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Die Sache mit der ruhigen Kugel & mehr

Apr 27, 2023 | Coverstory

Die Ostwall Terrassen – Inside-Stories  

Prolog 

Als Bocholter kennt man ihn, diesen Neubau-Komplex am Ring, am Ostwall auf der Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße, mit dem Rewe-Markt im Untergeschoss. Die meisten mögen sich möglicherweise eine Meinung dazu gebildet haben – aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes, vom Hörensagen oder auch vom Orakeln. Die wenigsten werden um die Vision, die Bedeutung wissen, um die Menschen und ihre Geschichten, die in diesem Objekt leben und arbeiten.
Wir, die nur 200 Meter Luftlinie von diesem Objekt entfernt diese Zeilen schreiben, hatten bislang nicht wirklich eine Meinung dazu. Finden wir das Objekt schön oder nicht?
Was passiert hinter den Fassaden? Unwissende waren wir, bis uns Hans-Jürgen Liebers Mitte März 2023 Einblicke in die Räume ermöglichte und wir mit den Menschen sprachen, die dort agieren.

Viele Eindrücke, Worte und Sätze, die auf’s Papier flossen. Selten lag ein solches Buffet von möglichen Überschriften vor uns: Erlebniswohnen / Mittendrin statt nur dabei / Individuell Wohnen – Gemeinsam Leben / Ein Bollwerk gegen Vereinsamung / Wohnen und Leben in der Zukunft …
Egal unter welcher Überschriften-Flagge wir segeln, wir werden es wie immer machen … unplugged … sprich ungeschminkt … authentisch – wie ihr es von uns gewohnt seid.

Kaptitel 1 Die Ostwall Terrassen – Die Hardware / Fakten

Das wird ein sehr schlankes Kapitel. Alles, was es dazu zu erzählen gibt, findet ihr im Netz. Die wichtigsten Details wie Lage, Ausstattung, Highlights zu den Wohnungen, Concierge-Service etc. sind in dem ansprechenden Exposé nachzulesen, was ihr hier einsehen könnt: https://huels-gruppe.de/ostwall-terrassen-2/

 

Andreas Hüls

Diana Masson, Ann-Christien Schier & Beate Vosskamp

Kapitel 2 

Die agierenden Menschen – Die Software

Andreas Hüls – Der Visionär 

Wir treffen den Chef der Bocholter Hüls-Gruppe, die als Bauträger des millionenschweren Projekts agierte, an einem High-Table in der Event-Küche der Ostwall Terrassen. Man kennt sich. Nicht gut, aber ein zufälliger, gemeinsamer
Besuch einer DSDS-Staffel (Deutschland sucht den Superstar) in Köln, im Jahre 2013, schweißt zusammen. Wenn man die gleiche Raumluft wie Dieter Bohlen und die Kaulitz-Brüder schnuppern darf, verbindet das bis in alle Ewigkeit. 🙂

Lachtränen drohen in meinen Cappuccino zu kullern angesichts des Auffrischens unserer verblassten Erinnerungen. Mein Blick wandert über die mediterran anmutende Terrassenlandschaft …

Andreas, wann und was war der Ursprung für dieses Objekt „Ostwall Terrassen?“
Das war im Jahre 2014.  Ich war beruflich in Berlin und hatte mich zu einer Übernachtung in ein Motel One eingecheckt. Kleine Zimmer, aber große, ausladende Gemeinschafts-Areale wie z.B. die Lobby. Multifunktionale Nutzung, unkomplizierte Selbstbedienung … man kommt sich nicht in die Quere. Für mich eine phantastische Arbeitsumgebung – spannend, inspirierend, produktiv.

Mein spontaner Gedanke war: Wie wäre es, Wohnen wie in einem Clubhotel zu ermöglichen? Ausladende Gemeinschaftsräume und großzügig gestaltete Wohnräume für den Rückzug. Eine Architektur, die verbindet, die lebendig ist. Mit einem Team, das wie Animateure agiert, mit einer besonderen Service-Qualität als Zugabe. Bei der Architektursprache habe ich mich auch von Kreuzfahrtschiffen leiten lassen. Umlaufende Flaniermeilen, wie ihr sie hier findet. Ein Urlaubsfeeling mitten in der Stadt.

Wann ging es in die Umsetzung?  
2016 haben wir mit der Kalkulation und dem Bebauungsplan begonnen. 2017 ist uns in Berlin ein Projekt aufgefallen, bei dem ein Supermarkt großflächig überbaut wurde, um im oberen Bereich große Räume zu schaffen. Diese Idee haben wir aufgenommen mit der Entscheidung, einen weitläufigen, gut sortierten Rewe-Markt im Erdgeschoß zu platzieren. Im gleichen Jahr haben wir insgesamt fünf einzelne Grundstücke erworben, um sie zum heutigen Areal zu vereinen und auf insgesamt 6.800 Quadratmetern das Projekt zu realisieren. 

