Mo.-Fr., 8 – 17 Uhr

We are back in Black – Altbekannte Gesichter in den Genusswelten des Bahia

Apr 29, 2024 | Coverstory

Fotos: Kirsten Buß // Text: Roland Buß 

Advertorial 

Interview-Session mit deren Inhaber Sebastian Kremer

Freitag | 12. April 2024 | 09.10 Uhr | Hemdener Weg 169 | 46399 Bocholt | Sauna- & Wasserwelten Bahia 

Mal wieder beschweren Kameras und Schreibzeug unsere Saunataschen. Untrügliche Zeichen, dass es eine Bahia-Story für euch Leserinnen und Leser einzufangen gilt. Grundsätzlich sehen wir jeder Interview- und Foto-Session mit Spannung entgegen, aber heute ganz besonders. 

Sicherlich wegen unserer besonderen Verbundenheit zum Bahia und dessen Menschen als Gefährten des PAN. Auch weil das Bahia seit seiner Eröffnung im Jahre 1993 zu einer Art „Schreibstube“ für mich geworden ist, wo ich vieles ersinne, skizziere und niederschreibe. 

Aber … großes ABER … insbesondere, weil eine lange Durststrecke überwunden scheint, die wir als regelmäßige Gäste des Bahia miterleben, mitempfinden und miterleiden mussten. Ich möchte das ohne Wertung gelesen wissen. Manchmal ist es im Business so, dass suboptimale Entscheidungen getroffen werden, dass die Chemie nicht stimmt … was auch immer. Wichtig ist, das zu erkennen, neu zu denken und zu handeln. 

Wir freuen uns auf das bevorstehende Interview mit dem neu-alten Bahia-Hasen Sebastian Kremer, flankiert von der uns vertrauten Bäderleiterin Sigrid ter Beek. 

Wir lassen uns bei einem Kaffee im Restaurantbereich nieder. Es gibt viel zu organisieren heute, am ersten offiziellen Tag, wo das Team rund um Sebastian Kochmesser und -löffel schwingt. Das verraten sein vibrierendes Handy und seine Augen, die Raum, Team und Gäste rastern. 

Aber, es ist ihm wichtig, seine Zeit und seine Botschaften mit uns zu teilen, wie wir noch erfahren werden.  

Lass uns loslegen, Sebastian. Zunächst ein paar Fakten zu deiner Person: 

Sebastian Kremer | Inhaber Bahia-Genusswelten | Hard- & Softfacts 

Bocholter Junge | Baujahr 1981 | verheiratet mit Sarah | Vater vom gemeinsamen Sohn Jaro | Vespa-Fahrer 

Wie alt ist Jaro und was bedeutet der Name?
Sebastian: Jaro ist im März drei Jahre alt geworden. Der Name stammt aus dem
Irischen und bedeutet so viel wie „Licht in der Nacht“. 

Eine wunderschöne Herleitung für mich als Irland-Faszinierten, und praktisch zugleich … denke ich. So kann man sich die Lauf- und Leselichter im Kinderzimmer sparen 😉 

Gibt es eine Verbindung zu Irland, möglicherweise ein Faible für den dortigen Whisky?
Sebastian schmunzelt.
Sebastian: Nein, es war der Wunsch meiner Frau. Sarah hatte einen Arbeitskollegen, der so hieß. Ich habe mich anstecken lassen, der Name war bei uns beiden gesetzt, weil er so besonders ist. 

Was machst du, wenn du nicht die Genusswelten leitest … dich um Sarah und Jaro kümmerst? 
Sebastian: Viel Zeit für Hobbys bleibt mir derzeit nicht, was aber auch nicht schlimm ist. Wenn Zeit ist, schraube ich an meinen beiden alten Vespas. 
Gerne konkreter … 
Sebastian: Das sind 50er-Motorroller … also mit 50 Kubikzentimeter Hubraum … aus den Jahren 1988 und 1994.  

