Mo.-Fr., 8 – 17 Uhr

Workation-Tour mit ordentlich Wumms in Limburg

Nov 28, 2023 | Mobil, Specials

Reisedialog Oberitalienische Seen | Dolomiten | Schweiz

Text: Roland Buss  // Fotos: Christian Thielkes, Kirsten & Roland Buss

Prolog

Freitag, 28. Juli 2023 | Mittagszeit |  irgendwo im Industriegebiet Schlavenhorst | WhatsApp von Alina aus unserem Verlag: 

„Christian Thielkes vom Caravan Center bittet um euren Rückruf.“

Während ich zum fremd belegten Lunch-Brötchen greife, greift Kirsten zu ihrem Handy. Nach einem kurzen Wortwechsel zwischen zwei alten PAN-Gefährten (die beiden arbeiten schon seit dem Jahre 2011 zusammen) muss ich Brötchen gegen Handy

tauschen, begleitet von Kirstens Kommentar: „Deine Expertise scheint gefragt.“

Moinsen Christian, was gibt’s?
Moin Roland, könntest du dir vorstellen, einen Reisebericht für uns zu schreiben? Ich habe unlängst eine wunderschöne Tour mit einem Wohnmobil gemacht. Mein Handicap: Ich kann offensichtlich besser Wohnwagen, Vans und Reisemobile vermarkten, als Erlebtes unterhaltsam zu Papier zu bringen. 

Das geht mir ähnlich, nur andersherum ;-).
Hast du Lust, wollen wir mal quatschen? 

Na klar. Bringst du bitte Impressionen von deiner Tour mit, um mich mit in deinen Film zu nehmen?
Mache ich. 

Zeitsprung

Dienstag | 12. September 2023 | 16.30 Uhr | Meeting-Raum
unseres Verlages | Münsterstraße 12 | 46397 Bocholt 

Christian schaltet sich mit seinem iPhone via Apple-TV auf unseren Flatscreen im Meetingraum, während ich die Aufnahmetaste meines Sprachrecorders drücke. 

Was ist dein Motiv für diesen Reisebericht?
Wie du weißt, zieht sich die Passion für Wohnwagen wie ein roter Faden durch unsere Familien-DNA. Jetzt war es an der Zeit, eine andere Form eines Urlaubskonzepts auszuprobieren – eben mit einem Reisemobil. 

Bist du vorher noch nie mit einem Reisemobil unterwegs gewesen?
Doch, aber ich habe es dann, wie beim Wohnwagen auch, als Dockingstation genutzt. Das heißt, wir sind an einen schönen, gebuchten Stellplatz gefahren, um dort 2-3 Wochen Urlaub zu machen. Von dort aus haben wir die Gegend mit unseren Bikes abgefahren oder erwandert. Das sollte jetzt mal anders sein. 

Was war euer Antritt?
Wir wollten uns in der Haupturlaubszeit auf den Weg machen – konkret in den Sommerferien, und zwar vom 02. bis 19. Juli 2023. Im Gegensatz zu früher wollte ich nichts vorbuchen. Ich wollte wissen, ob es wirklich so schwierig ist, wie bisweilen behauptet, Stell- oder Campingplätze zu finden, die nicht hoffnungslos überfüllt sind. 

Zum anderen wollte ich unser neues Familienmobil auf Herz und Nieren prüfen. 

Familienmobil? Worüber sprechen wir?
Mit meinen Geschwistern Anna-Maria und Benedikt haben wir uns ein Reisemobil angeschafft, auf das jeder von uns Zugriff hat, was wir gemeinsam unterhalten. 

Intelligentes Konzept, nicht nur bei den Geschäftsführern eines Unternehmens, wie ihr es betreibt. Wir haben unlängst einen guten Bekannten von einem solchen Familien-Reisemobil-Sharing-Projekt schwärmen hören.
Es gibt viele unserer Kunden, die das so praktizieren. Macht durchaus Sinn, insbesondere, wenn man beruflich noch so eingebunden ist, dass die Urlaubstage im Jahr limitiert sind.

Wie du weißt, habe ich es gerne etwas konkreter … womit habt ihr euch auf die Reise gemacht?
Mit einem Frankia 7.900 GD, wenn du es genau wissen willst. Das Teil ist gut acht Meter lang, wiegt imposante 5,6 Tonnen und wird vorangetrieben mit einem 190-PS-Dieselmotor. 

