Behind-the-Scenes-Interview nach dem erfolgten Umbau der ersten Etage der Hauptstelle
„Sie werden erwartet. Darf ich Sie in die obere Etage begleiten?“ Auf dem Weg in die erste Etage erfahren wir von der freundlichen Mitarbeiterin am Empfang, dass das Gerüst im Treppenhaus keine Dauerleihgabe eines örtlichen Malerbetriebs ist, sondern das Ende der Umbaumaßnahmen signalisiert.
Die erste Etage
Der Bitte, es uns in der Wartezone bequem zu machen, kommen
wir gerne nach. Die chaiselongue-ähnlichen Sitzmöbel mit der auffallend geraden Sitzfläche sind wirklich bequem. Man versinkt nicht darin, sondern kann eine entspannte, lesefreundliche Haltung einnehmen. Den Farbton würde ich als jugendliches Altrosa bezeichnen – ich bin gespannt, ob diese Wortwahl bei meiner stilsicheren Gemahlin auf Zustimmung stößt.
Freitag, 05. Mai 2023, 10:55 Uhr, auf dem Weg zur Meckenemstraße 10, der Hauptstelle der Volksbank Bocholt, Upgrade durch Kirsten
„Es geht um die Eröffnung des Obergeschosses nach dessen Umgestaltung. Bernd würde das gerne im Stil einer Art Home-Story im Juni-PAN präsentiert sehen.“ Gemeint ist Bernd Kleine-Rüschkamp, Teamleiter Kommunikation der Volksbank Bocholt.
Kirsten setzt nach: „Die neu gestalteten Räumlichkeiten sind der Anlass für diese Story. Im Fokus sollen die Menschen stehen, die dort agieren und was dort stattfindet.“
Hard- und Software halt – für mich ein bekanntes Setting. Ungewohnt hingegen ist das Format einer Art HomeStory für eine Bank. Ob Bernd und ich diesen Begriff ähnlich verstehen? Ich bin gespannt – auf die Räumlichkeiten, aber noch mehr auf den Grad des „Menschelns“ – der für mich eine solche Story ausmacht.
Wir parken unseren Landy „Auf der Bleiche“ – auf dem Parkstreifen in Höhe des Nebeneingangs der Volksbank. Der Anspruch, „auf die Minute pünktlich zu sein“, sollte uns 20 Euro wert sein – wie uns später der ausgedruckte Beleg des Fachbereichs für öffentliche Ordnung der Stadt Bocholt verriet.
Zur aktuellen Ausgabe des BBV drapieren wir eine Ausgabe unseres BikeMagazins „der RADius“. Das ist übrigens der Grund, warum ich vorhin im Innenraum unseres in die Jahre gekommenen
„Defenders“ die Parkscheibe nicht gefunden habe. Sie dürfte unter den druckfrischen Ausgaben vergraben sein, die wir zuvor bei unserem Druckpartner eingeladen hatten.
Ein bekanntes Gesicht steuert auf uns zu. Bernd Kleine-Rüschkamp nimmt uns mit in die „Oase“ – einen neu gestalteten Ort für zwanglose Begegnungen, mit Heißgetränken in Reichweite.
Als jemand, der selten frühstückt, locken mich die belegten Brötchen auf dem dortigen Hightable. Bernd scheint Gedanken lesen zu können: „Bedient euch gerne. Wir hatten vorhin unser Steuerberater-Frühstück hier im Forum.“
Bernd, Kirsten und ich kennen uns schon seit einiger Zeit und wissen um unsere gemeinsame Passion für Food und Wein. Letzteres wird angesichts der Uhrzeit kein Thema sein – da
scheinen Kaffee-Spezialitäten angemessener. Salami-Brötchen und Cappuccinos aus Bohnen einer traditionellen Bocholter Rösterei begleiten uns in den Raum „Biemenhorst“ – einer der sechs großzügigen Beratungsräume, die nach Bocholter Stadtteilen benannt wurden.
v. l. n. r. André Steverding & Matthias Willing
Während wir uns auf das Interview vorbereiten, stellt uns Bernd zwei Herren vor: „André Steverding, Teamleiter der Vermögensbetreuung, und Matthias Willing, Leiter des Kompetenzteams Wertpapiere.“
Letzteren kenne ich vom Sehen her – er ist der Schwager eines guten Freundes. André, der gerade damit beschäftigt ist, die Verbindung zwischen seinem Laptop und dem Flatscreen im Raum „Biemenhorst“ herzustellen, kenne ich bislang noch nicht.
