Text: Roland Buß
ZukunftsAngst | ZukunftsZuversicht | ZukunftsLust | Part II
#Prolog
Samstagmorgen – mit einem Kaffee am Schreibtisch im Verlag. Auf gehts in PART II dieser Kolumne zum Thema Zukunft. Apropos Zukunft, wie geht es eigentlich einigen Helden unserer Kindheit … in Person von Captain Kirk, Wissenschaftsoffizier Mister Spock, Schiffsarzt McCoy, Kommunikationsoffizierin Lieutenant Uhura und den anderen der Enterprise-Crew?
Legendär deren damalige Logbucheinträge, die die Staffeln begleiteten. Ich fische den nachfolgenden aus dem Netz:
Computerlogbuch der Enterprise | 2259,42 | Eintrag Captain Kirk
Die Erde, Staub und Himmel erwärmen mir das Herz. Aber die Enterprise ist mein Zuhause. Gemeinsam können wir voranschreiten. Denn auch wenn jeder seine Schatten mitbringt, so lassen sie das Licht nur umso heller erstrahlen. Ich kann mich glücklich schätzen.
Glücklich schätze ich mich gerade, als mir dieser Trailer auf YouTube vorgeschlagen wird: https://www.youtube.com/watch?v=A92eV2DUaXc
Es scheint sich etwas getan zu haben an Bord der Enterprise, z. B. zum Thema Frau … Ausparken … und auch beim Würzen mit Humor 😉 Ich fühle mich angefixt auf dieses filmische Revival. Doch zunächst beame ich mich ca. zwei Monate zurück … in den ersten Part dieser Kolumne, in unserer 298. Ausgabe, den ihr über den nebenstehenden QR-Code aufrufen könnt. Was hat sich inzwischen getan?
Das Puzzle zum Thema ZukunftsLust, ZukunftsZuversicht nimmt immer größere Dimensionen an. Teils durch eigene Recherchen, teils durch Impulse, die uns vor die Füße fallen. Nicht vor die Füße gefallen ist uns das horxsche „Beyond 2024 – Das Jahrbuch der Zukunft“. Derzeitiger Status: immer noch verschollen.
Vor drei Tagen flatterte der aktuelle Newsletter von The Future Project in mein E-Mail-Postfach. Matthias Horx, mit dem wir euch in der letzten Kolumne vertraut gemacht haben, stellt die steile These auf: „Je weiter sich KI entwickelt, desto dümmer wird sie.“
Noch mehr spannende, bisweilen auch streitbare Thesen enthalte das „KI-Manifest“ – das konsequenterweise in den kommenden Tagen bei uns eintreffen wird.
#Ein Besuch in Kölle | Statement Julian Nagelsmann
Ich bin gespannt, welche Widersprüche sich im KI-Manifest auftun zu den vielen Pro-KI-Impulsen, die ich am letzten Mittwoch und Donnerstag auf der DIGITAL X auftun – einer Initiative der Telekom, vernahm.
Die von mir eingefangenen Impressionen von Europas größtem Digitalisierung-Event findet ihr hier: https://www.facebook.com/media/set?vanity=1174192585&set=a.10230977895888902
Zwei Tage mit hoher Erlebnisdichte, wie es meine Speaker-Freundin Vaya Wieser-Weber bezeichnen würde. Auf der Bühne: Julian Nagelsmann, Dirk Nowitzki, Carsten Maschmeyer, Smudo, Nico Rosberg und andere – bisweilen extrem humorvoll durch eine in Magenta gehüllte, glänzend aufgelegte Barbara Schöneberger in die Mangel genommen. Die kann Interview – RESPEKT.