Machen wir einen Streifzug durch deine Vita … welche Stationen hast du durchlaufen, um heute die gastronomischen Geschicke zu leiten? 

Sebastian: Ihr wisst schon, dass ich schon mal in dieser Position im Bahia war? 

Natürlich, wir gehören auch zu den Menschen, die dich und dein Team schmerzlich vermisst haben … aber dazu kommen wir gleich. Wo liegen deine Wurzeln? 
Sebastian: Nach der Schule habe ich eine Bäckerlehre bei der „Eisenhütte“ absolviert, danach das Fachabi … und dann habe ich an der Fachhochschule Niederrhein in Mönchengladbach Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften studiert.  

Mir schwant Böses … verborgene Erinnerungen an eine Endlos-sinnlos-Diskussion mit einer Ökotrophologin krabbeln aus meinen Synapsen. 22 Jahre her und plötzlich wieder so präsent. Die Lady fand mein Parade-Gericht Coq au Vin zwar köstlich, aber ein wenig über den Garpunkt – der laut ihres gerade absolvierten Studiums bei 45 Minuten liegen würde. Ich gab ihr gerne recht, denn mein Hühnchen hatte ca. zwei Stunden im Rotweinsud gebadet, was in meiner Welt ziemlich normal ist, für ein anständiges Schmorgericht 😉 Ich teile diese Gedanken mit Sebastian.  

Sebastian: Ich weiß, was du meinst. Als ich seinerzeit mein Studium angetreten habe, waren wir 120 Personen in diesem Studiengang – neben mir lediglich sieben weitere Männer 😉 

Was anfänglich wie ein Schlaraffenland anmutete 😉 entpuppte sich bisweilen als sehr schwere Kost auf dem Weg zum
Bachelor 😉 

 Sigrid & Sebastian

Wie ging es nach dem Studium weiter?
Sebastian: Ich war danach viele Jahre Qualitätsmanager in der Lebensmittelindustrie. 

Quasi nebenbei erfahren wir, dass Sebastian der Schwiegersohn von Obelix ist 😉 – das ist unser Spitzname für Andreas Giesing, dem liebenswerten Steinehändler zwischen Rhede und Borken. Ein Marketing-Genie, aber das bleibt bitte unter uns 😉 

Sebastians Bahia-Kapitel | Part I

Wann hast du zum ersten Mal ein T-Shirt mit Bahia-Aufdruck getragen?
Sebastian: Ich war 18 Jahre alt, als ich begann im Bahia zu kellnern. Ich habe in all den Jahren, also während des Studiums und auch neben meinem Job als Qualitätsmanager immer in der Gastronomie gearbeitet – auch für Dirk Kathage, dem leider viel zu früh verstorbenen Patron vom Mussumer Krug. Dirk hat damals Schützenfeste ausgerichtet – ich habe ihn bei der Organisation unterstützt. 

Im Jahre 2016 hat sich dann für mich die Gelegenheit ergeben, die Gastronomie im Bahia zu übernehmen – die habe ich bis 2022 geleitet.

Was war dein Motiv für den Ausstieg im Jahre 2022?
Sebastian: Vordergründig war es unser Sohn Jaro. Es fügte sich so, dass ich mehr Zeit mit ihm verbringen … mich mehr um meine Familie kümmern konnte, als das in der Gastro möglich war. Ich war für zwei Jahre Qualitätsmanager bei Horsthemke in Oberhausen, einem Bäckereibetrieb mit über 100 Filialen. Ich hatte sehr humane Arbeitszeiten, die ich flexibel gestalten konnte. Das hat uns als junge Familie sehr gutgetan. 

 

Sebastians Bahia-Kapitel | Part II

Was waren die Motive für dein Comeback?
Sebastian: Das auslösende Momentum war der Anruf von Sigrid (Anm. Sigrid ter Beek, der Bäderleiterin des Bahia). Wir kannten uns bislang nicht. Ich hatte am 31. August 2022 meine Bahia-Schlüssel abgegeben und Sigrid hat vier Monate später die Leitung des Bahia übernommen. 