Wir Geschwister hatten uns dazu entschieden, das Teil mit allem aufzurüsten, was am Markt verfügbar ist – und das auf höchstem Niveau. Nicht weil wir spinnert sind, sondern weil wir sprachfähig unseren Kunden gegenüber sein wollten – sprich: Was macht Sinn und was ist
Unsinn. In dem Teil gibt es beispielsweise keine Sat-Anlage – da wird alles mit bordeigenem WLAN gestreamt, was ich als äußerst angenehm empfand. 

Was ist euch noch wichtig bei dieser Art zu reisen?
Wenn man mehrere Wochen mit einem Wohnwagen irgendwo steht, kann man es beim Auf- und Abbau gerne etwas gemütlicher angehen. Bei einer Reisemobil-Tour, mit vielen Stationen, sollten sich die Rüstzeiten allerdings in Grenzen halten. 

Meine Partnerin und ich sind mittlerweile ein optimal eingespieltes Team, was das Handling des Wohnmobils angeht. Nach der Ankunft brauchen wir zehn bis zwölf Minuten, bis wir entspannungsbereit sind. Damit ich meine ich Einparken, Handbremse anziehen, hydraulischen Stützen ausrichten, Markise ausfahren, Tisch und Stühle darunter aufbauen usw. Da sitzt jeder Handgriff, um schnellstmöglich mit einem Cappuccino die Ankunft zu feiern und den Ausblick zu genießen. 

Wohin sollte es gehen?
Die Skandinavien-Tour vor einiger Zeit kam bei meiner Lebensgefährtin nicht ganz so gut an – es war aber auch echt schattig zu der Zeit. Insofern war jetzt der vorherrschende Gedanke „Ab in den Süden“ – gerne mit Schönwetter-Garantie … auch in der Beziehung ;-). 

Habt ihr eure Tour geplant?
Außer „Ab in den Süden“ gab es zunächst keine konkreten Ziele. Die Route ist quasi peu à peu auf Google-Maps entstanden.
Wir hatten uns auf folgende Punkte committet: 

Wir lassen uns in Richtung Süden treben und schauen mal, wie weit wir innerhalb der 18 Tage kommen – inklusive Rückfahrt. 

Die nächste Etappe sollte maximal drei Stunden von der letzten Etappe entfernt sein, also ca. 300 Kilometer. Das kommt nicht von ungefähr.

Wir brechen unmittelbar nach einem anständigen Frühstück auf, um entspannt zu reisen und das Mittagessen schon am neuen Standort einnehmen zu können. Das ist auch von Vorteil bezüglich des Eincheckens und der Platzwahl am neuen Standort. Man gehört dann zu den „frühen Vögeln“ und muss nicht am Spätnachmittag oder Abend nehmen, was übrigbleibt. 

Wir bleiben mindestens zwei Nächte an einem Standort – wenn es außergewöhnlich schön ist, auch schon mal drei. Das war uns wichtig, um flexibel zu bleiben und spontan auf Erlebenswertes in der Region eingehen zu können.  

 

Wir haben die möglichen Stand- und Campingplätze auf Google Maps gespottet und mit Campingführern, sprich deren Bewertungen, abgeglichen. Dazu gesellten sich Sehenswürdigkeiten, die uns wichtig waren, wie z.B. der legendäre Instagram-Wasserfall in Lauterbrunnen. 

Zu den anvisierten Zielen haben wir immer noch Alternativen im Nahfeld aus Google-Maps markiert, für den Fall, dass der Erstwunsch ausgebucht ist. Bis auf einen Campingplatz am Comer See … da war nichts zu machen … mussten wir trotz Haupturlaubszeit nie auf eine Alternative ausweichen.

Wir reisen gen Süden, also möglichst wenig kreuz oder quer – bis wir einen Breitengrad erreicht haben, von dem wir genauso entspannt zurückreisen können. Anhand der auf Google Maps gesetzten Punkte wurde klar, dass wir voraussichtlich nicht weiter als bis zu den Oberitalienischen Seen fahren werden, um entspannt zu reisen.

Losgelöst von euren Eindrücken und Impressionen, auf die wir gleich zu sprechen kommen … was war eure wichtigste Erkenntnis?

Dass wir erfahren durften, ohne Vorbuchungen, zur Haupturlaubszeit, mit einem nicht gerade kleinen Wohnmobil, überall klargekommen zu sein – außer … wie geschildert … am Hotspot Comer See. Für uns hatte sich die Behauptung „Überfüllte Stand- und Campingplätze“ pulverisiert. 

