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Gesichter, die Geschichten erzählen 

Nov 28, 2023 | Specials

Ein Blicke in die Menschen der Bocholter Bürgergenossenschaft eG (BBG) und ihre Geschichten

Christian Grunewald 

Geburtsjahr 1946

Helfer bei der BBG seit 2019 

 

Ich bin durch das Engagement meiner Frau Helga auf die BBG aufmerksam geworden. Ich habe immer gedacht: Was macht die da bloß. Ich war damals sehr mit mir beschäftigt. Ich bin leidenschaftlicher Unternehmer – auch heute noch. 

Damals habe ich mir die Frage gestellt: Wir wäre es, wenn du mal einen halben Tag nicht am Schreibtisch sitzen würdest, sondern dich in die Gesellschaft einbringst? 

Seitdem fahre ich jeden Montagnachmittag Menschen mit einem Bulli zum Einkaufen, helfe ihnen beim Tragen oder übernehme den Einkauf komplett. 

Ich bin erfüllt von den Erfahrungen, die ich seitdem machen durfte. Ich habe eine Art von Dankbarkeit kennengelernt, die
anders ist als die, die ich z.B. aus meinem unternehmerischen Kontext her kenne – und das für einen verhältnismäßig
geringen Aufwand. 

Das ist manchmal nur ein Blick, ein leichtes Schulterklopfen, wenn ich jemandem nach dem Einkaufen aus dem Bulli helfe, verbunden mit einem „Danke Christian, bis nächste Woche.“

 

Wichtig ist mir, dass sich die Menschen in der BBG auf mich verlassen können. Die Damen dort im Büro machen einen unheimlich tollen Job – die sollen meinetwegen nicht rumeiern müssen. Wenn ich etwas mache, dann richtig.

Ich habe in diesem Jahr von der ersten bis zur 47. Kalenderwoche nur ganz wenige Ausfälle gehabt.

Die haben wir dann mit unserer Familie aufgefangen, durch meine Frau oder unsere Schwiegertochter.

Elmar Laumanns

Geburtsjahr 1951

Helfer bei der BBG seit 2014
nun Hilfeempfänger der BBG 

 

Elmar Laumanns verkörpert mit seinem Schicksal etwas, was jeden von uns treffen könnte. Er leidet unter Parkinson. Die Krankheit trat vor sieben Jahren, zunächst schleichend, in sein und in das Leben seiner Frau, Patricia. 

Die Krankheit ist so weit vorangeschritten, dass das Ehepaar Laumanns den Entschluss gefasst hat, sich mit ihren Wohnverhältnissen an die Situation anzupassen. 

Beim darauffolgenden Umzug haben sie sehr viel Unterstützung von den Helfern der BBG erfahren. Die Zeitkontingente, die Elmar Laumanns in seiner aktiven Zeit als Helfer angespart hatte, ermöglichen ihm jetzt Hilfe in Anspruch zu nehmen, ohne darum bitten zu müssen oder ein schlechtes Gefühl dabei zu haben. 

Elmar Laumanns hat die krankheitsbedingte Tendenz zu stürzen. 

In den Phasen, in denen Patricia Laumanns eine Auszeit braucht, um sich zu entspannen … etwas für sich zu tun … z.B. beim Qigong, entlastet sie ein Helfer der BBG.  

Beide wertschätzen die Arbeit der Helferinnen und Helfer und der Damen in der Geschäftsstelle, die extrem aufmerksam sind und denen sie ein gutes Gespür für Menschen zuschreiben. 

Frau Laumanns weiß um eine Freundin, aus einem Ort in der Nachbarschaft, die sie um dieses Konstrukt der BBG beneidet – da, wo alles auf Gegenseitigkeit beruht und Geben und Nehmen im Einklang sind. 

Margarete & Gisela Elskamp 

Geburtsjahr 1941 & 1934

Hilfeempfängerinnen der BBG der ersten Stunde, sprich seit 2013 

Die beiden 81- und 88-jährigen Schwestern sind seit dem Tod ihrer Eltern zusammengezogen, um das nächste Lebenskapitel gemeinsam zu erleben. 

Beide sind mental extrem gut unterwegs, was die Grundlage war für ein herzerfrischendes, humorvolles Kurzinterview. 

Das mag aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die nachlassende Mobilität die beiden vor große herausforderungen stellt. Insbesondere bei größeren Einkäufen, wo sie auf den Service der BBG zurückgreifen. 

Ebenso, wie auf das Angebot des Mittagstisches am Mittwoch, der von der BBG im Europahaus angeboten wird. Es sei eine willkommene Abwechslung mal raus, sprich unter die Leute, zu kommen und mal nicht selbst kochen zu müssen. 

