eine starke Sehnsucht nach Vereinfachung … die sich mit neuen, innovativen Gedanken verschwesterte 😉
Was vielleicht nicht so bekannt war, ist der Umstand, dass wir ein großes Portfolio an Kaffeemaschinen haben, die wir bislang an einem Standort in Borken präsentiert, sprich verkauft haben. Unser Angebot in Form des Service, des technischen Supports hatten wir ebenfalls outgesourct.
Aus dieser Gemengelage entstand die Idee: Wie wäre es, wenn wir all diese Facetten unter einem Dach bündeln … eine eigene Kaffeewelt kreieren, die wir den Menschen in der Region zugänglich machen …
… und der Gastro-Seele in dir ein neues Zuhause geben.
Im eingangs angesprochenen PAN-Artikel könnt ihr nachlesen, wie eng Sarahs Vita mit der Gastro-Szene verwoben ist. Die Rolle der Gastgeberin ist ihr quasi auf den Leib geschneidert.
Rückblickend auf die vier Jahre „Das Café“ … ist diese Vision Sarah 1.0 aufgegangen?
Mike: War es für dich immer leicht, dort einen Platz zu bekommen? 😉
In der Tat war es so, dass ich einige Male auf einen weiteren meiner externen Lieblingsschreib- und Cappuccino-Plätze … sprich das Huckleberry’s … ausweichen musste.
Okay, 1 : 0 für dich. Wie sortiert der Branchenkenner Mike das Erreichte ein?
Mike: Ich kenne kein Café in Deutschland, das diese Vielfalt an verschiedenen Kaffeesorten im Ausschank hat. Mit der neuen Idee im Rücken bzw. auf dem Bierdeckel wurde uns klar, dass die Kaffeewelt … bleiben wir gerne bei eurem Arbeitstitel Sarah 2.0 … sie voll und ganz beanspruchen wird.
Zum Zeitpunkt dieser Niederschrift der Interview-Sessions scheint die Zukunft des Cafés geregelt – wir halten euch gerne auf dem Laufenden.
Lass uns gerne über die Kaffeewelt sprechen – dem Konzept Sarah 2.0 … Mike, wie sieht das der Ehemann, der bedächtig-quirligen Lady mit den vielen Flausen (Kaffeebohnen-Ideen) im Hirn?
Mike: Es ist nicht immer einfach für mich, mit Sarahs Innovationsgeist Schritt zu halten … aber … ihrer Idee, etwas für Deutschland absolut Einmaliges zu schaffen, konnte ich nicht widerstehen. Hier in Bocholt, dem Ort, wo Imping Kaffee vor 150 Jahren erschaffen wurde, die Kaffee-Kultur weitertreiben zu können, das hat zweifellos einen besonderen Charme. Die Realisierung dieser Bierdeckel-Idee ist mit Blick auf das Ergebnis die sprichwörtliche „runde Sache“ – die sich sehr gut für uns anfühlt. Wir sind zuversichtlich, dass die Menschen von nah und fern diese Kaffeewelt … diese Pionierarbeit im Sinne der Kaffeekultur lieben werden.
Während wir bei ofengeschmorter Paprika, Serrano-Schinken, Kalamata-Oliven, Burrata, Rosmarin-Champignons, Curry-glasiertem Hack das Naan-Brot teilten, malen uns Sarah und Mike ein stimmiges Bild zum Konzept und Details der Kaffeewelt in unsere Köpfe. Beim Anstoßen mit einem mallorquinischen Rosé vereinbaren wir, euch auf eine visuelle Kaffeereise von den Wurzeln bis zur Gegenwart mitzunehmen.
Montag | 14. April 2025 | 13.39 Uhr
Shooting „Kaffeereise“ 46399 Bocholt | Nobelstraße 4 | Der Kaffeeladen – Imping Kaffee
Während Mike den nigelnagelneuen VW ID. Buzz unter den Magnolienbaum vor dem Stammhaus parkt, ordere ich eine kleine Pizza Hawaii für Kirsten, die von einem Fotoshooting aus Kleve anreist. Mit leerem Magen lässt sich schlecht fotografieren, denke ich, als ich in der Pizzeria La Piccola Fantasia stehe – den ehemaligen Räumlichkeiten der seinerzeit legendärsten Pommesbude aus Bocholt. Während sich hier, im ehemaligen „Hähnchen Willi“, die Zeiten bzw. das kulinarische Angebot geändert haben, scheint nebenan, im Kaffeeladen, die Zeit stehen geblieben – was das Interieur angeht.
Während ich die Farbenpracht und das coole Kühler-Emblem des elektrogetriebenen VWs betrachte, trifft die ausgehungerte Fotografin ein. Gemeinsam betreten wir dieses Kleinod mit Hinterhof-Charme. Ich fühle mich erinnert an ein Erlebnis in Paris, wo wir in der Rue de Douai die Cocktailbar „No Entry“ im Kellergeschoss des Pink Mamma betraten: Ein unspektakulär anmutender, schlichter Eingang und anschließend stehst du in einer vollkommen anderen Welt.