Die Möglichkeit der Realisierung der Ostwall Terrassen haben wir 2016 am Sandbach in Bocholt getestet. Dort sollten ursprünglich Reihenhäuser geschaffen werden. Wir haben uns entschlossen nach dem Vorbild eines Sylter Strandhotels die Anonymität aufzubrechen und das sogenannte Lobby-Wohnen zu ermöglichen. Dort leben sechs Parteien. Jede Partei für sich, aber dennoch mit Arealen, die die Gemeinsamkeit erleichtert und fördert.  

Die Resonanz der Menschen dort war mein Schlüsselerlebnis. Nach diesem Projekt waren wir uns sicher, dass sich diese Idee auch in einem größeren Rahmen realisieren lässt. Nicht zum Kauf, wie am Sandbach, sondern ausschließlich zur Miete. 

Wenn wir auch Wohnungen zum Kauf angeboten hätten, hätten wir hybride Strukturen geschaffen. Das wäre nicht harmonisch gewesen, damit schaffst du eine Zweiklassengesellschaft unter den Bewohnern. 
Der Erfolg gibt uns recht, mittlerweile gibt es eine Warteliste von Interessenten.

Bild: Ostwall Terrassen

Was zeichnet dich als Person aus – in Bezug auf solche Projekte?
Ich bin kein Esoteriker, aber ich habe mich mit Menschen und Räumen auseinandergesetzt – mit der Harmonielehre. Ich kann Räume bauen und glaube zu wissen, wie man sich hinterher darin fühlt.  

Mit dem Projekt „Wohnen am Fluss“ – der sogenannten Feng-Shui-Siedlung an der Hammersenstraße in Bocholt – haben wir das zum Millennium, auf 35.000 Quadratmetern konsequent umgesetzt. Das ist das Wichtigste an Visionen, du musst sie umsetzen und in die Realität bringen. Ansonsten fristen sie ihr Dasein als spinnerte Sprechblasen. 
Hans-Jürgen Liebers unterstreicht das Gesagte und bezeichnet Andreas als Möglichmacher, der es schafft, eine intensive Vision in eine Architektursprache zu übersetzen.

Eine gute Vision braucht einen fruchtbaren Nährboden – idealerweise zwischen den eigenen Ohren. Wie ist das bei dir? Was treibt dich an? 
Ich bin zu folgender Erkenntnis gelangt: Wir in der Baubranche, auch ich, haben 30 bis 40 Jahre vornehmlich die individuellen Bedürfnisse im Fokus gehabt. Dabei ist etwas auf der Strecke geblieben – die Gemeinsamkeit. Der Kontakt zu Menschen hatte keine Konjunktur mehr. Rückbetrachtet ist das kein schönes Gefühl. 

Mein daraus resultierender Mind-Change lautet: „Ich möchte Gebäude bauen, in denen man nicht vereinsamen kann.“

Wohnumgebungen, in denen die Menschen ihre Nachbarn wieder kennen. Wo mehrere Generationen zusammenleben, so wie es bei unseren Großeltern und Urgroßeltern der Fall war. Alleinsein ist Qualität –Einsamkeit ist ein Schicksal.

Starke, beeindruckende Worte. Die Emotionalität dieses Momentes lässt erkennen, wie bedeutsam dieses Thema für uns alle ist. Wir reflektieren unsere Geschichten und Erfahrungen zum Thema Einsamkeit – eine der größten Bürden unserer heutigen Gesellschaft. 

Gibt es ein vergleichbares Projekt in Deutschland?
Wir haben uns extensiv umgeschaut, uns viel angesehen. Bislang haben wir nichts entdeckt, wo ein Konzept so konsequent umgesetzt wird, wie bei uns. Oftmals verkommen die Gemeinschaftsflächen zur Makulatur, weil kein Konzept, kein Programm hinterlegt ist, um diese zu bespielen. Sprich mit Leben zu füllen.

Es gibt Anbieter, die einen echt guten Job machen – aber nur fokussiert auf die Zielgruppe „sehr betagte Menschen“. Das wäre uns zu kurz gesprungen. Wir denken generationsübergreifend.

Quo Vadis „Einsamkeits-resistente Bauprojekte“ – wie geht es weiter?
Das ist für mich das Wohnen der Zukunft. Es gibt einen Riesenbedarf – gerade in Ballungsgebieten. Wir haben Bewohner, die aus Neuss zu uns gezogen sind. Das macht deutlich, welche Strahlkraft diese Idee des Wohnens hat. Die Menschen haben eine Sehnsucht so zu wohnen. Wir müssen konsequent umdenken. Wir müssen die Menschen in den Mittelpunkt der Räume stellen.

Off record (so nennt man die Infos, die man erlangt, ohne sie zu verwerten) erfahren wir, dass dieses Pilot-Projekt „Ostwall Terrassen“ Adressaten gefunden hat, die für dieses Umdenken Verantwortung übernehmen könnten.