Nebenbei erfahren wir, dass Matthias sich im Raum „Barlo“ am wohlsten fühlt, was nichts mit dem Ambiente zu tun hat, sondern mit seiner Verbundenheit zu seinem Wohnort. André hingegen bevorzugt bislang den Raum „Mussum“ – nicht aus persönlichen Gründen, sondern weil sich sein
Laptop und die Raumtechnik in den letzten zwei Wochen harmonisch eingeschwungen haben.
Nach einigen Minuten des Probierens-über-Studierens kommen wir zu dem Schluss, dass wir bis zur geplanten Fertigstellung Ende Mai ausreichend Zeit haben, um auch die Raumtechnik im
„Biemenhorst“ in den Griff zu bekommen. Wir verzichten auf das Zusammenspiel der Technik und konzentrieren uns aufs Menscheln. Auf geht’s zum Interview!
Bevor wir loslegen … Unsere unterschiedlichen Bekanntheitsgrade könnten es zwischendurch kompliziert machen. Ein Wechselspiel zwischen Siezen und Duzen wäre zwar authentisch, macht die Story aber ungeschmeidig. Wäre ein „Arbeits-Du“ für die nächsten 90 Minuten okay?
André Steverding: Sehr gerne. Auch gerne danach im „Dauer-Du-Modus“.
Die zaghaft-süffisanten Frotzeleien rund um das Thema Technik scheinen Früchte zu tragen. Humor ist einfach eine gute Basis für den Aufbau von Beziehungen. Für Matthias scheint das sowieso kein Thema zu sein, wie sein zustimmendes Lächeln verrät.
Bernd, wie lange hat euch der Umbau beschäftigt?
Wir sind im Sommer 2022 gestartet. Die letzten Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Mai 2023 abgeschlossen sein. Martin Wilms war der Kopf unseres Planungsteams – damals noch als Generalbevollmächtigter. Seit dem 1. Oktober 2022 ist Martin Teil des Vorstands. Am 1. März 2023 hat er die Aufgaben von Herbert Kleinmann übernommen, der nach 47 Jahren in unserer Bank in Altersteilzeit gegangen ist. Martin Wilms ist nun für die Banksteuerung, das Personal und die Kreditsachbearbeitung zuständig, während Franz-Josef Heidermann den Markt verantwortet.
Was sollte man zur Philosophie und Ausgestaltung des Umbaus wissen?
Wir haben den Ball aus dem Erdgeschoss aufgenommen und hier oben weitergespielt. Beim Umbau des Erdgeschosses im Jahre 2016 wurden vier Beratungsräume eingerichtet, die uns an unsere Wurzeln erinnern. Die Räume mit den Namen Hemden, Suderwick, Werth und Bocholt stehen für die Pfeiler der Fusionen zur Volksbank Bocholt in den heutigen Zügen. Wir sind eine lokale Bank und darauf sind wir sehr stolz.
Hier oben gibt es sechs neue großzügige Beratungsräume. Jeder Raum trägt den Namen eines Bocholter Stadtteils. Schallgedämmte Decken und Böden sorgen gleichermaßen für ein angenehm gedämpftes Raumklima und wahren die Vertraulichkeit der Gespräche. Gefrostete Sichtschutzflächen sorgen darüber hinaus auch optisch für entsprechende Diskretion, sie bilden in Gänze die Silhouette Bocholts ab. Die Räume bieten ausreichend Platz für komplexere Beratungssituationen.
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das Umbauprojekt. Es fängt damit an, dass das bestehende Mobiliar weitgehend weitergenutzt und nur um einzelne neue Stücke ergänzt wurde. Zudem wurde bei der Materialauswahl auf die Recyclingfähigkeit der Stoffe Wert gelegt, um nur ein paar Aspekte zu nennen.
