Mo.-Fr., 8 – 17 Uhr

Alternative Gedanken

Feb. 28, 2025 | Geteilte Gedanken

ZukunftsAngst | ZukunftsZuversicht | ZukunftsLust | Part VI

Interview-Session Jacob Beautemps

#manchmal kommt es anders, als man denkt
#wer mag denn da an zufall glauben

 

Mit der August-Ausgabe des PAN im Jahre 2024 haben wir begonnen, unsere Gedanken zum Thema ZukunftsZuversicht niederzuschreiben – angereichert mit externen Impulsen und Interview-Sessions. 

Kennt ihr das? … je mehr man sich mit einem Thema beschäftigt … darin eintaucht, desto aufmerksamer wird man … desto häufiger fallen einem Beispiele vor die Füße … begegnen einem kluge Köpfe, die weiteren Input liefern könnten. 

So wuchs unsere Stoffsammlung für die nächsten Kolumnen stetig an … puzzelten sich neue Gedanken zusammen, diese Reihe „Alternative Gedanken“ fortzuschreiben. Für die Februar-Ausgabe hatten wir geplant, euch Jacob Beautemps vorzustellen, den ihr im weiteren Verlauf dieser Zeilen kennenlernen werdet. 

Es schien unwahrscheinlich, dass uns jemals der Schreibstoff ausgehen könnte. Was uns allerdings ausging, waren freie Seiten im Drehbuch für die Februar-Ausgabe des PAN 2025 – Kirsten und unsere Grafik-Ladys sagen richtigerweise „Seitenplan“ dazu 😉

So entschieden wir uns, die Kolumne „ZukunftsZuversicht“ Part VI zu pausieren und sie in den März zu vertagen. 

Angesichts der Ereignisse Ende Januar … ihr erinnert euch … die Migrationsdebatte und die Abstimmung im Bundestag am 29.01.2025 nebst Showdown … und dessen Ausgang am 31.01.2025. Angesichts der daraus erwachsenen Irritationen und Nachwehen … wären zukunftszuversichtliche Zeilen irgendwie komisch dahergekommen, oder? 

Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, dass mir mal die Lust zum Schreiben ausgegangen ist … aber wenn einem das aktuelle Nations- und Weltgeschehen die Sprache verschlägt, wo sollen dann die Buchstaben herkommen, mit denen die Tastatur … und letztendlich der PAN gefüttert werden kann? 

Im Nachhinein betrachtet werte ich es als glücklichen Zufall, dass wir im Februar eine kurze Pause eingelegt haben. 

Diese Zeilen fließen zu einem Zeitpunkt aufs digitale Papier, in dem nicht klar ist, wie sich die politische Landschaft in unserem Land verändert haben wird, wenn ihr diese Zeilen lesen werdet. Dennoch haben mir persönlich ca. zehn Tage ausgereicht, um gedanklich aufzustehen … die Krone gerade zu richten (ihr kennt das Bild, oder?) und der Zukunft weiterhin zuversichtlich entgegenzuschreiten. 

Warum? Weil wir glauben, dass auch dieses scheinbare Fiasko für irgendetwas gut gewesen sein könnte – im Sinne von NachDenken, UmDenken … NeuDenken. 

Apropos NeuDenken … unabhängig vom Ausgang der vorgezogenen Neuwahl am 23. Februar 2025, der wir mit Spannung entgegensehen, werden wir nicht müde, euch, liebe Leserinnen und Leser, Menschen aus der sogenannten Zivilbevölkerung vorzustellen, die wir als „gutes Holz“ bezeichnen. Charaktere, die es bisweilen besser draufhaben, uns die Zuversicht, diese Lust auf die Zukunft schmackhaft zu machen, als die Menschen, die sich zur Wahl stellen – ungeachtet ihrer politischen Couleur.   

Einen dieser Charaktere möchten wir euch nun vorstellen:

Unsere Zukunft neu denken

Interview-Session mit Dr. Jacob Beautemps | Science-YouTuber | Keynote-Speaker | Forscher 

Prolog | Flashback 

Freitag, 08. September 2023, 10.10 Uhr. Ich sitze wohlbefrühstückt und mega-entspannt im Ballsaal des Dorint Hotel Sanssouci in Potsdam. Ein ziemlich grandioser Workation-Trip hat mich über Hamburg zum traumhaften „königlichen Campingplatz Sanssouci in Potsdam“ (eine echte Empfehlung für die analogen und digitalen Nomaden unter euch) und in diese Location gespült. Der Anlass: die jährliche Convention der German Speakers Association – des weltweit zweitgrößten Verbandes von professionellen Vortragsrednern. Drei Tage Impulse und Inspiration – Weihnachten und Silvesterfeuerwerk zugleich für die Synapsen – wenn man das lebenslange Lernen für sich angenommen hat. 

Ein Blick auf die Agenda kündigt an: „Der wichtigste Skill des 21. Jahrhunderts.“ Lieber Schwiegervater Hermann … bevor du meine liebe Schwiegermutter Angelika (deine Frau) bittest zu googeln … damit ist die wichtigste Fähigkeit gemeint, die man besitzen sollte, in dieser noch jungen Epoche. 

