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Die ganze Welt der Schweißtechnik & More

Mrz 27, 2023 | Coverstory

Ein Interview mit den (Denk-) Zwillingen Ulrike & Thomas Meier

Freitag, 17. März 2023, 10.00 Uhr 46395 Bocholt – Franzstraße 24 – MeierSchultz – Meetingraum

Prolog

Wir fahren über den Gewerbehof auf den rückwärtigen Parkplatz von MeierSchultz. Wenn wir jetzt mit unserem „schwarzen Schaf“ (ein alter Landrover Defender) unterwegs wären, würde auch er sich an die Jahre von 2013 bis 2019 erinnern. Dem Zeitraum, wo wir für unser Live-Cooking-Konzept „unplugged-kitchen“ ganze Batterien von Propangas-Flaschen hier haben auffüllen lassen. Daher kannte ich MeierSchultz. Irgendwie machen die auch was mit Werkzeugen, hatte ich seinerzeit beim Unterschreiben der Lieferscheine im Ladenlokal wahrgenommen. Doch als einer von Deutschlands minderbegabtesten Heimwerker habe ich dieses mögliche Schlaraffenland für Handwerker nicht wahrgenommen. 

Beim Betreten des Hintereingangs standen wir inmitten einer „roten Welt“ – aber dazu später mehr. 

Ulrike Meier, die uns kontaktiert hatte, führte uns in den Meetingraum in der oberen Etage. Dort kam dann ihr Zwillingsbruder Thomas Meier hinzu, den ich vom Befüllen der besagten Gasflaschen zwar kannte, aber nicht wusste, in welcher Mission er in diesem Unternehmen unterwegs war.

Liebe Ulrike, du hast uns kontaktiert, weil es in diesem Jahr etwas bei euch zu feiern gibt?
Ulrike Meier: Das ist richtig. Unser Unternehmen besteht in diesem Jahr seit 40 Jahren und in Dinxperlo seit 35 Jahren.

Ulrike schiebt uns ein Fotoalbum zu, mit einer Anzeige, wonach MeierSchultz am 5. April 1983 zum ersten Mal die Tür zu dieser Neugründung geöffnet hat.

Was wäre euch wichtig zu berichten?
Thomas Meier: Dass man im Kreis Borken erfahren sollte, wer der Spezialist für Schweißen in der Region ist.

… und wer die Gesichter hinter dem Unternehmen sind, oder? Da scheinst insbesondere du mir eher als Undercover-Agent unterwegs zu sein – wenn man das Internet und die Social-Media-Kanäle als Maßstab nimmt. 

Der erste herzhafte Geschwister-Lacher signalisiert ein „Treffer versenkt“ – wie wir früher beim Schiffe versenken gesagt hätten. Da wird es sicherlich heute eine App zu geben? Mehr als eine, wie mir ein Blick in den AppStore bei der Niederschrift des Interviews verrät.

Blicken wir zu den Wurzeln des Unternehmens.
Ulrike Meier: Sehr gerne. Unser Vater hat dieses Unternehmen damals mit Herrn Schultz gegründet. In der Gründungsphase ging es auch noch um Computer und Rechenmaschinen wie z.B. von Olivetti – wenn euch das noch etwas sagt?

Die sehe ich quasi noch vor mir.
Erinnerungen an meine kaufmännische Ausbildung poppen in meinen Gedanken auf.

Unser Vater ist gelernter Kaufmann und aufgrund seines Verkaufstalent ist er gefragt worden, ob er sich mit Gasen nicht selbstständig machen möchte. Das muss eine sehr spannende Phase gewesen sein damals. Unsere Eltern sind ziemlich viele Baustellen parallel angegangen. Sie haben sich selbstständig gemacht, dieses Unternehmen gegründet, ein Haus gebaut, mit der Geburt von Thomas und mir die Familie erweitert. Und dann wuchs bei unserem Vater die Erkenntnis, dass sich all das mit dem bisherigen Geschäftsmodell nicht finanzieren ließe. So kam es zu der Konzentration auf Schweißtechnik, Werkzeuge und Gase, was uns heute ausmacht. 