Das neue Ambiente spiegelt eine Willkommenskultur wider, die so gar nichts mehr mit dem zu tun hat, was unsere antiken Denkschubladen in Bezug auf Besprechungsräume im Bankenumfeld hergeben …
Das war das Ziel. Wir wollten ein Umfeld schaffen, wo sich Kunden und Mitarbeiter gleichsam wohlfühlen.
Schwenken wir zunächst zu den Mitarbeitern. Wieviel der insgesamt 218 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Bocholt könnten wir hier antreffen?
Neben Franz-Josef Heidermann und Martin Wilms als Vorstand, findet ihr hier das Team Kommunikation und die Teams von André und Matthias rund um das Thema genossenschaftliche Vermögensbetreuung. Woanders nennt man das Private-Banking. Wir haben uns bewusst gegen dieses Wording entschieden.
Private-Banking hört sich aber cooler an als genossenschaftliche „Vermögensbetreuung“ oder?
Das mag sein. Aber das ist unsere DNA, die ist historisch gewachsen. Die Genossenschaft ist eine der ursprünglichsten Formen der Demokratie – Mitbestimmung von der Basis.
Mit Stand 31.12.2022 dürfen wir 44.725 Menschen zu unseren Kunden zählen. Ungefähr die Hälfte davon, 22.676 Personen, um genauer zu sein, sind zugleich Mitglieder der Genossenschaft Volksbank Bocholt. Diese Mitglieder sind die Inhaber unserer Bank. Jedes Gespräch mit einem Mitglied ist quasi ein Dialog mit einem Vorgesetzten. Wir sind unseren Mitgliedern und unseren Kunden verpflichtet.
Wenn sich eine Leserin oder ein Leser dieses Artikels interessiert, bei euch Teilhaber „seiner eigenen Bank“ zu werden, was sagt ihr ihm auf die Frage: „Was kostet das?“
Mit 250,– Euro kann man einen Anteil zeichnen und sich an der Volksbank Bocholt beteiligen. Man kann bis zu zehn Anteile zeichnen. Wichtig zu wissen ist, dass man bereits mit 25,– Euro einen Anteil anzahlen kann. Auch damit ist man schon stimmberechtigtes Mitglied – auf Augenhöhe mit allen anderen. Bei uns haben alle Mitglieder gleiches Stimmrecht, unabhängig von der Anzahl ihrer Anteile. Unsere Mitglieder können aus ihrer Mitte eine bestimmte Zahl von Personen wählen, die ihre Interessen in der Vertreterversammlung vertreten. Die Vertreterversammlung wählt den Aufsichtsrat und dieser bestellt den Vorstand.
Unsere Vision ist es, jeden Kunden für eine Mitgliedschaft zu begeistern, sprich: Teil der genossenschaftlichen Familie zu werden.
Cappuccino-Break
Beim Nachtanken unserer Cappuccinotassen führen uns Bernd, André und Matthias durch die neu gestalteten Räume der ersten Etage.
Das Büro des Kompetenzteams Wertpapiere rund um Matthias Willing erinnert mich ein wenig an den Film „Wolf of Wall Street“. Jedoch deutlich reduzierter und freundlicher, als die Filmsequenzen die vor meinem inneren Auge aufpoppen.
Ausreichend Raum für drei Ladies und zwei Herren, die hier das aktuelle Geschehen an der Börse im Blick haben. Die Zahlen am Flatscreen bilden die Aktualität ab.
Matthias winkt mich zu einem WhiteBoard mit Fotos, Zeitungsausschnitten, Grußkarten, Notizen und teilt mit mir ein paar Eindrücke der Vergangenheit seiner 40-jährigen Volksbankstory. Ein spannender Mix in diesem Raum. Man spürt die Handschrift der Ladies bei den Details und den Pragmatismus der Herren. Ich mag mich auch täuschen.
Die Börse im Blick.