Sigrid, warum hast du zum Hörer gegriffen und Sebastian angerufen?
Sigrid: Während wir mit den Sauna- und Wasserwelten des Bahia im letzten Jahr auf einer Welle des Erfolges surfen durften, klaffte in der Gastronomie der Genusswelten eine große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. 

Die Stammgäste wissen, was Sigrid umschreibt. Für alle anderen ist es egal, denn dieses Kapitel ist „Schnee von gestern“.

Sebastian signalisierte mir Gesprächsbereitschaft und wir verabredeten uns zu einem persönlichen Kennenlernen hier im Bahia. Daraus wurde ein dreistündiges
Gespräch, in dem wir alte Erfahrungen aufbereitet haben und ich die Unternehmerpersönlichkeit Sebastian kennengelernt habe, die mich beeindruckt hat. Ich mag seine Art, über Menschen, über Teams und über das Bahia zu denken. Wir sind uns sicher, dass er mit seinem Team und uns als Partner die Gastronomie im Bahia wieder in tolle Zeiten führen wird. 

Sebastian, jetzt ist heute dein erster offizieller Tag mit deinem Team im Bahia. Wie geht es dir dabei?
Sebastian: Es ist unfassbar g… (ihr wisst schon), wieder hier zu sein. Das Bahia ist einfach mein Ding, wir allen haben Bock und freuen uns wieder hier zu sein. Rene … mein Küchenchef … hat es heute Morgen bei unserer Umarmung in der Küche so treffend gesagt: „We are back in Black“. 2022 haben wir die weißen Bahia-T-Shirts ausgezogen und jetzt stehen wir hier im neuen Look, aber in alter Frische … mit neuem Spirit …

Sebastians Stimme bricht ab … die ihn überrollenden Emotionen brauchen ihren Raum … Sorry, ich wusste, dass dieser Moment kommt, wo mich die Gefühle überwältigen – die Freude, endlich wieder hier zu sein.

Rene

Das Team der Genusswelten 

Wie viele von deiner damaligen Crew sind wieder am Start?
Sebastian: 14 von ehemals 18 festangestellten Kolleginnen und Kollegen. Zwei weitere Kolleginnen wären ebenfalls gerne wieder mit an Bord gekommen, aber da passt der Gastro-Job derzeit nicht in ihre Lebens-/Familienphase.  

Die Zahl der Wiederholungstäterinnen und -täter spricht für sich. 

Sebastian: Das sehe ich auch so. Ohne die Gewissheit, dass mein altes Team wieder mit dabei ist, hätte es mein Comeback auch nicht gegeben. Allen voran mein
Küchenchef Rene. Er war der Erste, den ich nach dem Gespräch mit Sigrid aufgesucht habe. Ich habe mit ihm und seiner Frau gesprochen. Die beiden haben drei Kids, da will ein Engagement in der
Gastronomie wohlüberlegt sein. Mit Rene
verbindet mich ein blindes Verständnis und das Vertrauen, dass wir an alte Zeiten anknüpfen werden. 

 

Rene, wie auch die anderen vom alten Team, sind Menschen, die den Laden genauso lieben wie ich. Das hat es mir leicht gemacht, „Ja“ zu meinem zweiten Kapitel Bahia zu sagen. Es ist toll, sich auf alte Hasen in jedem Bereich verlassen zu dürfen – ob hier im Sauna-Bereich oder im Schwimmbad.

Als ich dann meine damalige Liste mit unseren Aushilfen abtelefoniert habe, wuchs die Zahl der „Ehemaligen“ noch weiter an.

Wie viele seid ihr insgesamt?
Sebastian: In der Summe sind wir derzeit 36 Kolleginnen und Kollegen.

Wow … das hätten wir jetzt nicht vermutet. Gibt es einen gastronomischen Betrieb im Umkreis, der mehr Mitarbeiter beschäftigt?
Sebastian: Mir fällt gerade keiner ein.

