Wir schaffen Raum für NEUES
… von Schleichfahrten | Mauserungen … und Meta-Ebenen
Fotos: Hungerhoff // Interview: Roland Buss
v. l. n. r. Sven Hartke, Jürgen Hungerhoff und Michael Hungerhoff
Es war im Herbst 2023, als während einer abendlichen „Schleichfahrt“ durch Bocholt ein dezent-geschmackvoll angestrahlter Unternehmens-Neubau unsere Blicke anzog.
Ein lieb gewordenes Ritual, bisweilen eine Runde durch Bocholt zu cruisen, um zu schauen, wie sich unsere Heimatstadt nebst seinen Unternehmen mausert.
Das Scheinwerferlicht lüftete unser Fragezeichen: „Schau mal, in diesem ruhigen Winkel haben Jürgen & Co. ein neues Zuhause für ihr Business geschaffen.“
Bei der anschließenden, weingestützten Brotzeit in unserem Nest ließ die Recherche im Netz ahnen, dass der „hungerhoffsche Mauserungs-Prozess“ Stoff für eine Story bieten könnte.
Interview-Session | Warum lang, wenn es auch zackig gehen kann?
Montag | 19. Februar 2024 | 16.30-17.00 Uhr | Bocholt | Zum Waldschlösschen 18 | Neuer Standort der Hungerhoff GmbH Hausverwaltung | Meetingraum
Die Stimmung, aufgrund des össeligen Wetters draußen, wird durch eine Tasse Kakao für Kirsten und einen Cappuccino für mich aufgehellt. Die Heißgetränke schlummern in formschönen Tassen, die Sven Hartke uns serviert. Jürgen und Michael Hungerhoff stoßen zu uns. Echt stilvoll … passend zum Umfeld … sowohl das Porzellan … als auch die Protagonisten auf der anderen Seite des Meeting-Tisches 😉 Aufgrund des ausführlichen Briefings im Vorfeld dürfen wir fünf uns aufs Wesentlichste konzentrieren:
Faktencheck zum Neubau
Baugenehmigung: Dezember 2021 | Einzug: November 2022 | 4.500 m² Grundstück | Zweigeschossiges Gebäude … zum Teil mit Dachterrasse | Fertigstellung Außenanlagen: April 2023 | Parkähnlicher Garten mit drei Lounge-Ecken für das Team … zum Lunchen, Arbeiten und Feiern | Großzügige, moderne Küche | Multimedialer Meetingraum | Reichlich Platz für Events und Potenzial für weiteres Wachstum| Nachhaltige Haustechnik bestehend aus Wärmepumpen und einer Fotovoltaikanlage | E-Ladesäulen auf jedem vierten der 40 großzügigen Mitarbeiter- und Kundenparkplätze.
Wurzeln und Wachstum
Befragen wir zunächst den „Ältestenrat“ eures Unternehmens 😉 … seit wie vielen Generationen gibt es euch? Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, lieber Jürgen …
Jürgen Hungerhoff: Die Wurzeln des Unternehmens liegen in der Ausgründung aus einem Immobilienunternehmen in Borken, wo ich beschäftigt war. Mitte der 80er haben wir von Recklinghausen aus ein Büro betrieben, wo es um die Verwaltung und Vermittlung von Wohneinheiten ging. Am 18. Februar 1988 habe ich die heutige Hungerhoff GmbH Hausverwaltung in Bocholt gegründet.
Ein halbes Jahr vor der Geiselnahme von Gladbeck, schießt es mir durch den Kopf – nur um das zeitlich einsortiert zu bekommen.
Erster Firmensitz war die Karolingerstraße – mit 2 ½ Personen auf 40 Quadratmetern. Wir sind gestartet mit der Betreuung von 400 Einheiten, vornehmlich im Gesamtkreis Borken, Wesel und Münster. Danach folgten Stationen am Westend und am Ostwall – bevor wir hier, an unserem neuen Standort, das Wort „angekommen“ in den Mund nehmen durften.