Das hat insgesamt so gut funktioniert, dass gegen Ende der Tour die Idee in mir reifte, diese Route zu beschreiben und für Gleichgesinnte nachfahrbar aufzubereiten. Wichtig ist mir in dem Zusammenhang, dass es eine realistische Route ist. Bei dem, was ich mittlerweile alles gesehen und gelesen habe, fehlt es mir bisweilen am praktischen Bezug … an einer realistischen Umsetzbarkeit. Nicht zu vergessen, eine Schreibe, die Lust macht, sich hinters Lenkrad zu setzen und loszufahren. Und jetzt kommst du ins Spiel ;-). 

Merci für die Blumen. Magst du mal deine Google Map zu eurer Tour auf den Flatscreen zaubern?
Gerne. 

Ich erkenne den Gardasee, wo Freunde von uns im Oktober Urlaub machen, mit denen wir lose einen Besuch vorgedacht haben. Zwei Campingplätze in der Schweiz liegen unweit des Ortes, wo Kirstens Onkel und Tante leben. Es ist nicht weit bis zum Lago Maggiore und zum Ortasee, wo wir eigene Aktien im Spiel haben, sprich weitere Freunde besuchen oder Erinnerungen auffrischen könnten. Gleiches gilt für die Zugspitze. Der Campingplatz in Kehl könnte einen längst fälligen Abstecher nach Straßburg einläuten. Vom Campingplatz an der Seiser Alm ist es nicht weit zum Kalterer See, dem Ort, an dem ein Ableger des Haldern Pop im Oktober gefeiert wird. 

Kurzum, es gibt diverse Parallelen und Überschneidungen zwischen Christians zurückgelegter Route und unseren möglichen Verknüpfungspunkten.

Zwischen meinen Ohren puzzelt sich eine Idee zusammen. Warum soll ich wie Karl May über den Wilden Westen schreiben, nur vom Hörensagen, wenn es so naheliegend ist, in einen authentischen Reisedialog einzusteigen? 

Nimm mich doch bitte mit auf eure Reise durch die festgehaltenen Impressionen.

Es sind aber vornehmlich mit dem Handy geschossene Aufnahmen.  

Christian blättert durch die Mediathek seines iPhones. Das könnte ein weiteres Motiv sein, die Tour nachzufahren … die Aufnahmen sind grundsätzlich gut und geeignet – es soll ja ein authentischer Reisebericht werden … kein Bildband ;-). 

Aber es gibt noch Luft nach oben, wenn es darum geht, vielen Menschen einen Mehrwert zu bieten, durch das Teilen dieses Berichtes. 

Wovon schreibe ich? Christians Bilder lassen ahnen, dass die beiden sehr von der Natur fasziniert sind … es dauert für mich eine Spur zu lange, bis ich den ersten Kaisergranat, umgeben von Muscheln und Garnelen auf Spaghetti, entdecke. Ich wäre fast verhungert unterwegs ;-). 

Das könnte echt spannend und zielführend werden, ein solcher Dialog. Die Sichtweise der naturverbundenen Wanderer und Biker einerseits und andererseits, wir – die fokussierten Genießer mit einem Faible für Wein, gutes Essen und der Passion fürs Thema Photography. 

Ihr kennt sicherlich den alten Spruch von Matthias Claudius: 

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. 

Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.“

Wie viel gäbe es zu erzählen, wenn zwei Parteien eine Reise tun, und Stock und Hut gegen ein Reisemobil eintauschen? ;-).

Ich lausche weiter gespannt Christians Erzählungen zu den einzelnen Orten. Letztendlich befeuern sie meine Neugierde und Lust, eine geplante Landy-Tour in die Normandie bis runter in die Bretagne auf 2024 zu vertagen, um im Oktober mit Kirsten und Fellnase Paula in Richtung Oberitalienische Seen aufzubrechen. 

Seit unserem Besuch des Caravan-Salons in Düsseldorf, der Abenteuer Allrad in Bad Kissingen und dem Halderner Pop Festival, verfestigen sich meine Ideen rund um das Thema „Mobiles Arbeiten“ im Sinne von Work – Live – Travel. 

Warum nicht eine Workation-Tour, wie diese Melange aus Arbeit und Urlaub neuerdings bezeichnet wird, zu den Oberitalienischen Seen?