Was uns damals als Sammelsurium aus Glasballons und Flaschen flashte, ist im 1869 von Hermann Imping erworbenen Stammhaus die Melange aus dem Duft von gerösteten Bohnen, dargebotenen Kaffee- und Tee-Spezialitäten und der Hauch von Nostalgie.
Wenn ihr mal in Paris seid, solltet ihr die besagte Bar besuchen. Wenn ihr diesen Artikel lest und bislang den Eingang zum Kaffeeladen nicht durchschritten habt, müsst ihr dessen Schwelle im Herzen von Bocholt übertreten … Bitte!
Blicken wir kurz zurück auf das Jahr 1869 und die vage Möglichkeit, dass Günther Jauch euch das mal fragen könnte ;-). Zeitgleich mit der Eröffnung des Suezkanals und der Entdeckung der Zellsubstanz Nuklein erwarb Hermann Imping das Zuhause für seine Rösterei, die im Jahre 1875
erstmalig die Türen öffnete. Während der Schweizer Biochemiker Friedrich Miescher den Grundstein dafür legte, was uns heute als DNA bekannt ist, erschuf Hermann I. die Imping-DNA.
Apropos 1875 – damals erhob Papst Pius IX den Amerikaner John McCloskey, den Erzbischof von New York, als ersten Nichteuropäer zum Kardinal … falls euch das mal jemand fragen sollte. 😉 Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen würde es dem Besitzer des Wolkenkratzers mit 58 Etagen an der Fifth Avenue, Ecke 56th Street möglicherweise gefallen, wenn ihm Ähnliches widerfahren würde. 😉
Ich verliere mich … zurück in den Kaffeeladen: Während die Pizza kauende Kirsten den Mike und die Sarah in Szene setzt, wird Mike nicht müde, uns zu erklären, dass seine Anwesenheit im Kaffeeladen nicht mit seiner Arbeitsrealität in Einklang zu bringen sei. Kurzum, die Beratungs- und Verkaufskompetenz der dortigen Produkte läge ausschließlich beim dortigen Team. Wenn er dort aushelfen würde, sei „Chaos in Laos“ die Folge 😉
Dennoch lässt er sich mit Sarah beim fotografischen Einfangen der Wurzeln geduldig von Kirsten ins rechte Licht rücken. Die beiden haben historische Dokumente und Fotos von Felix und Rainer Imping auf der alten Ladentheke ausgebreitet.
Geduld ist auch der gemeinsame Nenner hereinschneiender Kunden, die Kaffee, Tee etc. begehren. Deren neugierigen Fragen begegnen wir mit dem augenzwinkernden Hinweis, dass hier gerade eine neue Folge des Münsteraner Tatortes abgedreht würde. Passend dazu ordert ein freundlicher
Mittsechziger mit schwarzer Jacke und Basecap die Imping-Sorte „Münsterländer“ – „bitte für den Handfilter gemahlen.“ Unserem Einwurf, dass er dafür die Leiche spielen müsse, kontert er mit der Idee, dass der Mörder ja nicht immer der Gärtner sein müsse – man könne ja auch den Pseudo-Kaffeeröster Mike nehmen 😉
Mit diesem steigen wir in die Katakomben des Stammhauses hinab, wo unter anderem Relikte aus vergangenen Zeiten schlummern, wie ein Original-Messingschild „Kaffeerösterei Hermann Imping“ und ein Ölgemälde eines Blumenbouquets mit schwer zu entziffernder, charismatischer Signatur. Der Zahn der Zeit hat sichtlich an diesem Werk genagt.
Dennoch restaurierungswürdig, wie sicherlich die Experten von „Bares für Rares“ in Kürze bestätigen werden. Insbesondere bei lupialer Betrachtung der Unterschrift des Meisters Vincent van Gogh – von dem ich zumindest das „h“ auf dem Bild zu echiffrieren glaube. Es kann doch kein Zufall sein, dass dieses Bild unterhalb der Schütte schlummert, aus der seinerzeit die aus dem Amsterdamer Hafen eintreffenden Kaffeebohnen in den Keller der Rösterei glitten. Geringe Restzweifel mögen bleiben, dass es sich bei dem Gemälde um ein frühes Werk des 1853 in den Niederlanden geborenen Vincent handeln könnte. Aber, wem solch Glück beschieden ist, mit Imping Kaffee eine Perle der Kaffeewelt entdeckt und erworben zu haben … zudem die menschliche Perle Sarah an seiner Seite zu wissen … bei dem sollte uns ein Zufalls-van-Gogh-Fund nicht wundern 😉 Während Mike das antike Schild und den noch nicht verifizierten van Gogh in den futuristischen Bulli wuchtet, überschlage ich ca. 80 Teesorten, die dort neben der Palette von rund 30 Kaffeesorten stehen.
