v. l. n. r. Andre Krome & Michaela Schneider (Wohnfit) | Veronika Hagedorn (Bocholter Heimbau) Jana Belting & Thomas Mischo (Architekturbüro Thomas Mischo – Borken)
Fotos: Kirsten Buß // Interview: Roland Buß // Advertorial
oder … Was die Firma mit dem Schmetterling im Weberquartier zu suchen hat?
Prolog
Fast sechs Jahre ist es her, dass wir in einem Interview mit dem Stadtbaurat Daniel Zöhler zum ersten Mal den Begriff „Weberquartier“ wahrgenommen haben. Bis dato lag dieser Fleck in unserem toten Winkel.
Letztendlich war es ein schöner Abend bei lieben Freunden in Lowick, die diesem Gebiet und dem, was sich dort für uns im Verborgenen entwickelt hatte, ein Gesicht verlieh.
Auf dem Weg dorthin liefen wir durchs KuBAaI-Areal die Aa entlang. In Höhe des Kinodrom betraten wir flussabwärts uns bislang unbekanntes Terrain. Nach ca. 200 Metern verrieten Baustellenschilder, Kräne und das Gewusel der dort agierenden Handwerker, dass es hier mächtig zur Sache geht – an der linken Seite der Aa … in Laufrichtung gesehen.
Wenn ihr die letzten PAN-Ausgaben verfolgt habt, wisst ihr um unser Faible für das, was in Bocholt Tolles passiert, insbesondere an unserer fließenden Hauptschlagader – der Bocholter Aa.
Wir waren uns sicher, dass der Zeitpunkt kommen würde, wo wir auch über diesen Teil unserer Stadtentwicklung berichten werden – ein ehemaliges Areal der Bocholter Textilindustrie, angrenzend an die Bocholter Innenstadt, zwischen Aa und alter Aa.
Spätestens seit dem Interview mit dem Stadtbaurat a. D. Ulrich Paßlick und mit den uns zur Verfügung gestellten Luftaufnahmen aus dem Fundus von Michael Deutz wissen wir, was es heißt, dass den Bürgerinnen und Bürgern etwas zurückgegeben wird, das ihnen über 150 Jahre vorenthalten worden ist.
Ein besonderer Dank an dieser Stelle gilt Michael Deutz, der uns die oben gezeigte Impression vom besagten Weberquartier überlassen hat.
Historische Aufnahme der Westendkurve von 1961 aus dem Fundus der deutz produktionsstudios GmbH
ontag | 02. September 2024 | 15.00 Uhr | Münsterstraße 12 | 46397 Bocholt | Meetingraum MÜ12 Verlag – die Heimat des PAN
Passend zur Kaffee- und Cappuccino-Zeit nehmen vier Menschen an unserem geschichtsträchtigen Meeting-Tisch Platz – zwei altbekannte und zwei uns bislang unbekannte.
Michaela Schneider und Andre Krome, die beiden Geschäftsführer des ambulanten Pflegedienstes Wohnfit sind langjährige PAN-Gefährten.
Mit Stephanie Hante, als Abteilungsleiterin Bestandsbewirtschaftung und Vermietung, und der Immobilienfachwirtin Marie Kürwers, beide von der Bocholter Heimbau eG, stoßen wir mit Heißgetränken an und steigen in den Dialog ein.
Stefanie, wie erklären wir den Leserinnen und Lesern euer Unternehmen?
Stefanie Hante: Die Heimbau ist eine Wohnungsbaugenossenschaft, die aus dem Zusammenschluss von zwei Bocholter Genossenschaften erwuchs: dem Bauverein und der Heimstätte. Die Fusion der Genossenschaften erfolgte am 01. Januar 2011. Der Bocholter Bauverein wurde im April 1898 gegründet, somit durften wir im letzten Jahr jubilierend auf 125 Jahre
Erfahrung zurückblicken. Mit einem Team von 30 Kolleginnen und Kollegen bewirtschaften wir mehr als 2.000 Wohneinheiten in der Region.
Michaela, kommen wir auf die Überschrift zu dieser Story zu sprechen: Was hat die Firma mit dem Schmetterling im Weberquartier zu tun? … eine Frage, die sich viele Menschen stellen könnten.