Bis vor Kurzem war ich einfach noch nicht so weit, meinem innig geliebten Defender (Black Sheep) untreu zu werden. Ein Umverlieben in Richtung eines weißen Reisemobiles kam (noch) nicht in die Tüte. Aber … als konsequenter Möglichkeitsdenker, lagen hier einfach zu viel Elfmeter parat, die verwandelt gehören. Kann ja alles kein Zufall sein ;-). Warum sollen wir nicht einen Großteil des November-PAN von unterwegs aus planen und gestalten? Da könnte ein Reisemobil ein etwas entspannteres Umfeld bieten als die Markise und das Dachzelt des Defenders – zumindest im Oktober ;-). 

Ich warte das Ende von Christians Slideshow ab … 

Was hältst du davon, wenn wir den Reisebericht in einer Art Dialog verfassen? 
Du machst mich neugierig …

Ich teile meine Ideen mit Christian – natürlich unter dem Vorbehalt eines Vetos meiner Gemahlin ;-). Eine Tour mit einem Reisemobil wäre voll nach ihrem Geschmack … aber … großes ABER … wie gestaltet sich das mobile Arbeiten für eine Frau, die im nächsten Jahr 20 Jahre das Gesicht des PAN verkörpert … immer noch mit vielen persönlichen Gesprächen mit Kunden und Partnern? 

Wenn man der bizarren C-Zeit etwas Positives abgewinnen möchte, dann gehört sicherlich dazu, dass ein Umdenken erfolgt, wie und unter welchen Umständen wir arbeiten. 

Zeitsprung

Mittwoch | 04. Oktober 2023 | 16.46 Uhr | Caravan Center Bocholt | Übergabe-Halle „Kroatien“ | Wüppingsweide 10-13 | 46395 Bocholt 

Wir haben den Gedanken Taten folgen lassen. In einer der fünf Übergabehallen des Caravan Centers steht ein Fahrzeug aus der Armada der zu mietenden Reisemobile für uns bereit, ein

KNAUS VAN TI PLUS 650 MEG PLATINUM SELECTION.

Das wird unser Gefährt(e) für unsere bevorstehende 12 Tage Workation-Tour sein – dem Abfahren von Christians Tour-Punkten zu den oberitalienischen Seen, verknüpft mit einer eigenen Agenda und dem Anspruch uns in der Melange von Work-Life-Travel zu erproben. 

Nachdem wir von Uli & David (Team Caravan Center) mit dem Fahrzeug vertraut gemacht wurden, rollen wir vom Hof. 

9.335 Kilometer hat er erst auf dem Tacho, unserer „Nest auf Zeit“ – aus dem Modelljahr 2023. Mit fast sieben Metern Länge und einer Breite von 2,20 Metern ist er opulenter als der mir vertraute Landrover Defender (liebevoll Landy oder „Black Sheep“ genannt). Wohltuend leise und
geschmeidig surrt der Knaus über die B67, angetrieben von 177 Pferdestärken. Im Gegensatz zum deutlich kürzeren Landy, der hingegen den Wendekreis eines Panzers hat, rangiere ich den Knaus erfreulich unkompliziert in unseren Innenhof. 

Es folgt der Umzug von Lieblingsstücken aus unserem Hausstand in das Reisemobil. Im Nachgang war es eine kluge Entscheidung, den Knaus einen Tag eher abzuholen, zu bestücken und am nächsten Tag entspannt loszufahren. 

Das ganze Prozedere hat ca. vier Stunden in Anspruch genommen. Routinierte Camper bekommen das wahrscheinlich in 60 Minuten gewuppt. Die Differenz erklärt sich am einfachsten dadurch, dass Kirsten und ich mächtig einen an der Murmel haben, um es vorsichtig auszudrücken ;-).

Für uns ist es nunmal schwer vorstellbar, uns ohne folgende „Lebensnotwendigkeiten“ auf die Reise zu begeben: 

Donnerstag | 05. Oktober 2023 | 16.10 Uhr | Wohnmobilstellplatz Camping Resort Limburg an der Lahn | Schleusenweg 16 | 65549 Limburg an der Lahn

Wir haben den Knaus etwas später von unserem Innenhof lenken können als geplant. Zunächst galt es noch, unsere Arbeitspakete für die Workation-Tour zu schnüren … Mails aussenden … eine letzte Redaktionssitzung durchführen … und finale Gedanken zur ersten Etappe anzustrengen.