Ann-Christien Schier – Die Gastgeberin
Baujahr 1982 / in Osnabrück aufgewachsen / seit dem Abi in der Modebranche unterwegs gewesen – zuletzt im Vertrieb bei Gant / Hang zu schönen Dingen und Architektur / verheiratet – Ehemann auch im Mode-Business verhaftet / Mutter einer Tochter und eines Sohnes / letzter Wohnort vor Bocholt: Starnberger See / frühere Leistungsschwimmerin mit acht Trainingseinheiten in der Woche und Teilnahme an deutschen Meisterschaften / heute beim Lauftreff der Sportfreunde Lowick anzutreffen – nicht im Becken, sondern auf der 10 Kilometer-Distanz

Was verschlägt jemanden wie dich vom Starnberger See nach Bocholt? 
Der Job meines Mannes, wie so oft im Leben. Da es von Bocholt nur 90 Minuten bis nach Osnabrück zu unserer Familie ist, haben wir uns ziemlich spontan entschlossen, hier ein Haus zu mieten.

Wie war dein beruflicher Einstieg in Bocholt in deine heutige Funktion?
Während eines Spaziergangs in der Bocholter Innenstadt nahm ich eine Werbetafel eines Immobilien-Unternehmens war, mit einem Hund. Aus meiner Passion für Architektur kam mir dir Idee, mich eigeninitiativ dort zu bewerben, für ein paar Stunden in der Woche – quasi als sanfter Einstieg in die Maklerarbeit. Mir war nach einem Wechsel in ein Business jenseits der Mode.

Das war der Beginn meiner Glücksstory. Ich bekam eine Einladung zum Kennenlernen mit Herrn Hüls. In dem Gespräch drehte sich relativ schnell alles um die Ostwall Terrassen. Es lässt sich darauf reduzieren, dass Herr Hüls quasi eine Schublade voller Ideen vor mir ausbreitete und mich bat, diese umzusetzen. Ich sei die ideale Betreuerin für dieses Objekt. Nachdem er meinen „sanften Einstieg“ auf eine der Funktion angemessene Stundenzahl hochgehandelt hatte und meine Familie mir den Rücken stärkte, kam ich an Bord. Ich bin von Anfang an dabei, konnte das Richtfest mitfeiern, die Bodenbeläge mit aussuchen etc. 

Ich habe hier den Job meines Lebens gefunden – das ist für mich pures Glück. Auf dem Tag der offenen Tür stand mein Mann am Grill, meine Tochter hat Luftballons gefüllt … wir sind echt angekommen. 

Was steht auf deiner Visitenkarte?
Leitung Ostwall Terrassen. Wir sind ein Team von sieben Personen. Unser Grundsatz lautet: „Ein Nein kennen wir nicht.“ 

Unmittelbar zuvor hatte ich aus dem Augenwinkel wahrgenommen, dass eine Bewohnerin beim Concierge vorstellig wurde, weil sie „komische Geräusche“ wahrgenommen hatte. Keine fünf Minuten später stand ihr ein Teammitarbeiter aus der Technik beiseite, um dem auf den Grund zu gehen. Service und Geschwindigkeit scheinen hier Hand in Hand zu gehen.

Was zeichnet euch aus? 
Die Frage kannst du besser den Bewohnern stellen – ich tue mich schwer mit der Antwort. 

Versuch es mal …
Uns ist wichtig, dass sich die Menschen zu Hause fühlen. Dieses Gefühl ist auch meinem Mann und mir unheimlich wichtig. Deswegen fällt es mir leicht, dieses Feeling in den Kern unseres Denkens und Handelns zu stellen – mit einem authentisch-herzlichen Service. Das ist alles sehr persönlich hier. Ich kenne die Lebensgeschichte von jedem Bewohner, weil ich mit jedem den Mietvertrag abgeschlossen habe. 

Es gibt so viele kleine Geschichten, die das Leben und Arbeiten hier so liebenswert machen. 

Zum Beispiel gibt es hier zwei Bewohner, die waren im Alter von 20 Jahren ein Paar. Die haben sich irgendwann aus den Augen verloren, bis sie sich nach Jahrzehnten hier wieder gefunden haben – jeweils in glücklichen Beziehungen. Dennoch schön zu sehen, wie sie strahlten und heute miteinander umgehen. 

Ein Ort der Begegnungen und Wieder-Begegnungen …
In der Tat. Einer der Investoren dieses Projektes war vor einiger Zeit der Chef eines großen Unternehmens in Bocholt. Wenn der hier durchläuft, kann er etliche Hände von früheren Mitarbeitern schütteln. 

Sind das alles Bocholter, die in diesem Objekt leben? 
Keinesfalls. Wir haben viel Zulauf von außerhalb. Bei uns lebt zum Beispiel eine junge Familie aus der Ukraine mit ihrem einjährigen Kind und ihrer Mutter. Drei Generation, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Die Eltern des Kindes sind beide in guten Berufen unterwegs.

Es gibt auch Bocholt-Heimkehrer wie zum Beispiel zwei Paare, die lange auf Ibiza gelebt haben, um jetzt hier ein neues Lebenskapitel in der alten Heimat zu schreiben.

Wer kann sich das leisten? Wie sieht die Kostenstruktur aus?
Wenn man die Kriterien Lage, Neubau und Erstbezug berücksichtigt, muss man in Bocholt etwa zehn Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zahlen. 