Mit einem „Bis bald“ verabschieden wir uns vom Kaffeeladen und von Bärbel, die dort neben Birgit, Silke und Helga für Kundinnen und Kunden von nah und fern die Türe zum Stammhaus öffnen.
Während Kirsten Sarah und Mike mit dem Shootingequipment zur neuen Kaffeewelt in der Wüppings Weide begleitet, sortiere ich meine gesammelten Eindrücke und Notizen im Verlag.
Zugleich skizziere ich die zwischengeschobene Interviewsequenz für ein ganz spannendes Kapitel der jüngsten Imping-Geschichte – von Mike eher beiläufig erzählt – von uns als merk- und schreibwürdig empfunden. 26 Jahre PAN-Erfahrung stärken das Bewusstsein, dass die Bürgerinnen und Bürger in der Region stolz darauf sind, was Menschen und Unternehmen um uns herum alles leisten und wie sich unsere Hidden Champions entwickeln.
Imping Kaffee meets VELTINS-Arena | Ein bedeutendes Kapitel von vielen Supporter-Geschichten
Sag mal, Mike, wieso müssen wir erst von unserem PAN-Gefährten Klaus Tenbrock erfahren, dass ihr mit eurem Kaffee auf Schalke präsent seid?
Mike: Zum einen, weil mir nicht bewusst war, dass das eine Relevanz für die PAN-Leserschaft haben könnte, und zum anderen, weil ich da keine große Nummer draus machen wollte. Ich bin zwar im Herzen Schalker, aber unser 60-köpfiges Imping-Team steht für Sympathien zu den unterschiedlichsten Vereinen in der Bundesliga – aber auch zu hiesigen Vereinen in der Region.
Zum Beispiel für …
Mike: TuB Mussum, SV Biemenhorst, DJK Lowick, FC Olympia Bocholt etc. Wir supporten derzeit ca. 30 Veranstaltungen im Jahr. Es gibt wenige Vereine, von denen wir noch nicht angefragt wurden.
Wie stellt sich diese Unterstützung dar?
Mike: Wir stellen den Vereinen unseren Kaffee kostenlos zur Verfügung, wenn diese uns plausibel machen, dass die Erlöse aus dem Verkauf nicht kommerziellen Zwecken dienen, sondern indem sie zum Beispiel in die Jugendarbeit fließen. Das ist unsere Investition in diese Region.
… was mal gesagt/geschrieben werden sollte. Zurück zum Thema Schalke … wie kam es dazu?
Mike: Wie bei so vielem im Leben: durch Zufall. Ein damaliger Mitarbeiter von uns, der mittlerweile beim Kaffeemaschinen-Spezialisten JURA an Bord gegangen war, hatte bei Schalke den Fuß in der Tür, wie man so sagt. Die standen vor der Herausforderung, kaffeeschlürfende Fans in dem auf
15 Minuten komprimierten Halbzeitfenster versorgen zu müssen. Dazu brauchst du leistungsstarke Kaffeemaschinen. Bei dem ersten Termin nahm unser ehemaliger Mitarbeiter unseren Prokuristen Michael Paeßens mit. Unsere Idee war, nicht nur über die Maschinen zu sprechen, sondern auch
direkt über den Kaffee. Im Gespräch wurde schnell klar, dass JURA nicht die geeigneten Maschinen im Portfolio hat.
Michael hat dann, anstelle des kleinen Fingers, die ganze Hand von Schalke genommen. 🙂 So sind wir Kaffee- und Kaffeemaschinenpartner für Schalke geworden. Inzwischen ist daraus eine wunderbare Partnerschaft erwachsen …
… auch zum Fußball-Unternehmen Schalke. Wie viele Maschinen habt ihr dort platziert, um eure Bohnen verflüssigt unters Volk zu bringen?
Mike: Für die Versorgung der ca. 5.000 Plätze im VIP- und Hospitality-Bereich der VELTINS-Arena stehen insgesamt 18 leistungsstarke Maschinen zur Verfügung – die gleiche Anzahl verteilt sich auf die anderen Bereiche des Stadions.
Wusstet ihr, liebe Leserinnen und Leser, dass die VELTINS-Arena das größte doppelfunktionale Stadion in Deutschland ist? 62.271 Zuschauern können dort bei einem Fußballspiel Platz finden – bis zu 79.296 bei einem Konzert.
#Kaffeebar
Angesichts der geschilderten Statistiken zum Kaffee- und Bierkonsum in Deutschland … wann steht die Umbenennung der VELTINS- in IMPING-Arena an? 😉
Mike: Witzbold. Wann warst du eigentlich das letzte Mal auf Schalke?
Als die Königsblauen noch im Parkstadion kickten.