Christian hatte Limburg an der Lahn als letzte Etappe seiner Tour gewählt. Vieles sprach für uns dafür, andersherum zu starten.
Getreu dem Motto „Viele Wege führen nach Rom“ bzw. zu den oberitalienischen Seen … las ich meine Notizen zu Christians Aussagen zu Limburg: 

„Limburg war der letzte Zwischenstopp auf der geschmeidigen Rückreise in unsere Heimat. Vor einiger Zeit hatte ein Händlerkollege mir von dieser Location berichtet. Eher beiläufig – gar nicht im Kontext unserer Route. Ich weiß nicht, warum sich der Ort in meine Synapsen eingegraben hatte, aber ich bin sehr froh darüber. Wir haben es dort deutlich schöner angetroffen, als ich es mir vorgestellt hatte. Nur zehn Minuten von der A3 entfernt, die Heimat quasi in Reichweite – nur noch 226 Kilometer entspannt zu fahren am nächsten Tag. 

Das erschien uns als ideal, die letzte Nacht dort zu verbringen. 

Wir haben dort unser Reisemobil in einen besenreinen Zustand versetzt. Am nächsten Tag stand dann neben der Rückfahrt nur noch das Ausräumen unserer persönlichen Sachen an, um den Frankia reisefertig für unsere Family am Betrieb abzustellen. 

Für die Endreinigung haben wir uns mit einem Abendessen in Limburg belohnt. Was für ein schönes Städtchen, mit seinen Fachwerkhäusern. Ich hatte Limburg völlig unterschätzt … besser gesagt, ich hatte es gar nicht auf dem Schirm.

Bei unserer Rückkehr zum Reisemobil haben wir resümiert, dass wir selten schöner gestanden haben.“

Dieses „selten schöner gestanden“ entfaltete seine Wirkung ;-). 

13.26 Uhr – Verabschiedung vom Verlags-Team | 13.35 Uhr – drei Brötchen belegt mit Schweinebraten, Salat und Remoulade und zwei Cappuccinos (Paula wollte keinen ;-)) bei Görkes „getankt.“ Ohne Mampf, keine Reise …

Die vor uns liegende Kurz-Etappe nach Limburg erschien uns optimal zum Eingewöhnen. Die via Navi kalkulierten 2 Std. und 45 Minuten haben wir um 40 Minuten überzogen. Hintergrund war eine Telefonkonferenz mit einem PAN-Gefährten und zwei kleinere Staus. 

Relativ entspannt am Zielort angekommen, erfolgte die Einfahrt auf den Stellplatz mittels Ziehen einer Chipkarte. Danach hatten wir „beinahe“ frei Platzwahl ;-). Auch wir waren zu einer Haupturlaubszeit unterwegs – wenn man die Herbstferien dazu zählt. 

Unsere Wahl fiel auf Platz-Nummer 34, dessen Vorteil darin bestand, quer zum Wasser zu stehen. Vorausgesetzt, man bekommt das Gefährt wischen zwei Platanen bugsiert, was für mich als Neuling erst einmal eine kleine Herausforderung darstellte. Dank der Einweisungshilfe der Gemahlin, konnten wir binnen zehn Minuten Richtfest feiern ;-).

Was war passiert? Ich Schlaumeier hatte den Maronen ein wenig Olivenöl und Rosmarin gegönnt, um sie dann, mit einem Deckel versehen, der Hitze der Gasflamme auszusetzen. Das kann man so machen – man sollte sie jedoch vorher mit einem Messer kreuzweise einritzen. Ansonsten entsteht der gleiche Effekt, wie bei der
Herstellung von Popcorn … nur deutlich lauter … und mit so viel Sauerei im Camping-Küchen-Areal, dass erst einmal ein Platzverweis durch die Gattin ausgesprochen wurde ;-). 

Kirsten und ich hatten uns auf ein Teamwork, wie Christian und seine Partnerin es pflegen, eingeschworen – dessen Premiere wir mit einem Cremant von Arthur Metz aus dem Elsaß feierten. Die Füße auf dem Geländer zur Lahn und erst einmal Drachenbooten und Kanuten zuprosten. 

Hunger kam auf. Auf geht‘s an den Herd. Der Hauptgang war gesetzt. Als Vorspeise hatte ich zwei Hände Maronen auserkoren, die ich unmittelbar vor unserer Abfahrt auf unserem Hof gesammelt hatte. Merci an Dr. Georg Hungerkamp, der diese Passion in mir niederbelebt hat. Da wohnen wir mittlerweile 12 Jahre mit einem Esskastanien-Baum im Hof, ohne uns an dessen Früchten zu laben. Wie doof kann man sein? (Kastanien-Blödheit Part I).