Ich bin gespannt, was Jacob Beautemps in den nächsten zwanzig Minuten dazu zu sagen hat. Vier eng beschriebene Seiten auf meinem iPad, nebst einem anerkennenden „WOW“, sollten keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass ich mit Jacob in Kontakt treten will – erst recht nach der Entscheidung, diese Kolumne weiter zu kultivieren. 

Jacob angefragt: 26.10.2024, 14.34 Uhr | Zugesagt: 28.10.2024, 18.35 Uhr – deutlich innerhalb der 72-Stunden-Regel, die ihr möglicherweise kennt. 

https://karrierebibel.de/72-stunden-regel/

Dienstag | 04. Februar 2025 | 15.00 Uhr | Zoom-Raum-Nr. 715 150 8726 | Irgendwo im virtuellen Raum zwischen Köln und Bocholt 

Hi Jacob, wo erreiche ich dich? … würde Markus Lanz seinen Sparringspartner Richard David Precht im Podcast fragen …
Den Podcast kenne ich natürlich … du erreichst mich in unserem Meet- and Eat-Raum in meinem Büro in Köln.

Wie geht es Marie-Curie … und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie unsere Zoom-Session bereichert?
Bevor ihr ähnlich rätselt wie Jacob … natürlich hatte ich mich auf diese Interview-Session vorbereitet und dazu unter anderem dieser Podcast-Folge von Niklas & Konsorten gelauscht: https://www.podcast.de/episode/625009993/13-breaking-lab-tesla-ki-klima-und-guenther-jauch

Darin werden wir gewahr, wie Jacob so tickt und was Marie-Curie damit zu tun hat. Davon losgelöst seine Antwort:

Marie-Curie ist der Hund meiner Freundin, ein Pudelmischling … circa dreineinhalb Jahre alt, die sich hier im Büro großer Beliebtheit erfreut. Sie ist superkrass auf Menschen fixiert und immer ganz aufgeregt, wenn wir Besuch bekommen … 

… was man im besagten Podcast schmunzelnd zur Kenntnis nehmen kann. 

Sag mal, wem haben wir es eigentlich zu verdanken, dass wir beide heute miteinander plaudern … sprich uns begegnen dürfen?
Konsequenterweise lässt sich das zurückführen auf eine Begegnung mit Ralf Schmitt auf der Ideen-Expo in Hannover … vor einigen Jahren. Wir haben uns auf Anhieb supergut verstanden und im Anschluss spontan ein Konzert von Clueso besucht. Seitdem sind wir in Kontakt. Ralf hat mich gefragt, ob ich einen Vortragsslot bei eurer Veranstaltung belegen wolle. Ich habe spontan zugesagt und erst auf dem Weg hierher ein wenig Fracksausen bekommen. Ich habe nie eine Sprecherausbildung gemacht oder ein Coaching in diesem Bereich in Anspruch genommen. Unmittelbar vor dem Auftritt wurde mir plötzlich bewusst, dass ich vor ca. 300 Menschen einen Vortrag halten darf, die wirklich Ahnung davon haben. Aber … euer herzlicher Empfang und euer Feedback haben es zu einer sehr schönen Erfahrung für mich werden lassen. 

Bevor ich mit dir in meine damaligen Notizen abtauche … würde ich gerne ein paar Hard Facts mit dir abgleichen, okay?
Nur zu. 

Auf deiner Homepage steht „Science-YouTuber“ und „Keynote-Speaker“ … fehlt noch etwas, um das Bild von dir rundzumachen? 

https://www.jacob-beautemps.de/

Ich sollte mich daran gewöhnen, den Forscher noch zu erwähnen. Ich habe im letzten Monat meinen Doktor gemacht … sprich abgeschlossen. Ich habe an der Uni Köln geforscht und werde dem voraussichtlich auch treu bleiben, weil ich das so spannend finde.  

Okay, herzlichen Glückwunsch, Herr Doktor. Du bist Baujahr 1993 … in Essen geboren … sprich 31 Jahre jung?
Korrekt.  

Wo kommt dein Nachname her? 
Mein Großvater kommt aus der Region um Aachen. Wahrscheinlich geht der Name auf die Hugenotten zurück. Viele assoziieren mit meinem Namen die Fähigkeit, fließend Französisch zu sprechen – leider reicht es nur zu dem übersichtlichen Wortschatz, der meine Schulzeit überdauert hat.  

Gutes Stichwort … magst du deine Abi-Note mit uns teilen? 
Die lag mit 1,7 gar nicht so schlecht, wie zunächst angenommen.  

Anhand dessen, was ich in Potsdam von dir wahrgenommen habe, und des Ergebnisses meines Stalkens auf Social Media würde ich dich als ziemlich schlau bezeichnen.
Ich bin da etwas vorsichtiger. Ich würde mich nicht als schlau bezeichnen … eher als sehr neugierig. Ich glaube, wenn man ein echtes Interesse an Themen entwickelt … sich darauf einlässt, sich bestenfalls dafür begeistert, dass man dann sehr viel mitnehmen kann.  

Mittlerweile habe ich über 800 Videos produziert, mich mit sehr spannenden Menschen … wie z. B. Nobelpreisträgern unterhalten dürfen. Das alles bedarf einer gründlichen Vorbereitung … mit dem Ergebnis, dass ich permanent dazulerne und mich weiterentwickele.  

