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Sonne, Sommer… GIN!

Aug 30, 2024 | Kulinarik

Fotos: Kirsten Buß / Text: Laura Janine Fastring

Manchmal muss es eben GIN sein!

Die mittlerweile zahlreichen Gin-Sorten sind aus keiner gut ausgestatteten Bar mehr wegzudenken. Ob als Longdrink, Cocktail oder pur.
Die Meisten werden sofort an den klassischen Gin Tonic denken, der ein wenig Tonic oder Mineralwasser enthält und normalerweise mit roten Früchten, Zitrusfrüchten oder Gurken kombiniert wird. Wir finden: Gin ist ein noch viel interessanterer Drink, der mit allen möglichen Kombinationen funktioniert. Vor allem während der Sommermonate gehört Gin zu unseren absoluten Favoriten und liegt voll im Trend.

Gin, als eine zumeist farblose Spirituose, hat einen klassischen Wachholdergeschmack. Der Name leitet sich indirekt vom botanischen Namen des Wacholders (Juniperus) ab und bezieht sich auf das Vorläufergetränk Genever. Der Agraralkohol für die Herstellung von Gin wird aus beliebigen kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoffen gebrannt, meist Getreide oder Melasse. Seinen charakteristischen Geschmack erhält der Gin aus der Aromatisierung mit Gewürzen, darunter vor allem die Wacholderbeeren und Koriander. Gin ist frisch, leicht und subtil genug, dass man ihn zur Kreation interessanter Kombination verwenden und dabei mit verschiedenen Zutaten spielen kann. Außerdem ist keine andere Spirituose so abwechslungsreich im Geschmack wie Gin: Jede Sorte ist individuell von süß über zitronig bis kräuterig. Hochwertig produzierter Gin ist aus allen Regionen der Erde mit allen denkbaren Geschmacksnuancen erhältlich. Zu den bekanntesten Marken zählen dabei wohl Hendrick’s, Bombay Sapphire, Gordon‘s sowie Tanqueray in der auffälligen grünen Flasche.

Gin kommt selten allein, sondern ist Bestandteil vieler Cocktails oder Longdrinks, wie des Martini, des Negroni und des Longdrinks Gin Tonic. Der Klassiker wird aus Gin und Tonic Water
je nach Geschmack im Verhältnis von 1:1 bis 1:3
gemixt. Der Drink wird direkt im Glas gemixt, indem die Zutaten über Eiswürfel gegossen und dann umgerührt werden. Soll der Gin besonders zur Geltung kommen, empfiehlt sich ein neutrales Tonic. Hersteller wie Fever-Tree, Thomas Henry oder Schweppes bieten Tonic in verschiedenen Geschmacksrichtungen an. Tonic ist ein chininhaltiges, farbloses und mit Kohlensäure versetztes Getränk und zählt zu den Bitterlimonaden. Zu Kolonialzeiten wurde es zur Malaria-Prophylaxe genommen und musste dafür regelmäßig getrunken werden. Gegen den bitteren Geschmack mischten Soldaten unter anderem Wacholderschnaps hinzu. Damit war der Gin Tonic geboren und tritt bis heute
häufig in diesem Doppel auf.
Inzwischen zählen zu den weiteren Klassikern der Cocktails auf Ginbasis der Dry Martini, Singapore Sling und der Gin Fizz. Beliebt sind auch der Gin Basil Smash mit Basilikum oder wie wäre es etwa mit dem Shortdrink Gimlet aus Gin und Lime Juice Cordial. Ebenso ist Rosa Gin Tonic der neueste Schrei für den Sommer, ganz leicht gemixt aus Tonic und Malfy Gin Rosa, garniert mit einem Rosmarinzweig und einer Grapefruit-Scheibe. Die Balance der Komponenten ist das angestrebte Ziel. Diese lässt sich übrigens sogar mit der ominösen Gurke im Hendrick’s Gin finden. Hier wird neben Rosenblüttenblättern die Gurke bei der Herstellung mitdestilliert, ergo passt sie nachher auch perfekt zur Garnierung ins Glas. Denn aufgepasst, die einfachste und zugleich zutreffendste Regel beim Mixen von Gin: Wer auch beim Mixpartner und der Dekoration mit den Aromen, Kräutern und Früchten spielt, die im Gin als Botanicals mitdestilliert wurden, liegt grundsätzlich immer richtig.