Apropos Lage. Wieviel Schritte sind es, bis zum Erreichen der Fußgängerzone? 
Das kommt darauf an, wie lang deine Schrittfolge ist. Bis zur Gaststätte Osterpurte, sprich zum Beginn der fußläufigen Zone, sind es exakt 300 Meter. Bis zum Wochenmarkt sind es gerade mal 500 Meter, was vielen sehr wichtig ist. Die
strategische Lage sucht seinesgleichen. Einen Bäcker,
einen Rewe-Markt unten im Haus und einen Discounter als
Nachbar.

 Zurück zum Preis, was ruft ihr auf?
Eine Wohnung in den Ostwall Terrassen kostet pro
Quadratmeter zwischen zwölf und dreizehn Euro (kalt).
Dieses Objekt ist dennoch so energieeffizient, dass die
Nebenkosten deutlich geringer ausfallen als normal. All unsere Bewohner haben im ersten Stepp eine Rückzahlung
bekommen. 

In dem Mietpreis sind einige Kosten und Services inkludiert, die die Menschen künftig nicht mehr zukaufen müssen, wie zum Beispiel die Nutzung eines Fitnessstudios oder den Meditationsraum. Einige Bewohner schildern uns ihr Leben hier wie im Hotel … wo sie mit den Flip-Flops zum Yoga laufen oder sich mit einem Cappuccino zur Lektüre der Tageszeitung oder der aktuellen Magazine in unserer Bibliothek niederlassen.  

Ebenfalls enthalten ist ein Concierge-Service. Von Montag bis Freitag – von 09.00 – 17.00 Uhr – steht immer eine Ansprechpartnerin / ein Ansprechpartner zur Verfügung.
Durch eine Kooperation mit Ford Ebber stehen unten zwei Fahrzeuge vor der Tür, die von den Bewohnern im Car-Sharing gebucht und benutzt werden. 

Fehlt eigentlich nur noch Schwimmbad und Sauna …
Über eine Sauna haben wir schon mal nachgedacht. Das mit dem Schwimmbad wird nicht so einfach … 
… es sei denn, ihr flutet die Tiefgarage. Vielleicht projektbezogen … vielleicht zweimal im Jahr. 🙂

 Wie verhält es sich mit eurer Eventküche?
Die kann von den Mietern zu sehr moderaten Preisen genutzt werden. Zum Beispiel, um einen Geburtstag zu feiern, einen Abend mit Freunden, ein Koch-Event … 

Können wir den Begriff „moderat“ mal ausformulieren?
Natürlich. Die Eventküche kostet von Montag bis Donnerstag 69,- Euro pro Tag, zuzüglich 35,- Euro Endreinigung. Von Freitag bis Sonntag berechnen wir
99,- Euro pro Tag, zuzüglich 35,- Euro Endreinigung. 

Den Begriff „moderat“ haben wir beide gleich belegt — das finde ich preislich echt okay. 
Wenn man das alles berücksichtigt, pulverisiert sich das Image vom „dicken, großen Betonklotz mit zu viel Miete“ – was uns in der Anfangszeit nachgesagt wurde. 
Nur für euch oder auch für die Interessenten?
Dieses Image hat sich wirklich gewandelt. Zum Tag der offenen Tür haben wir 2.000 Besucher gezählt. Für unsere größte Wohnung gab es mehrere Interessenten. Einer von ihnen hat uns mit seinem Anwalt gedroht, falls er den Zuschlag nicht bekäme. 

Und, hat er?
Natürlich nicht. Das fühlte sich nicht so an, als wenn dieser Mensch zu der Zielgruppe gehört, die wir hier gerne umsorgen. 

In welcher Altersklasse spielen denn die Bewohner der Ostwall Terrassen? 
Gut, dass du das ansprichst. Dann können wir mit einem zweiten Vorurteil aufräumen, sprich dem Image, dass hier nur alte Menschen leben. 

Habe ich bislang nicht wahrgenommen. Aber wo kommt das her?
Das ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass 20 unserer insgesamt 86 Wohneinheiten in den Ostwall Terrassen von dem Unternehmen AlexA angemietet wurden, sowie  Räumlichkeiten für ihre Serviceleistungen in der Tagespflege und ihren ambulanten Pflegedienst. Die 20 Wohneinheiten dienen dem betreuten Wohnen. Das sind
Wohngemeinschaften für betagtere Menschen. Das hat aber mit uns nichts zu tun – bis auf den Umstand, dass unsere Bewohner optional Leistungen von dort in Anspruch nehmen können, wenn dies erforderlich werden sollte. 

Was wäre dir noch wichtig in Bezug auf die Ostwall Terrassen?
Es gibt bei uns eine Wohnung, die hatten wir für den Besuch von Freunden oder Familienangehörigen vorgesehen, die über Nacht bleiben wollen. 

Um das Management dieses Appartements smart zu halten, haben wir es bei booking.com eingestellt als Ostwall Terrassen Appartement 5.33. 

Im Januar dieses Jahres waren 28 von 31 Nächten ausgebucht. Im Sommer hat eine Dame dieses Apartment für einen ganzen Monat gemietet. Auch dort sind wir preislich sehr moderat unterwegs.