Thomas und ich wissen immer noch nicht, ob wir diese Gründerjahre als hochgradig naiv oder extrem mutig werten sollen. Wir sind uns sicher, dass uns unsere Eltern von ähnlichen Schritten abgeraten hätten. 

Euer Vater ist 2018 überraschend an einem Herzinfarkt verstorben. Ihr sprecht sehr respektvoll von ihm. Was war er für ein Mensch?
Ulrike Meier: Er hat für die Firma gelebt. Die Firma war sein viertes Kind, was oftmals an erster Stelle kam. Zugleich war er ein absoluter Familienmensch, der gerne Menschen um sich herumhatte. Er war sehr sozial. Er liebte Musik von Supertramp über Level42, Paul Mc Cartney und Billey Joel usw. und er liebte das Segeln mit Freunden. Und wenn es sich anbot, versuchte er alles zusammen unter einen Hut zu bringen. So gab es Familienurlaube in Dänemark, die mit Besuchen unseres Partners Migatronic kombiniert wurden, die dort ihr Stammhaus haben. 

Ich habe ein Video auf YouTube gefunden. Dort wart ihr auf der Messe GreenLive in Kalkar. Da ist euer Vater noch in Aktion.
Thomas Meier: Das stimmt. Die GreenLive ist eigentlich eine Agrar-Messe mit dem Zielpublikum Landwirte. Da aber für viele von ihnen Schweißen zum Berufsalltag dazu gehört, präsentieren wir uns sehr gerne dort – und das schon seit vielen Jahren.

Für ihn war das keine Arbeit, es war sein Leben. Er war ein klassischer Unternehmer alter Schule. Papa war aufgrund seiner Art ein richtig guter Verkäufer.

Wie siehst du deinen Bruder Thomas in diesem Zusammenhang?
Ulrike Meier: Thomas ist technisch extrem raffiniert, der hat sich in die Materie so tief reingefuchst, wie unser Vater das nicht hätte tun können. Was sie gemein haben, ist die Leidenschaft zum Kochen, die mein Vater an Thomas und unseren Bruder Matthias, der in der Schweiz lebt, weitergegeben hat.  

Thomas, deine Schwester macht mit dem Themenfeld Food ein Kapitel auf, wo wir uns drin verlieren könnten … eine eingeschobene Frage: Wofür schlägt dein Herz in der Küche?
Thomas Meier: Ich mag die italienische Küche – sehr gerne Focaccia.

Klassisch gebacken oder hast du dafür auch schon ein spezielles Schweißverfahren entwickelt?
Thomas Meier: Ne, gebacken. (Gelächter)

Eigentlich wäre eure Mutter Margret auch Teil der heutigen Runde gewesen …
Ulrike Meier: Das stimmt, allerdings zum heutigen Termin konnte Sie nicht, da Sie im Urlaub ist. 

Wie ist ihre Rolle in eurem Unternehmen zu verstehen?
Ulrike Meier: Unsere Mutter war von Anfang an die Säule in der Buchhaltung. Sie hatte den Überblick darüber, wann Geld ausgegeben werden durfte und wann nicht. Unsere Mutter hatte sicherlich ein anderes Lebensmodell vor Augen, nämlich mit unserem Papa gemeinsam alt zu werden. Deswegen ist sie immer noch viel im Betrieb, obwohl sie im letzten Jahr
einen runden Geburtstag hatte. 

Thomas, wie war dein Einstieg ins elterliche Unternehmen?
Thomas Meier: Ich habe zunächst eine Ausbildung im Handwerk absolviert, in einer Sanitärfirma. Dem folgte eine Ausbildung zum Schweißer, danach eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Aufgrund meiner Leidenschaft für’s Schweißen habe ich dann den Schweißfachmann gemacht. Das kannst du analog zur Meisterprüfung sehen.