Das ist jetzt ziemlich exakt 36 Jahre her. Was hat sich verändert … außer dass dein Sohn Michael jetzt an deiner Seite steht … und Sven Hartke das Führungs-Trio komplettiert, worauf wir gleich zu sprechen kommen. Also … was hat sich verändert in Bezug auf Mitarbeiterzahlen und Einheiten?
Jürgen Hungerhoff: Wir sind mittlerweile auf 50 Personen im Team angewachsen, mit denen wir insgesamt ca. 4.000 Einheiten betreuen.
Der Datumsrechner verrät mir bei der Niederschrift, dass zwischen Gründung und Interview 13.150 Tage liegen. Bei 3.600 hinzugewonnenen Einheiten bedeutet das, dass quasi an jedem vierten Tag eine neue Einheit dazugekommen ist – die Wochenenden mitgerechnet. Wir sollten beizeiten mal schauen, ob im parkähnlichen Garten Beete mit „Fleißige Lieschen“ angelegt wurden – irgendwie muss dieses Wachstum doch zu erklären sein 😉
Michael, haben sich eure Laufwege verändert?
Michael Hungerhoff: In der Tat, wir können den Zirkel auf ziemlich genau 100 Kilometer Radius einstellen – wenngleich wir auf der Seite unserer niederländischen Nachbarn (noch) nicht aktiv sind.
Lass uns das ein wenig greifbarer machen …
Michael Hungerhoff: Okay … bist du schreibbereit?
In meine Skizzen fließen Michaels Angaben wie: Kreis Borken | Kreis Wesel | Kreis Recklinghausen | Großraum Münster … nebst vielen Städten im Münsterland | Oberhausen | Duisburg | Essen | Düsseldorf
Führungs-Trio | Team
Es stand zu lesen, dass ihr hier an diesem Standort ein neues Kapitel eurer Firmengeschichte schreibt. Jetzt habt ihr mit Sven Hartke einen „Co-Autoren“ verpflichtet, um in diesem Bild zu bleiben. Ein weiterer Geschäftsführer, der diese Erfolgsgeschichte mit euch weiterschreibt. Wie kam es dazu?
Michael Hungerhoff: Wenn du ein gutes Team hast und es dein Ziel ist, weiterhin zu wachsen, dann geht das nicht ohne Neu-Verpflichtungen. Das ist bei uns nicht anders als beim Fußball – da gilt es, vorausschauend zu planen.
Ich brauchte einen verlässlichen Partner an meiner Seite, der unser Familien-Unternehmen auf dem langen Weg der Transformation begleitet …
… der da ist, wenn dein Vater mal etwas kürzertreten möchte?
Michael Hungerhoff: Das kann so sein, ist aber nicht vordergründig. Wichtig war uns, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Sven verkörpert durch seine offen-sympathische und kommunikative Art den Charakter, den es braucht, um die zahlreichen Eigentümer-Versammlungen zu einem einvernehmlichen Ergebnis zu führen.
Das hattest du, Jürgen, im Vorgespräch gesagt, dass bei den sogenannten Wohnungseigentümer-Gemeinschaften (WEGs) sehr viele Termine anfallen, in denen unterschiedliche Interessen gewahrt werden müssen.
Jürgen Hungerhoff: Das ist in der Tat der Fall. Bei 130 dieser Objekte, die wir verwalten, mit unterschiedlichsten Eigentümern, schmelzen die freien Tage im Kalender wie Butter in der Sonne 😉 Da ist es gut, wenn wir uns aufteilen können.
Michael Hungerhoff: Das gibt mir den Raum, mich auf die Mietverwaltung konzentrieren zu können. So hat jeder seinen Bereich. Bei strategischen Themen sitzen wir dann alle drei wieder am Tisch.
Lieber Sven, mach bitte diese Wohnungseigentümer-Gemeinschaften (WEGs) ein wenig greifbarer für uns …
Sven Hartke: Sehr gerne. Wir sprechen da von Gebäuden, die mehreren Eigentümern gehören. Das geht von drei bis zu 60 Personen. Da stehen jedes Jahr Eigentümerversammlungen, Kassenprüfungen etc. an.