Okay … nennen wir es nicht schlau … einigen wir uns auf pfiffig … ist Pfiffigkeit vererbbar? Du könntest an dieser Stelle deinen Eltern etwas Gutes tun 😉 
Das könnte ich und will ich auch gerne tun – auch wenn es nur die Hälfte der Wahrheit ist. Bei vielem gibt es immer einen erblichen Anteil und einen Anteil, der sich aus dem Umfeld, der Sozialisierung generiert – ich glaube, das ist bei der Intelligenz genauso. Ich hatte viele tolle Lehrerinnen und Lehrer während meiner Schulzeit. Im Studium waren es ganz tolle Profs, die mich motiviert haben – auch das hat mich geprägt.  

Im Übrigen ist Intelligenz ein sehr weiter Begriff für etwas, was in ganz unterschiedliche Richtungen gehen kann. Mir fielen naturwissenschaftliche Themen immer sehr leicht, deswegen habe ich die auch studiert. Beim Thema Sprachen gibt es unheimlich viele Menschen, die das wesentlich besser draufhaben als ich. 

Intelligenz ist ein sehr komplexes Themenfeld, mit ganz vielen Aspekten, die da reinspielen.

Das kann ich supergut nachvollziehen, das lässt sich auf andere Bereiche übertragen … wie z. B. auf das Thema Vertrauen. Es gibt nicht das globale Vertrauen – Vertrauen hat ganz viele Facetten. Meiner Frau vertraue ich in unheimlich vielen Bereichen – beim Talent, den Fluchtwagen bei einem Banküberfall zu fahren, wäre ich allerdings vorsichtiger 😉  

Sprechen wir über deinen YouTube-Kanal „Breaking Lab“ – deine wissenschaftliche Spielwiese, wie man im Web lesen kann – mit 666.000 Abonnenten und derzeit 859 Videos. Wer bezahlt dich … du selbst oder Günther Jauch?
Das ist eine ziemlich gute Frage 😉 – wenngleich Günther Jauch seine Produktionsfirma vor einigen Jahren verkauft hat. Sicherlich habe ich bis zu dem Zeitpunkt ein bisschen Geld für ihn mitverdient … aber er hat mir auch etwas abgegeben – das war ein Geben und Nehmen. 

Jacob hat neben seinem Studium in der Produktionsfirma von Günther Jauch gejobbt. Er war von Anfang an Geburtshelfer des YouTube-Kanals Breaking Lab – zunächst hinter der Kamera und seit 2018 als dessen Gesicht und Frontmann. Innerhalb von nur zweieinhalb Jahren hatte Jacob die Zahl der Abonnenten von seinerzeit 20.000 auf 600.000 hochskaliert. Sicherlich auch ein Grund, in diesem Bereich seinen Doktor zu machen. 

Du hast promoviert zu der Frage, wie man mit YouTube-Videos lernen kann, oder?
Das stimmt. Die Besonderheit war, dass ich meine Forschungen auf „nichtinstitutionelles Lernen“ fokussiert habe – also Lernen jenseits der schulischen Umgebung. Viele beschäftigen sich mit Tutorials für Schüler. Ich habe mich darauf konzentriert, was sich Erwachsene in ihrer Freizeit anschauen. 

Welche Altersgruppen hast du dabei betrachtet? 
Vom 16. Lebensjahr aufwärts bis zu den Hochbetagten. Bislang hat man vornehmlich das Lernen betrachtet, bei dem die Motivation von außen kommt – oftmals mit Druck einhergehend. Ich wollte wissen, welche Schlüsse man aus den Videos ziehen kann, die sich die Menschen freiwillig ansehen. Das ist eines der ganz großen Probleme in unserem Bildungssystem, dass wir das Gefühl haben, wir bräuchten immer ein Druckmittel, damit Menschen lernen. Dabei wird übersehen, dass Menschen von Natur aus gerne lernen. Es ist nur eine Frage, wie man das Lernen präsentiert … so, dass die Menschen Bock darauf haben.  

Jacobs Schilderungen rufen den Vortrag „Lernen ist wie Sex“ in Erinnerung, den ich vor ca. zwei Jahrzehnten einmal gehört habe … und dessen Thesen sich bei mir festgesetzt haben. Der damalige Referent hatte die Erfahrungen aus seiner Studentenzeit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen abgeglichen. Ihm war nach Vorlesungen in der damals klassischen Form der „Druckbetankung“ regelmäßig übel geworden. Bei der Suche nach geschmeidigeren Lernmethoden stieß er darauf, dass bei wirklich gutem, erfolgreichem Lernen ähnlich viele Glückshormone ausgestoßen werden wie bei gutem Sex. Für ihn Ansporn zu erforschen, was dafür ausschlaggebend ist, wie z. B. ein stimulierendes Umfeld etc. Spuren dazu findet ihr im Netz, wie z.nB.:  

Hirnforscher beweisen: Erkenntnis macht Lust, Lernen ist wie Sex. Nur in der Schule ist die Neurodidaktik noch nicht angekommen. 

Quelle: https://www.zeit.de/online/2007/10/zeitgeschichte-kapiertrieb 

Wie bekommen wir es hin, dass Lernen Spaß macht und dass Lernen auch für unterschiedliche Charaktere gut funktioniert. Zum Ende meiner Doktorarbeit ging es auch über das Thema Videos hinaus – da stand generative KI im Mittelpunkt.  