In Andrés Büro ziert eine großformatige Inselimpression die Wand neben der Beratungsinsel – die übrigens in jedem Büro der Vermögensberater harmonisch an die jeweiligen Schreibtische angedockt wurde.
Wir alle sind uns sicher, dass es sich um eine der nordfriesischen Inseln handeln könnte, die vom Boot aus fotografiert wurde – ohne dem Geheimnis gänzlich auf die Schliche zu kommen. Ähnlich wie die Anordnung der sieben kleineren Impressionen, die zu unserer Verwunderung in der linken oberen Raumecke aufgehangen wurden.
Das sei die Empfehlung des Galeristen gewesen, versichert uns André, damit man die Bilder von der Beratungsinsel aus gut sehen würde. Das hätten sie einen Meter tiefer auch getan, aber dann wäre der Grund entfallen, dieses Büro als etwas mysteriös zu bezeichnen. 🙂
Den Mittelpunkt der ersten Etage bildet das „Forum“ – was mit modernster Konferenztechnik wie z. B. sprachgesteuerter Kameratechnik bestückt ist und bis zu 35 Personen Platz bietet.
Zum Ende des Rundgangs haben wir ein Bild davon, dass ein weiteres Ziel des Umbaus, nämlich „kurze Wege, kurze Entscheidungen“ realisiert wurde.
Der Kunde im Mittelpunkt
Mit einem Zitat vom Chefplaner und Vorstand Martin Wilms starten wir den zweiten Part des Interviews:
„Die Funktionalität ist nur eine Seite. Letzten Endes geht es nicht um Räume, sondern es geht immer um Menschen.“
Wenn ich das richtig verstanden habe, widmet sich das Gros der Menschen auf dieser Etage, die wir beim Rundgang gesehen haben, der Betreuung des Vermögens eurer Mitglieder und Kunden.
Matthias Willing: Das ist richtig. Wir haben in dieser Etage Beratungsleistungen konzentriert, um den hohen Anforderungen und Ansprüchen besser gerecht zu werden. Generell lässt sich sagen, dass komplexere Vermögenswerte einen spezielleren Beratungsbedarf erfordern. Zeit ist heute eine wertvolle Ressource, mit der man souverän umgehen sollte. Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Filialen stehen ebenso als Ansprechpartner zur Verfügung.
André Steverding: Mit zunehmender Komplexität brauchen unsere Kunden und wir einen anderen zeitlichen Rahmen und ein anderes Setting, um sich dem Thema Vermögen zu widmen. Das ist bisweilen ein generationsübergreifendes Familien-Thema. Da sitzen zwei oder drei Generationen zusammen, um mit uns gemeinsam Grundlagen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu entwickeln – auf die jeweiligen Lebensphasen fokussiert.
Da gilt es zunächst einmal, den Menschen zuzuhören – sie hinsichtlich ihrer Gedanken zum Thema Geldanlage zu verstehen. Welche Themen beschäftigen unsere Kunden? Das arbeiten wir im Dialog aus – wir sehen uns als Sparringspartner. Anschließend entscheiden wir, welche Spezialisten wir aus unserem Team zur Beratung hinzuziehen. Seien es Matthias und sein Team zum Thema Wertpapiere oder unsere Spezialisten zum Thema Finanzierung, Vorsorge, etc.
Bei den Schilderungen zu den Spezialisten erfahren wir, dass es hier zwei zertifizierte Testamentsvollstrecker gibt. Eine Leistung, die ich kraft Unwissenheit nicht bei einer Bank vermutet hätte. Wir einigen uns darauf, diese besondere Dienstleistung in einer späteren PAN-Story transparent zu machen.
André Steverding: Wir bearbeiten das Thema Vermögen allumfassend. Das sind maßgeschneiderte Konzepte. Da sind schnell mal fünf Stühle belegt. Dafür brauchst du Räumlichkeiten und eine diskrete Atmosphäre – das wäre in den Filialen nicht optimal zu gewährleisten.