Jürgen Hungerhoff: Auch dafür brauchst du Struktur und ein gutes Team.
Recruiting
Apropos Team, wir möchten euch an dieser Stelle Respekt zollen, für eure neue Internetseite, wo viele eurer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Konterfei
verewigt sind.
Wie schaut es derzeit bei euch aus? Fegt der „war of talents“ an euch vorbei?
Michael Hungerhoff: Wir sind derzeit zwar ganz gut aufgestellt. Aber wir planen gerne langfristig – auch um die Work-Life-Balance unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Visier zu behalten. Wir sind auch sehr empfänglich für Quereinsteigerinnen und -einsteiger.
Von daher macht es jederzeit Sinn, mit uns Kontakt aufzunehmen.
Portfolio | Facetten
Wir neigen dazu, die Dinge zu vereinfachen. Wie erklären wir unseren Leserinnen und Lesern euer Geschäftsmodell? Wer sollte mit euch in Kontakt treten?
Michael Hungerhoff: Über die Wohnungseigentümer-Gemeinschaften haben
wir ja bereits gesprochen. Da, wo mehrere Eigentümer aufeinandertreffen. Daneben gibt es die Mietverwaltung, bei der ein Stellvertreter für den Vermieter beauftragt wird, der dessen Aufgaben übernimmt. Das kann für eine Wohn-Immobilie … aber auch für eine Gewerbe-Immobilie sein.
Neben diesen beiden Zweigen gibt als weitere Facette den Hausmeister-Service …
Michael Hungerhoff: Korrekt. Hier beschäftigen wir derzeit 14 Vollzeit- und Teilzeitkräfte. Daneben ist ein viertes Geschäftsfeld eher organisch gewachsen – ohne dass wir es bewusst pushen wollten.
… uns das wäre?
Michael Hungerhoff: Der Verkauf von Immobilien. Seit dem Jahr 2023 haben wir dem Trend und den Anfragen unserer Kunden Rechnung getragen. Die sehnen sich nach Lösungen aus „einer Hand“. Seitdem decken wir auch dieses Bedürfnis unserer Kunden ab – sprich, auch diese Leistung bilden wir seitdem unter unserer „Hungerhoff-Flagge“ ab
Sven … zum Abschluss … wir haben im Briefing darüber gesprochen, dass euer neuer Claim „Wir schaffen Raum für Neues“ ein leichtes Fragezeichen bei mir hinterlassen hat …
Sven Hartke: Das ist beabsichtigt, lieber Roland. Löse dich bitte von möglichen „physischen Räumen“, die dir vielleicht vorschweben. Wir wollten neugierig machen und mit unseren Kunden auf eine Art Meta-Ebene gehen.
Von meta zu mega … du bist ein mega-netter Typ, lieber Sven, aber was machen wir jetzt hier oben … mit dieser Aussicht auf die Dinge?
Sven Hartke: Wir schauen auf das Erfahrungswissen von mittlerweile 36 Jahren, was in diesem Family-Business steckt. Könnte es sein, dass dieses Wissen dazu geeignet ist, dem Kunden einen Mehrwert zu schaffen? Ihr oder ihm Zeit zu schaffen, um sich durch die Deligation von notwendigen Standards wie Abrechnungen etc. auf das Wesentliche … auf die schönen Dinge des Lebens konzentrieren zu können?
Ich gebe zu, dass sich mir diese Denkschleife nicht im ersten Anlauf erschlossen hat. Möglicherweise könnte es die besagte „Liebe auf den zweiten Blick“ sein, die diesen Claim, nebst der dahinterliegenden Denke, ausmacht. Sicher scheint jedoch, dass der „Co-Autor“ Sven Hartke eine gute Figur dabei abgibt, dieses neue Kapitel der „Hungerhoffschen Unternehmung“ mit Jürgen und Michael weiterzuschreiben 😉
Hungerhoff GmbH Hausverwaltung
Zum Waldschlösschen 18,
46395 Bocholt
T. 02871 34960
www.hungerhoff.net