… was die Bewertungen auf der Buchungs-Plattform bestätigen. 

Die Nachfrage hat uns motiviert, dem Wunsch einiger Bewohner nachzugehen. Es gibt demnach ein Vakuum an Übernachtungsmöglichkeiten in Bocholt mit zwei bis drei Kindern. Derzeit richten wir ein größeres Penthouse her, um dieses ebenfalls über booking.com an den Markt zu stellen. 

https://www.booking.com/hotel/de/ostwall-terrassen-apartment-5-33.de.html

Das waren jetzt die Aussagen der leidenschaftlich-agierenden Ann-Christien Schier.
Es gab aus unserer Sicht keine Anhaltspunkte, an dem Gesagten zu zweifeln. Wichtig erschien uns aber in diesem Zusammenhang, die Menschen zu Wort kommen zu lassen, die am besten beurteilen können, ob der „Wurm auch dem Fisch schmeckt. Oder nur dem Angler?“. 🙂 Wenden wir uns den Bewohnern der Ostwall Terrassen zu. 

Die Bewohner – Part I

Frau Schaffeld war zum Interview bereit. Sie wurde uns von Ann-Christien Schier anmoderiert als eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes, in ihrem neuen Umfeld „Ostwall Terrassen“ regelrecht wieder aufblüht. Kirsten hatte Frau Schaffeld vor ein paar Wochen bei einem Fototermin schon kennenlernen dürfen. Dabei hatte sich herausgestellt, dass Frau Schaffeld seinerzeit mit Kirstens Onkel Horst gespielt hat. Ich war gespannt. Insbesondere in welchem Alterssegment deren Spielphase anzusiedeln war. 🙂
Mir gegenüber nimmt eine leicht schelmisch dreinblickende Lady Platz. Das könnte alles andere als langweilig werden. Auf geht’s:

Frau Schaffeld, würde es dich sehr irritieren, wenn wir uns duzen … damit es nicht so sperrig wirkt, für die Leserinnen und Leser?
Ich bin die Edith. Übrigens müssen wir die Uhr im Auge behalten, ich muss in 20 Minuten aufbrechen. Ich habe einen Fußpflege-Termin, mit meiner Freundin Annette. 
Dann wäre das ja schon mal geklärt – ein FCA mit der BFB, wie die Generation Z möglicherweise sagen würde: Ein FoodCareAppointment mit dem BestFemaleBuddy. 🙂 Egal …  ich soll mich sputen …

Edith, dein Baujahr? 
1944 … ich werde am 08. August 79 Jahre alt. 
Sternzeichen Löwin – was sonst. Kirsten scheint meine Gedanken zu lesen. Kommentare wären jetzt ziemlich unangebracht, angesichts der beiden Löwinnen im Raum – eine mit Kamera … die andere davor. Wir erfahren, dass Edith früher bei Porzellan Nientimp gearbeitet hat und die letzten zehn Jahre ihres Schaffens im Nähkasten.

Du hast mit Kirstens Onkel Horst gespielt. Der in jungen Jahren in die Schweiz ausgewandert ist. Wenn wir ihn von dir grüßen, berichten wir dann von der Spielgefährtin in Sachen erste Doktorspiele … oder wie alt wart ihr da? 
Tosendes Gelächter am Interview-Tisch paart sich mit gespielter Empörung. Was soll ich lange rumeiern … Edith hat doch keine Zeit … 

Lieber Roland, da waren wir acht oder neun Jahre alt.
Angesichts der Spitzbübigkeit von Onkel Horst schien mir ein Nachhaken angemessen – aber Edith’s energische Antwort ließ keinen Raum für frühreife Fantasien. 🙂

Was war dein Motiv in den Ostwall Terrassen an Bord zu gehen? 
Mein Mann ist vor zwei Jahren gestorben. Wir lebten in einem schönen Bungalow, in dem ich mich bis dahin sehr wohlgefühlt hatte. Das veränderte sich. Überall diese Erinnerungen, dieses Gefühl von Alleinsein – auch wenn sich die Familie noch so kümmerte. Da kriegst du irgendwann das „arme Dier“ – da wirst du depressiv. Das kann man gelegentlich mit einem Glas Rotwein betäuben, aber auf Dauer ist das keine gute Lösung. Und so haben meine Kinder nebst Anhang im Internet recherchiert. Beim Aufspüren der „Ostwall Terrassen“ sprach mein Sohn zunächst von „Bewohntem Lärmschutz.“
Eine Tatort-Besichtigung mit allen drei Kindern und meiner Freundin Annette musste her. Danach stand der Entschluss fest und am 01. September 2022 bin ich hier eingezogen. Sicherlich war das auch eine Preisfrage. Ich wollte mich verändern, aber nicht verkleinern. Kleine Räume machen mich nervös. Und mit dem Bungalow im Hintergrund gewann ich Lust auf ein neues Lebenskapitel.

Was hat sich für dich verändert?
Wisst ihr, nach 55 Jahren Ehe blickt man auf eine gemeinsame
Zeit zurück, die zweifellos schön war. Aber dennoch war es nicht immer einfach, weil sich jeder im Laufe der Jahre
arrangiert hat. Man wird etwas gesetzter, es fällt einem nicht mehr so leicht, etwas zu unternehmen. 