Auf künstliche Intelligenz (KI) kommen wir noch zu sprechen. Aus dem bislang Gehörten schließe ich, dass auch du ein Freund des lebenslangen Lernens bist. Wenn du dich bildlich in diesen Prozess einsortieren würdest … in welchem Stadium befindest du dich aktuell? Lernst du gerade fürs Abi … machst du den Bachelor oder gar den Master? 😉 
Gute Frage 😉 Vielleicht habe ich gerade die Kurve des Abis überstanden … und dies nicht mühselig, sondern mit Freude. Ich liebe es zu lernen. Ich finde das supercool, dass ich mich durch meinen Job jeden Tag mit neuen Themen beschäftigen kann … mit Innovationen … mit neuen Themen aus der Wissenschaft – und um uns herum die KI-Revolution. Wahnsinn, wie sich in den letzten zwei Jahren unser Arbeitsalltag verändert hat, oder? 

Vor zwei Stunden saß ich mit einem Cutter am Schnitt eines neuen Videos, das wir mittels AI-Dubbing in zig verschiedene Sprachen übersetzt haben – quasi auf Knopfdruck. Das hätten vor zwei Jahre noch Unsummen von Geld gekostet. 

Zum lebenslangen Lernen zitiere ich seit einiger Zeit den Opa eines Bekannten, der ihm als kleinem Jungen diese Botschaft mit auf den Weg gegeben hat: „Du darfst erst aufhören zu lernen, wenn alle Finger gleich lang sind.“ 
Ein schönes Bild.  

Sprechen wir über deinen Vortrag in Potsdam. Was sind die wichtigsten Skills des 21. Jahrhunderts? 
In der Wissensgesellschaft, in der wir leben, ist Wissen das Wertvollste, was wir haben. Unsere Wirtschaft beruht auf Wissen. Wissen hat uns zum Wohlstand verholfen. Wenn wir weiteren Fortschritt anstreben, müssen wir beim Transferieren von Wissen noch besser werden. Das ist essentiell, wenn wir die Dinge vorantreiben wollen. Interessanterweise ist das eine Fähigkeit, die wir nie beigebracht bekommen. Im Idealfall wissen wir, wie man lernt … aber nicht, wie man das Gelernte weitergibt. 

Wenn ich Vorträge vor Firmen halte … mit Menschen spreche, wird ganz oft deutlich, dass die größte Hürde darin besteht, innerhalb des Unternehmens so zu kommunizieren, dass es beim Gegenüber ankommt und verstanden wird. Wir leben in einer Welt voller komplexer Informationen – deswegen ist der saubere Transfer von Wissen ausschlaggebend für den Erfolg. 

Im Rahmen dieser Kolumne habe wir einige Zukunftsforscher zu Wort kommen lassen. Demnach wandeln wir uns gerade von einer Wissensgesellschaft zu einer Gesellschaft des Verstehens. Wir müssen lernen, wie wir dieses komplexe Wissen händeln und anwenden können – auch im Zusammenhang mit der KI. Teilst du diese Ansicht?
Absolut. Damit einhergeht, dass wir wirklich zuhören und verstehen wollen. Die KI ist ein gutes Beispiel dafür. Oftmals erzählen mir Menschen von spannenden KI-Projekten – und in Zusammenhang damit, dass sie Schwierigkeiten haben, das in die Realität umzusetzen. Es mangelt offenbar noch an der Akzeptanz in den Teams, diese Neuerungen vernünftig einzusetzen. Das kann nur gelingen, wenn alle ein Verständnis dafür entwickeln, wie diese Tools funktionieren und wie man sie sinnvoll einsetzt. 

Ich hatte mir dazu den Punkt Vertrauen während deines Vortrages notiert … welche Bedeutung spielt Vertrauen in diesem Zusammenhang?
Wenn ich etwas vermitteln möchte, dann ist Vertrauen die Grundvoraussetzung dafür – sonst werden meine Informationen nicht angenommen. Bisweilen wird von einer Vertrauenskrise gesprochen … es fällt den Menschen zunehmend schwerer, Informationen zu vertrauen. Das liegt darin begründet, dass es immer einfacher wird, Informationen zu manipulieren. 

Fake News … Fake Pictures … Fake Videos pp.
Unter anderem. Dem kann man zum Beispiel dadurch begegnen, indem man Vertrauen aufbaut … Vertrauenswürdigkeit erleichtert … z. B. durch Quellentransparenz. Wir haben das umgesetzt, indem wir in unseren Videos die Quellen einblenden, auf die wir uns beziehen. Damit wird zwar nicht automatisch die Quelle seriös … aber die Menschen können dem folgen und sich selbst ein Bild davon machen. Ich denke, dass dies zum Erfolg unseres YouTube-Kanals beiträgt. Da ist über Jahre ein unfassbares Vertrauen gewachsen, das sich aus der Zahl der Abonnenten ableiten lässt. 

Mich erinnert das an Studien zum „ersten Eindruck“ – zur „Macht des ersten Augenblicks“. Unser Bild vom Gegenüber, das wir innerhalb von wenigen Momenten prüfen und verinnerlichen. Zwei Dinge checkt unser Unterbewusstsein dabei ab:
1. Ist sie oder er kompetent?
2. Kann ich ihr oder ihm trauen? 
Das ist sicherlich evolutionär bedingt … und äußerst sinnvoll. 