Sigrid ergänzt: Du brauchst diese Teamgröße, um 364 Tage für unsere Gäste präsent zu sein und eine gute Qualität abzuliefern.

Wann nehmt ihr euch denn das unverschämte Recht, einen Tag zuzumachen ;-)?
Sigrid: Lediglich am ersten Weihnachtsfeiertag. Und den Zeitraum unserer Revisionswoche, um ehrlich zu bleiben.

Ein Recruiting-Problem, wie viele eurer Kollegen, scheint ihr somit nicht zu haben … ist das alles mit einem coolen Team-Spirit zu erklären?
Sebastian: Klar 😉 Aber auch ich möchte gerne ehrlich bleiben – auch wir suchen noch Menschen für unser Team. Es fällt uns möglicherweise leichter, Menschen für einen Job in unserem Team zu begeistern, was ich vornehmlich in dem Schichtsystem begründet sehe. Wir arbeiten in drei Schichten, die in einer verbindlichen Jahresplanung hinterlegt sind, wo es geregelte freie Tage gibt. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben jedes zweite Wochenende frei, was für die Gastro nicht selbstverständlich ist. 

Jetzt hat während deiner Abwesenheit der Umbau der Gastronomie stattgefunden … wie bewertest du die neuen Räumlichkeiten?
Sebastian: Ich freue mich für uns und unsere Gäste, ich finde es sehr chic und modern. Auch hinter der Theke und in der Küche fühlen wir uns wohl. Wir grooven uns noch ein, aber es sind nur Kleinigkeiten, die ich anführen könnte – das passt schon mit uns als Team in diesem modernen Umfeld. 

Ramona

Food & Drinks | Neues & Bewährtes 

Sich mit zwei Jahren Abstand in neu gestaltete Räumlichkeiten einzudenken und einzugrooven, wie du es nennst, hat seinen Reiz, oder?
Sebastian: In der Tat. Im laufenden Betrieb etwas zu verändern, ist immer schwierig. Da gilt es, die Balance zu finden, um den Menschen, die nicht auf ihre Lieblingsgerichte verzichten wollen, und den Menschen, die neugierig auf Neues sind, gleichsam gute Gastgeber zu sein.

Und … ganz wichtig … unsere Prozesse so zu gestalten, dass es bei humanen Wartezeiten bleibt. Die Gäste sind schließlich zum Saunieren und Schwimmen hier und nicht, um aufs Essen zu warten 😉 

Was sind für dich „humane“ Wartezeiten?
Sebastian: Wir haben den Anspruch, dass jeder Gast spätestens dreißig Minuten nach der Bestellung sein Gericht vor sich stehen hat. 

Speed … sprich Geschwindigkeit war eine der Herausforderungen während eurer Abstinenz. Wie wollt ihr euren Anspruch gewährleisten, angesichts der erfreulich gestiegenen Besucherzahlen des Bahias? 

Sebastian: Wir haben unsere Burger- und Steak-Palette vereinfacht. Wir bieten in dem Bereich „Baukästen“ an, d. h. der Gast wählt den Hauptdarsteller und dazu die ihm schmeckende Beilage und ggf. Soße. Damit entfallen die Umbestellungen, die immer Aufmerksamkeit am Tresen und in der Küche fordern und Zeit kosten. 

Zwischen 15.00 und 18.00 Uhr wird es ein Kuchenangebot geben, was wir sehr einfach gestaltet haben: Jeweils ein Stück Kuchen und ein Heißgetränk nach Wahl des Gastes zum Preis von 6,50 Euro. Kein unterschiedliches Bonieren mehr, ob Cappuccino oder Latte macchiato – das sind zwar nur wenige Sekunden, aber alles trägt zur Geschwindigkeit bei.

Was wird noch neu sein? 