Mike: Das dürfte mehr als 20 Jahre her sein. Auch wenn wir mit dem Kaffeekonsum dort sehr zufrieden sind, steht das frisch gezapfte Veltins unangefochten auf Platz 1 der Lieblingsgetränke der Stadionbesucher. Trotz aller Tendenzen und Trends in der Getränkewelt wird das auch wohl noch eine Zeit so bleiben. Trotzdem ist es schön zu spüren, zu sehen, zu lesen, wie viele positive Resonanzen wir zu unserem Kaffee auf Schalke bekommen. Menschen aus ganz Deutschland schicken uns Selfies mit sich und unseren Kaffeebechern – insbesondere Menschen aus unserer Region, die unser Logo dort entdecken – auch von den vier Sitzen, die Schalke damit gebrandet hat.
Stichwort Branding … Sarah berichtete kurz von einem Mehrweg-Sammelbecher, den ihr gerade im Zusammenspiel mit Schalke 04 designt. Was hat es damit auf sich?
Mike: Wir zahlen damit auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Eine weitere Idee dahinter ist, dass die Fans, die diese Mehrwegbecher nicht übers Pfandsystem zurückgeben, sie mit nach Hause nehmen und sammeln können.
Sarah und Anna haben zunächst vier verschiedene Motive entwickelt, jeweils mit markanten Motiven aus der Schalker Vereinsgeschichte, wie dem Konterfei von Rudi Assauer, den Flutlichtmasten des Parkstadions etc. … immer in Verbindung mit Worten/Zeilen Schalker Fangesänge.
#Imping meets Schalke 04
Ein echter Mehrwert für die Umwelt und die Fans. Michael ist gerade in der finalen Abstimmung mit dem Verein – zu dem sich diese schöne Partnerschaft entwickelt hat.
Sag mal … ist das nicht ein schönes Gefühl, seinem Herzensverein auch businesstechnisch so nahe zu sein? Kann man(n) da nicht mal eine Runde stolz sein? 😉
Mike: Auch wenn du es mir nicht glaubst, aber das hätte auch der FC Bayern sein können, wenn er einen starken Kaffeepartner suchen würde.
Hast recht …
Mike: Womit?
Dass ich dir das nicht glaube …
Mike: Doofmann 😉 Okay, lass es mich so sagen, wir sind vornehmlich empfänglich für Vereine, wenn es passt und die Chemie stimmt.
… nicht der schnöde Mammon?
Mike: Wir finden es sympathisch, wenn es sich um Clubs handelt, die eine Tradition haben und die nah am Volk sind.
Wer wäre das zum Beispiel?
Mike: Alemannia Aachen fällt mir in diesem Zusammenhang ein. Aber auch Preußen Münster und der MSV Duisburg. Mit den beiden letztgenannten gibt es übrigens die ersten Gespräche …
Bezüglich weiterer Koffein-Connections 😉
Mike: Ja. Das mit den „Zebras“ (MSV Duisburg) fußt auf der Freundschaft zu eurem Titelhelden aus der letzten Ausgabe …
… gemeint ist Alexander Elskamp, der Geschäftsführer von Edeka Elskamp, dem Hardcore-MSVler und mit einer weiteren, ziemlich bizarren Passion.
Mike: Mit Alexander steige ich im September wieder aufs Rad, um Gelder für die wohltätigen Zwecke der EDEKA
Stiftung zu erradeln (Tour der Chancen – der PAN berichtete).
Zum Abschluss dieser Interview-Sequenz vereinbaren wir eine Tatortbesichtigung auf Schalke. Das Heimspiel gegen den HSV am Ostersamstag soll es sein, wo wir mit unseren Kameras im Anschlag in der VELTINS-Arena aufschlagen, um den Stall- bzw. den impingschen Kaffeegeruch aufzunehmen.
Samstag | 26. April 2025 | 19.30 Uhr | PAN meets Imping Kaffee auf Schalke | 45891 Gelsenkirchen | Ernst-Kuzorra-Weg 1 | VELTINS-Arena
Frithjof Theilig vom Partnermanagement des FC Schalke 04 hatte uns zwei Pressekarten am Servicecenter hinterlegt.
Gemeinsam mit 62.075 Zuschauern machen wir uns auf in die ausverkaufte VELTINS-Arena. Nachdem wir Laufwege und Fotospots erkundet haben, nehmen wir zwei Plätze innerhalb des LaOla-Clubs ein.