Michaela Schneider: Wie ihr wisst, haben Andre und ich zum 01. April 2022 den Staffelstab von Ute Sommers übernommen, sprich deren ambulanten Pflegedienst.
Das ist Kirsten und mir noch präsent … alle anderen holen wir gerne ins Boot:
Der PAN berichtete von diesem Momentum, Details findet ihr an dieser Stelle: https://archiv.pan-bocholt.de/2022/PAN03-2022/ (PANausgabe März 2022 – Seite 6-9)
Michaela Schneider: Den ambulanten Pflegedienst haben wir als Wohnfit nach unseren Vorstellungen weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang ist auch der Schmetterling erstanden. Das Logo steht für die bunte Vielfalt der Menschen. Der Schmetterling an sich steht für uns für Leichtigkeit und Ausgeglichenheit.
Auf Kirstens Frage: Wie sieht die Zukunft von Wohnfit aus? … hast du Andre geantwortet: Wir werden den größten privaten Pflegedienst in Bocholt fortführen und weiterentwickeln. Der jetzige Schritt lässt erkennen, dass ihr euren Worten Taten folgen lasst. Unter anderem seid ihr ein Stück weit sesshaft geworden, oder?
Michaela Schneider: Das stimmt, aber das ist kein grundsätzlich neuer Gedanke für uns. Mit den Gedanken der Wohngruppen beschäftigen wir uns beide seit geraumer Zeit. Es reiften Gedanken, Wohnformen zu schaffen, wo sich unsere Vorstellungen von Pflege optimal realisieren lassen. Andre und ich kommen beide vom Bett, wie man so sagt … Pflege können wir.
Michaela ist seit 25 Jahren in dem Bereich tätig, Andre seit 24 Jahren – zum größten Teil in leitender Funktion.
Michaela Schneider: Jetzt schien die Zeit reif, dass wir mit dem passenden Partner zueinanderfinden, um das zu realisieren. Die Tür zum Bocholter Heimbau öffnete Britta Winkeler für uns. Dieses Unternehmen ist der ideale Partner, um die Gedanken weiterzuentwickeln und Realität werden zu lassen.
Stephanie Hante ergänzt: Britta ist unsere Vorstandsreferentin … mit einem besonderen Gespür für Menschen und Kooperationen.
Worin liegt das Motiv der Heimbau für eine solche Kooperation?
Stephanie Hante: Zu den Kernzielen unserer Genossenschaft gehört, den Menschen in Bocholt und Umgebung ein bezahlbares Zuhause zu bieten, das ihren Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Mit diesem Projekt im Weberquartier wollen wir unter anderem den Seniorinnen und Senioren ein Wohnumfeld bieten, wo sie selbstbestimmt bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden wohnen und leben können – vollkommen barrierefrei und stadtnah.
Marie Kürwers ergänzt: Wir wissen um den großen Bedarf dazu in unserer Region, nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung. Dem kann man auf herkömmliche Weise begegnen, zum Beispiel durch die Integration von Angeboten zur Tagespflege.
Letztendlich stellt das in der Regel immer eine Zwischenlösung dar – sprich bis zu dem Moment, wo der dauerhafte Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung notwendig wird. Deshalb war der Austausch mit Michaela und Andre, unterlegt durch ihre Erfahrungen, so inspirierend für uns, um andere Wege zu gehen. Daraus wuchs die Vision des „Wohnens, um zu bleiben“. Wohnformen, bei denen ältere Mieter mit ihren Angehörigen ihre Lebensgeschichte individuell, harmonisch weiterschreiben können. Getragen von dem Vertrauen, hier safe zu sein, wie man heute sagt.
Wie würdet ihr eure Zielgruppe beschreiben?
Michaela Schneider: Wir wissen um den Umstand, dass es viele Menschen in Bocholt gibt, die mit ihrem Eigenheim mittlerweile überfordert sind … für die ihre großzügigen Räumlichkeiten beim Älterwerden eher eine Bürde darstellen als einen Ort zum Wohlfühlen. Frauen und Männer, die es als befreiend empfinden würden, sich nicht mehr um viel zu große Flächen kümmern zu müssen.