Sebastian: Wir fokussieren uns noch mehr auf die Region und die anerkannt guten Erzeuger mit ihren Produkten. Wir haben die Säfte von van Nahmen und deren alkoholfreie Seccos aufgenommen. Sarah Konert von „Das Fleisch“ beliefert uns mit ihren Produkten, ebenso wie Sarah und Mike Novak mit ihrem Imping-Kaffee. Wir haben Honig aus der Region, sowie das grandiose Müsli von Barni & Wilma – zwei tolle Ladys aus Rees, die als Start-up gerade durch die Decke gehen. 

Also da, wo es möglich ist und für uns Sinn macht, spielen wir das Thema Regionalität.  

Kirsten mischt sich ein: Wird es meinen heiß geliebten Salat mit Ziegenkäse wieder geben? 

Sie sieht meinen Blick und glaubt meine Gedanken zu lesen. 

… also Ziege für die Ziege? 😉

Ich hätte mich das nicht getraut zu denken, aber Gesagtes aufzuschreiben, ist doch okay, oder? 😉 

Sebastian: In der Kühlung schlummern 30 Kilogramm Ziegenkäse. Nimm das gerne als Indiz, dass dein Wunsch in Erfüllung geht ;-). Im Grunde genommen werden wir alle unsere Erfolgs-Salate wieder anbieten … mit einem anderen Wording und … trendgerecht … in einer Bowl präsentiert. So wird es auch das allseits beliebte „Bocholter Pfännchen“ wieder geben – zumindest dessen schmackhafter Inhalt, der jetzt ebenfalls in einer coolen Bowl serviert wird. Sebastian reicht mir den Entwurf der neuen Speisekarte. Beim „Schnitzel ohne Namen“ muss ich Schmunzeln … ihr wahrscheinlich auch, wenn ihr mal dort seid und die Karte studiert. Der Humor gefällt mir. 

Meine Mum wird mit ihren beinahe 85 Lenzen als Bahia-Gängerin und -Fan auch ihr Lieblingsdressing ausmachen können 😉 Eines meiner Lieblingsgerichte, die Bahia-Ofenkartoffel, wird es wohl nur über Umwege geben … möglicherweise als Revival-Gericht auf den LED-Screens. Diese nutzt man wieder für Tagesangebote und kulinarische Experimente, wie Sebastian verrät. 

Linsen-Curry

Tonkatsu 

Meiner kurz aufkeimenden Enttäuschung begegnet unser Gesprächspartner mit dem Hinweis, dass es dafür wieder hausgebeizten Lachs mit Reibekuchen geben werde. Finde ich klasse, aber … das Beizen eines Lachses ist für mich keine Hürde, wie es in dieser Ausgabe zu lesen ist 😉 Außerdem scheint die BYOF-Phase des Bahia endgültig der Vergangenheit anzugehören. Zu gerne erinnere ich mich an den 24. August 2023, als Kirsten mir ein Facebook-Posting des Bahia vorlas, wo dazu ermuntert wurde, eigenes Essen und Getränke mitzubringen, da die Gastronomie geschlossen sei. 

Diesen Bring-your-own-Food-Apell (BYOF) hatte ich begeistert und Ambiente-gerecht umgesetzt. Es gab eine Asia-Style-Nudelsalat-Bowl mit Flusskrebsen – dazu einen gut gekühlten Chardonnay von 19 Crimes 😉 

Ein Festmahl für mich … Herzchen-Bluten für einige Gäste 😉 … aber ein trauriges Kapitel für die Verantwortlichen des Bahias, die die Reißleine in der Gastronomie gezogen hatten. „Aus Gründen“ … wie man es diplomatisch umschreibt, habe man den Pachtvertrag mit dem damaligen Betreiber der Genusswelt ad hoc gekündigt. 

Es gebietet der Anstand, da nicht weiter nachzubohren, sondern den Blick nach vorne zu richten. Ich entdecke mit „Großmutters Gulaschsuppe“ meinen Lieblingsauftakt zu einem perfekten Tag im Bahia, den ich regelmäßig einlege.  