Für das geschilderte Rauskommen und andere Menschen treffen, nutzen sie auch 

regelmäßig die Kaffeerunde in den Räumlichkeiten der BBG – an jedem letzten Mittwoch im Monat. 

Die beiden verfügen über ein gemütliches Zuhause, in dem es in jeder Ecke etwas zu entdecken gibt. Sie pflegen ihre Rituale und genießen offensichtlich die Harmonie unter sich – aber „My home is my castle“, ist auf Dauer auch nicht der Weisheit letzter Schluss. 

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Aber der soziale Kontakt, die Abwechselung, das Gespräch, die Geselligkeit klingeln oftmals nicht selbstständig an der Haustür. 

Die beiden sind froh, hierzu die Angebote der BBG in Anspruch nehmen zu dürfen. 

Karl Schlatt

Geburtsjahr 1937

Hilfeempfänger der BBG seit ca. einem halben Jahr 

Vor kurzem erst 86 geworden, der ehemalige Nachbar von Kirsten, den wir beim Studium der Tageszeitung antrafen – und der Kirsten ohne Probleme wiedererkannte. 

48 Jahre wohne er schon in dem Haus, was sich seit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren ein Stück leerer anfühle. Seit einiger Zeit kümmere sich ein Helfer der BBG um seinen Garten, der ihm immer noch wichtig sei, genauso wie seine Heimatstadt Bocholt. 

Wir sprechen mit einem ruhigen, zufrieden wirkenden Menschen, der als einzigen Wunsch formuliert, gerne wieder Autofahren zu dürfen. Das vermisse er sehr, wobei er Verständnis für seinen Arzt habe, der ihm das untersagt habe. 

Neben der Lektüre der Tageszeitung liebe er Gesellschaftsspiele, seine Märklin Eisenbahn und die ruhigen Bewegungen der Fische in seinem Aquarium. 

Im Übrigen überlasse er es meiner Fantasie, was ich über ihn schreiben würde, verkündet er mit einem süffisanten Lächeln. Der Schalk im Nacken lässt grüßen. Okay vergesst das mit dem Autofahren, liebe Leserinnen und Leser … Bungee-Jumping ist das, was Karl Schlatt unbedingt möchte ;-). Grüße an den Schalk zurück ;-). 

Elisa Boom 

Geburtsjahr 1939

Hilfeempfängerin der BBG seit 2018

Die 84-jährige gebürtige Niederländerin hat lange Zeit in
Mönchengladbach gelebt und mit ihrem Mann im gleichen Beruf gearbeitet, als Krankenpflegerin. 

Im Jahre 2010 habe es sie nach Bocholt verschlagen. Von ihrem Mann musste sie im Jahre 2018 Abschied nehmen. 

Aufgrund mehrmaliger Operationen an der Wirbelsäule sei der Rollator zu ihrem ständigen Begleiter geworden – mit dem versuche sie auch noch ziemlich viel zu regeln, um sich ihre Selbstständigkeit zu erhalten. 

Man müsse den Willen haben, etwas zu tun, so ihr Credo. Sonst würde es relativ schnell bergab mit einem gehen. Mittwochs Wassergymnastik, donnerstags Wirbelsäulengymnastik … und jeden Tag … bei Wind und Wetter … Runden drehen mit dem Rollator. In einer Familie mit sieben Kindern groß geworden, war Einsamkeit bislang kein Thema – und das solle auch so bleiben. 

Von daher greife sie nach jedem Angebot, was die BBG anbietet, da ihre Familie weit verteilt sei. Vom mittwöchlichen Mittagstisch über die berühmte Kaffeerunde in der BBG-Geschäftsstelle und den Ausflügen. Demnächst würde es zum Weihnachtsmarkt zu Van Nahmen nach Hamminkeln gehen. 

Zudem sei es wohltuend, für größere Einkäufe oder Getränkebestellungen auf die BBG zurückgreifen zu können. 

Wir haben einen kurzweiligen, zum Teil fröhlichen aber auch einen sehr nachdenklich machenden Nachmittag mit diesen Menschen verbracht – wobei die Nachdenklichkeit überwiegt. 

Wir haben die jeweiligen Stories lediglich nur angerissen, um in den nächsten Ausgaben etwas tiefer darin einzusteigen. Auch in die Stimmen der Helfer, wie zum Beispiel Heinz Mühlenbrock.

Dieses Advertorial wurde unterstützt von:

Bocholter Bürgergenossenschaft eG

Niederbruch 3, 46397 Bocholt

T. 02871 / 29 27 916

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