Darüber hinaus könnte es für Menschen interessant sein, die gerne die Gemeinschaft suchen. Das wird mit zunehmendem Alter und zugleich abnehmender Mobilität immer schwieriger. Hier ist vieles auf Gemeinschaft angelegt, aber auch mit der Möglichkeit des Rückzugs. Eine jede/ein jeder nach seiner Fasson, wie man früher sagte.
Was macht diese Kooperation im Weberquartier so besonders?
Andre Krome: Die Heimbau steht für Beständigkeit und Sicherheit … für uns ein idealer und kompetenter Partner in der Realisierung einer zukunftsweisenden Vollversorgung für die Bewohner. Bei uns sprechen wir nicht von Patienten, hier ist man nicht einer von vielen. Viele herkömmliche Konzepte kranken … wir haben hier die Möglichkeit, etwas Neues … etwas Gesundes zu schaffen.
Michaela Schneider: Und das in dieser besonderen Lage … am Puls von Bocholt … sprich an der Bocholter Aa. Absolut stadtnah … man riecht förmlich die Kirmes 😉
Was das ganz Besondere ausmacht, ist die Möglichkeit, in einem großzügig angelegten Areal als Familie zusammen bleiben und leben zu können – eine jede … ein jeder im Rahmen seiner individuellen Bedürfnisse.
Während der agilere, gesündere Partner ein Appartement in den oberen Etagen eines der beiden Baukörper der Bocholter Heimbau bezieht, darf er darauf vertrauen, dass der jeweils andere in einer Wohngruppe im Erdgeschoss optimal aufgehoben ist.
In der Vergangenheit durften wir erfahren, wie sehr das Umsorgen des pflegebedürftigen Partners die Menschen vereinnahmt – bisweilen bis zur Selbstaufopferung … nicht selten bis an den Rand der Erschöpfung …
Andre Krome: Eine Erfahrung, die uns oft begegnet. Dieses Konstrukt der Wohngruppe, in Verbindung mit eigenen Wohnräumlichkeiten aus dem Bestand des Bocholter Heimbaus, bietet den Ehepartnern eine harmonische Lösung. Man kann wertvolle Lebenszeit miteinander verbringen, ob gemeinsam in der Wohngruppe oder in der Wohnung der Bocholter Heimbau. Zugleich bietet sich Raum und Zeit für Entlastung, für Eigenzeit – in dem sicheren Gefühl, dass der Partner/die Partnerin gut aufgehoben ist.
Das gilt übrigens auch für erwachsene Kinder bzw. Kinderfamilien, die mit ihrer Mutter, ihrem Vater noch schöne, gemeinsame Jahre verbringen wollen – ohne sich beruflich einschränken zu müssen.
Es sind viele individuelle Lebensmodelle, die sich in dieser Kombination aus einem Appartement in einer Wohngruppe der Wohnfit und einer Wohnung der Bocholter Heimbau abbilden lassen.
Lasst uns gerne diesen Unterschied bzw. diese Besonderheit gemeinsam weiter ausarbeiten.
Stephanie Hante: Gerne. Unser Komplex im Weberquartier umfasst zwei Baukörper bzw. vier Gebäude. Michaela und Andre haben mit ihrer Wohnfit drei der vier Erdgeschosse angemietet, eines bewirtschaften wir als Heimbau selbst. In diesem, wie in den darüberliegenden Geschossen, schaffen wir Raum für insgesamt 69 Wohneinheiten, die wir zur Miete anbieten. Davon sind vierzehn öffentlich gefördert. Die von uns angebotenen Wohnungen decken ein sehr breites Spektrum an möglichen Haushalten ab – für alle Alters- und Einkommens-Kategorien.
Angefangen bei der 37 m² Single-Wohnung über eine öffentlich geförderte Wohnung mit z. B. 50 m² bis hin zu einer Penthouse-Wohnung mit 164 m².
Die unterschiedlichen Nutzungen sowie Wohnungsgrößen stärken den Quartiersgedanken, der diesem attraktiven, innenstadtnahen Areal innewohnt.
Sprechen wir über die Flächen, die von euch als Wohnfit mit einer besonderen Philosophie belegt werden – die drei Wohngruppen im Erdgeschoss. Wie groß sind die?
Andre Krome: Insgesamt sind es 30 Menschen, denen wir die Möglichkeit bieten können, in einer Senioren-Wohngemeinschaft (WG) zu leben. Eine 8er-WG mit 341 m², eine 10er-WG mit 437 m² und eine 12er-WG mit 491 m².