Du hast angeführt, dass Dialogformate effektiver sind als reine Frontal-Beschallung oder monolog vorgetragene Erklär-Videos …
Meine Aussage beruht auf einer spannenden Studie von Derek Mahler – einem weiteren Science-YouTuber, der ebenfalls einen Doktor gemacht hat zum Thema Lernen mit Videos. Derek hat herausgefunden, dass es besser kommt, wenn eine zweite Person Teil des Lernsettings ist. Wenn diese Person Rückfragen zum Gehörten stellt, nimmt sie quasi den Platz des Zuschauers ein, den möglicherweise ähnliche Fragen umtreiben. Ein wichtiger Punkt, der interessant ist in diesem Zusammenhang: Lernen kann durchaus anstrengend sein, wenn das Weltbild, das man oft über viele Jahre aufgebaut hat, erschüttert wird. Das kostet Energie und wirkt bisweilen frustrierend. Nichtsdestotrotz ist das ein extrem wichtiger Prozess, nur so kann man irrige Vorstellungen auflösen und wirklich etwas dazulernen.  

Dazu könnte die Passage passen, die ich notiert habe: „Aus dem Gefühl, verwirrt zu sein, lässt sich neues Wissen kreieren.“ 
Genau. Derek hat am Ende nachgewiesen, dass Menschen aus dem Gefühl heraus, „verwirrt zu sein“, tiefere Einsichten gewonnen und erfolgreicher abgeschnitten haben als Menschen, die einfach nur Erlerntes reproduziert haben. Ich sage bisweilen: „Lernen kostet Energie – und das ist nicht schlimm.“ 

Darin liegt auch die Gefahr von TikTok und Co. Es ist eine irrige Annahme, dass durch das permanente Swipen … also das Weiterwischen mittels eines Fingers … tatsächlich etwas an den Synapsen haften bleibt. 

In meinen Aufzeichnungen steht noch: „Fragen sind der Schlüssel zum Wissenstransfer.“
Hundertprozentig. Ich interviewe unheimlich viele Menschen. Dabei kommt es mir darauf an, sie zu verstehen, um das Gesagte in einen Kontext einbinden und bewerten zu können.

In der letzten Woche war ich in Berlin. Plötzlich wurde ich gefragt: „Hey Jacob, hast du Lust, Robert Habeck zu interviewen?“ Meine Gedanken und die Antwort: Theoretisch schon, aber dazu brauche ich Vorbereitungszeit. Ich benötige schon ein paar Stunden, um mir sinnvolle Fragen zu überlegen. Ansonsten bliebe es dabei, dass mir meine Gegenüber das sagen, was man schon tausendmal gehört oder gelesen hat. Oder dass ich die Führung im Interview aus der Hand gebe und mir die Personen das erzählen und sich so präsentieren, wie sie es gerade möchten. Das ist nicht Sinn und Zweck eines journalistischen Interviews. Außerdem muss man als guter Fragesteller seinem Gegenüber auch den Raum für seine Antwort geben und wirklich zuhören. Das ist wichtig, wenn ich etwas verstehen und lernen möchte. 

Wenn ich richtig recherchiert habe, hat Jacob dieses Interview mit Robert Habeck inzwischen geführt – mit der nötigen Vorbereitungszeit … den richtigen Fragen … und dem Raum zum Antworten:

Atomkraft-Comeback: Wie sinnvoll ist Atomstrom für Deutschland? (mit Robert Habeck) 

Ohne zu tief in das Thema künstliche Intelligenz einzutauchen … aber ich finde, dass die KI ein guter Spiegel für uns ist … sprich für die Qualität unserer Fragen. Wenn du die mit einer falschen Frage oder einem suboptimalen Prompt fütterst, kommt halt Käse dabei raus …
Definitiv. 

Sag mal … hast du eigentlich Zoff mit Marc Zuckerberg? 
Ich habe ihn bislang noch nicht persönlich getroffen …  

… im Gegensatz zu Bill Gates … mit dem du einen Talk moderieren durftest …
Das stimmt.

Meine Frage zum möglichen Zoff mit dem Facebook-Founder Marc Zuckerberg zielt darauf ab, dass dein bevorzugter Social-Media-Account zweifellos YouTube ist, gefolgt von Instagram und TikTok. Die Anzahl der Follower deines Facebook-Accounts habe ich gestern um 19.14 Uhr auf einen Schlag verdoppelt – du hast jetzt zwei Personen, die dir auf Facebook folgen 😉
Lass mich mal schnell nachsehen: Das sieht wirklich täuschend echt aus. Da hat sich jemand echt Mühe gegeben. Genauso wie auf TikTok, wo die wenigsten Beiträge von mir selbst stammen. Dort gibt es ca. 15 Breaking-Lab-Accounts, die teilweise mehr Aufrufe haben als mein eigener. Da kopieren Menschen meine Inhalte in ihren Account, um Kohle damit zu machen. Ein irres Phänomen.  