Wie hat sich diese Leidenschaft zum Schweißen bei dir entwickelt?
Thomas Meier: Ich habe in ziemlich jungen Jahren festgestellt, dass ich da offensichtlich ein Händchen für habe. Ich habe sehr früh an Wettbewerben wie „Jugend schweißt“ teilgenommen. Für viele Menschen ist dieses Thema zu komplex. Da geht es um verschiedene Gase, um verschiedene Materialien – um Metallurgie. Viele Ingenieure haben da keinen Bock drauf. Teilweise denken sie für meinen Geschmack zu kompliziert über die Dinge. Ich bin eher der Praktiker. Gemeinsam mit meinem Vater haben wir bilanziert, dass es Sinn macht, sich auf diese Nische zu konzentrieren und Lösungen anzubieten.

Deep-Dive statt an der Oberfläche zu planschen?
Thomas Meier: Genau. Wir bewegen uns in einem Segment mit extrem erklärungs-bedürftigen Produkten. Das biografisch gewachsene Know-how unseres Unternehmens kann kein Online-Händler abbilden. Wir sind Produktionsverbindungshändler, mit langfristigen, gewachsenen Partnerschaften zu den Herstellern. In Europa gibt es gerade mal eine Handvoll Produzenten hochwertiger Schweißtechnik.

Welche vertretet ihr mit eurem Sortiment?
Thomas Meier: Hier am Standort liegt der Fokus auf MIGATRONIC.

Euren Urlaubsbekannten.
Thomas Meier: Stimmt. Das sind Partner aus den Gründungsjahren unserer  Eltern, d.h. seit fast 40 Jahren. Wir sind jetzt zwei Jahre in Folge deren größter Händler im deutschsprachigen Raum. Migatronic  haben zum Beispiel keine Lieferschwierigkeiten, worunter viele deren Marktbegleiter zu kämpfen haben. Eine Folge der Pandemie ist bekanntlich die globale Chip-Krise. 60% der verfügbaren Chips fließen in die Automobilindustrie, 30% in die IT-Branche und nur 5% in den Bereich der Schweißtechnik. Migatronic hat es irgendwie
geschafft, dass wir all unsere Kunden beliefern konnten. Wir wissen von Kollegen aus der Branche, dass sie teilweise bis zu zwei Jahre auf ihre Produkte warten mussten. 

Zu deiner Anmerkung „Hier am Standort …“ Ihr seid auch in den Niederlanden vertreten.
Thomas Meier: Ja, wir haben seit 35 Jahren eine Niederlassung in Dinxperlo. Den niederländischen Markt versorgen wir seit langem mit Schweißtechnik unseres Partners Lorch, die sitzen in
Winnenden, im Schwabenland. 

Ein weiterer Beweis für die Weitsicht deiner Eltern und dem Erfolg langfristiger Partnerschaften. 
Thomas Meier: In der Tat. Unser Vater war ein guter Netzwerker. Er war vor über 30 Jahren Mitbegründer des SCHWEISSRING, einem Verbund von Schweißfachhändlern. Aus diesem Verband resultiert auch ein gemeinsames Katalogprojekt. Die analogen 2023er Ausgaben sind uns heute geliefert worden. Die digitale Variante wird in Kürze auf unserer Webseite abrufbar sein. 

Wieviel Mitarbeiter gehören zu eurem Team?
Ulrike Meier: Insgesamt 20 Kolleginnen und Kollegen, die zum Teil auch schon seit über 35 Jahren Teil unseres Unternehmen sind und zum Erfolg von MeierSchultz massgeblich beigetragen haben.
Thomas Meier: Mit MeierSchultz Lastechnik B.V. und MeierSchultz Schweißtechnik haben wir dann 80 Jahre Erfahrung im Bereich Schweißtechnik, wie wir unlängst bilanziert haben.

Wie weit muss man fahren, um eine ähnliche Kompetenz anzutreffen?
Thomas Meier: Im Norden bis nach Niedersachsen.