20.15 Uhr. Das Steigerlied ertönt. Man(n) und Frau können sich gegen die einsetzende Gänsehaut nicht wehren – auch wenn man nicht zu den 190.000 Mitgliedern des Traditionsclubs zählt. | 20.30 Uhr. Anstoß. | 20.33 Uhr. Abpfiff für Kenan Karaman, der aufgrund eines groben Foulspiels die Rote
Karte sieht. | 20.45 Uhr. Führung für die Knappen in Unterzahl durch Ron Schallenberg. | 21.11 Uhr. Ausgleich durch den HSVler Emir Sahiti. | 21.13 Uhr. Führung zum 1 : 2 durch Yeboah Königsdörffer. | Halbzeit – Zeit für einen Imping Cappuccino und weitere Shots mit unseren Kameras. | 21.52 Uhr. Eine Horde HSV-Fans entfacht ein zweifelhaftes, unkontrollierbares Szenario aus Bengalos und Feuerwerkskörpern. | Spiel-Unterbrechung. | 22.21 Uhr. Verdienter Ausgleich für die tapfer kämpfenden Schalker in der 81. Minute. | 23.29 Uhr. Wir sitzen mit einem Heimweg-Espresso in unserem
PAN-Mobil und fädeln uns aus Parkhaus P2 in den abfließenden Verkehr des Stan-Libuda-Wegs ein. | Unser Resümee: spannendes Spiel, imposante Eindrücke.
Wir sehen uns … zum Kaffee auf Schalke.
PAN meets
Imping Kaffee auf Schalke
Dienstag | 29. April 2025 | 13.00 Uhr | Interview-Session Kaffeewelt & more | 46395 Bocholt
Wüppings Weide 2 | Die Rösterei – Imping Kaffee
Während ich mit Mike Spielverlauf und Eindrücke vom letzten Samstag erörterte, stößt Sarah zu uns.
Interview-Session Sarah | Kaffeewelt | Jubiläumstag
Sarah, was erwartet die Menschen, die künftig eure Kaffeewelt betreten?
Sarah: Neben unseren verschiedenen Kaffeemaschinen, vom Siebträger bis zum Vollautomaten, ein hochwertiges, stylisches Angebot rund um das Thema Kaffee. Derzeit verhandele ich mit verschiedenen Porzellan-Lieferanten, um formschöne Tassen für unsere verschiedenen Produkte anbieten zu können.
Für wen stellt ihr euch hier auf? Wer kann euch besuchen?
Sarah: Alle Kaffeeliebhaberinnen und -liebhaber aus der Region. Wir haben an vier Tagen in der Woche unseren Manufaktur-Verkauf, sprich unsere Kaffeewelt geöffnet. Die Kunden gelangen über einen separaten Aufzug an der linken Gebäudeseite in unser künftiges Herzstück.
Wenn man, wie wir, aus dem Nestlé-Kartell aussteigen möchte, sprich dem ganzen Nespresso-Gedöns den Rücken kehren will – was unterscheidet euch als Anbieter zahlreicher Kaffeemaschinen von bekannten Großmärkten?
Sarah: Unser Vorteil ist, dass wir uns im Gegensatz zu Elektrofachmärkten auf das Segment Kaffee konzentrieren dürfen. Wir haben Zeit und die notwendige Expertise für eine ganzheitliche, kompetente Beratung. Wir haben viele Fachfrauen und -männer, mit differenzierten Affinitäten zu unseren Maschinen – sei es für den privaten Haushalt oder für extrem leistungsstarke Gerätetypen im Office … oder wie beispielsweise auf Schalke.
Was macht die Fläche neben dem Verkauf rund ums Thema Kaffee noch so besonders, dass ihr von einer absoluten Ausnahmestellung in Deutschland sprechen mögt – wo sich dein Gatte ansonsten schwer damit tut, ein wenig aufzutragen?
Sarah: So ist er halt … und … ich mag sein Understatement … nicht immer … aber immer öfter 😉 Zurück zu deiner Frage: Wir haben jetzt wesentlich mehr Fläche, um der steigenden Nachfrage nach Barista-Kursen zu begegnen. Neben den gebuchten Schulungen für unsere Kunden, wie z. B. Bäckerei-Ketten, können wir jetzt auch vermehrt offene Veranstaltungen anbieten, zu denen sich auch einzelne Kaffee-Nerds anmelden können.
Im Rahmen unseres kulinarischen Naan-Brot-Spektakels hattest du einige Ideen anmoderiert, dass in der neuen Kaffeewelt auch Events stattfinden werden. Wie ist der Sachstand?
Sarah: Wir werden dort kleinere Veranstaltungen wie Lesungen, Wohnzimmerkonzerte etc. initiieren – smarte Events, die man in einem kleinen Rahmen mit einem ausgewählten Publikum veranstalten kann. Daneben stellen wir die Fläche Unternehmen in der Region zur Verfügung, die ihren Mitarbeitern, Partnern, Kunden etc. einen Tapetenwechsel gönnen wollen …
B2B-Events in einer inspirierenden Umgebung, in der man zwangsläufig auf andere Ideen kommt. Strategisch gut gelegen, im größten zusammenhängenden und voll erschlossenen Industriepark in Nordrhein-Westfalen – wie ich unlängst noch mal gelesen habe.