Matthias Willing: Über allem schwebt der Leitsatz unseres Vorstandes Franz-Josef Heidermann, der nicht müde wird, dass jedem Auszubildenden sympathisch zu vermitteln: „Wir verkaufen unseren Kunden nichts, was sie nicht brauchen. Aber was sie brauchen, sollen sie bei uns bekommen.“
André Steverding erklärt uns die App von Wealthpilot
Das Vermögen smart im Blick
André, du hast vorhin beim Rundgang die App Wealthpilot erwähnt. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?
André Steverding: Das ist ein digitalisiertes Vermögenscockpit. Da kannst du sekundenaktuell auf Knopfdruck deine Vermögenswerte einsehen.
Für wen könnte das Sinn machen?
André Steverding: Auch hier gilt, dass das erst bei komplexeren Vermögenslagen erforderlich, sprich: sinnvoll sein könnte. Viele Kunden lieben es, ihre herkömmlichen Excel-Aufbereitungen erstmalig auf eine datenschutzkonforme und TÜV-geprüfte Plattform zu digitalisieren. Zudem ist diese bei der DATEV beheimatete Datenbasis durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zertifiziert. Über die zum Programm gehörende Fünf Sterne App hat man sein Gesamt-
vermögen jederzeit, von jedem Ort auf diesem Planeten, im Blick.
Wie viele eurer Kunden nutzen Wealthpilot?
André Steverding: Wir stellen unseren Kunden diese Leistung seit vier Jahren kostenlos zur Verfügung. Bislang greifen 170 unserer Kunden darauf zu.
Matthias Willing: Dieser „Vermögensüberblick auf Knopfdruck“ erleichtert uns die Beratung. So können wir im Dialog analysieren, ob es mögliche Verbesserung im Bereich liquides Vermögen gibt oder ob es sinnvoll sein könnte, einen Teil in andere Anlagen zu investieren, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Ein wesentlicher Vorteil ist ferner, dass alle Vermögenswerte an einem Ort unter einem Passwort erfasst sind – für den Fall, dass das Schicksal sein eigenes Kapitel schreibt. Oftmals stellen wir fest, dass lediglich einer der Partner den Überblick hat.
Wenn der, aus welchen Gründen auch immer, ausfällt, ist sprichwörtlich „Holland in Not“.
https://www.vb-bocholt.de/privatkunden/beratung/private-banking/vermoegenscockpit.html
Kompetenzteam Wertpapiere / v.l.n.r. Christoph Ehning, Sabine Leiting, Claudia Straatman, Denise Koltermann, Matthias Willing
Team Vermögensbetreuung / v.l.n.r. André Ratering, Marion Sandberg, Christopher Terörde, Iris Heidermann, Janna Langfeld, Reiner Tembrink , Claudia Schmeinck, André Steverding, Tobias Hotka
Team-Vorstellung
Während der dritte Cappuccino in der Mache ist, rastere ich die PowerPoint mit der Teampräsentation, die André mir auf seinem Laptop präsentiert. Ich zähle vierzehn Köpfe insgesamt – fünf Spezialisten im Kompetenzteam Wertpapiere und neun Generalisten in der Vermögensbetreuung – so der von mir wahrgenommene Sprachgebrauch.
Die jeweiligen Charts vermitteln neben Kompetenz, Erfahrungswissen und Zitaten auch kleine Einblicke in die private Seite der Banker. Zeit, ein wenig tiefer einzutauchen, zumindest bei den beiden Teamleitern, die uns gegenübersitzen:
Matthias, bei dir steht verheiratet, zwei Kinder und Fahrradfahren. Zumindest den letzten Punkt würde ich gerne von dem Geruch eines Poesiealbumeintrages befreien – wie viele Kilometer fährst du im Jahr?Matthias Willing: Zwischen 8.000 und 10.000 Kilometer.
Auf welchem Bike?
Auf einem „Red Bull Multisport“ eines Bocholter Bike-Unternehmens. Das ist bereits mein zweites Modell dieses Typs. Das erste habe ich mit einem Tachostand von 75.000 Kilometern in den Ruhestand verabschiedet. Das halte ich in Ehren. Aber jetzt war die Zeit reif für ein Neues.