48 Stunden Kölle … genossen zwischen MediaPark und Kölsche Riviera – wo mein alter, geliebter Defender abends auf seine Herrchen wartete – wohl wissend, dass kein E-Auto ihm gefährlich werden könnte 😉
Mit den Füßen am Sand des Rheinstrandes sah ich mir auf YouTube noch mal die bewegende Rede unseres Bundestrainers Julian Nagelsmann, nach dem Aus bei der Europameisterschaft, an. Ein feiner, anständiger Kerl, sowohl auf der Pressekonferenz als auch auf der Bühne in Köln – so mein Fazit.
Seine Botschaft: Gemeinschaft statt Individualität.
Hier der von uns lesegeschmeidig transkribierte Text:
Ich versuche, es kurz zu fassen: Ich glaube, wir leben in einer Zeit, in der jedem das einzelne Posting, sich darzustellen, wichtiger ist, als vielleicht eine gemeinsame Stunde zu verbringen. Ich glaube, wir waren lange und ewige Zeiten ein Land der Vereine, wo Menschen zusammenkamen und unterschiedliche Dinge gemacht haben, von Fußball über Musikverein, Trachtenverein, ganz egal. Menschen haben sich mehrmals die Woche getroffen und haben gemeinschaftlich schöne Stunden verbracht.
Heute ist es vielen manchmal mehr wert, an irgendeinem Bergsee zu stehen und ein Instagram-Foto zu machen – alleine. Aber ich glaube, diese Gemeinsamkeit, also gemeinsame Dinge zu bewirken, ist extrem wichtig. Dass wir realisieren, in was für einem wunderschönen Land wir leben, landschaftlich, kulturell, aber auch zu realisieren, welche Möglichkeiten wir in diesem Land haben, wenn wir einfach mal zusammenhalten und nicht alles immer extrem schwarzmalen und dem Nachbarn nichts gönnen, sondern von Neid zerfressen sind.
Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der Dinge alleine macht und dann automatisch schneller, besser, weiter kommt, als wenn er es mit irgendjemandem zusammen macht. Das gibt es ganz, ganz selten, dass man irgendwas besser alleine für sich macht, sondern man ist zwingend erfolgreicher, wenn man einen Partner hat, der in dieselbe Richtung arbeitet. Und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, der mir einfach wichtig ist, dass wir uns darin einen. Gut, das hatte ich jetzt gerade gesagt, das ging dann relativ schnell, Gott sei Dank, dass wir die Fans in unserem Rücken geeint haben und wir als Mannschaft auch versucht haben, den Fans das zurückzugeben.
Aber es ist ja auch simpel übertragbar ins normale Leben. Und ich glaube, wenn jeder da erst mal in seinem kleinen Kreis anfängt, in seiner Straße, dem Nachbarn zu helfen, wenn irgendwas ist. Jetzt war, glaube ich, gerade in vielen Bereichen wieder extremes Hochwasser. Das ist ein Beispiel, wo man sich gegenseitig unterstützen kann, statt immer sofort das Negative zu sehen, sondern man sollte versuchen, sich einfach zu unterstützen, gemeinsam alle Menschen integrieren, willkommen heißen und ihnen helfen, dass sie sich wohlfühlen. Und man sollte versuchen, die Menschen für sich zu einen, auch gemeinsam mit einem selbst an einer besseren Zukunft zu arbeiten.