Sarah: Das stimmt … auch dieser Gedanke hat uns umtrieben. Den vielen Big Playern, Hidden Champions, tollen Unternehmen in der Region bieten wir eine Fläche für alle denkbaren Business-Anlässe.
Ein weiterer Vorteil … bei eurem Konzept ist der Trend zu Non-Alkohol-Veranstaltungen inkludiert.
Sarah: Auch das ist richtig. Neben unseren Kaffee-Spezialitäten wird es die Säfte und alkoholfreien Seccos von van Nahmen geben und weitere Getränke ohne Promille-Umdrehungen 😉
Mike ergänzt: So gehen wir an den Start … aber … ich habe schon erste Skizzen zu einem eigenen Imping-Wein auf Sarahs Schreibtisch gesehen. Eigentlich auch logisch, dank unserer Vorliebe für ein gutes Glas Wein. Und dann fühlt sich unser Kaffee-Likör auch nicht so alleine 😉
Wie viele Personen finden hier idealerweise Platz, ohne dass man sich verloren vorkommt oder dass es zu wuselig wird?
Sarah: Zwischen 50 und 100 Personen.
Wie schaut es mit dem leiblichen Wohl aus?
Sarah: Wir haben bewusst keine eigene Küche vorgeplant/eingerichtet. Aber wir haben unsere Nebenräume so ausgestattet, dass die Caterer aus der Region sich dort wohlfühlen werden.
Wer von euch beiden serviert das Storytelling rund um das Thema Kaffee und um die Welt von Imping?
Sarah: Wenn die Leute viel Zeit mitbringen, dann lasse ich Mike gerne den Vortritt 😉
Eine kleine Spitze – zugleich ein Hinweis auf die unterschiedlichen Redeanteile und den Grad der Erzählfreudigkeit der beiden 😉 Mit einem süffisanten Schmunzeln entfleucht Sarah wieder in Richtung ihres Schreibtisches und lässt mich mit ihrem „wortkargen“ Gatten zurück 😉
Interview-Session Mike | USP | Visionen
Da zieht sie hin, die Sarah 2.0 … was glaubst du, was könnte irgendwann 3.0 werden?
Mike: Möglicherweise der gemeinsame Wunsch, irgendwann nur noch von dort Kaffeebohnen zu importieren und zu rösten, wo wir einen direkten Bezug zu den Plantagen haben – eine lückenlose Lieferkette zwischen den anbauenden Farmern bis in die Tassen unserer Kunden. Bei einigen
unserer Kaffeesorten ist das schon der Fall – aber es gibt noch Luft nach oben. Wo wir beim Thema Luft sind … wir können uns durchaus vorstellen, das Thema Kaffeereise auch außerhalb unserer Räumlichkeiten anzubieten – sprich mit Kaffee-Freaks in die Anbauländer, wie beispielsweise Tansania oder Uganda, zu fliegen und unsere Partner-Plantagen aufzusuchen – Coffee-Touren sozusagen.
Es scheint so, als wenn euch die Ideen niemals ausgehen werden. Wie bewertest du die letzten zwanzig Jahre seit deiner Übernahme von Imping Kaffee – was macht den Erfolg der Marke aus?
Mike: Es ist das Zusammenspiel von Sarah, mir und unserem Team. Wir sind extrem gut vernetzt und wir haben aufgrund der Übersichtlichkeit unseres Unternehmens immer zügig auf die Veränderungen des Marktes, die Entwicklung der Kaffeekultur reagieren können.
Sarah ist es zu verdanken, dass wir vor ca. zehn Jahren damit begonnen haben, die Marke Imping aufzupolieren und selbstbewusst damit am Markt zu agieren.
Ich erinnere mich an einen Rundgang vor einiger Zeit durch die Rösterei, wo Mike uns einige seiner letzten Verpackungstüten-Experimente zeigte, die dort in Stapeln schlummerten – begleitet von dem Kommentar: „Lila, mein letzter Versuch – und dann kam Sarah.“
Im Jahre 2018 haben wir die ursprüngliche Kaffeebohne unseres Logos gegen eine Welt-Bohne ersetzt – unser Anspruch … inzwischen Realität gewordene Wirklichkeit. Wir bewegen uns mit unseren Produkten auf Messen in Hamburg, Düsseldorf, München, Stuttgart, Amsterdam etc. Wir waren jetzt vier Jahre hintereinander auf einer Messe in Dubai präsent …
… und auf dem Haldern Pop Festival – ein Garant für weltweites Durchstarten, zumindest musikalisch gesehen 😉
Mike: Stimmt, wir sollten uns dieses Jahr mal wieder gemeinsam diesem schönen Event hingeben.
Per Handschlag besiegeln wir dieses Versprechen … weiter im Text … in den Fragen:
Hast du manchmal Sorge, dass ihr wegen eurer übersichtlichen Größe, die du gerne anführst … von einem der ganz großen Coffee-Player geschluckt werden könntet, ähnlich wie viele ambitionierte Craftbier-Brauereien?