„Geduld ist ein Schlüssel zum Börsenerfolg“ – stand bei dir als Leitspruch zu lesen.
Das ist meine Erfahrung aus mehr als 40 Jahren in diesem Geschäft.
Knüpft das an die Story an, wie man aus jungen Menschen Millionäre macht, die du vorhin in der Kaffee-Oase angerissen hast? Die drei möglichen Wege?
Wenn du so willst.
Kannst du die Varianten noch mal kurz skizzieren?
Okay. Der erste Weg beruht auf kriminellen Aktivitäten – der scheidet also aus. Den zweiten Weg würde ich als „strategische Liebesheirat“ bezeichnen – was aber ethisch nicht okay ist. Der verbleibende und einzig anständige Weg ist: Über ca. 35 Jahre monatlich 500,– Euro in weltweite Aktionsfonds zu investieren.
Nach diesem humorvollen Exkurs zum Thema Vermögensbildung kommen wir überein, dass wir uns eine solche Beratung in unserer Jugend gewünscht hätten – natürlich nur bezogen auf den dritten Weg!
André, hinsichtlich deines Familienstandes und der Anzahl der Kinder befindest du dich im Einklang mit Matthias. Bei privaten Interessen steht hier der HSV. Wie konnte das passieren?
André Steverding: Wenn du dir Ende der 70er, unbeeinflusst vom Geschmack des Vaters, deinen Fußballverein selbst aussuchen darfst. Ich war damals sieben Jahre alt. Günther Netzer war
Manager des HSV, Kevin Keegan und Horst Hrubesch meine Helden. Da ich ein sehr stetiger Mensch bin, bin ich dem Verein treu geblieben – in guten wie in schlechten Zeiten.
Beim zeitversetzten Fotoshooting erfahren wir von dem gut aufgelegten André, dass er unlängst als einer von 57.000 Zuschauern im Hamburger Stadion den 2:1-Sieg gegen Greuther Fürth bejubelt habe.
Angesichts seiner Schilderungen halte ich es für naheliegend, dass er die Bilder in seinem Büro selbst in Deckenhöhe aufgehangen hat. Ein wenig spooky, aber mega-sympathisch, unser neuer „Dauer-Duzer“.
Apropos sympathisch. Ich glaube, dass sich Menschen früher oder später über ihre Sprache verraten. Irgendwann wird deutlich, welch Geistes Kind vor dir steht. Matthias Schilderungen zum Team, zur gesamten Familie Volksbank (Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden) sind geprägt von Wertschätzung und Menschlichkeit. Respekt dafür.
An die Herren Teamleiter, welche Altersspanne treffen wir in euren Teams an und auf wieviel Erfahrungswissen greifen diese zurück?
Matthias Willing: Im Kompetenzteam Wertpapiere triffst du Menschen zwischen 32 und 60 Jahren an. Gemeinsam bilden wir ca. 130 Jahre Erfahrung in dem Segment ab.
André Steverding: Bei uns in der Vermögensbetreuung sind es in der Summe auch ca. 130 Jahre Erfahrungswissen. Die Kolleginnen und Kollegen sind zwischen 25 und 55 Jahre alt. Wir können jeder Alterskohorte auf Augenhöhe begegnen, wenn das der Hintergrund deiner Frage war.
Noch jemand, der Gedanken lesen kann 🙂
Beim Abschluss in der Oase, wärmt Matthias das Thema „Posie-Album“ nochmal kurz auf:
Ich kann mich noch an den ersten Spruch in meinem Album in der Grundschule erinnern:
Fröhlich sein, Gutes tun – und die Spatzen pfeifen lassen!
Don Bosco (1815-88), hl., ital., kath. Priester, Stifter der Salesianer
… von Don Bosco, wie wahrscheinlich alle wissen. Dieser Spruch dürfte seinerzeit in viele dieser Alben Einzug gehalten haben. Ich war damals ziemlich stolz, dass meine Klassenlehrerin ihn mir gewidmet hat.
Merci an alle Beteiligten dieser smarten Bank!
Fotos: Kirsten Buß // Interview: Roland Buß
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