Zwischenstand zum KuBAaI – dem Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße
Foto: Jens Wiegerink // Text: Roland Buß
Es war im Jahre 2011, als uns die Faszination für die Entwicklung dieses Gebietes zum ersten Mal in Beschlag nahm. Konkret war es das visuelle Material in Form eines Faltplans und einer Projektpräsentation – ähnlich der, wie sie heute noch auf www.bocholt.de/kubaai zu finden ist.
Viel Wasser ist zwischenzeitlich durch die Aa geflossen … viele Runden haben wir seitdem um den Aasee und dieses spannende Gebiet gedreht – das urbane Kulturquartier beidseits der Bocholter Aa zwischen Innenstadt, Aasee und Industriestraße.
Von Beginn an sind wir Augenzeugen des Projekt-Fortschritts. Zum einen, weil wir von unserer Dachterrasse bis zur SKYLounge schauen können (455 m Luftlinie). Zum anderen, weil uns unsere Fellnase Paula allzu gerne in dieses spannende Areal führt. Lediglich 655 Meter Fußmarsch müssen wir zurücklegen, um beim Museumsrestaurant „Schiffchen“ einen Sundowner-Wein zu genießen, mit Blick auf die Podiumsbrücke und das dahinter liegende Textilwerk – durch den dortigen Selfie-Point des Künstlers Ludwig Maria Vongries.
An diesem letztgenannten Punkt scheiden sich bisweilen die Geister, wie an vielem, was sich in dem Gebiet entwickelt. So wurden wir im Jahre 2018
Ohrenzeugen, wie sich ein Pärchen über die gerade eingeweihte Podiumsbrücke entrüstete. Welchen Panzern diese wohl zum Übersetzen über die Aa
dienen solle – nicht wissend oder übersehend, welchen Gedanken dieses Bauwerk verkörpert. Ende 2023 keimte in den sozialen Medien ein leichtes
„Scheiß-Stürmchen“ (Shitstorm für die Fans des Anglizismus) auf, was die Gestaltung des LernWerkes angeht.
Bisweilen scheint die Brise der Entrüstung mehr Wind zu verursachen, als es das Stimmungsbarometer über Bocholt und die Region abbilden würde.
Für manche scheint es naheliegender, sich empört zu geben als enthusiastisch. Wir wollen nicht ausschließen, dass eine gewisse Figur im Langenbergpark Pate für derartige Denkhaltungen gewesen sein könnte.
Man muss nicht mit allem einverstanden sein – aber „Ick bün derteggen“ finden wir ein wenig dünn in dieser spannenden, bewegenden analogitalen Epoche.
Übrigenfalls, wie Kirsten zu sagen pflegt, könnte sich Bocholt zu einem Zuzugsgebiet entwickeln – wie wir später noch erfahren werden. Wer sich, wie wir, über die vielen Neubauvorhaben wundert: Damit begegnen die handelnden Personen und Unternehmen dem Bedarf an Wohnraum. Viele Indizien, dass unsere Stadt lebens- und liebenswerter ist als von einigen angenommen.
Wir werden nicht ruhen, den Blick auf das Schöne zu richten und mit Euch, liebe Leserinnen und Leser, zu teilen. Wenn wir zurückblicken auf das, was uns
Bürgerinnen und Bürger seinerzeit mit dem KuBAaI-Projekt angepriesen und versprochen wurde, bleibt für uns das Fazit: Die handelnden Personen, Unternehmen und Institutionen liefern echt ab. Dass es an der ein oder anderen Stelle zu Verzögerungen kommt, halten wir für normal, bei einem solchen Jahrhundert-Projekt, wie es seinerzeit angekündigt wurde.
Einer ehemaligen Industriebrache neues Leben in Form von Wohnen, Arbeiten, Kultur und Bildung einzuhauchen, ist halt ambitionierter, als auf einer grünen Wiese komplett neu zu bauen.
In den kommenden Ausgaben werden wir weitere konkrete Bilder zeichnen, wie sich die Gebiete entlang unserer „Hauptschlagader“ Bocholter Aa entwickeln – und dies wertschätzend, wie ihr es von uns gewohnt seid, wie es unserer DNA entspricht.
In dieser Ausgabe richten wir den Fokus auf ein bedeutendes Projekt, welches derzeit im Norden des KuBAaI realisiert wird – das Projekt „7Höfe“.