Einem der Podcasts mit dir habe ich entnommen, dass du das Lernen mittels YouTube als positiv herausgestellt hast – unter anderem, weil der Zugang zu Wissen von Finanzen entkoppelt wird. Quasi Nachhilfe zum Nulltarif. Eine Podcast-Folge von Markus Lanz und Richard David Precht prangerte an, dass die Eltern das Vermitteln von Wissen komplett an YouTube outgesourct haben. Ein Widerspruch, oder? Weißt du, was ich meine? 
Ich glaube schon … ich probiere es mal so: Zunächst einmal ist ja an sich eine schöne Sache, dass Wissen frei verfügbar ist. Aber darin liegt natürlich auch das Problem, nämlich zu erkennen, was seriöse Inhalte sind und was nicht. Das ist eine große Herausforderung in der heutigen Zeit – insbesondere für Kinder und Jugendliche, die man größtenteils damit alleine lässt … die alleine und unbegrenzt auf allen Plattformen unterwegs sein können. 

Ein Thema, das mich aktuell sehr beschäftigt und umtreibt, ist die Medienkompetenz. Es gibt zwar an einigen Schulen Ansätze und Projekte dazu, aber die sind sehr individuell und nicht flächendeckend. Insgesamt bedarf es der grundlegenden Vermittlung, wie man sich im Internet und auf Social Media bewegt. Obwohl ich als Influencer auf YouTube und Co. mein Geld verdiene, sehe ich das sehr kritisch. Wie bei allem kommt es drauf an, Maß zu halten. Ganz schlimm finde ich das Thema Doomscrolling, wo sehr viel Zeit damit verbracht wird, sich durch die negativen Nachrichten am Smartphone oder am Computer zu scrollen. Ein Phänomen, das gerade auf TikTok extrem ist, was es aber mittlerweile auch auf anderen Plattformen gibt. Da muss man … müssen alle … auch die Eltern … entgegenwirken. 

Wie zum Beispiel? 
Durch Gespräche … in der Familie, mit Freunden … in der Partnerschaft. Wirklich nachzufragen: „Wie war dein Tag? Womit hast du dich beschäftigt? Was hast du an Informationen konsumiert und warum eigentlich? Was hat dich da happy gemacht … und was nicht? Wie gehst du damit um?“ etc.
Also wirkliches Interesse zeigen, zuhören und wenn nötig intervenieren. Gerade Kinder sind dem ansonsten komplett ausgeliefert.  

Wir alle sollten genauer hinschauen, ohne das ganz zu verteufeln – das wäre falsch, angesichts der vielen positiven Aspekte, die die digitale Welt uns bietet. Ein Kollege von mir hat unlängst mit seinen Kindern einen Bogen gebaut und mit ihnen gespielt. Wissen, das uns früher unsere Großväter vermittelt haben – was mein Kollege mit den Kids auf YouTube für sich entdeckte. Ich finde das toll … genau wie die vielen Anregungen, die man sich zum Beispiel zum Thema Kochen dort holen kann. 

Wechseln wir zum Thema Begegnungen. Dein Leben scheint bereichert, um viele Gelegenheiten, mit interessanten Persönlichkeiten wie Günther Jauch, Bill Gates, Robert Habeck etc. zusammenzukommen. Welcher dieser Menschen hat den nachhaltigsten Eindruck bei dir hinterlassen? 
Angesichts der Vielzahl der Begegnungen ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Aber wenn ich mich festlegen soll … darauf zielt deine Frage ja ab … war es Jane Goodall – die Schimpansenforscherin. 

Einfach eine ganz besondere Person mit einer ganz besonderen Art, wie sie mit Menschen spricht. Ich durfte sie auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos treffen und interviewen. Man hatte dort ein Studio mit einem aufwendigen Set-up aus Lampen und Spiegeln aufgebaut und Jane dort platziert. Sie hatte zuvor schon einige Interviews gegeben und wirkte leicht kühl und abgehackt in ihren Antworten. Ich habe dem Kameramann signalisiert, dass wir auf den ganzen Schnickschnack verzichten sollten – einfach zwei Stühle … kein blendendes Licht. Dann passierte etwas Wunderbares: Wir saßen quasi nebeneinander und ich erfuhr das herzlichste Interview ever. Meine Mitarbeiterin gestand mir im Anschluss, dass sie kurz vor den Tränen stand, als Jane Goodall über ihre Mutter erzählte und was sie ihr beigebracht habe. Diese Vertrautheit, als sie davon erzählte, dass es ihr schwergefallen war, irgendwie Fuß in der Gesellschaft zu fassen – was sich schlagartig änderte, als sie ein Thema fand, was ihr so wichtig war, es zu ihrem Lebensinhalt zu machen … mit dem sie sich mit anderen Menschen verbunden und einen Impact in der Welt hat. 

Diese Stimmung, diese Nähe, die man ansatzweise auch auf dem Video wahrnimmt, war schlichtweg der Wahnsinn. Ich habe aus dieser besonderen Situation mitgenommen, dass es das Zwischenmenschliche ist, worauf es ankommt – und nicht die technische Perfektion.  