Hier wird man durch die Menschen und das Umfeld animiert, in Gemeinschaft etwas zu unternehmen. Ich finde das toll. Wenn es ginge, würde ich an allen Angeboten teilhaben.
… wenn nicht ein Fußpflege- oder ein Friseurtermin im Kalender steht. 🙂 

Wir haben im Aufzug den recht straffen Veranstaltungsplan aushängen sehen. Von Sushi-Kochkursen bis zu Wein-
abenden … Das Spektrum ist facettenreich. Was ist dein Ding? 
Neulich war ich beim Thermomix-Kochkurs …

Liebe Edith … mit dem Teufelsgerät Brokkoli-Salat zu
machen nennt man Schreddern und nicht Kochen. 🙂

Lass uns das Thema wechseln. Was ist dein absolutes Leibgericht?
Kartoffelpüree mit Sauerkraut und Kassler. 

Das ist mal eine konkrete Ansage. Und was gibt es dazu im Glase?
Einen fernherben Rivaner. Neulich hatten wir einen Weinabend hier. Das war echt gesellig und zum Abschluss gab es einen Sasse 6er – der war toll.
… ein wirklich feiner Korn aus dem Familienbetrieb in Schöppingen.
Übrigens mache ich auch viel Gymnastik.
… schiebt Edith als kleine Rechtfertigung nach.

Bleibt dir noch Raum für Eigenzeit bei all deinen Aktivitäten? Selbstverständlich. Wann immer ich es möchte, nehme mich mir Zeit zum Lesen oder Zeit für meine Familie – meine Enkelkinder.
Vermisst du etwas?
Außer meinen Mann entbehre ich nichts. Das ist ideal hier für mich. Sogar mein Wunsch nach einem Tanzabend ist in Erfüllung gegangen.

Ann-Christien Schier ergänzt, dass Ediths Sohn aus Krefeld — der mit dem Ausspruch „Bewohnter Lärmschutz“ – sich und seine Frau auf die Warteliste hat setzen lassen – angesichts
seines Ruhestandes in acht Jahren und dem dann entspannteren Lebenskapitel. 

Liebe Edith, das war herzerfrischend mit dir. Wir haben noch zwei Minuten bis zu deinem Aufbruch. Welche Frage wärest du gerne gefragt worden, die ich vergessen habe, dir zu stellen? 
Vielleicht, wie ich grundsätzlich gestrickt bin?
Nur zu! Wie tickt die Edith? Was kann man von dir lernen?
Mein Arzt sagt immer, dass ich in mir selbst ruhe. Ich mache nicht viel Gedöns.  
Außer um deine Füße … Danke für Deine Zeit

Edith mustert mich mit einem Lächeln. Irgendwie glaube ich einen Teil ihrer Gedanken lesen zu können – am deutlichsten das Wort „Frechdachs.“ 

Die Bewohner – Part II

Mir gegenüber nimmt ein mir unbekanntes Paar Platz — altersmäßig könnte Waffengleichheit herrschen.

Fakten-Check – Agnes Vortkamp
Baujahr 1962 / ursprünglich aus Alstätte / Passion: Fotografie / Lieblings-Motive: Blech … alles, was brummt … deshalb gerne mit der Jeans auf dem Boden unter alten
Oldtimern robbend / engagiert durch: Dr. Konrad Auwärter … Erfinder der Neoplan-Busse / zuletzt ausgeübter Beruf: Busfahrerin für die Stadtwerke Trier  

Fakten-Check – Serge Engel 
Baujahr 1963 … ein grandioser Jahrgang … wein- und menschen-technisch gesehen (befangene Anmerkung des Verfassers 🙂 ) /  gebürtiger Luxemburger / seit 15 Jahren „Asyl“ in Deutschland … zuletzt in Irrel … 16 Kilometer vor Bitburg / Produktionsleiter eines Zementwerkes in Luxemburg / Passion: Fußball  … früher aktiv … heute vor dem Bildschirm / Lieblings-Club: Mein ehemaliger Verein … Serge  seit 1974 … ich seit 1980 – bis zum 24.03.2023 – dem Tag, als Bayern München Julian Nagelsmann feuerte. 

Seid ihr ein Paar?
Unisono: Wir sind seit zwei Jahren zusammen, aber nicht verheiratet. 
Das ist glaube ich mittlerweile okay oder ist das in Luxemburg verboten? 🙂
Wie habt ihr zueinander gefunden?
Serge: Wir waren Nachbarn dort unten in der Moselregion. Wir haben uns gelegentlich auf dem Flur getroffen. Agnes hatte damals ziemlich dicke Mauern um sich herum gebaut, Gottseidank waren die nicht aus dem Beton aus unserem Werk, sonst wäre da nichts zu machen gewesen. 