Michaela Schneider: Alle Wohngemeinschaften haben eine eigene Haustür mit Klingel und Briefkasten – wie es sich für ein Zuhause gehört.
Irgendwie bietet sich der Vergleich zur Wohngemeinschaft damals beim Studium an, oder?
Michaela Schneider: Das stimmt, wobei der wesentliche Unterschied darin besteht, dass wir früher immer auf eine sehr gerechte Aufteilung bei den anstehenden Arbeiten geachtet haben. In unseren Senioren-WGs geht es deutlich entspannter zu. Da bringen sich die Bewohner im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ihres Wollens ein.
Das Leben in einer solchen Senioren-WG ist ein anderes als in einem Altersheim.
Andre Krome: Bei uns gilt nicht: „Einmal Leberwurst, immer Leberwurst.“ Wir haben uns personell so aufgestellt, dass wir ausreichend Zeit haben, um auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner einzugehen – und … ganz wichtig … um Zeit für Gespräche mit Angehörigen zu haben. Das ist ungemein wichtig. Die Angehörigen brauchen diese Gewissheit,
dass ihre Liebsten bei uns in guten Händen sind.
Wir pflegen eine Willkommenskultur für alle … für die Bewohner, deren Angehörige, für die Menschen, die ihre älter werdenden Familienmitglieder, Freunde, Bekannten … besuchen. Bei uns spürt man die Gemeinschaft.
Michaela Schneider: Ich nehme noch mal dein Beispiel mit der Studenten-WG auf. Das war damals cool – warum soll das heute anders sein? … bloß, weil ein paar Jahrzehnte dazwischenliegen? 😉
Jeder Bewohnerin, jeder Bewohner kann sich das eigene WG-Appartement individuell einrichten. Das Gemeinschaftsareal aus Küche, Essbereich und Wohnzimmer ist offen und großzügig gestaltet.
Einen guten Eindruck vermittelt der digitale Rundgang, dem man über diesen YouTube-Link folgen kann:
https://youtu.be/h99z2WQaNd4?si=QCNt1igj5d4W7GSi (Digitaler Rundgang – Wohngruppe | Wohnfit GmbH)
Die Bereitschaft, sich in eine solche Gemeinschaft zu begeben, ist wesentlich höher, als irgendwann den Weg in ein Heim antreten zu müssen.
Während sich entsprechende Bilder in meinen Synapsen zusammenpuzzeln, werde ich warm mit dieser Vision des gemeinsamen Älterwerdens. Irgendwie schließt sich der Kreis. Während man sich damals zusammengefunden und arrangiert hat, um eine Fachrichtung, einen Beruf zu studieren, kommen hier die in Ehren ergrauten Master-Studenten im Fach
„Leben & Altern“ zusammen. Ich teile meine Eindrücke mit der Cappuccino-Runde.
Michaela Schneider: Wir unterstützen die Bedürftigkeit unserer Bewohner, wir stellen sie aber nicht in den Vordergrund. Wir richten den Fokus auf das Schöne … auf das Lebenswerte, begleitet von einer „Ich-darf-Kultur“. Ich darf … mich durch die Gemeinschaft aufgehoben fühlen. Ich darf … dement werden.
Andre Krome: Wir wissen um die sanften Dynamiken in einer solchen Gemeinschaft. In einer Gruppe wird man animiert, den nächsten Schritt zu machen … man zieht sich gegenseitig hoch … auch bei Banalitäten, wie z. B. regelmäßig Wasser zu trinken – was so wichtig ist im Alter. Die kleinen Dinge das Alltags, wo einem zu Hause des Öfteren die Lust …
die Motivation … die aufmunternde Stimme von Gleichgesinnten fehlt.
Michaela Schneider: Und … nicht zu vergessen … eine solche Wohnform ist ein Gegenentwurf zu einer der größten Bürden unserer Zeit – dem Thema Einsamkeit.
Wir möchten Menschen in einer würdigen Qualität bis zu dem Punkt begleiten, wo sie den irdischen Teil ihrer Lebenskapitel zu Ende schreiben … und dies am Wasser … an unserer Aa – dort, wo unsere Stadt ursprünglich entstanden ist.