Um 18.47 entschied‘ ich mich ein Foto von unserer Besteck-Lade zu machen, um zu dokumentieren, wie schwer unsere Camping-Geschirr-Plastik-Allergie wiegt 😉 während die Maronen in einer Kupferpfanne auf dem Herd standen. 

Drei Minuten später erschütterte eine Detonation halb Limburg … insbesondere mich, der am Herd stand … und Kirsten, die draußen die Lahn in dem Fokus ihrer
Kamera hatte. 

Ich durchdachte das Geschehene outside bei einem weiteren Glas Cremant, mit dem Ergebnis: (Kastanien-Blödheit Part II)

Der Hauptgang verlief relativ geschmeidig. War auch nicht allzu schwierig, es handelt sich um auf Depot gekochte Reisevorräte in Form eines Boeuf Bourguignon, gebratenem Lauch in Ziegenkäse-Rahm, zu dem ich unfallfrei Bratkartöffelchen gebrutzelt hatte. 

Die eindrucksvolle Story zu diesem Kult-Gericht findet ihr übrigens hier: https://pan-bocholt.de/euer-ehren-bittet-zu-tisch-euer-ehren/

Passend dazu entkorkten wir einen Cotes du Rhone von E. Guigal. Der begleitete mich anschließend auch in die Work-Phase … Travel und Life hatten wir für heute ja schon abgearbeitet ;-). 

Während ich die ersten Reisenotizen beim abendlichen Blick auf die Lahn niederlege, unterstreiche ich Christians Eindruck: „Selten schöner gestanden.“ Irgendwann wurde es so kühl, dass es Zeit wurde, den Indoor-Schreibplatz auf seine Anwenderfreundlichkeit zu checken. Kirsten hatte
den schon hergerichtet, sprich Sitze gedreht, Tischverlängerung ausgefahren und Kerzen angezündet. So kann man(n) arbeiten!

Zwischenfazit: Eine tiefe Zufriedenheit machte sich breit, dieses Experiment trotz meiner Defender-Passion gewagt zu haben. Bis zu diesem Zeitpunkt erschien uns kein Hersteller dieser „rollenden Nester“ (auf Zeit) in der Lage zu sein, ein Wohnmobil nach unserem persönlichen Geschmack zu gestalten. Wir waren offensichtlich zu sehr auf Äußerlichkeiten fixiert. Wichtig ist, was sich innen abspielt – wie bei so vielem ;-). 

Der Knaus macht bislang richtig Spaß– innen – außen – und auf der Straße.  

Was es mit der Kastanien-Blödheit Part III auf sich hat, wie es über unsere nächste Etappe in Kehl am Rhein, weiter in die Schweiz, und dann an die Oberitalienischen Seen geht … erfahrt ihr in der ersten PAN-Ausgabe unseres Jubiläumsjahres 2024. 

Wir sollen euch von Christian Thielkes an dieser Stelle recht herzlich grüßen – in dem Kreuzworträtsel des Januar PAN gibt es etwas ganz Besonderes zu gewinnen: 

Eine Woche mit einem Reisemobil aus der Flotte der Mietfahrzeuge des Caravan Centers
– abhängig vom Kundenwunsch und der Verfügbarkeit des gewählten Fahrzeugs. 

PS: Falls ihr diese Auszeit nicht dem Zufall, sprich der Auslosung, überlassen, und eure Reisepläne für 2024 vom Denken ins Handeln bringen wollt, hier findet ihr über 200 mögliche Anregungen: https://www.caravan-center-bocholt.de/wohnwagen/wohnwagen-finden

Wir werden nicht nur mit guten Vorsätzen ins neue Jahr starten, sondern auch mit konkreten Vorhaben. Die aufgeschobene Tour in die Normandie, bis runter in die Bretagne, werden wir abermals mit einem Reisemobil vom Caravan Center angehen. 

In dem angesprochenen Buch, „Arbeite doch wo du willst“, gab es einen Selbsttest. 

Demnach sind wir beide prädestiniert für solche Workation-Touren ;-). Falls ihr wissen wollt, warum es Sinn macht, das Caravan Center zu besuchen:

https://www.caravan-center-bocholt.de/acht-gruende-fuer-einen-besuchhttps://www.caravan-center-bocholt.de/acht-gruende-fuer-einen-besuch

 In diesem Sinne 

Roland Buß 

Interview-Designer/Verleger

MÜ12 Verlag/Bocholt 

Caravan Center Bocholt

Wüppings Weide 10-13
46395 Bocholt

Telefon: 02871 95 72 – 0

info@caravan-center-bocholt.de
www.caravan-center-bocholt.de