Agnes: Ich war damals nicht bereit für eine Beziehung — dachte ich. Aber Serge ist sehr bedächtig vorgegangen. Er hat mir immer Zettel unter die Tür geschoben. Auf einem der ersten stand: „Einmal zusammen Kaffee trinken ist keine Beziehung – zehnmal schon.“ 

Irgendwann hatten wir dann mehr als zehn Kaffee miteinander getrunken. Seitdem sind wir zusammen. Ich habe all seine Zettel aufgehoben.  

Und du warst wirklich Busfahrerin? 
Agnes: Ja, so darf man sich bezeichnen, wenn man mit dreiachsigen Fahrzeugen, mit 15-18 Meter Länge, Personen befördert.

RESPEKT. Ungefähr viermal so lang wie unser Landy … und nicht minder gelenkig in den Kurven und beim Ein- und Ausparken. 

Was hat euch denn von der Mosel an die Aa geführt? 
Agnes: Ich habe während der Pandemie zwei Brüder verloren. Irgendwie verspürte ich die Sehnsucht nach Heimat … ich wollte zurück ins Münsterland. 

Serge: Für mich war es kein Problem, woanders ein neues
Lebenskapitel aufzuschlagen. Ich hatte eigentlich nur eine Bedingung: Ich wollte, dass wir vernünftig wohnen. 

Was gab den Ausschlag für die Ostwall Terrassen?
Serge: Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir uns die nächste Etappe unseres gemeinsamen Lebens vorstellen. Idealerweise sollte es der letzte Umzug sein, nach all den Exkursionen, die jeder von uns im Laufe seines Lebens durchlebt hatte. 

Agnes: Wichtig war uns, dass möglichst viel fußläufig zu
erreichen ist. Wir haben uns Objekte in Coesfeld, Vreden und Borken angeschaut. Die Wohnung in Borken war auch toll und wir hätten sie bekommen, wenn wir gewollt hätten. 

Entscheidend war das hinterlegte Konzept für das entspannte Älterwerden der Ostwall Terrassen.

Ich hatte vor meiner Zeit als Busfahrerin in der Pflege gearbeitet. Von daher hatte ich ein klares Bild davon, was ich irgendwann auf keinen Fall wollte.

Serge: Die Ostwall Terrassen waren für uns „Liebe auf den zweiten Blick“. Beim ersten Hingucken von außen, sprang der Funke noch nicht über. Dann waren wir an einem Sonntag in „verdeckter Mission“ hier. Bei der freundlichen Begrüßung am Empfang und beim Rundgang durch die frei zugänglichen Räume hat es dann Zoom gemacht. Wir haben direkt für Montag einen Termin gemacht.

Frau Schier hat sich sehr viel Zeit für uns genommen. Letztendlich standen wir vor der Qual der Wahl zwischen zwei Wohnungen. Sie hat ein feines Gespür für Menschen und Räume und uns bei der Wahl beraten. Im November 2022 sind wir eingezogen – in die Wohnung, die optimal zu uns passt.

Gibt es einen Lerneffekt, den ihr mit uns Teilen wollt?
Serge: Wir taten uns zunächst etwas schwer mit dem Gedanken, jetzt schon nach Wohnlösungen zu suchen, die jetzt aber auch noch in zwanzig Jahren passend sind.
„Man ist doch noch gar nicht so alt.“

 

Agnes: Natürlich können wir nachvollziehen, dass viele Menschen so lange es geht, an ihrem Nest festhalten. Oftmals ist es dann das Schicksal. Eine plötzlich einsetzende Pflegebedürftigkeit, was Stress auslöst und zum Ad-Hoc-Handeln zwingt.Wir wollten diese Entscheidung eigenbestimmt vorziehen. Mit der Wahl für eine Wohnumgebung, wo wir entspannt älter werden können. Wir fühlen uns sehr gut dabei.
Gibt es auch Nachteile?
Serge: Ich nehme einen leichten Frauenüberschuss wahr, was zur Folge hatte, dass ich unlängst zum Tanzen gezwungen wurde. Ähnlich verhielt es sich bei Radfahren.
Ich wurde 
bedrängt, ein E-Bike zu besteigen, wo ich viel lieber im Versorgungsfahrzeug hinterher gefahren wäre.
Weder Tanzen noch Radfahren schienen ihm ernsthaft geschadet zu haben, wie sein Lächeln verrät. Dieser Luxemburger scheint es faustdick hinter den Ohren zu haben … bzw. den Schalk im Nacken.

Sag mal Serge, kannst du kochen?
Serge: Ja! Kaffee und vor Wut. 
Verzeih die indiskrete Frage, ob deine Partnerschaft mit Agnes auch ein Stück weit eine Zweckgemeinschaft sein könnte – ein Bratkartoffel-Verhältnis, wie man in unserem Landstrich sagt? 
Agnes: Damit könntest du richtig liegen – wenn ich kochen könnte. 🙂 Ich bin genauso talentfrei wie Serge.

Das muss wahre Liebe sein, zwischen euch. Apropos Liebe, die ja bekanntlich durch den Magen geht. Was sollte bei euch im Magen landen, damit Glückshormone
freigesetzt werden?
Serge: Was ich überhaupt nicht mag, ist irgendwelcher Sterneküchen-Klimbim. Da, wo einem zwei Erbsen an einem Schäumchen über fünf Minuten anmoderiert werden.