Wie wollt ihr diese hehren Ansprüche gewährleisten?
Michaela Schneider: Wir haben vor zweieinhalb Jahren ein Team von Herzensmenschen übernehmen dürfen. Wer sich für diese Aufgabe entschieden hat, ist ein Herzensmensch – ansonsten kann man diesen Job nicht machen. Wir haben weitere Kolleginnen und Kollegen dieses Typs für unser Unternehmen Wohnfit gewinnen können. Wir sind extrem gut aufgestellt mit einem Team von Menschen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten in der Pflege arbeiten, und engagierten Newcomern. Vom sogenannten Insta-Wunder bis zu einer, die noch Pudding kann – wie ich es gerne auf den Punkt bringe.
Ein breites Spektrum liebenswerter Charaktere … eine echt agile Truppe, die es kaum abwarten kann, diese neuen Räumlichkeiten zu beziehen. Dann heißt es: „Alle Mann an die Promenade.“ Das Leben hier an unserem Fluss wollen wir gemeinsam genießen.
Wir schaffen ein großzügiges Zuhause, in dem die Bewohner sich wohlfühlen. Denn, wenn sich die Bewohner gut aufgehoben fühlen, es ihnen gut geht, wird auch der Job in der Pflege sexy. Genauso andersherum – wenn es unseren Kolleginnen und Kollegen im Team gut geht, hat das positive Wirkungen auf ihren Umgang mit den Menschen, für die sie da sind.
Apropos da sein … wie regelt ihr das?
Andre Krome: Unsere Mitarbeiter sind mit in den Wohngruppen – auch nachts. Anders als bei anderen Rufbereitschafts-diensten müssen unsere Kolleginnen und Kollegen nicht anfahren. Sie sind an sieben Tagen … 24 Stunden … sprich rund um die Uhr erreichbar. Ein Zeitvorsprung, der nicht nur bequem scheint … sondern der unter Umständen bedeutsam sein kann, wenn unmittelbare Hilfe vonnöten ist.
Worauf dürfen/müssen sich Interessierte bei euch einstellen – finanziell betrachtet?
Andre Krome: Bei uns gilt der Grundsatz der „fairen Pflege“. Anders als in einem herkömmlichen Pflegeheim rufen die Bewohner nur das ab, was absolut benötigt wird – nur das wird abgerechnet, neben den Pauschalen, die immer anfallen, für Miete und Essen.
Wenn sich jemand für uns entscheidet, ist aber auch das Rundum-sorglos-Paket möglich, d. h. inklusive Pflege, Hauswirtschaft, Reinigung.
Wie macht sich das finanziell bemerkbar … im Vergleich zu einem durchschnittlichen Pflegeplatz in einem Heim?
Andre Krome: In der Regel sind wir deutlich günstiger als ein herkömmlicher Pflegeplatz in einer stationären Einrichtung.
Was wäre aus Sicht von Wohnfit noch wichtig?
Andre Krome: Vielleicht noch der Hinweis, dass … sollte der autark lebende Partner in einer Wohnung der Bocholter Heimbau irgendwann auf pflegerische Elemente zurückgreifen wollen bzw. darauf angewiesen sein, sich auch das sehr unkompliziert regeln lässt.
Was wäre aus Sicht der Bocholter Heimbau noch wichtig?
Stephanie Hante: Dass ab sofort unsere Kollegin Veronika Hagedorn das Zepter für die Vermietung und Bestandsbewirtschaftung unseres Komplexes im Weberquartier übernimmt. Das heißt, wer sich für eine unserer 69 Wohnungen dort interessiert, kann sich heute schon mit Veronika in Verbindung setzen. Grundrisse und Preise liegen vor. Die ersten Anfragen haben uns erreicht. Mitte/Ende Oktober 2024 werden wir mit der Vermietung beginnen.
Am 07. Dezember 2024 wird es einen Tag der offenen Tür geben, wozu wir herzlich durch diesen Artikel einladen.
Zu welchem Termin dürfen die ersten Umzugswagen anrollen?
Marie Kürwers: Wir alle haben durch die Herausforderungen der jüngsten Zeit lernen dürfen, solche Fragen mit der gebotenen Zurückhaltung zu beantworten.