Und ich glaube, viele dieser Dinge, die wir negativ sehen, gehen einfach hier oben los, weil wir auch einen Drang dazu haben, sie gern negativ zu sehen. Man kann ja immer Probleme sehen und wir haben auch Probleme im Land. Man kann aber auch immer einfach von Lösungen sprechen und jedes Gespräch – ich weiß, nicht jedes, aber sehr viele Gespräche, die ich mit Menschen in diesem Land führe – ist immer dasselbe: „Wir haben ein Problem.“ Ich höre selten: „Ja, wir haben eine Lösung.“ Und manchmal ist das gut. Wir hatten beim DFB auch ein brutales Problem. Aber ich glaube nicht, dass ich bei einer PK hier saß und gesagt habe: „Wir haben ein Riesenproblem. Hoffentlich kriege ich das hin.“ Ich habe gesagt: „Wir haben Lösungen. Ob die dann klappen oder nicht, ja, das weiß man nicht. Das muss man probieren. Mut haben, Dinge zu probieren, und wenn es dann nicht klappt – gestern haben auch Dinge nicht geklappt – haben wir in der Halbzeit reagiert. Man muss auch den Mut haben, was Neues zu machen und zu sagen: „Okay, neue Entscheidung, neue Entscheidung.“ Aber immer zu meckern und sagen: „Alles ist schlecht, alles ist blöd, alles ist traurig. Aber ich bin nicht verantwortlich. Das ist der andere. Der ist schuld, der Politiker kann nichts und der Politiker kann nichts. Aber das finde ich blöd.“ – „Was würden Sie machen?“ – „Ja, weiß nicht. Da müssen Sie die Politiker fragen.“
Ich glaube, wir können alle anpacken, dass es nicht so traurig ist, wie es gerade wirkt, und auch nicht alles so schwarzgemalt werden muss, wie es gerade schwarzgemalt wird. Sondern wir können wieder zurück zur Gemeinsamkeit, ein bisschen weg von dieser unfassbaren Individualität hin zu einer geschlossenen Gruppe, die einfach guttut und die uns was bringt. Das hat das Fußballturnier gezeigt, aber das Fußballturnier hat nur eine ganz geringe Relevanz für dieses Land und wir haben viele andere Dinge, die wir, glaube ich, so nutzen können, dass das Fußballturnier ein Vorbild dafür ist.
Zurückliegend sprachen wir davon, dass viele Menschen auf uns dauererschöpft wirken. Ein Zustand, der auch mich am gestrigen Freitag ereilte – möglicherweise im Zusammenhang mit dem ein oder anderen genossenen After-Work-Kölsch und dem vielen Futter für die Synapsen zum Thema Digitalisierung und KI 😉
#Ein weiterer Zukunftsdenker
Was ist sonst noch geschehen? Der YouTuber Jacob Beautemps mit der Aussage, wonach wir auf dem Sprung seien … von der Wissensgesellschaft zu einer Gesellschaft des Verstehens, hatte inzwischen die Gelegenheit, sich mit einem „Absteiger“ auszutauschen. Microsoft-Gründer Bill Gates hat seinen vierten Platz verloren und fällt in der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt 2023 auf den neunten Platz zurück. Er besitzt aktuell 128,6 Milliarden US-Dollar.
Wenn euch trotz dieser Einbußen interessiert, was Jacob von ihm gelernt hat … bitte schön: https://www.linkedin.com/posts/jacob-beautemps-992b6a181_lernen-vaterundsohn-billgates-activity-7119958083438526465-mlSI/?originalSubdomain=de
#Unsere Haltung als Schreiber/Verleger
Dem Dialog zwischen Vater Matthias und Sohn Tristan Horx in Kolumne 1 hatten wir die nachfolgenden Thesen entliehen: Leider sei es so, dass sich Weltuntergangsszenarien in unserer Aufmerksamkeitsökonomie besser verkaufen lassen. Alles, was negativ ist, was uns bedroht, werde fünf bis zehn Mal mehr angeklickt als Dinge, die gelingen. Jeder einzelne Journalist wolle das vielleicht gar nicht, aber in Zeiten, in denen vornehmlich scharf formulierte Schlagzeilen letztendlich Aufmerksamkeit, sprich Umsatz generieren, wäre es schwer, aus diesem Spiel auszusteigen. Immer mehr Menschen würden sich aus den Massenmedien verabschieden, weil sie deren Zufilterungen von negativen Botschaften nicht mehr aushalten können.