Mike: Erstens gehören dazu immer zwei 😉 … und zweitens sind wir als Vollsortimentler so breit und stabil aufgestellt, dass uns solche Fragen nicht umtreiben.
Wir sind von der
Passion getrieben,
guten Kaffee in allen denkbaren Einsatzbereichen und Portionierenden
anbieten zu können.
Was bedeutet „Vollsortimentler“ in diesem Zusammenhang?
Mike: Dass wir von der Passion getrieben sind, guten Kaffee in allen denkbaren Einsatzbereichen und Portionierenden anbieten zu können. Vom geschilderten Filterkaffee für den Hausgebrauch über die Kapsel im Hotelbereich bis zur leistungsstarken Versorgung in den Stadien, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und dies gerne am Puls der Zeit, orientiert an den Bedürfnissen unserer Kunden. Für den Office-Bereich zum Beispiel haben wir fünf verschiedene Milchtoppings kreiert, weil man im Büro nicht gerne mit Frischmilch hantiert. Keiner möchte die Maschine reinigen, viele wünschen sich mittlerweile vegane Alternativen.
Erinnere dich an das Shooting in unserem Kaffeeladen. Dort halten wir 80 verschiedene Teesorten für unsere Kunden bereit. Für die Liebhaber von Kakao bieten wir Kakaopulver, aber auch Trinkschokolade in Form von Drops an. Von weißer Schokolade bis hin zu einer Schokolade mit 72 % Kakaoanteil aus Tansania. Das ist echt anstrengend, ein solch breites Sortiment zu pflegen, aber es stärkt unsere Resilienz am Markt und erfüllt uns zudem mit Freude an dem, was wir tun, und wie wir es tun. Nur aus dem Kaffeeladen, unserem Stammhaus heraus, hätten wir uns so nicht entwickeln können.
#Zukunft
#Vision
Was glaubst du, wie könnte sich die globale Kaffeewelt in fünf bis zehn Jahren verändern. Welche Trends zeichnen sich ab?
Mike: Es kommt derzeit nicht gut, wenn man die USA als Maßstab nimmt … aber … dort wie auch in Fortschrittsmärkten, wie zum Beispiel Japan, ist es bereits möglich, sich Kalt- und Heißgetränke aus einer einzigen Maschine zu zapfen.
Man drückt auf Pepsi oder auf Wiener Melange?
Mike: Technisch ist das dort schon umgesetzt.
Ich erinnere mich an den Automaten während meiner kaufmännischen Ausbildung vor ca. viereinhalb Jahrzehnten. Da kam die Hühnerbrühe aus dem gleichen Ausgießer-Kanal wie die heiße Schokolade 😉 Nostalgisch und spooky zugleich, diese Gedanken.
Hast du einen gehirngeschmeidigeren Trend für mich parat?
Mike: Es gibt eine stetig steigende Nachfrage nach sogenannten Cold Brew Coffees.
Da bekommt der Begriff „alles kalter Kaffee“ eine völlig neue, modern anmutende Bedeutung, oder?
Mike: Das kann man so sehen. Während solche gut gekühlten koffeinhaltigen Produkte an Tankstellen und in Supermärkten bereits Einzug gehalten haben, gibt es gerade im Office-Bereich, sprich im Büro, und im heimischen Kühlschrank noch viel Luft nach oben. Wenn es gut gemacht ist, sprechen wir über ein sehr natürliches Getränk, welches das Bewusstsein der Endverbraucher bislang nur marginal erreicht hat.
Ich fühle mich ertappt und bereichert zugleich. Wir werden uns mal intensiver damit beschäftigen. Während die vierte Tasse heißer Kaffee morgens zu viel sein könnte, es aber noch zu früh für die ersten Weißweine ist, könnte ein Cold Brew eine ideale Alternative zum Mineralwasser darstellen, wogegen ich allergisch zu sein glaube. Vielleicht ist es auch nur die Abneigung, etwas zu trinken, was quasi nach nichts schmeckt 😉 Dann lieber eine kleine, wohlschmeckende Hommage an den Filterkaffee von Omi – in die heutige Zeit übersetzt.
Wenn du dir etwas wünschen dürftest … in Bezug auf das Thema Kaffee … was wäre das?
Mike: Ich würde mir ein Umdenken im Konsum, ein anderes Bewusstsein für die Kaffeekultur und den Genuss wünschen – vor allen Dingen in unserem Land. Ein Feeling, das wir vornehmlich aus mediterranen Ländern wie Italien oder Spanien kennen. Wo sich die Menschen Zeit nehmen, sich bei dem bewussten Genuss, bei diesem Lebensmittel Kaffee zu entschleunigen. Anhand dessen, wie unser Kaffeeladen und unser Café mit all unseren Kaffeesorten angenommen werden, sind wir zuversichtlich, dass diese Pionierarbeit wertgeschätzt wird. Aber … unsere Mission ist noch nicht zu Ende erzählt.