Habe ich verstanden, aber angenommen, es kommt keine weitere Herausforderung dazwischen 😉
Rendering: Winkelmann_Matzken Architekten BDA
Marie Kürwers: Wenn alles nach Plan läuft, wird das Objekt ab September/Oktober 2025 mit „zivilem Leben“ gefüllt, sprich mit Menschen, die keine Sicherheitsschuhe, Arbeitskleidung und Bauhelme tragen 😉
Als räumlich denkende Menschen würden wir gerne sehen, worüber wir schreiben, um diese Eindrücke und Impressionen mit den Leserinnen und Lesern zu teilen.
Stephanie Hante: Sehr gerne. Veronika wird sich bei euch melden und einen Ortstermin im Weberquartier abstimmen.
Wenn ihr, liebe Leserinnen und Leser, einen Eindruck vom Baufortschritt gewinnen wollt … auf der Webseite der Bocholter Heimbau lädt eine Webcam alle 10 Minuten Bilder vom
aktuellen Stand auf der Baustelle hoch.
https://www.bocholter-heimbau.de/baukamera-weberquartier (Bocholter Heimbau – Weberquartier)
Zeitsprung | Ortstermin im Weberquartier
Mittwoch | 11. September 2024 | 11.30 Uhr | Messingstraße | 46397 Bocholt | Bauabschnitte 1 und 2 der Bocholter Heimbau im Weberquartier
Im Vorfeld zu unserer Interview-Session hatten wir bereits eine motorisierte Schleichfahrt durchs Weberquartier unternommen. Wir wollten wissen, worüber wir sprechen. Wenn ihr eure Neugierde auf dieses spannende Gebiet befriedigen wollt, empfehlen wir euch (noch) den Sonntag für eine Weberquartier-Exkursion.
Seinerzeit hatten wir, für uns naheliegend, die Anfahrt über die Werther Straße gewählt. Das mittlerweile ehemalige Getränke Hoffmann im Blick ging es links in das Areal, das bisher für uns … und wahrscheinlich die meisten Bocholter im toten Winkel gelegen hatte.
Das sollte auch am heutigen Tag so sein, bis uns der Anruf von Michaela Schneider erreichte: „Wir treffen gleich ein, lasst uns auf dem Gelände der alten Feuerwache parken.“
Als wir aus unserem Wagen steigen, gewinnt ihr Ausspruch „Man kann die Kirmes riechen“ eine Relevanz, die uns vorher nicht so deutlich war.
Von dem Parkplatz „An der Bleiche“ sieht man hinter den Baumreihen entlang der alten Aa die Baukräne der Heimbau-Baustelle. Von diesem Parkplatz … dem Standort, der in ein paar Wochen ein Teil der Bocholter Herbstkirmes sein wird, bis zum Baustellenschild der Bocholter Heimbau sind es gerade mal 150 Meter. Lediglich die Fuß- und Radfahrerbrücke über die trockene alte Bocholter Aa muss gequert werden, um auf der Messingstraße zu stehen.
Ein dortiges Straßenschild gibt zugleich Aufschluss über die Historie dieses Gebietes. Unter dem Straßennamen erinnert eine kleine Zusatztafel an eine der Wurzeln Bocholts als Textilstadt:
Hier an der Bocholter Aa betrieb die Familie Messing über 120 Jahre eine Spinnerei und eine Wattefabrik. Ursprung des Unternehmens war das von der Witwe Bernhard Messing gegründete Handelsgeschäft mit Altmaterial. Der wesentliche Ausbau des Unternehmens wurde von ihrem Sohn Georg Messing (1853-1929) vorgenommen.
Somit ergeben auch die anderen Straßennamen wie Spinnereiweg, Leinenweg und Baumwollweg ihren Sinn.
Sinn macht es auch, einen der Bauhelme aufzusetzen, die uns Veronika Hagedorn neben ihrer Hand zum Gruß reicht.
Nach der Begrüßung der anderen BBBs (Baustellen-Begehungs-Begleiter 😉 gehts zum noch unbehelmten Gruppenfoto unter das Baustellenschild.