Wenn du dich recht erinnerst, war das auch nicht die Frage. Was heißt denn Leibgericht auf Luxemburgisch? 
Serge: Wusstest du, dass in Luxemburg nur 640.000 Menschen leben – 50% davon sind Ausländer. Somit ist die Luxemburgische Sprache eine sehr seltene. Quasi eine elitäre Sprache … 
… und der Luxemburger an sich ein sehr sonderbarer Vogel … Dein Leibgericht bitte!
Serge: Ein 300 Gramm-Pferdesteak mit Pommes … sag ich doch … sonderbarer Vogel. Ob er das ernst meint? 
Ich kenne keinen, der heutzutage noch von Pferdefleisch schwärmt. Agnes räumt ein, dass er das nur gesagt haben könnte, um sie zu ärgern, da sie Pferdeliebhaberin sei. Besser ich schwenke zur Zettel-Aufbewahrerin …

Liebe Agnes, dein Leibgericht? 
Agnes: Ich finde die westfälische Küche toll. Am liebsten esse ich Rouladen mit Rotkohl und Püree.

Gibt es noch etwas, was die Nation zu euch beiden wissen sollte? 
Serge: Agnes kompensiert mit ihrem Strahlen meine Unfreundlichkeit. 
Der Typ ist echt ein Schlitzohr. Kein Wunder, dass er nur 10 Kaffee brauchte, um Agnes Mauern einzureißen.

Hans-Jürgen Liebers – Der Koordinator 

Ich weiß, dass es ihm nicht recht sein wird, ihn zu erwähnen. Gleichwohl wäre es unredlich, seinen Namen und seine
Bedeutung für die Ostwall Terrassen zu verschweigen. Versuchen wir es. 

Hans-Jürgen, wir wissen aus den Vorgesprächen, dass du eine maßgebliche Rolle eingenommen hast, um dieses
Projekt zu entwickeln – Investoren dafür zu gewinnen. Was ist deine heutige Funktion in dem ganzen Konstrukt? 
Ich bin das Bindeglied zwischen den sechs Eigentümern /
Investoren auf der einen Seite und den Bewohnern auf der
anderen Seite. Unter anderem – mit hoch-qualifizierter
Unterstützung durch die Hausverwaltung Hungerhoff. Ich kümmere mich um kurze und schnelle Entscheidungen, im
Sinne aller Beteiligten. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu
sagen.

Wieso habe ich das geahnt? 🙂 Der Bescheidenheitspreis dieses Advertorials geht an Hans-Jürgen Liebers. 

Die Sache mit der ruhigen Kugel
Freitag, 14. April 2023, 17:00 Uhr 

Wir stehen auf der Boulebahn und reichen uns die Hände zur Begrüßung. Vor uns auf dem Boden liegen die Kugeln des Spiels. Einigen sieht man aufgrund der Patina und kleinen Macken ihr Alter an. Zwischen den scheinbar jüngeren, hübsch aufpolierten Kugeln liegen Best-Ager-Kugeln – so würde ich sie bezeichnen. Eingespielte Kugeln, die schon viele Male geworfen wurden — die wissen, wie das Spiel funktioniert. 

Andreas überreicht mir ein „Schweinchen“ – eine kleine, unauffällige Holzkugel, die ich aus dem Handgelenk ca. acht Meter in die Weite der Bahn werfe. Ziel des Spieles ist es, seine eigenen drei Metallkugeln möglichst in die Nähe des „Schweinchens“ zu bringen. Einer nach dem anderen betritt die Bahn, um abwechselnd zu werfen. Herr Fork, ein Bewohner der Ostwall Terrassen, Andreas Hüls und seine Frau Karin, Ann-Christien Schier mit ihren Kindern und ich. Vier Generationen, in denen sich das Alter der Kugeln spiegelt, mit denen wir spielen. Keine Spur von der Hektik des Alltags.
Nichts, was uns drängt, außer der Beginn des bevorstehenden Wine-Tastings, zu dem wir uns zudem verabredet haben. Wohl wissend, dass wir zwischendurch wieder die Bahn betreten werden, um ein paar Kugeln in Richtung „Schweinchen“ zu schieben.
Das ist übrigenfalls (würde Kirsten sagen, wenn sie nicht mit der Kamera unterwegs wäre) auch der tiefere Sinn dieser Redensart – wo man nicht sicher weiß, ob sie dem Kegeln, dem Boule oder einer ähnlichen Sportart entsprungen ist. Allen ist gemein, bei den Würfen entspannt zu plaudern, dass ein oder andere Gläschen zu heben und miteinander eine gute, entspannte Zeit zu verbringen. 

„So viel Schönes zu tun“, würde unser Musikerfreund Eddy Winkelmann singen: https://www.youtube.com/watch?v=nU6FF3E3GoU

Wir sind bereichert um viele Einblicke und Eindrücke, die man von außen nicht wahrnehmen kann.
Merci an alle Beteiligten

 

Interview: Roland Buß // Fotos: Kirsten Buß //Renderings: Ostwall Terrassen

Friedrich-Wilhelm-Straße 11-17
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