Anders gefragt, wer gehört zu euren Kunden?
Thomas Meier: Zum Beispiel LTT, Spaleck und Grunewald in Bocholt, Fooke in Borken, Schmitz Cargobull in Vreden, die Meyer Werft in Papenburg … 

Was? Das sind doch Unternehmen, die wesentlich größer sind als ihr! Teilweise mit eigenen Entwicklungsabteilungen z.B. für Luft- und Raumfahrtechnik.
Thomas Meier: Das ist richtig. Aber wie ich dir geschildert habe, ist das Thema mega komplex – und da suchen sich diese Unternehmen Partner wie uns.
Ulrike Meier: Eine Firma aus Bocholt hatte ein Projekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Im Zuge  dessen gab es eine schweißtechnische Herausforderung. Da haben sie Thomas als Berater hinzugezogen. 

Respekt! Das wird wirklich Zeit, dass die Menschen in unserer Region davon erfahren. 
Stunden meines Lebens habe ich damit zugebracht, jemanden zu finden, der uns eine antike Schreibtischlampe schweißt, die an einer Stelle gebrochen war. Als Nichttechniker kann ich mich weder ans Material noch an die spezielle Schweißtechnik erinnern. Jetzt weiß ich, dass ich bloß meinen damaligen Flüssiggas-Lieferanten hätte fragen müssen. 
Thomas Meier: Für die Meyer Werft in Papenburg haben wir bis zum Ausbruch der Pandemie 2.500 Schweißmaschinen im Jahr gewartet. Auch das gehört zu unserem Service. Die Wartung und Reparatur. Eben alles rund ums Schweißen. 

Wenn du dir die Entwicklung der Helme anschaust. Da hat man sich zum Teil an die Helme aus dem American-Football angelehnt. Technisch total aufgerüstet
und entwickelt, damit die Menschen, die damit arbeiten, geschützt sind. Das sind Investitionen und die gehören regelmäßig gewartet. Es wird sowieso immer schwieriger, junge Leute für den handwerklichen Beruf zu begeistern.  

Die Erneuerungen im Bereich von PSA (Persönlicher Schutzausrüstung) und die Weiterentwicklung von Maschinen, machen den Beruf des Schweißens weiterhin attraktiv.

Fachkräftemangel allerorts. Wo liegt die Lösung?
Thomas Meier: Im Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Wir arbeiten auch seit Gründung mit der Firma Binzel zusammen. Die haben recht früh die  Zeichen der Zeit erkannt und bieten jetzt neben Handschweiß-Brennern auch hocheffiziente Roboter-Schweißsysteme an. Mit sieben weiteren Kollegen sind wir deren Robot-Best-Partner in Deutschland. 

Ein weiteres Beispiel ist der Cowelder von Migatronic. Darin liegt die Zukunft! In dieser  Zusammenarbeit von Mensch und Maschine – und das alles ohne Käfig. Das heißt, der Mensch programmiert seinen Robot-Kollegen und legt anschließend nur noch die Werkstücke an, die es zu verschweißen gilt. Die unangenehme Arbeit des Schweißens übernimmt dann der Roboter. Dieses Zusammenspiel ist ohne Risiko behaftet, der Roboter erkennt, wenn der Mensch in den Arbeitsbereich eingreift und stoppt dann selbstständig seine Tätigkeiten. Das ist Arbeitssicherheit auf einem sehr hohen Niveau und dazu höchsteffizient, was Kosten und Zeit angeht. 

Unsere Kunden sind fasziniert von den Chancen, die in dieser Entwicklung stecken. Wir arbeiten diesbezüglich auch mit der Fachhochschule in Bocholt zusammen. 

Thomas bei aller Leidenschaft für’s Schweißen. Ein paar private Hard Facts.
Thomas Meier: Ich bin verheiratet und wir haben eine elfjährige Tochter.

Was macht der Unternehmer und Familienmensch Thomas, wenn er nicht im Unternehmen oder am Herd steht?

Thomas Meier: An einem VW-Bulli aus dem Jahre 1971 aus Kalifornien basteln, bis der hoffentlich mal fertig wird.

Wenn es da etwas zu schweißen gibt, ich kenne da neuerdings Spezialisten in Bocholt.
Für mein nicht-technisch-programmiertes Gehirn sind solche Gespräche bisweilen stressig. Obwohl Thomas behutsam mit mir umgeht und mein Hissen der „Weißen Fahne“ als Zeichen für „ich kapier es nicht mehr“ akzeptiert, ist es jetzt an der Zeit, den Schwenk zu seiner Zwillingsschwester zu machen. 