Thomas Mischo, als Vertreter der Bauherren … sprich der Bocholter Heimbau, übernimmt die Führung durch das Objekt. Wir bewegen uns in die im Ausbau befindlichen Räumlichkeiten der 10er-Wohngemeinschaft. Jedes der Appartements der zukünftigen Bewohner ist mit einem eigenen Badezimmer und einer Vorrichtung für eine Pantryküche versehen.
In der Mitte gibt es einen großzügigen, offenen Gemeinschaftsbereich für Küche, Ess- und Wohnzimmer.
Die bodentiefen Fenster geben den Blick auf die Terrasse und den ebenfalls großzügigen Innenhof frei sowie auf die gegenüberliegende weitere Wohngruppe. Neben den Gemeinschaftsflächen innerhalb der WG sei auch der Innenhof als Ort der Begegnungen angelegt – so Michaela Schneider.
Anschließend führt uns Thomas Mischo in die größte Penthouse-Wohnung im vierten Obergeschoss. Veronika Hagedorn erläutert die Details:
Baukörper 1 | Wohnung 19 | 164,19 m² | 3 Zimmer | Zugehöriger Stellplatz in der Tiefgarage | 2 Dachterrassen
(eine direkt mit Blick zur Aa und eine zur Südseite) | Gäste-WC
Auch hier bekommt der Ausdruck „mittendrin statt nur dabei“ reale Perspektiven. Passend zum Öffnen der Terrassentüren, um die Aussicht zu genießen, öffnet sich der Himmel. Die herunterprasselnden Tropfen liegen deutlich unterhalb dessen, was wir als Starkregen-Ereignis bezeichnen würden. Dennoch scheint es trotz Bau-/Regenhelm angenehmer zu sein, den Weg zum gegenüberliegenden Objekt durch die Tiefgarage zu wählen.
Baukörper 1 | Wohnung 3 | Wohnung im 1. OG | 3 Zimmer | 86,84 m² | Zugehöriger Stellplatz | 2 Balkone
(einer direkt mit Blick zur Aa und einer zur Südseite)
Übrigenfalls, wie Kirsten zu sagen pflegt, werden wir in einer der nächsten PAN-Ausgaben zur weiteren Umtriebigkeit von Michaela Schneider und Andre Krome berichten. Dann erfahrt ihr mehr zum Kapern einer Klosterküche … was eine schwarze Flamme damit zu tun hat … und einiges mehr zu den Facetten der Wohnfit und deren Vordenker.
Rendering: Winkelmann_Matzken Architekten BDA
Im Baukörper 2 angekommen, führt uns Veronika Hagedorn in folgende Wohnung:
Baukörper 2 | Wohnung 2 | 1. OG | 2 Zimmer | 53,61 m² | Balkon zur Südseite | Ebenerdige Dusche | Waschmaschinen und Trockneranschluss in der Wohnung | ebenfalls zugehöriger Stellplatz
Sowie in eine weitere Penthouse-Wohnung mit direktem Blick auf die Aa.
Beim Abstieg aus dieser Wohnung blicken wir durch das Gerüst auf die Aa, die ca. 20 Meter entfernt in Richtung ihrer Mündung bei Ulft/NL fließt.
Die imposanten Renderings der Architekten Winkelmann und Matzken schieben sich langsam über die Realität der Baustelle und der Aa im noch nicht ausgebauten Zustand. Durch die Renaturierung der Aa in diesem Bereich wird der derzeitige Kanal-Eindruck ausradiert. Geplante Schilflandschaften, abgeflachte Uferzonen sowie die Neugestaltung der Promenade lassen ahnen, was es für ein Geschenk ist, hier fortan flanieren/wohnen zu dürfen.
Also … wenn ihr, liebe Leserinnen und Leser, zu den Ersten gehören wollt, die hier ihre Siedler-Flagge in den Boden rammen, sprich sich eine Wohnung aus dem Baustand der Bocholter Heimbau sichern oder einen Platz in der Senioren-WG der Wohnfit belegen, wendet auch an die jeweiligen Ansprechpartner:
Wohnungen zur Miete
Bocholter Heimbau
Eure Ansprechpartnerin
Veronika Hagedorn (Vermietung)
Tel. (0 28 71) 21 77 35
vh@bocholter-heimbau.de
Platz in einer Wohngruppe
Wohnfit
Eure Ansprechpartner
Michaela Schneider & Andre Krome
T. 02871 182 367
info@wohnfit.com