Schon beim Zuhören bekomme ich eine Gänsehaut. Ich werde mir euer Video und ein paar Dokus zu ihrer Arbeit gönnen. Versprochen! Biegen wir auf das Thema ZukunftsZuversicht ein. Wir haben es zu unserer Aufgabe gemacht, in diesen fragilen Zeiten nach Beispielen und Personen zu suchen, die uns Halt und Zuversicht vermitteln. Wie gehst du damit um. Wie machst du dir Mut … wo ziehst du positive Gedanken für die Zukunft her? 
Ehrlich gesagt fällt mir das relativ leicht. Wenn man das macht, was ich mache … sprich sich jeden Tag mit neuen Innovationen beschäftigen, dann bekommt man ziemlich schnell Mut. Ich habe bislang mit ein paar Hundert Menschen sprechen dürfen, die in diesem Bereich unterwegs sind … die an Innovationen forschen – alle sind extrem gut drauf. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich zu einem Videodreh gefahren bin und mein Gegenüber mies gelaunt war … gerade mal keinen Bock hatte … die Zeit zum Jammern genutzt hat oder Ähnliches – ganz im Gegenteil. Interessant ist, dass ein Großteil von denen an Klimathemen arbeitet, die normalerweise nicht gerade als „Gute-Laune-Kanonen“ gelten 😉 Der Tenor ist: „Hey, wir haben coole Lösungen dazu entwickelt.“ Alle wissen, dass es viele gesellschaftliche Herausforderungen gibt – aber es gibt auch unfassbar viele Lösungen. Wir Menschen in Deutschland sind sehr smart und wir sind definitiv in der Lage, die Dinge zu lösen. 

In der Konsequenz: Wenn man sich damit beschäftigt, bekommt man Mut? 
In der Tat. Ich glaube, ich verrate dir kein Geheimnis, wenn ich sage, wir Deutschen neigen dazu, alles ein wenig schlechtzureden. Die Narrative, die wir gerade über uns selbst erzählen, bilden nicht die Wirklichkeit ab.  

Sätze wie: „Wir sind nicht mehr innovativ … wir sind nicht mehr führend“ erzeugen zweifellos ihre Wirkung. Aber man sollte betrachten, von wem … in welchem Kontext … mit welchem hinterlegten Motiv sie permanent strapaziert werden. Und … je öfter wir damit penetriert werden … je mehr wir diese Plattitüden übernehmen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie irgendwann Wirklichkeit werden könnten – auch wenn wir momentan meilenweit davon entfernt sind.  

Das Phänomen der selbst erfüllenden Prophezeiung … 
Genau. Und das ist so schade, denn Teil der Wirklichkeit ist zum Beispiel, dass wir in der letzten Woche zu einem Videodreh in Dänemark waren. Dort wird die größte Wärmepumpe der Welt gebaut – von uns Deutschen. Das Video müsste zum Zeitpunkt des Erscheinens eures Magazins bereits online sein.  

Solche Beispiele begegnen mir nonstop. Wir sind sau-innovativ in Deutschland … aber … wir sind einfach sauschlecht darin, das zu erzählen/zu verkaufen.  

Wie soll es anders sein, bei dem, was uns die Politik bisweilen vorlebt … bei dem, wie sich die Medienwelt an Klickraten orientiert, die bekanntlich bei den Bad News am höchsten ausschlagen? Wir haben diese Kolumne gestartet, um diesem Trend bewusst entgegenzusteuern. 
Das ist gut so … das kann jeder von uns auch im Kleinen, im Privaten tun. 

Themenwechsel … welcher Buchstaben-Generation gehörst du an? 
Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Was ist ein 93er?  …ein „Z“?  

Ich bin wirklich froh, dass du darauf keine Antwort hast – die Frage war eher rhetorischer Natur. Ich habe es hier schon mal geschrieben: Für unsere Großeltern und Eltern gab es auch drei Buchstaben, die wichtig waren … aber das waren nicht X,Y oder Z – das waren WIR. 
Diese Form des Denkens in Buchstaben-Schubladen betrachte ich als gefährlich – gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen. Unter Stress neigen Menschen dazu, sich zurückzuziehen … in ihre Bubble … in ihre Buchstaben-Kohorte. Es macht wenig Sinn, wenn Buchstaben-Menschen die Boomer beleidigen und umgekehrt. Zusammenstehen und Lösungen entwickeln, oder?
Dem kann ich nur zustimmen. Man ist immer stärker, wenn man zusammen ist. Für eine lange Zeit war es so, dass wir alle gemeinsam unterwegs waren. Irgendwann fing es an, dass man versucht hat, Generationskonflikte daraus zu schüren – die letztendlich keinen Sinn ergeben. Ich finde den Gedanken sehr smart, dass wir uns darauf konzentrieren sollten, uns davon zu befreien. 

Sag mal, kannst du eigentlich kochen?
Ja … sogar ganz gut, glaube ich. Während Corona habe ich angefangen, mehr zu kochen. Ich hatte ziemlich viel Spaß dabei. Mittlerweile ist meine Zeit der regulierende Faktor und der Umstand, dass ich mich oftmals ganz spontan auf die Reise zu einem Dreh, zu einer Moderation oder whatever begeben muss. Deswegen ist mein Kühlschrank in der Regel sehr übersichtlich bestückt. 

Ich teile mit Jacob meine Erfahrungen zum „kulinarischen Vermächtnis“, welches ich mit einem eigenen ChatGPT angelegt habe. Bei der Niederschrift fällt mir auf, dass ich ihm den Link dazu schicken könnte. Kirsten übertreibt gelegentlich mit der Aussage, dass ich aus einem rostigen Nagel und ein paar Möhren ein Drei-Gänge-Menü zaubern könne. Diese Aussage ist übrigens dem Buch „Madame ist willig, doch das Fleisch bleibt zäh“ von Sigrid Neudecker entliehen. 