Haltet uns bitte nicht für kollektiv dement – wir wissen, dass wir diese 77 Wörter schon mal geschrieben haben … und ihr sie möglicherweise gelesen habt. Doppelt gemoppelt (be)hält (sich) besser 😉
Kleine Anekdote am Rande: Neulich bin ich auf einen Kaffee bei meiner Mum eingekehrt. 85 Lenze ist sie jung, die Änne. Während Sie den Kaffee ansetzte, erblickte ich auf dem Terrassentisch die neueste Ausgabe des Magazins happinezz | Ausgabe 07/2024 | Auf dem Titel: „Lebensfreude – Dein Lachen ist stärker als Deine Zweifel“ … und … „Die Magie eines guten Gesprächs“.
Ich halte es für möglich, dass sich eine positive Denkhaltung vererben lässt 😉
#Michael Ende | Julia Engelmann
Wie schaut es? Habt ihr euch durch die Impulse der August-Ausgabe inspirieren lassen und mehr Fantasie gewagt, wie es Michael Ende geheißen hat? Habt ihr neue Bilder für die Zukunft erfunden? Habt ihr gute Geschichten erzählt, um der Innenwelt-Verwüstung zu begegnen?
Seid ihr der Botschaft von Julia Engelmann gefolgt, habt ihr die Tage genutzt? Oder die Nächte?
Ich kann übrigens ein Lied davon singen, wie sich die Textzeile: „Lass uns Feste wie Konfetti schmeißen, sehen, wie sie zu Boden reisen, und die gefallenen Feste feiern, bis die Wolken wieder lila sind“ aus ihrem Poetry-Slam „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein …“ am nächsten Tag anfühlt. Genauer gesagt am 07. und 08. Oktober 2024 – den Tagen nach durchgefeierten Nächten mit Freundinnen und Freunden aus der Szene der Coaches, Trainer und Vortragsredner.
Meine Erkenntnis: Wenn man sich feiernd gegen die Zeile: „Mein Dopamin, das spar ich immer, falls ichs noch mal brauch“ auflehnt, ist am nächsten Tag Aspirin angesagt 😉
Apropos Vortragsredner … auf der angedeuteten Convention der German Speakers Association (GSA) in München traf ich u. a. meinen Speakerfreund, den Zukunftsforscher Eric Händeler.
Eric ist der Erste, den ich aus dem Kreise der Zukunftsforscher zum Thema ZUKUNFTSZUVERSICHT interviewt habe. Den Extrakt wollte ich ursprünglich in dieser Ausgabe mit euch teilen – bis uns ein wenig der Seitenplan aus dem Ruder lief.
Getreu dem Motto „Aufgehoben ist nicht aufgeschoben“ lest ihr in der nächsten Kolumne ein sehr kurzweiliges Interview mit einem sehr authentischen Menschen und Autor vom „Geschichtsbuch für Optimisten“ – warum das meiste früher schlechter war und in Zukunft besser sein wird. Sein jüngstes Werk, an dem Eric derzeit schreibt.
#Die Theorie vom guten Holz
Analog zum Wein sollten wir uns mit „gutem Holz“ in Form von Menschen umgeben. Menschen mit Denkweisen, die uns guttun, um in Ruhe zu reifen. Das können Bekannte, Freunde, Familienmitglieder sein, die uns schon sehr lange begleiten – aber auch kurzfristige Begegnungen z. B. in Form eines Impulses, eines Vortrags, eines Buches, eines Videos, eines Coachings.
Solche Gutes-Holz-Menschen werden wir euch bisweilen im PAN vorstellen.
Menschen wie meinen Freund, den Ermutiger Johannes Warth, den Glücksforscher Florian Langenscheidt … aber … getreu dem Motto Ladies first, macht unsere Freundin Erna Hüls│Life- & Businesscoach den Anfang.
In diesem Sinne, nutzet die Zeit … bis zur nächsten Kolumne
ZukunftsZuversicht PART III
Eric, einer der wenigen Hologramm-Keynote-Speaker im deutschsprachigen Raum