Kaffee wird von Menschen angebaut, die nicht morgens am Tag überlegen können, wohin sie als Nächstes in den Urlaub fliegen können. Es ist mir wichtig, mal durch eine andere Brille auf das Thema Kaffee zu schauen – welch harter Job es ist, Kaffee anzubauen. Und dass wir uns gemeinsam mit dem Verbraucher dafür einsetzen, dass diese Menschen fair für ihre Arbeit bezahlt werden.
150 Jahre
handgeröstet aus Tradition
18.05.2025
10-17 Uhr
Jubiläumstag
Analog zum Angeklagten gebührt auch dir das letzte Wort … was muss noch raus, lieber Mike?
Mike: Dass ich an dieser Stelle noch einmal unserem gesamten Team DANKE sagen möchte, für die hohe Identifikation mit unserem Unternehmen, mit Sarah und mir … und die außergewöhnliche Motivation, die von Hermann Imping angelegte DNA mit uns weiterzuleben.
Der Jubiläumstag | Sonntag, 18. Mai 2025
Lass uns einen Blick auf die nahe Zukunft, sprich euer Jubiläum, werfen.
Mike: Sehr gerne … aber dann sollten wir Sarah noch einmal dazubitten, die da tiefer im Saft steckt als ich.
Gesagt, getan.
Sarah, was ist die zentrale Idee an diesem besonderen Tag?
Sarah: Wir haben uns bewusst dazu entschieden, 150 Jahre Imping an diesem Tag mit den Bocholtern, den Menschen in der Region, zu feiern. Wir haben darauf verzichtet, internationale Partner und Gäste einzuladen. Es soll ein Fest für die Familien sein. Wir öffnen die Tore, damit man sehen kann, wo Imping Kaffee herkommt und welche Menschen unser Team ausmachen. Natürlich ist es zugleich eine tolle Gelegenheit, unsere neue Kaffeewelt kennenzulernen.
Wird es besondere Aktionen geben?
Sarah: Wir haben drei Projekt-Kaffees mit unserer „Weltbohne“ gebrandet. Zum einen ist das ein Kaffee, der aus Nicaragua kommt, dessen Plantage ausschließlich von Frauen geführt und bewirtschaftet wird. Des Weiteren ein Kaffee aus meinem Herzens-Projekt aus Uganda und eine Sorte von Mikes erstem sozialen Projekt in Brasilien, womit wir ein Krankenhaus unterstützen.
Für diese einmalige Aktion im Jahre 2025 haben wir 30.000 Packungen geplant. In einem Teil dieser Packungen verbirgt sich jeweils eine „goldene Bohne“ – das Symbol unseres Gewinnspieles mit sehr ansprechenden Preisen, wie zum Beispiel eine hochwertige Siebträgermaschine.
Da wir schon viele Projekte in Ländern wie Uganda und Tansania angeschoben haben und unterstützen, fließen die Erlöse aus den 30.000 Tüten Jubiläumskaffee ausschließlich in die Heimat von Imping Kaffee … sprich in ein Projekt in Bocholt.
Was konkret ist gemeint? Wer darf sich darüber freuen?
Sarah: Die Insekten, unsere Umwelt und alle Menschen, vornehmlich Kinder und Jugendliche, die an unserer neuen Insekten-Hotel-Foundation Gefallen finden. Wir werden auf der 1.800 Quadratmeter großen Freifläche neben unserem Unternehmen eine Wildblumenwiese anlegen und dort mit Schulklassen aus Bocholt und Gartenlandschaftsbauern Insekten-Hotels errichten. Ein gemeinschaftlicher Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und unseres Ökosystems. Ein Areal, wo Kinder Umweltschutz hautnah erleben und gemeinsam mit uns einen wichtigen Beitrag für die Natur leisten. Im Sommer geht es los. Dazu werden wir rechtzeitig die Termine ankündigen.
Mit dem Respekt für diese tolle Idee wächst das Bild von einer einzigartigen Hotelkette für Insekten. Während wir Sarah wieder zu weiteren Plänen an ihren Schreibtisch entlassen, gewährt mir Mike einen Blick in die beeindruckende Kaffeewelt, die wir über den gerade in Betrieb genommenen, außen liegenden Aufzug erreichen.
Einfach nur WOW – das neue Areal, das Kirsten zuvor mit ihrer Kamera für euch einfangen durfte … oder?
Wir sehen uns – im Kaffeeladen oder in der Kaffeewelt.
Mit (freundschaftlich) befangenen Grüßen
Eure Koffein-Scouts
Imping Kaffee
Wüppings Weide 2, 46395 Bocholt
T. 02871 28991-0
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