Wie schaut es mit dem Bereich Drinks aus? Ich sehe Tropfen des Weingutes Metzger auf der Karte … 
Sebastian: Genau, diese Weine sind relativ bekannt und haben eine gute Qualität. Wir werden keine No-Names aus großen Gebinden an unsere Gäste ausschenken. 

Auch diese Aussage werte ich als Indiz, dass hier in Zukunft Seele und Gaumen ein Auszeit-Zuhause haben werden.  

Wir planen etwas mit dem Amérie von Sasse (Anm. ein schöner Aperitif mit Himbeeren aus der Feinbrennerei in Schöppingen) … Gleichsam überlegen wir Fingerfood-Aktionen in unserer Außenküche … aber jetzt ist erst einmal wichtig, in Tritt zu kommen, bis sich alle Abläufe eingespielt haben. 

Wird sich für die Besucher der Gastronomie in den Wasserwelten etwas ändern?
Sebastian: Vielleicht das Wichtigste vorneweg: Als junger Vater bin ich bestrebt, den Eisautomaten im Eingangsbereich wieder in Betrieb zu nehmen. Für Jaro, wie für alle anderen Kinder, soll es wieder Kult werden, ein Bum-Bum-Eis im Bahia ziehen und genießen zu können. 

Kirsten löst meine Fragezeichen auf der gerunzelten Stirn auf. Damit sei ein knallrotes Produkt aus dem Hause Schöller/Nestlé gemeint, mit einem Kaugummi-Stiel. Ich glaube, ich werde alt 😉 Bei seiner Schilderung „Wassereis gehöre zum Programm“ spiele ich gedanklich wieder mit. Ich sehe mich wieder vor dem Kiosk des damaligen Waldbades stehen, ein paar Groschen in der Hand und ein solches Wassereis begehrend. Okay, das ist schon paar Jahrzehnte her 😉 … mehr als fünf … um ehrlich zu schreiben 😉 Vielleicht kannst du noch erwähnen, dass es zuckerfreies Slush-Eis geben wird …

… höre ich und schreibe es wie ein Blinder, der von der Farbe spricht 😉  

Okay, Eis-technisch seid gut aufgestellt, wie schaut es mit den Speisen in den Wasserwelten aus?
Sebastian: Bleiben wir bei den Kids. Für Kindergeburtstage bieten wir ein Kids-Menü an, was vielen bekannt vorkommen dürfte: Pommes, ein paar Chicken-Nuggets, eine Capri-Sonne und ein Wassermelonen-Eis 😉 Da bitten wir um rechtzeitige Online-Buchung. 

Ich glaube zu wissen, welche Vorreiter dafür Pate standen, aber ich weigere mich, deren Namen zu schreiben 😉 

Wir werden auch dem Veggie-Trend mit einfachen Gerichten, wie Frühlingsrollen und Falafeln begegnen und die Spaghetti wird es nicht nur in der Bolognese-Variante geben, sondern auch mit einer schönen, frischen Tomatensoße. 

Lieber Sebastian, das wäre es fürs Erste. Dir einen guten Start mit dem Team, wir verabschieden uns in Richtung Sauna und freuen uns auf ein Wiedersehen beim Lunch.

 

Foto-Session & Lunch-Time 

Für die Eingroove-Zeit haben Sebastian und Team eine Aktions-Karte vorbereitet, aus der wir nach zwei Saunagängen ein paar Hauptdarsteller für die Food-Fotos auswählen: 

Tonkatsu
mit Tokyo-Krautsalat und geröstetem Sesam | Gebratener Reis | Deftige Bratensoße | Japanische Mayonnaise  

Beef Brisket Burger
Brioche Bun | Cherry-BBQ-Dip | Eingelegte rote Zwiebeln | Steakhouse Fries und hausgemachte Remoulade 