Ulrike, seit wann bist du Teil dieses Familienunternehmens? 
Ulrike Meier: Quasi seit der gemeinsamen Geburt mit Thomas. Wir sind darin groß geworden, wie geschildert. Aber ich bin erst vor 15 Jahren aktiv bei MeierSchultz eingestiegen, wenn du das meinst.

Exakt. Wo ist eigentlich der Part Schultz im Unternehmen geblieben. 
Thomas Meier: Herr Schultz hat ja mit meinem Vater das Unternehmen gegründet. Zeitgleich mit meinem Einstieg ins Unternehmen hat sich Herr Schultz als Kompagnon zurückgezogen. Das gesamte Unternehmen hatte sich so verändert, dass lediglich der Name MeierSchultz der gemeinsame Nenner war. 

Ulrike, was ist dein ursprünglicher Background? 
Ulrike Meier: Ich bin gelernte Ergotherapeutin. Danach habe ich BWL studiert und bin dann ins Unternehmen eingestiegen. Seit dem Jahre 2019 sind Thomas und ich gemeinsame Geschäftsführer von MeierSchultz. 

Kirsten erzählte mir aus eurem Vorgespräch, dass du verheiratet bist und ihr mit Lotte eine zweijährige Tochter habt. Das Thema Familienunternehmen lebt ihr soweit aus, dass Thomas sogar in die Familienplanung mit einbezogen wurde.
Ulrike Meier (schmunzelnd): Das ist richtig. Nach dem Tode unseres Vaters war es für uns vollkommen klar, dass wir das, was unser Vater geschaffen hat, gemeinsam weiterführen. Zugleich gab es den Kinderwunsch bei meinem Mann und mir. Und deswegen war es für mich naheliegend, dies mit Thomas zu kommunizieren. 

Hans-Joachim Meier

Firmengründer

* 21.03.1951

✝ 08.11.2018

Greenlive Kalkar 2017 – Standbesuch bei
MeierSchultz 

zum video 

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Wie hat Thomas reagiert?
Ulrike Meier: So, wie es unser Papa getan hätte. Seine Antwort war: „Das kriegen wir schon hin.“ Und somit hielten Wickeltisch und Kinderbett wieder Einzug in unsere Firma. Ganz so, wie es bei uns früher auch der Fall gewesen ist.

Das klingt nach wenig Eigenzeit, oder?
Ulrike Meier: Das stimmt. Aber wenn ich mal für mich bin, mache ich gerne Sport. Vornehmlich Joggen und Rennradfahren.

Wie ist das Zusammenspiel unter euch? Bezieht sich das Zwillingsein auch auf ähnliche Denkstrukturen?
Ulrike Meier: Das ist wirklich so. Wir brauchen auch nicht viel kommunizieren, weil wir nahezu ähnlich ticken. Unser älterer Bruder Matthias sagte schon recht früh „Da komme ich nicht zwischen.“ Wir haben uns noch nie gestritten, was vieles erleichtert. Thomas kümmert sich um die Großkunden und „Spezialeinsätze“ und ich mich um den Rest. 

Auch um das Humor-Management auf Facebook?
Ulrike Meier: Was meinst du genau?

Dort gibt es einen Herrn in einem T-Shirt mit der Aufschrift: „Wer Frauen versteht, kann auch Holz schweißen.“
Ulrike Meier: Das stimmt, das war ein Netzfund, den ich lustig und passend fand und dort hochgeladen habe. 

Woher stammt eigentlich die Verbindung zu den Comic-Zeichnungen, die bei euch im Marketing zu finden sind und das PAN-Cover April 2023 zieren?
Ulrike Meier: Das war eine Idee von mir. Ich interessiere mich für die Pop-Art-Kultur. Ich fand es naheliegend, unser Business ein wenig zu entstauben. Etwas zu schaffen, was cool ist und neugierig macht. Eyecatcher halt, die auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Seitdem wir unsere Kataloge so gestalten, werden sie gefühlt häufiger in die Hand genommen. Mit unserem Grafiker Deniz, der mittlerweile in der Türkei lebt, haben wir jemanden, der diese Idee hervorragend umsetzt. 