Ich kann,, glaube ich, ziemlich gut improvisieren. Echte Kreativität entsteht vornehmlich durch Verknappung – so meine Devise.

Jedenfalls fände ich es spannend zu erfahren, welches Gericht die von mir eingerichtete KI ersinnen würde, wenn Jacob sie mit einer Aufzählung von Zutaten aus seiner Speisekammer füttern würde. 

https://pan-bocholt.de/wiener-schnitzel-session-2-0-umami-style/

Jacob findet diesen Gedanken „der Hammer“ … und erzählt von einem Dinner bei dem Unternehmen IBM, an dem er vor Kurzem teilnehmen durfte. Auf der Menükarte stand, dass das Gericht von einer KI ersonnen wurde. Ziemlich abgefahren für den Science-YouTuber … im Hause Buß seit einigen Monaten denkbare Realität 😉 – wobei wir echt wenig Gebrauch davon machen. Momentan scheinen die eigenen Gedanken mehr kulinarischen Sex-Appeal zu versprühen als die maschinlichen Assistenten. 

Im Zusammenhang mit dem KI-Dinner habe es kleine Sensoren gegeben, die man in die Getränke geben konnte. Diese haben dann messerscharf erkannt und bestimmt, was sich im jeweiligen Glase befand. Die Teile waren so abgefahren, dass sie sogar unterschiedliche Wassersorten voneinander unterscheiden konnten. Spannend, was sich da tut. Bislang fanden wir unsere weinfesten Mini-LEDs schon galaktisch, um beispielsweise die aufsteigenden Perlen im Crémant in ein magisches Lichtspiel zu verwandeln. 

Wir sollten euch die passende Impression hier einbauen, damit ihr wisst, wovon ich schreibe 😉 

Letzte Frage, Jacob: Welche Frage wärest du gerne gefragt worden, die ich allerdings vergessen habe zu stellen?
Wenn ich ein wenig egoistisch sein darf, könnte die Frage lauten: „Worum geht es eigentlich in deinem Buch, das am 26. Februar 2025 erscheint?“ 😉

Worum geht es in deinem Buch, lieber Jacob? 😉
In meinem Buch „Unsere Zukunft neu denken“ dreht sich im Endeffekt ziemlich viel um ZukunftsZuversicht. Es geht darum, wie wir einen positiven Blick auf die Zukunft gewinnen können.

Indianer-Ehrenwort, liebe Leserinnen und Leser … dieser Umstand, dass Jacob möglicherweise ein Art Manifest zu unserer Kolumne schreibt, war mir nicht mal ansatzweise bekannt. Aber … wer soll da an Zufälle glauben, dass wir uns begegnet sind? 

Hast du ein Beispiel aus dem Buch parat, wie man diesen positiven Blick auf die Zukunft kriegt? 
Zum Beispiel durch meinen neulich erlebten Besuch auf der Baustelle des größten Windrades der Welt. Was glaubst du, welches Land … welche Region ist dafür prädestiniert?  

Mir fallen spontan die riesigen Parabolantennen in den chilenischen Anden ein, zu denen ich im Rahmen einer Story mal recherchiert habe – Atacama Large … wie ich gerade noch mal ergoogelt habe. Aber es könnte sein, dass deren Standort nicht unbedingt wegen der Windstärken gewählt wurde – die ich mit Jacobs Frage verbinde. 

Möglicherweise ist es irgendein Offshore-Projekt galaktischen Ausmaßes? … waren die nächsten Gedanken, die sich an das Interview mit Flender-CEO Andreas Evertz andockten. 

Ich tappe im Dunkeln … wie auch Jacob im Zoom erkennt … 

Ziemlich oft werden China oder Skandinavien als mögliche Antwort genannt. Fakt ist, dass das größte Windrad der Welt gerade in Brandenburg entsteht. Ein weiterer Beweis, wie wenig Menschen davon wissen und darüber sprechen, welche Superlative wir umsetzen können.  

Wir Deutschen sind im Bereich Windenergie massiv vertreten und gut aufgestellt … genauso wie bei Thema Wasserstoff. Bei der Solarenergie waren wir das mal … das haben wir ein bisschen vergeigt.  

In diesem Buch erzähle ich auch von den klugen Köpfen hinter diesen Innovationen, mit denen ich zum Teil mehrere Tage verbringe. Was sind das für Menschen? Wie sind die drauf? Was kann man von denen lernen.  

Selten war meine Freude größer, diese besagte letzte Frage so gestellt zu haben – ein schöner Abschluss, um unsere Interview-Session rundzumachen … und zugleich ein versöhnlicher Ausblick in Sachen ZukunftsZuversicht. Sende uns doch bitte das Cover, damit wir das einbauen können. 
Das mach ich sehr gerne. Lass uns noch schnell ein Selfie machen für den Ralf, der uns schließlich zusammengeführt hat. 

Liebe Grüße auch an eure Leserinnen und Leser. Lass uns gerne in Kontakt bleiben … und danke für das angenehme Gespräch.  

Dem ist nichts hinzuzufügen. 

In diesem Sinne ermutigende Grüße für den weiteren Verlauf des spannendes Jahres 2025

Nutzet die Zeit … bis zur nächsten Kolumne 

ZukunftsZuversicht PART VII