Während Kirsten mit der Fuji-Kamera um die Teller wieselt, mache ich mich bereit fürs Notieren unserer Eindrücke, die nach den ersten Bissen aufs Papier fließen: 

Zum Tonkatsu: Kross gebratenes Hähnchenschnitzel | Extrem leckerer Krautsalat | Bratensoße & japanische Mayo … ungewöhnliche Kombi … aber lecker 

Zum Beef Brisket Burger: Dafür kommst’ wieder … wie die Gattin zu sagen pflegt | Eine cool-schmackhafte Kombi | Pfiffig angerichtet | Mit Wiederbestell-Garantie | Die eingelegten Zwiebeln sind der Brüller!

Während sich die beiden Herren am Tisch zur Rechten als Testesser anbieten, wuselt Kirsten an dem Lady-Tisch in unserem Rücken. Die gefühlt 20-jährigen haben sich beide für das vegane Linsen-Curry entschieden – welches ihnen auf Nachfrage von mir exzellent schmeckt, während Kirsten sich die Erlaubnis einholt, auch deren Gericht zu fotografieren. Das
belegen später auch die leer geputzten Teller, die ebenso wie unsere vom freundlichen Service abgeräumt, den Weg in Richtung Spülküche antreten. 

Harmonischer Ausklang

Unsere männlichen Tischnachbarn übermannt die Neugier … wofür denn Fotos und Notizen herhalten sollen, ist deren freundliche Frage. 

Für die kommende Ausgabe des PAN … 

Unbekannter Gesprächspartner: Das ist ja witzig … wir hatten gestern einen Monteur von Bad & Konzept aus Rhede bei uns im Haus, der einen neuen Heizkessel montierte. In diesem Zusammenhang sprachen wir über euch … über die Story, die ihr mit denen gemacht habt.  

Die hatte ich gelesen… echt toll und authentisch … so wie ich auch den Monteur erlebt habe. Ein echt wertiges Produkt, was ihr da verlegt, nur manchmal schwierig zu bekommen.  

Duplizität der Ereignisse. Beim Aussteigen aus unserem Fahrzeug auf dem Bahia-Parkplatz hatte ich eine weitere Anfrage in unserem info@mue12.de Postfach gelesen, wo jemand den PAN abonnieren wollte. Ich teile unseren jüngsten Gedanken dazu mit unserem Gesprächspartner vom Nebentisch. 

Seine Reaktion: Macht das bitte, ich würde mich freuen, den PAN abonnieren zu können. 

Merci für diese Ermutigung, dem ist vorerst nichts hinzuzufügen. Genauso wenig wie dem Spruch der Lady hinter der Theke, die einem nachfragenden Gast mega-sympathisch antwortet: „Sie dürfen sich auf das neue, alte Team freuen.“ 

Während Kirsten sich auf den Weg zu einem weiteren Shooting macht, nutze ich meine Auszeit im Bahia, um meine Eindrücke und Gedanken zu skizzieren. 

Ob wohl mein Appell an Sigrid, irgendwo eine kleine Business-Ecke mit WLAN einzurichten, irgendwann Realität wird? Dann könnte ich die Artikel gleich vor Ort ins iPad schreiben. Ich glaube, ich schrieb schon mal, dass ich unter der Dusche und in der Sauna die besten Ideen habe 😉  

In diesem Sinne, eure SaunaScouts Kirsten & Roland 

Sauna- & Wasserwelten Bahia
Hemdener Weg 169
46399 Bocholt

T. 02871 27 26 6-0
info@bahia.de
www.bahia.de

Öffnungszeiten Saunawelt

Mo – Sa: 9.00-22.00 Uhr
Mi: Damensauna von 9.00-13.00 Uhr
So & Feiertag: 9.00-21.00 Uhr

Öffnungszeiten Wasserwelt

Mo-Sa: 10.00-22.00 Uhr
Di & Do: Frühschwimmen von 6.30-8.00 Uhr
So & Feiertag: 9.00-21.00 Uhr