Zeit über eine weitere Kernkompetenz von euch zu sprechen, an der man(n) oder Frau schon optisch nicht vorbeischauen kann. 
Thomas Meier: Du meinst über die „rote Welt“, die du eingangs erwähntest? 

Genau. Sprechen wir über die Milwaukee-Werkzeugwelt. Was sollte ich als Laie dazu wissen? Bitte nicht zu technisch und gerne vor Ort in eurem Showroom.
Und da stehen wir nun, in der „roten Welt“ – wo sogar der handwerklich Unbegabte ins Staunen kommt. 

Thomas Meier: Die Company hat ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten. Milwaukee hat schon vor 20 Jahren die Zeichen für die Zukunft gestellt. Die haben damals schon ausgerufen, die Akku-Company sein zu wollen, was sie heute unbestritten sind. Ihre Vision war es, alle Werkzeuge ohne Kabel zu denken, sprich ausschließlich auf hochwertige, leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus zu setzen. Das haben sie konsequent durchgezogen. Ich war im Februar auf deren Messe in Barcelona eingeladen. Es gibt nichts an Werkzeug und Zubehör, was die nicht mit Akkus bestückt haben. Von beheizbarer Arbeitskleidung (Jacken & Pullover) bis zum leistungsstarken Schlagschrauber. 

Quasi wie auf Bestellung, mischt sich der Fahrer eines Lieferdienstes ein, der gerade ein paar Pakete angeliefert hatte. Er besaß wohl schon einige Milwaukee-Produkte und entpuppte sich als Fan der Marke. Er wollte von Thomas spontan demonstriert haben, wie es sich mit den Akkus in den verschiedenen Werkzeugen verhält. Zu meiner Verwunderung waren alle Akkus mit allen Werkzeugen kompatibel. Ein unschätzbarer Vorteil, der sogar mir einleuchtet. Da stand er nun, der Mann vom Lieferdienst, mit Funkeln in den Augen, wie ein Kind zu Weihnachten. Ich bin sicher, dass er wiederkommen wird – nicht nur wegen neuen Paketen. 

Wie haben wir die Marke einzuschätzen und euch als Fachhändler?
Thomas Meier: Milwaukee verzeichnet jedes Jahr zwischen 25 bis 40% Wachstum. Die sind extrem innovativ. Ab 2024 wird es in Skandinavien nur noch emissionsfreie Baustellen geben. Das wird mittelfristig auch bei uns Realität werden.

Deswegen sind wir froh, einen solch starken Partner zu haben, der diese Entwicklungen vor denkt und Lösungen entwickelt. Gemeinsam mit zwei weiteren Fachhändler-Kollegen bilden wir mit dem Kreis Borken das umsatzstärkste Milwaukee-Gebiet in Deutschland ab. 

Wir nähern uns dem Ende. Ihr hattet gegenüber Kirsten erwähnt, dass ihr euer Team erweitern wollt.
Ulrike Meier: Das ist richtig. Die Stellen sind auf unserer Webseite eingestellt und beschrieben (meierschultz.de/jobs). 

Thomas Meier: Bei den Außendienstlern ist ein technischer Background von Nöten. Die Anwendungsberater dort sollten mehr Ahnung als die potenziellen Kunden haben.

Das habe ich verstanden.
Das war ein sehr kurzweiliges Gespräch mit harmonischen Zwillingen. Spannend fand ich, wie der „Undercover-Agent“ Thomas noch mehr aufblühte, als wir unten im Showroom inmitten der Schweißgeräte und Werkzeuge standen. – Das ist wahre Passion! 

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MeierSchultz Schweißtechnik Handels GmbH
Franzstraße 24 , 46395 Bocholt, DE
T. +49 – 2871 – 2490 0 
F. +49 – 2871 – 2490 80

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